Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0097

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nr^pvv
irtjchaft-
^ens in

oben sprach
Betriebe, el-
iel wichtiges
I Fräsen, die
mgswirtschast-
ja heut« ein
ich. daß nicht
». auch er-
i dig Dinge
>r Sinn unse--
Mf die Welt-
vertonen, dis
n Volke her-
öei den Eng-
st. immer aus
geschehen ist-
unsere Welt-
stand in dank
n, freuidigem
die Großtaten
ock nicht sch-
ick alles das
stschaft bedeü
u. alles das,
beit errungen
und Depots,
chsstenteils se-
andsauthaben
. den Händen l
,sns nicht aus
lenke unsere!
nur vorüber-
rd besetzt, wo
halben.' Eng-
s Verhältnis
. Mit ihnen
lischt es einen
dringend ge-
: Feinde, uns
rch, Vast man
.rteri,allen. dis
obmateri,allen
knappen Men-
b so verteuert
gestellten Fa-
ltmarkt kam-
sind. Ausfuhr-
wie das vot
II hoffen und
e unser gleiche
Richtung hin
stschlands In-
r Wirtschasts-
rfnehnrsn M-
roch so guten
littenen wirt-
i — es wM
chcrft verhäng--!
e — so blei- s
>ch Schwierig-
l. die mall
s drei Wortes
sfsraurn. Ws
ie Herren. El
eit. lang watz
uns günstiS I
günstige?lus-
«r Stand un-
ünstia genug. I
en wird, au«!
e zuverstcht liK
wird, läßt stK
ussehen. DaSi
sschlust in der
auptsächlich ich
gen, innMal»!
Lende Summo
jetzt im neu-
hereinnehmen
n wird, foilchl
kt meist feind-
urck die Aus-
gnisse in Vec-

1077 als Es
ganzen Mv'-
l besuchen.
- Unioerirtats-
liner Umverm?
. Naetebu'
»en
bus. z. 3t. ml
iolgsr des v"
Iah. Frank» k
Welt
rinunalverbach
fährt energrsK
.stern betroi-
den sofort M
kürzlich
tglashütten Z
ne Mutter ,um
zwei weites
wurden wcü^
nsnritteln d'
len im Gro«
e ausgewieseo
r denr Bezirks
Die EinheiB'
chensmittel
und wird m
-rrt. Wer eine'
Würden drei
rurckseführt. «
,rt «erden,
e der deutsch«
nst U d e t , uu
-ichste deuts«
euer N. Nach
et in Münchel
i als Achtzeb
chrer und s«
er. nachdem '
, zum Leutna
t ^ü-hrer erd-
sten. Nack.7,
f dieses
- ausgezeiE
e anderer

' Nr. 166

Heidelberger Zejffmg

Sl. Juli

Beim Badeck im
aus dem rechten
ein gefangener

Ernährung u. Kriegswirtschaft
Die Milchversorgung Heidelbergs
Die übesgrcKs Hitze in den letzten Tagen hat trotz
aller Bemühungen die Versorgung der Kinder
und Kranken mit Vollmilch autzeror deut-
lich erschwert. Die Molkerei Heidel-
berg G. m. L. H. vermochte in den letzten Tagen
nur etwa 3 Viertel der für die Kinder und Kranken
erforderliche Menge an sicher Milch durch die Milch-
hänidleP rur Verteilung zu bringen. Sobald d e
Hitze etwas nachlicht, wird selbstverständlich für die
volle Ausgabe von einwandfreier sicher Milch
Sorge getragnen werden.
Bekanntlich hat der Stadtrat gemeinsam mit dein
Auffsichtsrat der Mjolkerei beschlossen, im ' Uebei>
schußbesirk Berbers eine Tie fkühlan lass zu
err ichten, die große Mengen an Milch dergestalt be-

