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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0179

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Bezugs- und Anzeigenpreis. Di- „Heidelberger g-uung" Kost-« bei jeder Postnnstau
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Heidelberger Zeitung erscheint an jedem Wochentag mittag» 12 Uhr. Eratiobeigaben sind da»
sl-ulg amtlich« Berlründigungsblatt des Bezirks Heideirerg, dis Heidelberger ikamilienblSUer,
aatzerdem amtlicher Kohimugsapzeiger, Die Heidelberger Zeitung kann durch all« Postanstallen,
durch dls Agenturen aus dem Lande, di« Trägerinnen und bei der Geschäftsstelle selbst — Hauptslr. SS-
u.-—E. . monavich und vierteljährlich befleSt werden.
- --- Hauptschriftleiter: Kurt Fischer in Heidelberg
uru« ».Verlag: Theodor Berkenbusch — Heidelberger Verlagsanftalt und Sruckerei, Heidelberg.

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60. Ischrgang

- Wnabhängigs TageszeikMg)
^^VerLürldLgungsblatt für Nor-ba-ett und -ie angrenzenden Teile von Bayer«, Hessen^»- DUttemherg
^182 Mittwoch, den 7. August 1918

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Das Ende -er Mwehrschlacht

Die neue Veslesront
und inzwischen derartig ausgebaut wor-
Seit» E ^sH>" FlE (siehe die »Karts auf
uml. Schranks errichtet werden konnte, die
Vordringen der Fochsciftn Angrisfsar-
Halt gebietet. Damit hat mich die grotze
ihr m ^^acht zwischen Aisne, Ourcq und Marne
^reicht, zugleich alber ist auch Kochs Of-
begraben und der Stellungskrieg tritt auch
" dressm Teil der Krönt wieder ein.
K°ber dis
deutsche Berierdigungs ftellung
El --Nssnde Reutermeldung aus 8em
'°a>lsosrichen Hauptquartier Aufschluß:
Die Deutschen unterhalten sehr heftiges Artil-
eriefeuer auf der ganzen Veslelinie und leisten
sehr hartnäckigen Widerstand. Dennoch war es
französischen Patrouillen gelungen, an verschiede-
nen Stellen Wer den Fluh zu gelangen. (Sie sind
bereits wieder rurückgetrisben. Schriftltg.) Die
Deutschen haben das nLrdliche Wer mit Maschi-
nengewehren und Bombenwerfern ver stärkt,
während ihre Flieger die Truppen der Alliierten
wlltig mit Maschinengewehren aus der
^-uft beschießen. Ueberall ist der Widerstand
des Feindes sehr hartnäckig, besonders beim
weböft Nentes in der Nähe von Mutzen wurde
um den Uebergang Wer die Vesle sehr heftig ge-
kämpft.
Vorsichtige feindliche Urteile
Eine tzavasnote gesteht zu, daß die deutschen Be-
n an der Westfront vollkommen ge-
. t sind. Das gesamte Material sei mit weg-
usjchafsj. Nlle Wälder und die Ernte der Saaten
doü ""Nichtet worden. Die Note gibt ferner zu,
«» es den Franzosen nicht einmal gelang, Gefan-
«ene zu machen.
?^ou schreibt im Journal, daß derRück-
Gruppen sowohl vom Plateau
der «ls auch an der britischen Front .vor
ren s?i^ den Umstand surückzufüh-
daß der deutsche Generalstab seine Truppen
and unnötige Opfer vev-
Der Temps äußert sich zur militä-
r^n Lass zwar sehr zuversichtlich, macht aber
en Eysg^t^mel der anderen Blätter nicht mit.
ß»„ - ^ere Erfolge wären grö-
18. Juli die deutsche
!.Erch Soissons hatten durchbrechen Wunen,
aus uicht vergessen, daß General Mangin
' deutsche Armsen stieß und nicht Wer ge-
di» Kräfte verfügte, sie zurückzuwerfen. Much
zu« r^^iiuation stellt fest, daß der deutsche Rück-
de« '^L^ev Ordnung vor sich geht. Das Journal
gibt ; ??ts schreibt noch sachlicher: „Der Feind
nur auf. was die Erfolge seines Pro-
dos «om 27. Mai überschritt. wo Luden-
wollf? n Damen weg einnehmen
^onn/' schnelle Fortschritt der deutschen Ko-
Narn» Eattete ihm dann, den Stoß bis an die
-. Man kann sagen, daß die ganze deutsche
war "Nif das Resultat vom 27. Mai gestützt
rvakV Ä. <^'n interview Ludendorffs ist durchaus
Oper».- Deutschen, wenn sie einsehen, daß die
len -v^^n sich nicht bezahlt machen, sie anzuhal-
-i>rüst> . ' Tatsächlich zieht sich der Feind jetzt
Kervr'nni"* MensHen zu sparen und seine
!chrv,p^i„ ^^^Ulng, die in dem Marnesacke äußerst
^er s ru erleichtern."
ln Frh.^'^berichterstatter des Giornale L'Jtalia
^en -E lagt zur Kriegslage u. a.: Mir ste-
«us überlegten und vollbedachten Rück-
» üg li - Die Fnitiative zu,n Rück-
tregt berden Deutsche n."
Die deutsche Abwehr gegen Tanks
thre^EIk^b Blätter berichten, daß die Deutschen
den «egen die Tanks vervielfältigt ha-
Ä Gräben von 10 Meter Breite und
Laben Dreie, welche die Straßen durchfurchen,
wichtigen Durchlässen Verhaue aus
angelegt. Außerdem besitzen die
^en besondere Artillerie m-itt-
tzie ^s,,,deren Geschosse dazu bestimmt sind,
dringe^ ^^^^ StunEasen zu durch-
ünisch« Freiheitskreur ist auch dem
^lchskanzler verliehen worden-

