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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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r. 157

Nr. 157

Heidelberger Zeitung

Dienstag, den 9. Juri 1918


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war

GroßberZogs Geburtstag
Dem Grotzherzog!
^Ani heutigen 9. Juli vollendet unser Landesherr
«roß Herzog Friedrich II. sein t>1. Löbens-
ahr. 11 Jahre waltet er als Herrscher unseres
- -eimatlannes, vier Jahre davon sind Krie-gsiahre.
i protzen Teil seiner Regisrungsaufgaben fand
R , rosiperzog Friedrich deshalb darin, die Schrecken
s 'ds Krieges für das badische Volk zu mildern. In
k ^usterLültiger Weise bat hier seins Regierung des
t 'Knies gewaltet. Neben diesen gesetzlichen FUr-
vrgema!!nahmen hat in unserer badischen Heimat
l ne private Wohltätigkeit erfreuliche Blüten ge-
. rächen. Unter denen, die sie besonders eifrig
t steht Großherzog Friedrich mit seiner Mut-
l der Großherzogin Luise, mit an erster Stelle.
? ^dlreiche Kriegswohlfahrtseinrichtungen stehen
; anter ferner Schutzherrschaft, zahlreiche Sammln,n-
ien scnden unter ihr statt. Als alter Soldat ist
>er Grotzherzag ein Freund unserer Soldaten und
' t weilt er deshalb draußen bei den Verteidigern
der Heimatsscholle auf feindlichem Boden, sie zu
^muntern, auszuharren in ihrem schweren Kampfs,
llebsx die Erfüllung der Aufgaben des Krieges
wud unter der Regierung des Großherzogs,Fried-
rich die Erledigung der Arbeiten für die Zeit des
Niedens nicht vernmchkäsiist. Zu Liesen zählen
«M die Bestrebungen auf eine zeitgemäss Fortent-
vnkelung unserer Verfassung. Hierbei steht Fvied-
^ch II- auf demselben Boden, wie sein Borsänger
- sw Regentenamte; ex ist ein wahrhaft konstitutio-
elle-r Fürst. Was Staatsminister Frhr. v. Bod-
man als seinen Grundsatz bezeichnet hat: „Alles
kur das Volk, alles mit dem Volke!", ist auch der
"itgödanke der Regierung unseres Großherzogs
und es ist ein schönes Zusammentreffen, daß es ge-
rade Großherzog Friedrich II., einem Herrscher von
rvrobter Verfassungstreue, befchieden ist, der Lan-
h^sfürst zu fein, unter dem die Jahrhundertfeier
Per badischen Verfassung begangen wird. Das soi-
und das materielle Wohlbefinden des La«
^Mch^n Volkes sind Gegenstände der «Urigen Sorga
p i«res Fürsten. Treu sicht er zu seinem badischen
. ^e , treu auch zum Reiche und »um Kaiser, mit
pem ihn überdies Bande der Borwandtschaft ver-
^ne Treue vergilt ihm gern« hie hei-
Aatuche Bevölkerung und bringt feiner Lübs Ge-
Venlfche dar. Wo Badener wcchnen und weilen,
Z irn Felde, lautet daher heute M
^^^ ,-Herl unserem Grobherzog!"
1 ^^lmnestte für Kriegsteilnehmer
taä^ hat aus Unlast seines Geburts-
veikn,^ Niederschlagung von Stras-
»/;',üren ungeordnet und zwar gegen
^teilnehmer. Diese« AmnesLie-Erlatz
allgemeinen mit den früheren ähnlf«
glasten. Weiterhin erftreckk sich die Amnestie
i>i° Kriegerwitwen; ihnen werden die
ISIS rechtskräftig auSgessmochenm
Z^en Gnadenwegs erlassen, sofern die
noch mcht vollstreckter Teil nur
r" Geldstrafe bis zu 500 Mark. Haft Gefängnis
Vsrbinl^i Monaten einschließlich, allein oder in
mft anderen oder mit Nsbensstvafen,
Bssmdlsung tritt bei allen von den
Und >. oder Wevwaltungsbchörden
an An. außerordentlichen Kriegsgerichten, die
badischen Gerichten getreten sind,
PchtzA', brafenein; sie greift fedoch nicht
Ver»^° " Strafe wegen Verbrechens oder
trlaE^ negm hie Sittlichkeit. Abtreibung, un-
«rlaub.en Verkchrs mit Kriegsgefangenen oder