Aus Stadt und Umgegend
Was kostet ein Lürklinkenersatz?
lieber die Kosten der Ersatztürklinien und Fen-
stergriffe hat die Metall-Mobilmachun gsftelle nun-
mehr endgültige Bestimmungen getroffen. Be-
kanntlich steht es den Ablieferungspflicht!gen
frei, sich selbst Ersatz zu beschaffen oder den behörd-
lich gebotenen Ersatz zu kaufen, oder die Aus-
wechslung der vorhandenen Griffe durch behördlich
gelieferte Griffe zu beanspruchen. Ein Paar Er-
satz-Türklinken ohne Lanchchilder aber mit Dorn
kostet 2.80 Mark, mit Lanaschild 3.50 Mark, bei
dam Vorhandensein eines Nachtrissels 4.50 Mark
Die bis jetzt angeboterisn Fenstergriff« kosten 1
Mark das Stück. Den Abligferungspslichtigen,
die behördliche Ausbauhilife in Anspruch nehmen
wollen, werden die Stellen, von denen die be-
hördlichen Ersatzstücke ausgegeben werden, sowie
der Sitz der behördlichen Ausbaküstelle noch be-
kanntgegeben. Wer den Ausbau selbst vornimmt,
kann behördliche Ersatzstücke im freien Handel zu
obigen Preisen erwerben. In diesem Fall bezahlt
der Staat Ausbauvergütung und den Ueber-
nahmepreis für die aibselieferten Griffe, Eine
Verrechnung gegen den Kaufpreis findet in die-
sem Fall nicht statt.
Ist der Uebernahmepreis für die abgelieserten
Türklinken und Fenstergriffe geringer als der
Kaufpreis der Ersatzstücke, so hat der Ablieferer
nichts nachzuzahlen, den Unterschied trägt der Fis-
kus. Ist der Uebernahmepreis höher, so wird der
Mehrbetrag vergütet.

sUNeckargemünd. 18. Juli,
offenen Neckar ist gestern Abend
Neckarufer unterhalb der Fähre _
Franzose ertrunken, der bei einem Bauern in
Kleingemünd in Arbeit stand. Die Leiche ist bis
jetzt noch nicht gefunden. — Auch hier wurde wie
anderorts von den Schulkindern unter Aussicht der
Lehrer grünes Lw>? gesammelt. Es wird in der
TurnWlle getrocknet als Futter für die Militär-
pferde. Es sind schon 14 Zentner trockenes Laub
abgeliefert worden.
Hockenheim, 18. Juli. Der Sjährige Sohu des
Landwirts Joh. Fitterling ist beim Baden
im Rhein ertrunken.
X Rotenberg, 19. Juli. Durch Feuer sind hier
drei Scheunen und ein Schöpfen die den Landwir-
ten Karl Körner. Emil Greulich, u. B
Weidner gehörten, in Asche gelegt worden. Der
Schaden beträgt ungefähr 22 000 Mark. Das
Feuer wurde durch ein mit Streichhölzern spielen-
des vierjähriges Kind verursacht.