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartler, K. August.
(Amtlich.) r
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Lebhafte Erkunden gstätigkeit na-
mentlich im Ancre-u. Avre-Abschnitt
und südlich von Montdidier am Abend
vielfach auflebender Feuerlampf. Württem-
berger erstürmten heute früh die vorderen
englischen Linien beiderseits der Stratze
Bray-Lorby und brachten etwa 1VÜ Ge-
fangene ein.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
Nach erfolglosen Teilvorstöhen ging der
Feind gestern mit stärkeren Kräften zum A n -
griff gegen den V e s l e - Abschnitt beider-
seits von Braisne und nördlich von Jouchery
vor. Aus kleinen Waldstücken auf dem Nord-
ufer des Flusses, in denen er sich vorüberge-
hend festsetzte, warfen wir ihn im Gegenstotz
hier zurück. Einige hundert Gefangene blie-
bau hierbei in unserer Hand. Im übrigen
brach der Angriff des Feindes schon vor
dem Erreichen der Besle in unserem Artil-
lerie- «. Maschinengewehrfeuer zusammen.
Leutnant Udet errang seinen äL., Leutnant
Bolle seinen 28. Luftsieg.
Der Erste Generalquartiermeifter:
L « d e n d o r s f.
Der deutsche Abendbsricht
WTB. Berlin, k. Aug. abends. (Amtlich.)
Von der Front nichts Neues.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 8. Aug. Amtlich wird verlautbart:
Nichts Neues, De- Chef des Generolstabs.
Die Beschießung von Paris
Basel, 7. August. Nach einem Pariser Aachas-
bericht vom 6. August dauert die Beschie-
ßung des Pariser Festungsbereichs aus weittra-
genden Geschützen fort.
Berlin, 7, August. Die Pariser Meldungen Wer
die starken Wirkungen des Bombardements aus
den Ferngeschützen wird dem Lokalanzeiger zu-
folge, durch eine in Genf vorliegende Havasnote
bestätigt. Der Luxembourg - Palast, in dem
der Staatsgerichtshof tagt, zählt zu jenen Pariser
Gebäuden, für deren Bedachung besondere
Schutzmaßnahmen angeordnet worden
sind.
ch- »k- chk
Bern. 6. August. Laut Pariser Blättern wird
Chalons sur Marne seit dem IS. Juli hef-
tig bombardiert, wodurch großer Schaden ange-
richtet worden ist. Fismes steht in Flam-
men.