^^09 seine Zulassung als PrivatKozent in
ein.» Februar 19M erhielt Straubinger
D<A^^^Etvag Ux christliche ApologetA und im
et»»^ - r des gleichen wahres die Ernennung »um
Professor Ur Apologetik ein-
Ävk-, und Eschatologie.
aE^Erecken Arbeiten in Fachzeitschriften Ls-
sivienr'E '^- Auflage der „Theologischen Prin«
vroE?°^ W? und veröffentlichte „Grund-
Weltanschauung" slSII).
n«ilei-^t» Fliese, der bskannte Ti«r-
Alter von 64 wahren gestorben.
1117 Ä m Eumbmnen geboren. ka!m er
- " b-s.1881 die Kuustaka-
iiia -r V rum Tier- und Landschafts-
! iwn L»,^Eden Er trat zuerst mit Darstellun-
' viele Tigern hervor, denen er später
! ""2 dem Tierleben unserer heimischen
^reiche seiner 'Gemälde
Rlck^Tr^-b^.louLlgaleaie. Seit 18S2
Richard iN-cese Mitglied der Akademie
Neues aus aller Welt
. Bei der Besteigung der
!echs Personen rvellLi» trnü des
LVetters und trotz einer Kmung den
AG'ieg unternonmnen hatten, tödlich »erun
«l u ck t. Bisher wurden drei Leichen ge^iram/
FUch^r" ^i?"f^^»^efindet sich der Lm.tnant
bprstsIf"«°t in Holland. Wie aus dem Haag
Ȋt ^n nehmen in Holland die F ett vor-
Ü^E bedenklich ab. Die Rationierung ist
-u> 8-1 y H. verringert worden.
Humor vom Lage
RennbrriM. Die UcberrafchilNg des Tages
1> n ' F V ü e z s n « l v dur ch Selierwasier
I» „ wurde. — Die E-wiirzkarte. Es ist jetzt so
UAer. GewÄrse zum Kochen aufzutreibcn.
> ute EowÄrzkartzen einführen! — Ciöis ooa
j?N'E! HM du noch nichts von K ü m w -> lblätt
°i «n gehört?

-c-
n gFeusiksäule durch Selterwasser

Man
Eibts doch
t-
sUlk.)

Uebertretung sittenpolizeilicher Vorschriften aus-
gesprochen ist. In demselben Umfange werden die
Witwen begnadigt, die einen Sohn, der
Kriegsteilnehmer war, verloren haben.
Eine Spende des Großherzogs.
Dor Grötzherzog und die Großherzogin haben
dem Stadtrat der Residenzstadt Karlsruhe
3000 Mark zur Unterstützung van Krieger-
frauen und deren Familien zur Verfügung ge-
stellt.
Auszeichnungen,
Wie der Stwatscmzoiger mitteilt, hat der
Erotzherzos anläßlich 'Seines Göburtsfestes einer
größeren Anzahl von Personen das Kriegs-
verdienstkreuz verliehn.