* Von der Universität. Mt Genehmigung des
Engeren Senats der Universität bat der Mad.
Tbeol. Verein seinen Namen umgeändert in:
»Wartburg," Akad. ThLol. Verbin-
dung". Die Verbindung gehört auch fernerhin
dem Eisenacher Kartell Akad. TLeol. Vereine cm.
* Flottenbund deutscher Frauen. Die Preße-
abteilung des AdmirMtabss zu Berlin hat in
dankenswerter Weise dem Flottenbund deutscher
Frauen drei Vorträge für den Bezirk Heidelberg
zur Verfügung gestellt und entsendet als Redner
den Kapitänleutnant Men che. Kommandanten
eines Torpedobootes, der über das Thema
„Kriegs - Erlebnisse auf einem Tor-
pedoboot in der Nordsee" sprechen chird.
Die von Lichtbildern und Filmvorführungen be-
gleiteten Vorträge werden stattfinden Samstag,
den 20. Juli in Eberbach gelegentlich der
Gründung der Ortsgruppe, Sonntag, den 21. Juli
abends halb 8 Uhr in Leimen (ab 7 Uhr
Hauptbahnhof, ab Leimen 10.20 Uhr). Montag,
den 22. Juli in Weinheim. (Karten Wr den
Vortrag in Leimen können telephonisch bei Frau
Johanna Künkler, Tel. Nr. 1479 bestellt werdens.
* Vom Roten Kreuz. Der Zfveigausschuß für
Schützengrabenbücher schaffte für seine
Weihnachts - Sendungen schon jetzt Bü-
cher für über 2000 Mark an. um den ungeheueren
Preissteigerungen auf dem Büchermarkt einiger-
maßen zu begegnen. Und zwar wur-
den nicht nur neue Merke, gekauft, sondern auch
dis antiquarischen Bestände hiesiger Buchhändler
wurden auf gute Unterhaltunsslektür« sorgfältig
durchsucht. Das Rote Kreuz fand, wie schon öf-
ters manches freundliche Entgegenkommen bei den
Buchhändlern.
h. Marktwanderung. Die Marktreihen wiesen
heute ziemlich große Lücken auf und dies ist wohl
darauf zurückzuführen, daß viele, ja sogar dis
meisten der Käufer dis umliegenden Ortschaften
ssM aufsuchen, um ihren Bedarf direkt einzukau-
fen. Dies hat dann natürlich zur Folge, daß die
Erzeuger, die ihrs War« auf den Markt bringen,
gleich bei ihrer Ankunft umringt werden, zum
Teil stehen die Leute schon einige Zeit vorhar da
und warten darauf und dann will natürlich ein
Jeder zuerst und am meisten haben, wobei dis
Preise kaum eine Roll« spielen. Nack denen wird
erst gefragt, wenn das EemWe usw. im Korb ist.
Dis Höchst- und Richtpreise sind ja im allgemeinen
jetzt etw.as herabgesetzt, sie werden hie und da
ja auch manchmal übergangen, aber bei neuen Er-
zeugnissen, die auf den Markt gebracht werden,
ist man stets der Willkür der Erzeuger ausgesetzt.
So kosten die T o m aten das Pfund 2.50 Mk.
Falläpfel wurden mit 70 Ms. das Pfund verkauft
Der Preis sur Frühbirnen ist auf 60 Pfg. das
Pfund festgesetzt, hierfür sind sie jetzt noch zu haben
sobald er jedoch niedriger wird, werden di« Bir-
nen, ebenso wie alles andere Obst wohl auch wie-
der vom Markte verschwunden sein.
* Die französische Brotration. Wir haben die-
ser Tage Mitteilung davon gemacht, daß in dem
AushängMrsten'^an unserem Geschäftshaus ein«
französische Brotkarte im Original ausgestellt fei.
deren tägliche Abschnitte auf 100 Gramm läuten.
Wie jetzt erst bekannt wird, erhalten, wie Mittei-
lungen von Einwohnern der neubesetzten Gebiete
besagen, nur kleine Kinder ein« Brotkarte, äl-
tere Kinder. Frauen und erwachsene männliche
Personen erhalten 2, 3, 4 und auch 5 Brotkarten,
sodaß die Brotration entsprechend höher ist. Dem-
gemäß sind die Folgerungen, die wir. und nicht
rur wir allein, sondern auch We ganze deutsche
Presse, soweit ihr dies« französischen Bro!karten
zugänglich waren, daran knüpften, irrig- Wir
stehen daher nicht an, diesen Irrtum zu berichti-
gen. dMnit sich keine falschen Anschauungen fest-
fetzen. — Wenn sich übrigens die MannMimer
„Volksstimnne" gemüßigt sieht, eine Moralpredigt
über bewußt« „Irreführung" und ähnliches M hal-
ten. so beweist sie damit «ine „Sachlichkeit," der
wir nickt folgen könnne.
* Beförderung. Vizefeldwebel Caspari
wurde mm Leutnant d L 1. Aufgebots be-
fördert.

Badische Politik
* Das neue badische Biersteuergesetz. Nachdem der
Reichstag dem neuen Mersteuergesetz seine Zustim-
mung gegeben hat. ist jetzt auch der Entwurf eines
Biersteuersesetzes für Baden fertigge-
stellt worden. Das neue Gesetz schließt fick eng
den vom Reichstag verabschiedeten Gefttzen^E^
und sicht wie dieser die Einführung der
steuer vor. Der Entwurf des neuen Gesetzes wurce
vom Finanzministerium nach eingehender Beratung
Mit den Vertretern des badischen Braugewerbes aus-
«earbsitet Die Biersteuer beträgt für jedes Hekto-
liter der in einem Brauereibetkieb innerhalb eines
Kalenderjahres hergestellten Wermenge-von den
ersten 2000 Hektoliter 1 0 M.. von den folgenden
8000 Hektoliter 10,50 M. von den folgenden 10 »oo
Hektoliter 11 M, von den folgenden 2G000 Hekto-
liter 11,50 M. usw. Die Steuer kann, wie das oer
Finanzminister früher schon zusagte, auf den non-
ium abgewälzt werden. .

