Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0188

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Donnerstag, den 8. August 1918

Heidelberger Zeitung

Seite 4


Nr.i

mit

4369

Mick

ZSSUQKI!

4565

4561

Sine Witic Zikiniisst


4563


der
Die

Tüchtiges Mädchen
für Küche und Haushalt gesucht.
Gute Stelle, Hilfe vorhanden.
FrauPiPpart, Landhaus Noll,
Unterschwarzach b. Aglasterhausen.

Ofenheizer,
Maschinenschlosser
und Hofarbeiter
finde» Beschäftigung.

Der
c

Hell und freundlich, mit Küche und
Zubehör, w. Garten, in Heidelberg u.
Hlmged. Per 1. Oke. oder sof, gesucht.
Angebote mit Preis unter 4537
sl» die Heidelberger Zeitung. 4537

in Heidelberg od. nächster Umgebung
gegen gute Bezahlung liebe - volle,
diskrete Aufnahme. "LL
Angebote unter 4580 an die Ge.
schäftsstelle der Heidelbg. Ztg. 4560

Mttze MmMle Z
für Eisenbetonkvnstruktion u. Hilfs-
arbeiter oder Akkordarbeiter sof.
gesucht. Zu erfrag. Baustelle Wies-
loch, Heinrich Eisen G.m.b.H.

billig abzugeben.
Jofi. Tischer, Schiffgasse 11
Telephon 1662.

Gedichte
in hochdeutscher und
pfälzischer Mundart
von
— Lina Werner —
2. vermehrte Auflage
Preis 80 Pfg. (2351
Zu beziehen durch alle
Buchhandlungen.
Heidelberger
Verlagsanstatt «-Druckerei
Theodor Berkenbusch.

Gespenster des Glücks
Roman von Alfred Maderno
(26. Fortsetzung)
„Nora, wann hast Lu dich dazu entschlossen?
Wann geprüft?"
„Es ging mir durch Herz und Kopf alle die
letzten Tage hindurch. Halbe Nächte lang hat es
mich den Schlaf nicht finden lassen, ohne sich mir
klar und deutlich vorzustellen. Das, es um Lenzberg
ging, nur das fühlte ich- und das führte mich im-
mer mehr zu. Und nichts in mir widerstrebte die-
sem Ruf. Wie so oft früher, wenn ich mich vor
etwas, fürchtete, so war es diesmal eben nicht.
Kein Zögern, keine unklaren Bedenken, klare noch
weniger. Und seit gestern wusste ich, das, ich es
Liebe nennen durste. Ich erkannte es in dem Au-
genblick. als mich bei deinen und des Vaters Wor-
ten unruhig werden fühlte, als mich die Furcht
überkam etwas verlieren zu können, für immer
verlieren; noch wußte ich nicht, was es war, und
daß cs mein Glück galt, als ick mick gegen Vater
wehrte. Doch nun weiß ick es. Mutti, sie sind mir
erschienen, die Gespenster des Glücks —
Frau Rademann preßte die Lippen Mammen.
Das durfte sie ihrem innerlich jauchzenden Kinde
nicht sagen, was ihr Herz in diesem Augenblick
mit bitterem Kummer erfüllte: Sie bringen kein
Glück, diese Schatten.
"Du überraschst uns, Kind, und du sichst mich
nicht so froh, wie du wohl erwartet hattest. Du
Vast einem Manne dein Mort gegeben, ohne uns,
seine Eltern, vorher zu fragen. Du hast uns vor
sine Tatsache gestellt, die wahrhaftig nicht klein
ist. La sie uns der Verantwortung nicht entbin-
det. Ich will Vater von Herrn Lenzbergs Vor-
haben in Kenntnis setzen; was er daraufhin tun
wird, weiß ich nicht. Nur so viel glaube ich zu
wissen, daß Vater seine Einwilligung zu eurer
Verlobung nicht erteilen wird, morgen wenigstens
noch nicht".
„Aber Mutti —" Nora hatte begriffen, daß ihr
Vater es nicht gerne sah. wenn sie sich mit Lenz-
berg allein im Walde traf. Seinen Widerstand ge-
gen die Werbung des Leutnants hatte sie ahnungs-
voll gefürchtet, als sie mit sich selbst noch nicht ins
reine gekommen war. Nun aber, da sie sich als
Lenzbergs Eigentum fühlte, hielt sie es für un-
möglich, daß ihr Vater seine Einwilligung zu ih-
rer Verlobung verweigern könne.
„Kind, Vater ist durch dein Wort Herrn Lenh-
Berg gegenüber zu nichts verpflichtet. Er kann
nicht einmal gezwungen werden, den Herrn Leut-
nant morgen anzunehmen. Daß er es wohl tun
wird. Hoffe ich bei ihm zu erreichen".
„Was sollte Vater denn sonst tun?"
, „Er könnte noch heute an Herrn Lenzberg
schreiben und ihn bitten, von seiner Werbung ab-
susehen".
„Aber weshalb. Mutti, weshalb denn nur? Hat
Vater zu dir gesprochen, datz — aber Mutti, warum
habt ihr dann mir kein Wort davon gesagt?"