Großherzogs Geburtstagfeier
Wir müssen es uns versagen, über alle Feiern in
Stadt und Land, die auch heute wieder kriegsge-
mäß einfach gehalten waren, ausführlich zu berich-
ten. Es seien daher nur einige von allgemeinem
Interests herausgegriffen, Die
Feier her Feuerwehren
fand, wie Won kurz gemeldet, im Bürgekausschuß-
saale statt. Das Ehrenzeichen für 4 0jährige
Dienstzeit erhielten Wilh. Rumig von der
StationsfeuevlveHr, Karl Will, Zimmermeister
Johann Popp, Schubmachermeister, von der Fred-
willigen Feuerwehr. Das Ehrenzeichen Wr 25-
jübrige Dienstzeit: Fuhr. Naumer von
der Stationsfeuerwehr, Jakob Herrmann. H.
Boppel, Christ. Burkhardt, Franz Spies,
Karl Hetzel und Georg Vetzwiefer von der
Freiwilligen Feuerwehr. Das von der Stadt ge-
stiftete Ehrenzeichen Ur 20jährige Dienst-
zeit erhielten: Jäh. Herrmann. Sigmund
Sch-wed und Georg R ohrmann von der Fveiw.
Feuerwehr, sowie Georg Lömcke und Nikolaus
Kollmannsperger von der Stationsseuev-
wehr. Kommandant Heuser dankte namens der
ausgezeichneten Feuerwehrleute und überreichte
den nachstehenden Mitgliedern des Korps Ur 10-
jährige Dienstzeit Diplome: Valentin Mock, Wilh.
Zimmevmann. Ludwig Heidt. Karl Kaiser, Ludwig
Kaffer, Heinr. Temmler, Karl Wolf. HSrm. Wolf,
Karl Wayerle. Richard Wiedmann, Fvdr. Barth,
Jakob Heiß. Karl Lenz. Karl Fries, Philipp Malz,
Robert Kohler, Karl Fink. Jak. Kilian. — Wie Ad-
jutant Dorn mitteilte, sind von einem Ungenann-
ten 500 M. an die Kasse der 2. Kompagnie der
Freiwilligen Feuerwehr übergeben worden.
Die Schulen
begingen den Tag mit einer Vorfeier, der heutige
Dienstag Ut schulfrei. Die Volksschule unter-
nahm klassenweise Waldspaziergänge, wobei von
Len Lehrern Ansprachen gehalten wurden. In der
Oberrealschule hielt der Direktor Geb. Hof-
rat Witt mann die Festrede, die von Darbietun-
gen des Chores und des Schülerorchssters umrahmt
wurde. Auch wurden 2 Szenen aus Wallenstein
aufgesührt.
Weiter erhalten wir noch folgenden Bericht
über dis Feier der SchulaLteilung 4. Droben auf
luftiger BergeShöhe, wo der mächtig« Bismarck-
turm über Schloß und badt Heidelberg empor-
Uagt, erfüllten gestern nachmittag kurz nach 2 llhr
die fröhlichen und festlich gekleideten Schulkinder-
schaven des Stadtteils Neuenheim den weiten
und herrlich gelegenen Platz, um hier in freier
Eottesnatux das Gsburtsfest des Landssfürsten M
begehen. Frisch und rein erschollen die Akkorde des
dreistimmigen Chores. „Nimm Leine schönsten Me-
lodien!" Dann nahm Hauptlshrer O. Hof-
Heinz. der auch als musikalischer Leiter sich ver-
dient Machte, das Wort und wies in ebenso fein-
sinniger wie leichtverständl'icher Meise angesichts
der Schloßruins und des Bismarckturms auf
Deutschlands ehemalige Uneinigkeit und wieder-
begründete Einheit, ferner auf unsere unversehrten
Gaus wie auf die furchtbaren Schicksals der vom
Weltkriege »betroffenen Länder und darnach auf
die Pflichten eines wahrhaften Deutschen und Ba-
deners hin. Hell stimmten die jugendlichen Stim-
men in das Hoch auf den Großherzos und in die
Fürstenhymnö ein. Dann zerstreuten sich die ein-
zelnen Klaffen unter Führung ihrer Lehrer und
Lehrerinnen in die benachbarten Berge und Wäl-
der. Fliegende Fahnen, Trommelklang, Marsch-
gesang, ein fröhliches Spiel im Freien, das gibt
zusammen das rechte Fest nach dem Herzen unserer
Jugend.
Dis VolksschiilSrinnen der Altstadt
zogen den Klingenteich hinauf zur alten Linde bei
der Atolkenkur. Unter derem riesigem, schatten-
spendenden Laubdach brachten sie dem Landesfür-
sten zu seinem Eeburtsfeste ihre Huldigung dar.
Vaterländische Weifen ertönten und drangen durch
die Wadesstille; Gedichte über Vaterland und Hei-
mat und ihrs draußen stehenden heldenmütigen
Verteidigern wurden vorgetragen und fanden bei
der aufmerksamen Mädchenschar beifällige Auf-
nahme. In beredten gemütvollen Mieten gedachte
Lehrerin Frl. Lanz unseres Großherzogs, dabei
erwähnend, daß auch er während, seine Studienzeit
in Heidelberg gar manchesmal hier oben'in der
frischen Berg- und Wwldluft nach anstrengender
Tagesaribeit Erholung und Erauickung gesucht und
gefunden habe. Nach der einfachen Feier trennten
sich dis einzelnen Klassen, um sich noch eine Weile
in der schönen Umgebung ihrer Vaterstadt zu er-
sehen; dann traten ^e frohgsstimmt den Heimweg
an.
Die Höhere Mädchenschule mit Mädchen-Real-
gymnasium und Eeminarkuesen feierte gestern
Großherzogs Geburtstag mit einem Spielfest
auf dem Vangerowplatz. nachdem seit Ostern zum
ersten Male im Kriege wieder die Turnspisle wie-
der ausgenommen waren. Unter der Oberleitung
von Oberreallehrer Wagner nahmen die münz,
nigfaltigen Spiele einen schönen Verlaus und
zeigten eine allseitige Ausbildung von Kraft und
Gewandtheit der Schülerinnen. Am Schlüsse der
Feier brachte der Direktor, Geh. Hofrat Dr. Waa«
das Hoch äuf den Landesfürsten aus, in das die
Schuljugend begeistert einstimmts.
Im Kriegernttchnttttagsheim
wird heute nachmittag die Feier bereits um
Uhr beginnen.
Die Feier der Nationalliberalen Partei
findet! worauf hiermit nochmals hingerviesen fei,
heute abend halb 8 llhr in der Stiftsmühle
statt. Geh. Hosrat Rebmann wird di« Festrede
halten.