Deutsches Reich
* Unterstaatssekretär Schiffer wiiH Vlk der
Nationallib. Korrssp. für das erfolgreich? Zusam-
menwirken -wischen Reichstag und Regierung bei
dem Steuerwerk besonders gerühmt. Man habe
Werall. namentlich bei den Verhandlungen im
Ausschuß, sein« zielsichere und mit varlamsntarr-
schen Verhältnissen vertraute Sand bemerkt. Die
varlamentarisierung der Regierung habe auf diese
Weise sine Bewährung gefunden, für die map im
Rsichffchatzamt wohl in erster Linie dankbares
Verständnis haben werde.

Bindung mit unserer sonst möglichen Ausfuhr, die
zunächst notwendigerweise starke Einfuhr in vol-
lem Maße bezahlen können. Wir könne,« za zu-
nächst nicht als große Verkäufer auf dem B5eu-
ruarkt auftreten, sondern müssen als große Käufer
Kommen. Mir brauchen Rohmaterialien. -Ml
brauche nur an dis Textilindustrie zu. «Wnnern.
Erst wenn Deutschland wieder Rolwratermlien HM
wird es wieder in der Lage sein.
aus herzustellen und damit atui den Weltnrarlizu
kommen. Erst dann also werden wir m der Haup^
fache als Käufer austreten müssen, und es Ä no o
nicht ganz ersichtlich, womit wir dich« Kaufe ve-
izahlen werden Nur ein kleiner Ter! davon wir-,
durch die Ausfuhr solcher Erzeugnisse bezahlt wer-
den können, für die wir die Rohmaterialien ,>
Lande haben. Die Valuta-Frage, wird Mo 'war
große Sorgen bereiten.. Sie erfordert di« auer-
größte Aufmerksamkeit. ,
In engem Zusammenhang damit Mt dtssckoa
teilweise besprochene Rohstoff-Frage. Was bekmm
men wir an Rohstoffen herein, was E überhaupt
noch in der Welt davon verfügbar? Was wollen
unsere jetzigen Feinde uns davon zukmnmen lasten
wieweit können wir sie dazu zwingen? Wie wen
dürfen wir Rohstoffe kaufen, ohne daß die Käme
auf unsere Valuta zu sehr drücken? Sodann kam mt
die Schiffsraumfrage. Wenn es gelungen fit, sie
nötigen Rohstoffe zu kaufen, wie bekommt man
sic lferüber, wieviel Schiffsraum ist dazu vorhan-
den? Wie soll ex verteilt werden? Das find un-
geheuer schwierige Fragen, di« man mast ernst ge-
nug nehmen kann. Wir werden mckt io >evr
ich bedauere das aussprechen zu müßen, — um mne
«ewisse behördliche Reglementierung unserer Cm-
und Ausfuhr herumkommen. In den Treffen von
Handel und Industrie empfindet mau nnt mecyr
den lebhaftesten Wunsch, daß wir von der zetztgen
«inschränkendeu Reglementierung, von den Krieg->-
sefellschaften und ihren Begleiterscheinungen fo-
bald wie möglich wieder Herkommen, daß sofort
vach dem Kriege der Handel wieder in ferne vollen
früheren Rechte eingesetzt werde, daß der irere
Haildel, der ungehemmte Haudel wieder h^.-^
stellt werde. Es wird das aber leider bsrm Ern-
fuhrhandel in den ersten Jahren nack denn Kriege
aus den Gründen, die ick genannt habe, nicht rn
vollem Umfange möglich sein. Es Wird uiffeve
Ernfuhr nach dem Maße der Ausfuhr geregelt
werden müßen Dazu wird behördlicks Mitarbeit
unentbehrlich sein. Aber es ist zu hoffen und da-
hin zu wirken, daß diese Behörde fick den Bedürf-
nissen des Handels soweit als irgend möglich an-
paßt, haß man nicht zu ängstlich ist auch wegen der
Gestaltung der Valuta. Es darf nicht die smrre
^Reglementierung der jetzigen Krjegswirtschaft sort-
ß^etzt werden, vielmehr muh mit der fronten
i Sachkenntnis vorgegangen und die größte Rnck-
. fi-bt auf die Bedürfniße von Sandel und Jndu-
,firi« genommen werden.