Neue U-Bootserfolge vor
Amerika
Washington, 6. Aug. (Reuter.) Ein deut-
sches Unterseeboot hat hundert Meilen von der
Küste von Virginien einen amerikanischen
Tankdampfer versenkt. Dreißig Ueber»
lebende wurden gelandet.
Madrid, 8. Aug. (Reuter.) Aus Eorcubion
wird gemeldet, daß der Kapitän und 17 Mann des
brasilianischen Dampfers „Macei o", früher deut-
scher Dampfer „Santa Anna", der durch ein
deutsches Unterseeboot torpediert wurde, gelandet
wurden. Drei Flöße mit 44 Mann werden ver-
mißt.
London, 8. Aug. (Reuter.) Zn einem kana-
dischen Hafen ist die Mannschaft eines kanadischen
Schoners gelandet, der am Freitag in der Bucht
von Fundtz von einem U-Boot versenkt
wurde. Die Mannschaft berichtet, der Komman-
dant des U-Bootes habe gesagt, daß ein U-Boot
die Mine gelegt habe, durch - die kürzlich der
Kreuzer „San Diego" versenkt worden ist.
16Ü0Ü Tonnen
SVTB. Berlin, 7. Aug. (Amtlich.) Weiter«
18 800 BNT. wurden durch die Tätigkeit unserer
U-Boote in dem nordwestlichen See«
Iriegsgebiet vernichtet.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Ein englischer Transportdampfer
versenkt
London, 6. Aug. Die britische Admiralität
teilt mit: Der heimwärts fahrende Trans-
portdamvfex „Wanilda" wurde am 3. Au-
gust torpediert und ist gesunken; 123 Mann
werden vermißt, sie sind augenscheinlich er-
trunken.
Amsterdam, 6. August, Reuter meldet noch zu
der Versenkung des Dampfers „Warilda":
Das SWff führte 600 Kranke und Verwundete
mit sich. Mehr als 650 lieber leb ende wurden
Dumstag gelandet. Die beiden als Geleit dienen-
den englischen Zerstörer warfen eine Anzahl Was-
serbomben. Die Nacht war dunkel. Es sing eine
steife Brise. Die See war bewegt. Der Torpedo
traf einen Nebenteil des Maschinenrallmes.
Es fällt auf, daß das Schiff dieses Mal nicht als
Hospitalschifs, sondern als Ambulanztransport-
schiff bezeichnet wird und ferner, daß der Ort der
Torpedierung nicht angegeben wird. Bevor zu der
Nachricht amtlich Stellung genommen werden kann
mutz erst der Bericht des Kommandanten albge-
wartet werden.
Zwei britische Torpedojäger
gesunken
Die englische Admiralität Mt bekannt: Am
2. August sind 2 britische Torpedojäger
aus eine Mine gelaufen und gesunken. 2g
Mann sind dabei umgekommen.

Eichhorns Nachfolger
Am 4. August ist in Kiew der Nachfolger Gene-
ralfelidmarschalls v. Eichhorn, Generaloberst von
Kirchba ch. eingetroffen. Um 7 Uhr hatten sich
auf dem Bahnhofe die Spitzen der militärischen
und deutschen Kommandostellen in Kiew und ein«
ukrainische Abordnung zum Empfang eingefunLen:
vom Stabe des Hetmans erschien der Chef mit
mehreren seiner Herren, außerdem Vertreter der
ukrainischen Regierung. Auf dem Platze vor dem
Bahnhofs schritt General v. Mrchbach sodann dl«
Ehrenkompagnie ab. Der Vorgang vollzog sich
ohne Störung und Zwischenfall.
Eine französische Verleumdung
Französischs Internierte in Adelboden haben
„von oben" die Weisung erhalten, die Nachricht
zu verbreiten, datz die deutsche Regierung ihr
Versprechen, Internierte nicht wieder an der
Front zu verwenden» gebrochen hätte. Es

seien ehemalige deutsche Internierte an der
französischen Front gefangen worden. Nach unse-
ren Erkundigungen bei zuständiger Stelle kann
dies nicht anders als eine organisierte Verleum-
dung gegen die deutsche Regierung bezeichnet
werden. Besonders zu verurteilen ist. datz man
sich dazu hospitalisierter Kriegsgefangener im neu-
tralen Lande bedient. Die französischen Internier-
ten waren nach ihren Au-Aasen selbst der Mei-
nung, es solle mit solchen Gerüchten versucht wer-
den. das grotze E«fangenenabkoMMen zu hinter-
treiben.

* Die Königin von Schweden, die Tochter Groß-
herzog Friedrichs und der Großherzogin Luise,
vollendet am heutigen Mittwoch ihr 56. Lebens-
jahr.
* 3080 Schweizer für französische Interessen ge-
fallen. Havas meldet, daß seit Kriessbesinn,8000
freiwillige Schweizer Angehörige im der fran-
zösischen Armee dienen oder gedient haben. Von
diesen sind bis Anfang Juli 3008 gefalle«.