Aus Stadt und Umgegsno
* Fernbeben. Der Seismograph der Königstuhl-
sternwarte verzeichnete am 8. Juli mittags ein
heftiges Fernbeben, das um 12 Uhr 33
Min. 1 Sek. einsetzte. Der »weite Einsatz erfolgte
um 12 Uhr 41 Min. 56 Sek. Die langen Wellen
kamen um 12 Uhr 57 Min. 33 Sek. Das Maximum
fand um 1 Uhr 4 Min. 55 Sek. statt. Die Bewe-
gung erlosch gegen 2 Uhr. Die Entfernung des
Herdes beträgt etwa 8000 Kilometer.
* Von der Universität. Zur Erlangung der venia
legendi hielt gestern abend Dr. Arthur W. Meyer
eine öffentliche Probevorlesung ,.Uober die Behand-
lung der Bauchschüsse im Felde".
* Volkswirtschaftliche Exkursion. Vergangenen
Samstag besuchte Geh. Rat Prof. Dr. G 0 thein
mit einer Hörerschqr von etwa 60 Studenten und
Studentinnen das hiesige Kaufhaus von Gcbr.
Rothschild. In einer längeren Besprechung,
die annähernd 2 Munden dauerte, wurden im Bei-
sein des Inhabers wichtige Fragen aus dem Wirt-
schaftsleben der Kauf- und Warenhäuser vor, wäh-
rend und nach dem Kriege behandelt. Daran an-
schließend fand eine eingehende Besichtigung des
Kaufhauses statt.
* Stadttheater. Am Mittwoch. 10. Juli findet
das letzte Gastspiel des Mannheimer Hosthsaters
statt. Zur Aufführung kommt „Der Fache r",
Komödie in 3 Akten von Oskar Wilde. Die Vor-
stellung beginnt 7'N Uhr, Ende gegen 10 llhr.
* Die freiwillige Sanitätskolonne hat in letzter
Zeit namhafte Betrüge zur Beschaffung von Gerät-
schaften Ur den Transportdienst von nachstehen-
den Firmen und Privatpersonen erhalten: Rudolf
AltsMiler, Adam Braun u. Co. Dresdner Bank,
Fleck u. Co.. Gewerbebank, Privat Ganns-Rose,
Firma P. I. Landsried, Privatm. H. Landfried,
Privatm. K. Landfried. Eugen Loeb, Marx u.
Schloß. I. M. Pfeiffer. Edwin Reis, Rheinische
Creditbank, Louis Sautter. Schlössinger u. Co.,
Geh. Kommerzienrat Schott. SpLvgosellscha.it für
Stadt- und Landgemeinden, Fa. Emil Stein-uck,
Südd. Disconto-Gefellschaft, Eugen Trotter u. Co..
Altstadtrat llöberle, Verein für Nationalstenogra-
phis, Wolksbank. Adolf Wolf. Samuel Wolf. Herz-
licher Dank wird Ur die vielseitige Unterstützung
dieses besonders wichtigen Tätigkeitszweioes des
Roten Kreuzes hiermit abgestattet.
* Verwundeten-Konzert im Mönchhoflaznrvtt.
Genußreiche, wohltuende Stunden bieten Kunst-
leistungen immer und sind in dieser schweren Zeit
mehr denn ie ein Bedürfnis. Ein Quintett des
Mannheimer Hoftheater - Orchesters
mit seinem beliebten Solisten Tenor Fritz Mül-
ler erfreute die Kranken sowie geladenen Gäste
und Gönner des Lazaretts mit Blüten ernster und
heiterer Musik und Eesangsvorträgen. Auch Frl.
Hölzer aus Heidelberg löste diesmal wieder freu-
dige Stimmung aus mit einigen schön vorgetrage-
nen Dichtungen. Die zahlreichen Zuhörer dankten
mit herzlichem, stürmischem Beifall.
* Abnahme der spanischen Krankheit. Die spa-
nische Krankheit flaut seit Ende der letzten Woche
in Süddeutchland ab. In der badischen
Pfal» und in Württemberg geht die Ziffer der
Erkrankten beständig abwärts. Nur auf
dem flachen Lande und in Gebirgsgegenden breitet
sich die Grippe noch etwas aus.
* Sluszeichnung. Der Landsturmmann Rupert
Pastötter von hier, früher beschäftigt bei C.
Maaued, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klaffe.
* Militärdienstnachrichten. Es wurden befördert:
Schölch lHeidelbergs. Vizefeldw. im Leib-Gren.-
Regt. 100, zum Leutn. d. R. dieses Regiments. —
Zum Oberleutnant Schmidt (Heidelberg)
Ltn. d. R. Ä. Gren.-Rgts. 110, Gätfchenberger
(Heidelbergs. Ltn. d. R. des Feldart.-Nsgts. 31. —
Unterbssizier und OMiersäspirant Kurt Marx
wurde zum Mzeseldwebel befördert.