Aus Baden
Mannheim, 19. Juli. Der 19jährige Taglöh-
ner Nikolaus Huckele aus Plankstadt be-
Mhl im Frühjahre mehrer« Mal« die LaMchen
Gutsverwaltungen und eignete sich Treibriemen,
Wserdecken, Schuhe und anderes au. Nach feiner
Festnahme konnte er entkommen und sich «in« Zeit
iang mit Papieren durchschlagen, die er gestohlen
bane. Huckele ist schon häufig bestrafft. In Anbe-
tracht dessen erhielt er von der hiesigen Straff-
kammer eine Gefängnisstrafe von zweieinhalb
Jahren.
Mannheim, 19. Juli. Im Rausche geriet ver-
gangene Nacht der zur Zeit Lei einem Landffturm-
bataillon eingezogene 39 Jahr« alte ledige Heizer
Ernst Hoffstätter mit der 42 Jahre alten ver-
witweten Kellnerin Therese Nesf von Erlangen,
m Streit. Er tötete die Kellnerin durch Messer-
stiche. Er stellte sich selbst der Polizei.
Mosbach. 18. Juli. In den gestrigen Nachmit-
»agsstunden'geriet auf offener Bahnstrecke zwischen
Neckarburken und Mosbach ein Heuwagon in
Einem Güterzug in Brand. Das Feuer wurde
Eicklichevweise frühzeitig entdeckt, der Zug rasch
AM Stehen gebracht und der vordere Zp.gsteil,
^sachdeim der brennende Wägen abgehängt war. in
Station Moebach eingsfahren; dann wurde
Alt einer Lokomotive auch der brennende Wasen
T'ugeholt und unter die Statiousvumve gestellt,
Worauf man dos Feuers rasch Herr wurde. Di«
Ladung des Wagens ist gänzlich verloren.
Karlsruhe, 18. IM. Gestern nachmittag wur-
ven einem 45 Jahre alten Bahnarbeiter aus Dar-
der im Rangierdienst beschäftigt ist. am
Wesibcrhnhof hier beide Beine abgefahren.
B-cken-BaSen, 18. Juli. In Anwesenheit des
Groß Herzogspaar es des stellvertr- komm,
bxmerals des 14. A.-K. Jsbevt. und zahlreicher
-anderer Ehrengäste wurde am Dienstag vormit-