Die BluLspur der Entente
Millionen von Menschen bluten und sterben seit
vier Jahren dur ch E n g lan ds Schu ld. Eng-
land hat den Krieg gewollt, England war bei sei-
nem ZuKandekommon der KEssenschieiber. undj
England hat immer mehr Völker in ihn hineinge-
hetzt. Die sündhafteste Blutschuld aber, die Eng-
land. und mit ihm seine ihm verbündeten und von
ihm abhängigen und gegängelten Vasallen, aus sich
geladen haben, das sind nicht die Opfer, dis der
Krieg cm den Fronten und der Luftkrieg über de«
Städten des Hinterlandes und der Krieg auf und
unter dem Meere fordert: das sind vielmehr die
Toten, die auf Anstiften der Entente vo«!
gemeiner Mörder Hand fielen.
Mit dem Morde in Serajewo fing es an.
Hinter die feigen serbischen Morbgesellen stellte sich
das russische Zarenreich und das Reich König Ge4
ovgs von England: sie nahmen damit die Verant-
wortung sür das Verbrechen auf sich und beluden
sich selbst mit der Schuld für den Mord, aus dem
der blutig« Weltenbrand entstand.
In Frankreich lebte ein Mann, der kraft seine«!
Einflusses und großen Anhanges vielleicht geeignet
gewesen wäre, das Volk und die Negtevung zur,
Vernunft zu bringen: ein Mann, der den Krieg
mit d»m Deutschen Reiche als das erkannt hatte,
was er war und ist. als ein Verbrechen an seineml
Vaterlands und an der Menschheit: IaureL
Er mußte fallen, um den Kriegshetzern freie Bah«
zu schaffen. Nach heute harren seine Mörder der
Aburteilung: denn die französische Regierung
wagt nicht, den Prozeß zu beginnen, weil in ihm!
notwendigerweise ihre Mitschuld an den Dav kam,
men muß.
Der Ire Roger Las em ent sollte unschädlich
gemocht werden, weil er einer der bedeutendsten
Vovkämofer der irischen Freiheit war. Der eng-«
lisch« Gesandte in CHristiania, Findlay, versuchte
Lqsements Diener durch eine Summe von S088
Kronen »um Morde zu bestechen: aber der Diener
mar nicht käuflich. Casement floh nach Deutsch-
land. um von da aus Heimlich nach Irland SN
reisen. Seine Reise wurde durch Len amerika-
nischen Botschafter in Berlin an England ver-
raten: Casement wurde verhaftet, des Hochver-
rats und des Einverständnisses mit Deutschland
angeklagt und hingerichtet, ohne daß er . der ihm
vorgeworsenen Schuld hätte überführt werdest
können.
Der Zar Nikolaus H. stand Jahre hindurch'
unter dem Einfluß seines Beichtigers Rasputin'.
Dieser war den empordrängenden Parteien, die
nur im Kriege die einzige und beste Hilfe für ihrs
innerpvlitischen Pläne sahen, ein Dorn im Auge.
Rapsutin bat zwar nicht immer gegen den Krieg
gesprochen, aber La sein -Einfluß auf den Zaren
unbeschränkt war und er häufig den Kriegshetzern
entgsgengetreten war, so lag es für diese im Be-
reich der Möglichkeiten, daß durch ihn eines Ta-
ges der Friedemsschluß in die Nähe gerückt werden
könnte. Das durfte nicht sein: und darum mußte
er fallen und fiel durch Mördevhand.
Aber Nikolaus H. hat.ihn nicht lange überlebt.
Nach der Revolution in di« Verbannung geschickt,
war er den Gegnern noch immer nicht ungefährlich
genug. Solange er lebte, schien die Gefahr nicht
von der Hand zu weisen» daß er. wie französische
Blätter in lügnerischer Tendenz ausgesprochen ha-
ben, einmal bereit sein könnte, sich mit Hilfe eines
Vünbmssos mit Deutschland wieder auf den Thron
zu setzen. Und darin liegt der Beweis, wie wert-
voll fein Tod deshalb für di« Entente sein mußte.
Und wenn wirklich die Mörder nicht unmittelba«
von jenen gedungen gewesen sind, so trägt die Ver-
antwortung auch für diesen Mord die Entente und!
an ihrer Spitze England, dem all« Mittel recht
sind, wenn es sich darum handelt, Deutschland in
neue Verwickelungen zu stürzen.
Dafür liefert den schlagendsten Beweis die Er-
mordung des deutschen Gesandten Grafen Mir-
bach in Moskau. Englands Furcht, die Sowjet-
Negierung könne mit den: Deutschen Reich allrst
einig werden und die verzweifelte Hoffnung, durch!
den Gesandtenmord neu« Feindschaft zwischen Lest
beiden Reichen zu stiften, gaben die Veranlassung^
die russischen Sozialrevolutionäre mußten die Aus-
führung übernehmen. Und jetzt wird gemeldet
daß die Mörder aus einem englisch eck
Schiff nach England entkommen seien:
Denselben Motiven entsprang der letzte Mord?
das Attentat in Kiew, dem Lev GenerMeldmar-
schall v. Eichhorn und sein Adjutant Hauph.
Mann v. Dreß! er. erlagen. Dieselben Motiv>
und dieselbe Ausführung. Die Verzweiflung, dft
England erkennen läßt, daß es den Endsieg übe
 
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