B. Wieblingen, 8. Juli. Am gestrigen Sonntag,
vormittags 14,11 Uhr, wurden im Rathausfaal von
Bürgermeister Maaß unter Beisein der Gemeinde-
räte und Pfarrer Breinlinger folgende Mitglieder
der frei w. Feuerwehr mit dem vom Großbev-
zog gestifteten Ehrenzeichen Ur 25jährige treue Tä-
tigkeit ausgezeichnet: Kommandant Peter Böhm,
2. Kommandant Martin Netzbach, Bartholomäus
Retzbach. Wilhelm Wannenmacher, Friedr.
Tritsch. Michael Wacker. Friedrich Weitz-
brod. Heinrich Lindner, Jakob Jckelheimer
und Wilhelm Tritsch. Auch ist Bartholomäus
Retzbach Ur langjährige treue Arbeit bei Firma
Helmreich u. Co. Wieblingen ausgezeichnet worden.
Mit einem -dreifachen Koch auf den Landesherrn
schloß die Feier.
Letzte DraMerichLe
Die Enlenteintervention in
Rußland
Stockholm, 8. Juli. Aus Petersburg erfährt
Svenska Dagbladet über Helsingfors: Die Entente
stellt als Bedingung für eine Einmischung in
die Angelegenheiten Rußlands, daß hervorragende
russische Staatsmänner sie verlangen. Diese sollen
sine Regierung bilden, die das Erbe von K e -
renskis Jnterimsrsgicrung antritt. Als Mit-
glieder werden genannt Kerenski, Terostschenko,
Stachowitsch (Minister des Innern) und Iswolski
(Minister des Aeußern). Man erwartet, daß diese
neue Regierung mit englischen Schiffen nach
der Mftrmanküste gebracht werde. Dort/solle die
. Erfüllung der Allianzvsrpflichtungen und die Auf-
hebung des Friedens von Brest proklamiert werden.
Rotterdam, 8. Juli. Die Times melden, daß der
Sowjet von Sibirien die Unabhängigkeit
von der Moskauer Regierung beschlossen habe. Die
Selbständigkeit der Sowjets wurde von England,
Frankreich uftd Japan anerkannt.
Die Lage an dse Murmanküste
Rotterdam, 8. Juli. Dail» Mail meldet: Der
Soivjet in Archangelsk bat sich unter den Schutz
der Alliierten gestellt und der Besetzung der
MuvmankMe durch die Alliierten zusestimmt.
Stockholm, 8. Juli. Die bolschewistischen
Truppen an der Murmanküste bekunden die feste