> * Die IIOerStistimg. Wie wir erfahren,
i wird Oberstabsarzt Dr. Ernst im Verlaufe der
Veranstaltung zum Besten der Bürserstistung für
das 2. Bataillon der 110er am Samstag
abend auf dem Schloß eine Ansprache halten.
* Stadtthcater. In der am nächsten Sonntag
durch das Heimat frontthatex Mann-
heim zur.. Erstaufführung gelungenen Kloinstadt-
Komödie „Das Alter" sind die Hauptrollen
besetzt mit Wilhelm Egger, Hildegard Bern-
hardt. Josef Renkert, Ilse Warburg u. a.
m. Das Stück wurde von« Hofth'eaterdramaturg
Dr. Max Krüger inszeniert und beginnt um
halb 8 Uhr.
* Groteskenabend — MeffkhaM Maur. Zu
dem am Montag, stattfindenden Unterhaltungs-
abend wird noch mitgeteilt: Den größten Raum
im Programm wird Karl Krauß einnehmen,
der mit einer Auswahl aus seinen Gesamtwerken
vertreten sein wird. Gustav Meyrink wird mit
der Geschichte vom Löwen Alois vertreten sein.
Paul Schreibart mit Proben aus der Kater-
Poesie und das Perpetuum mobile. Den Abschluß
bilden Parodien auf die Expressionisten Der Vor-
verkauf hat heute begonnen.
* Die städtisch« Bekleidungsstelle hier wird,
wie uns mitgeteilt wird, demnächst auch eine
Werkstätte errichten, zur Herrichtung und
Abänderung von Männer- und Frauenkleidung.
Es sollen bei diesen Arbeiten nur die Selbstkosten
in Anrechnung spracht werden.
* Pcrsonalnachricht. Der Steuereinnehmer
Wilhelm Schmitt in Heidelberg - Handschuhs-
heim ist nach Kirchheim versetzt. Etatmäßig an-
gestellt wurden hie Wärter: Ludwig Kraus. Fe-
lix Hügle, Friedrich Schmidt, Franz Ahl,
Berthold Doll an d, August Holzwarth, D.
Streule. Jul. Rothermel. Joh. Schauf-
ler, Wilhelm Beisel. Georg Brückmann,
Heinrich Debatin, Karl Häußler, Adam
Bleickert. Thomas Lehr. Alois Lutten-
berger. Karl Leucht. Joseph Malter, Franz
Geider, Jakob Frohmüller. Mban Fal-
ler, Johann Weis, August Keßler, Joseph
Braun. Joseph Stapf.. Wilhelm Seebur-
ger, Heinrich Meier, Karl Ludwig Epp. Alois
Dutzi, Hermann Rohleder, Heinrich Braun
Georg Scholl, Felix Tropf. Albert Knaus,
Johann Hetzel, Balthasar Weidner, Se-
bastian Müller. Joseph Grißlich. Gärtner
Heinrich Lederer, Aufseher Gg. Philipp- D i ng
Werkmeister Otto Miel «Lacher und Werkmei-
ster Franz Hahner bei der Heil- und Pfleasan-
stalt Wiesloch.
* Auszeichnungen. Dem Sers. Wilhelm Fried-
rich, Heizer, Waldhilsbach, dem Eerg. Theodor
Eaiser, Kausm., Mannheim; dem Sers. Albert
Vogel. Kaufm., Hilsbach Amt Sinsheim; unB
dem Gefr. Karl Schmutz, Glasermeister. Mann-
heim wurde die Württontberg. silberne Militär-
verdienstmedaille verliehen.
* Das Großherzogl. Gymnasium z« Heidelberg
gibt seinen Jahresbericht für das Schuljahr
1917—18 heraus. Ihm ist zu entnehmen, daß ein
Lehrer (Lehramtspraktikant Dr. A. Eersbach) und
11 Schüler der Anstalt den Heldentod fürs Vater-
land gestorben sind. Der Krieg hat auch sonst im
Lehrerkollegium manigffaltige Veränderungen im
Gefolge gehabt. 24 Schüler sind im Laufe de§
Schuljahres in das Heer «ingetreten. Besucht wurde
die Anstalt von 472, unter denen sich 28 Mädchen
befinden. 356 sind Badener, 32 Oberprimaner,
darunter 3 Mädchen, legten die Reifeprüfung ab.
Der UnterMt beginnt wiederum am Freitag,
den 13. September.
* Die Bezahlung für getragene Anzüge. Ein
in der Öffentlichkeit mehrfach gerügter Misfftand
wird durch eine soeben in Kraft getretene Bekannt-
machung der Reichsbekleidungsfftelle beseitigt. Bis-
her gab es kein« Möglichkeit den einmal äbgelie-
ferten Anzug zurückzuerhalten. selbst wenn der
Schätzungswert lächerlich gering war. was haupt-
sächlich in den ersten Wochen der freiwilligen
Kleiderabliefferung der Fall gewesen ist. In Zu-
kunft wird dem Ablieferer das Reckt eingeräumt,
nach Kenntnis der Abschätzung den Gegenstand
zurückzufordern. Ferner hat die Reicksbskleidungs-
ttelle ungeordnet, daß Bezugsschein« auf Oberklei-
dung bei Abgabe gebrauchter Stücks vom 1. Au-
gust 1918 bis 31. Juli 19W Ur «ine Person niur
bis zu zwei Gegenständen derselben Art erteilt
werden dürfen.

Frenag, den 16. Juli 1018
Lag das von Rentner a. D. Thiergärtner
dem Reichssiskus geschenkte Kriegsbeschädig-
ten - Erholungsheim Hofgut Annaberg
eingeweiht.
Durmersheim bei Rastatt, 18 Juli. Aujf dem
hiesigen Bahnhof wurde am Dienstag früh Bckhn-
wart An hon Brunner von einem Güterzug
überfahren und sofort getötet. Ein gleichfalls
tödlicher Unglücksfall ereignete sich gestern früh.
Ein LLjährises Mädchen von Au am Mein-zvollte
in den noch fahrenden Zug stnffteigen. wurde von
der ausgehenden Tür eines Wagens zurückgsschleu-
ldcrt. geriet unter die Räder, wurde überfahren
und sofort getötet.
Lörrach, 18. Juli, Ein Isjähriger Knabe
spielte mit einen« Handgranatenzllnder. Er brachte
ihn mit einem Zündholz zur Explosion, wobei der
Knabe sehr erhebliche Verletzungen erlitt.