Fernsprecher Nr. 82

Seite 3 ''

Absicht, die eiegedvungenen Entente kraft«
zu bekämpfen und aus dem russischen Gebiet
hinauszujagen. Die Angestellten der Murman--
Bahn haben sich in einer am 28. Juni in Kem
abgehaltenen Versammlung für ihre bolsche-
wistischen Vertreter ausgesprochen und die Mit-
glieder der Sozial-Revolutionäre und der Miensche-
wiki-Partei aus dem Eisenbahner-Sowjet ausge-
schlossen

Die Tschecho-Slowake« in Wladiwostok
London, 8. Juli. Reuter meldet aus Wladin
wostok vom 30. Juni: Der Kommandant der
tschecho-slowakffchen Truppen üerreichte dem ört-
lichen Sowjet ein Ultimatum, worin er diS
Absicht ankündigte, die örtlichen Bolschewiki zui
entwaffnen wegen ihres Widerstandes gegen;
den Durchzug der Tschecho-Slowaken aus Westsibi-
rien nach Wladiwostok. Er gewährte eine Halbs
Stunde Frist für die Antwort. Da er eine «solch«
n'cht erhielt, schritt er zur Entwaffnung, dis
fast ohne auf Widerstand zu stoben, ausgeführt
wurde. Nur um ein Gebäude in der Nähe deü
Eisenbahnstation fand ein Kampf statt. Die Tsche-
chen nahmen es abends ein. Biels Bolschewiki,
wurden getötet oder verwundet. Die frühere ört-
liche Verwaltung wurde wieder eingesetzt. Es
herrscht vollkommene Ordnung.