Fernsprecher Nr. 82 Seite s
arbeiten soll, daß eine Verkürzung der erfor-
derlichen Mlch nicht mehr einzutretrN
braucht. Die TieMhlanlage befindet sich im Bau
und dürite in wenigen Monaten vollendet sein.

Erhöhung der Zuckerrationen
Durch den Erwerb von Zucker in der Ukraine,
von dem sine gewiße Menge inDeutschland bereits
eingetroffen ist, wird «s onügUch, nicht nur die
Süßigkeitsindustrie in dem zu Anfang des Wirt-
schaftsjahres vorgesehenen Umfang weiter mit
Zucker beliefern, sondern auch den bisher aufae-
teilten Einmachzucker von 600000 Doppel-
zentnern auf die vorjährige Meng« von 900000
Doppelzentner zu erhöhen und außerdem eine
Meng« von 150 000 Doppelzentnern den Bundes-
regierungen Ur besondere Zwecke (Ausgleich von
Härten, Versorgung von Krankenanstalten, gege-
benenfalls auch zum Ersatz für die ausfallende
Brotmenge) zuzuteilen. Die Ijeichszuckerstell« wird
die Bezugsscheine sofort nach Beendigung der Ver-
teilungsarbeiten herausgeben. Eine gewiss«
Schwierigkeit macht dabei die Aufbringung der
sehr hohen Kosten des Ukrajnezuckers
Um nicht den allgemeinen Verbrauch der Bevölke-
rung damit zu belasten, wevden von bestimmen
Gruppen von Zuckerempffänaern, in erster Linie
von der Süßigkeitsindustrie erhebli-
che Zuschläge erhoben. Di« SWgkeitstndu-
stri« wird künftig den Ziucker. tm Rahmen der
Einschränkung auf 25 v. H. der früheren, Ver-
brauchsmengen den Ukrainischen Zucker mit 6.25
Mk. das Kg. bezahlen. Auch die Preis« der weite-
ren Rohstoffe, Kandissirup und Stärkesirup wei-
chen diesem hohen Zuckerpreise angeglichen. In-
folge der bedeutenden Rohstofffpreissteigeruns
mußten auch die behördlich festgesetzten,
Richtpreise für Süßigkeiten stark er-
höht werden, nämlich beim Klein verkauf
von Karamellbonbons auf Mk. 5,72 bis 6,20 je
nach Qualitätsgruppen. Konservekonfekt auf Mk
5,50 bis Mk. 5,92. Fondants und DeßertbonbonÄ
auf Mk. 6,92 bis^Mk. 7,12 und komprimiert« Wa-
ren (Pastillen) auf 5,92 bis Mk. 7.10 das Pfund,
Dis letzte Rohstofsbelieferuna der Süßisksiten-
industrie mit deutschem Zucker erfolgt« Anfang
Mai; seitdem war die Zuckerzuteilung von derl
Nerteilungsstelle in Würzburg nach Verfügung des
Kriegsernährungsamts gesperrt, sodaß di« Fa-
briken meist schon seit Monatsfrist stille standen
Hieraus erklärt sich der Mangel an inländi
schen Süß waren im Handelt. Auch die neu'
Freigab« Ukrainischen Zuckers ermöglicht ange-
sichts des Fehlens fast sämtlicher übriger Rohstoffs
nur noch ein« Herstellung von etwa 16 v. H. der
Friedenspraduktion an jSüßwaren