Die Wünsche der deutschen
Oesterreicher

Bruck a. d. Mur, 8. Juli. Der gestrige deutsche
VolkstagfürdieOber steter mark nahm
einstimmig eine Entschließung an, in der eine ein-
heitliche deutsche Staatssprache, di«
Sicherung einer gebührenden Stellung der Deut-
schen im Reiche, die Festlegung des engsten wirt-
schaftlichen Anschlusses an das Deutschs
Reich unid die unbedingte Freiheit des Weges zur
Adria verlangt wurde.
Die japanischen Rüstungen
London. 8. Juli. Die Times meldet aus Tokio?
Der Rat der Feldmarschälle und Admirale hat den
das Zusammenwirken von Armee und Flotte be-
treffenden Plan angenommen und der Vermeh-
rung der Armee auf 21 Korps gleich 42 Divi»
sionen oder 126 Regimentern grundsätzlich zuE-
Die spanische Grippe sogar in
China
Haag, 8. Juli. Aus London wird gemeldet:
»Daily Expreß" veröffentlicht verschiedene Nach-
richten über die Verbreitung der Grippes
in Europa und Asten. In Frankreich bleibs
sie nicht auf das Heer beschränkt, sondern breit«
sich auch unter der bürgerlichen Bevölkerung aus.
In China verbreite sich die Krankheit auch im-
mer mehr. In Tientsin seien 20000 Mensches
erkrankt, in Peking viels Tausende. In Eng-
land werde die Krankheit jetzt erfolgreich mit,
Chinin behandelt. ,

Bochum. 8. Juli. In einem von Essen naH
Bochum kommenden Zuge wurde in einem Abteil-
zweiter Klaffe eins Frau mit einem Stich in deO
Brust töt aufgefunden. Alan vermutet
Raubmord.
Basel, 8. Juli. Aus unaufgeklärter Ursache
brach in der Nacht auf Sonntag im Lagerhaus des!
Basler Rheinhafens Feuer aus. In der
Halle waren Hunderte von Baumwollballen im
Werte van drei Millionen Mark aufaestapelt. Sich
waren Ur Deutschland bestimmt, konnte«
aber nicht mehr ausgeführt werden. Obwohl ei«
großer Teil der Waren nicht gelitten hat, diftstH
sich der Schaden auf mehrere hunderttausend Fran«
ken belaufen.

8251 Vas päcksZoLium btsusnsisim-ttsickslbsi-^
Or. VoU, XVederstrasse 2 u. 4 mit kleinen 6z-m«
nasisl- u. stealklassen Kat nsueeitliek derväkrts
ftinricktunLen: Lport. Spiel. Wancksrn. Garten-
arbeit. ^erkstätte. Kurrstuncken. siamilievkeim r
(keine Seklaksüle). Ausladen unter ^nleitunx in
täxi. ^rbeitsstunäen. Vie Seküier weiften dis rmm
UnMdiixen Lekükrt, oller in llie Oder II u. krlmn
(7/S XI.) ller Staatssckulen üderZeieitet. vrUkunxs-
ergednisse u. lakresderiekt llurek llas Sekrotariak
Evangelische Gemeinde.
Wochengottesdienst.
Providenzktrcher Mittwoch abend 8 Uhr Vortrag
drs Prof. Lic. Braun Pfarrer in Neckargemünd.
„Die Frau in der alten Kirche". Mitwirkung
des KirchcnchorS.
Christuskircher Mittwoch abend 8 Uhr Kriegsan-
dacht, Stadiiükar Rose.
Bergkirche: Donnerstag abend 8 Uhr Kriegsandacht.
Friedettskircher Freitag abend 9 Uhr Vorbereitung
zum Kindergottesdienst, Stodtpfarrer Gilg.
Diakoniflcnhauskapelter Mittwoch nachm. 3 Uh«
Frauengebetstunde. Dvnnerstng abend 8>/«UH<
Kriegsandacht, Pfarrer Kammerer. <
Wasserstände am 9. Juli 1918:
Heidelberg: 1,25 m, Heilbronn: 0,39 m und in
Neckarsteinach: 0,54 m
WemMöbchtUM derSckck. ZeitW
Am 9. Juli 1918, morgens 7 Uhr.

Wärme-
Grave
n. Cels.
niederst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind-
richtung
Himmel
Luftdr.
mm
ff- 17,3
ff-14,6
ff-26,5
—— —

— —.

Niederschlag — mm
Mittelwerte von gestern:
Temperatur 19,6
Dunstdruck — mm
Relative Feuchtigkeit — °j»

Verantwortlich Ur den gesamten Textteij
Kurt Fischer.
Ur den Anzeigenteil Hermann Beyerl«,
Rotationsdruck und Verlag
Theodo, Berkenbusch, sämtl. in Heidelberg
 
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