* Die Absatzbeschränkungen für Bohnen und
Speisekürbisse. Von der Badischen Eemüseversor-
gung wurden Absatzbeschränkungen angeordnet«
für Bohnen für die Bezirke Konstanz-Land, Brei-
sach, Emmendingen. Heidelberg - Land und
Mannheim-Land, für Speisekürbiße für di« Kreis«
Freiburg, Offenburg, Vaden, und Karlsruhe,
Bohnen und Speifekürbisi« in anderen als den an-
gegebenen Bezirken unterliegen keinen Absatzbe-
schränkungen. Zum Absatz von Bohnen und Speise-
kürbissen in den angegebenen Erzeugergobieten be-
darf es der Genehmigung der Badischen Gemüse-
versorgung. Keiner Genehmigung bedarf der Ab-
satz durch den Erzeuger an den Verbraucher, wenit
nicht mehr als 6 Kilogramm an Woh-
nen oder Speisekürbisssn an den gleichen Verbrau-
cher abgesetzt werden und der Absatz in Klvinhan-
delsläden und auf öffentliche^ Märkten. Für
Sendungen innerhalb des Eroßherzogtums Waden
bis zu 50 Kg. werden BeförderungSscheine vom
Bürgermeisteramt des Erzeugungsortes erteilt.
Für Sendungen von mehr als 60 Kg. innerhalb
des Eroßherzogtums Baden und für alle Sen-
dungen von mehr als 6 Kg. nach außerbadtschen
Orten sind die Beförderungspapiere bei der Ge-
schäftsstelle der Badischen Evmüs«Versorgung in
Mannheim nachzusuchen.
* Erzeugerhöchstpreise für Gemüse. Die bad.
Eömüseversorgung hat folgende Erzeugerhöchst-
preise für Gemüse festgesetzt: Ur das Pfd. Rha-
barber 15 Pfg., Erbsen 30 Pfg., Bohnen 32 Pfg-,
Gelberüben und Karotten ohne Kraut vom 20.
bis 31. Juli 12 Pfg.. big 1b- August 10 Mg.. und
bis 1. Septomber 8 Pfg.. (das Kraut muß voll-
ständig abgeschmtten sein), Kohlrabi 18 Psg.»
Frühweißkraul bis 31. Juli 12 Pfg., bis 16. Aug.
8 Pfg. und bis 31. August 7 Pfg.. Frühwirfing bis
81. Juli 14 Pfg., bis 15. August 12 Pfg. und bis
31. August 10 Pfg., Mairüben 7 Pfg.. Frührot-
kohl bis 15. August 15 Pfg., bis 31. August 12
Pfg., Zwiebeln 18 Pfg., Spinat 20 Pfg.. Rote
Rüben 10 Pfg., Gurken unter 6 Zentimeter 100
Stück 1 Mark, bis 10 Zentimeter 100 Stück 1.80
Mark, Salatgurken das Stück bis 31. August 15
Pfg. Lis 1. September 10 Pfg.

Gerichtszeitung
Mannheim, 18. Juli. Ein umfangreicher
Kriegsprozeß beschäftigte heute die Strafkammer^
Angeklagt war der 38 Jahre alte Kaufmann Rich.
Kahn aus Böckum, wohnhaft in Mannheim und
der 36 Jahre alte ledige Ladsmeister Ludwig
Pfeiffer von hier. Kahn ist Inhaber einer!
Reihe bedeutender Jüdustriofirmcn, so der Werk-
zeugmaschinenfabrik Evcrsbusch Nächst, der Mann-
heimer Schraubenfabrik und ist Hauptaktionär uns
Vorstand der Heidelberger Schnellpres-j
senfabrik, der Geislinger Maschinenfabrik^
und der Pjalzflugzeugwerke. Im Juni 1916 folgt«
Kahn demVorschlag eines Angestellten und befaßt«
sich mit der Herstellung eines sogenannten Bohv
öls, da sich in seinen Werken der Mangel an Bohr'
öl empfindlich bemerkbar gemacht hatte. Zwei sei)
ner Angestellten namens Koch und Pfeiffer anbei
der Firma ihren Namen, das Vetriebskavital be
trug 20 000 Mark. Innerhalb weniger Monate
batten st« «inen Unffatz von über 400 000 Mar»
erreicht. Schließlich fühlte sich ein« Firma, die
ein« größere Mengs des Bohröls (das übrigen;,
mit Oel nichts zu tun hat) betrogen und erstattet/
Anzeige. Es wurden 7 Sachverständige un8 ein?
Reihe von Zeugen gehört. Di« Sachverständig««^
ansichten gingen auseinander. Das Gericht knn,
zu einer Verurteilung der beiden Angeklagten, del
dritte. Koch, ist inzwischen gestorben. Das Urteil
lautet auf je zehntausend Mark Geld-
strafe eventl. 1 Jahr Gefängnis und Zurück-'
zabluug des erzielten übermäßigen Gewinnes ins
Höhe von 140000 Mark.
 
Annotationen