Freiwillige Feuerwehr
4. Kompagnie« 4557
Sonntag, den 11. August, früh
V Uhr, DSP- Hebung. -W-Z
Der Zugführer; K. Hormuth.

ZUM baldigen Eintritt
gesucht.
MSelbergerAituliz

Konzerte
des ftädt. Orchesters
Freitag, den 9. August/
zwei Sonder-Konzert*
unter Mitwirkung des
virtuosen Herrn Kammermusik'
Tättbig aus Hannover.
Eintrittspreis 80 Pfg,
Kinder mster 10 Jahren 4 t M
Zu den Karten der Abschnit'shcv
ist eins Zuschlagskarte von 30 M
zu lösen.

„Du kamst uns nicht aufrichtig entgegen, Nora"
„Und ihr mir nicht," sprach das junge Mädchen
langsam und düster. „Nicht gezwungen werden,
sagtest du, Mutti" fuhr sie erregter fort; „ich
brauche mich aber auch nicht zwingen zu lassen. So
will ich, wenn Vater seine Einwilligung nicht gibt,
warten und treu ausharren. bis ich großjährig ge-
worden bin".
„Nora, kernen Trotz, keinen Eigensinn I" bat
die Mutter. „Du weißt, mußt wissen, wie wir
dich lieben und daß wir nur dein Bestes wollen.
Haben wir dich je zu etwas gezwungen? Mer
geraten haben wir dir oft. und du sagtest gestern
noch selbst, daß du Vater um Rat fragen würdest,
und dachtest nur nicht daran, wie nahe dir und
uns die - Stunde bevorstamd. Dürfen dir deine
Eltern nun nicht einmal mehr raten? Mehr wer-
den wir von dir nicht verlangen, Nora, als daß du
dich in Ruhe eine Zelt lang prüfst, ob du Herrn
Lenzberg auch wirklich so gut bist, daß du imstande
sein wirst, dein Wort, das dich für Lebensdauer
bindet, so zu halten, daß es euch beiden zum Se-
gen wäre. Dazu müßtest du Herrn Lenzberg noch
viel besser kennen lernen, als dies bisher Mög-
lich gewesen ist. Auch wir müssen ibn besser ken-
nen lernen, Um dich ihm ruhigen Gewissens fürs
Leben anvertrauen zu dürfen. Eure Liebe mutz
stark, stärker sein als jede andere Liebe. Du mußt
von ihr dis Kraft empfangen, nicht zu vertagen,
sondern leichten Herzens auszuharren, wenn dich
dein Gatte ein Fahr lang oder darüber allein las-
sen müßte. Habt ihr auch daran gedacht?"
„Ja, Mutti, daran zuerst." ries Nora wieder
voll Zuversicht und mit leuchtenden Blicken. „Ich
will ihm das Lben schön machen, gering die Mühen
leicht die Pflichten und jubelnd die Heimkehr!"
„Das willst du, Lerne erfahren, ob du es auch
wirklich könntest".
Frau Rademann blieb stehen; sie hörte Schritte
hinter sich, wandte sich um und erkannte ihren Gat-
ten, der ihnen rasch gefolgt war und. da sie lang-
sam gegangen waren, sie nun bald einholen konnte.
Nora richtete ihre Blicks fragend auf ihre
Muiter.
„Ich will erst abends mit Vater sprechen,"
sagte Frau Rademann leise Sie hatte die stumme
Frage ihres Kindes richtig verstanden. Es soll ihm
keine Möglichkeit bleiben. Herrn Lenzberg auszu-
weichen. Schuld wollen wir keine auf uns laden;
wir haben an unseren Sorgen übergenug".
„Mutti!"
Das klang wieder nach alter Liebe und Dank-
barkeit.
Nora fühlte, daß sie eine Bundesgenossin hatte,
die treueste, da es die eigene Mutter war, und
Frau Rademann wußte, daß ihr Kind sie doch
brauchte.
Und dieses Bewußtsein erfüllte sie beide
stiller, inniger Freude.
Siebzehntes Kapitel.
Zu seiner eigenen Verwunderung hörte
Geheimrat am Wend seine Gattin ruhig an. _
Ereignisse hatten seine Bedenken und Gedanken
überholt. Da war nichts anderes zu machen, als
wenigstens die richtige Stellung dazu als Mann
und Vater zu nehmen.
Ebenso ruhig ließ RadeMann am nächsten Vor-

Sekanntmachung.
Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß die Abgabe der
Frühkärtoffeln auch gegen Kartoffelmarken von Kartoffelerzeugern an
die Bevölkerung sowie an Gewerbebetriebe verboten und strafbar ist.
Die Abgabe der geernteten Frühkartoffeln, soweit sie die den Selbst-
versorgern gesetzlich zustehende Verbrauchcrmenge von 1hg Pfund pro
Kopf und Tag übersteigen hat an die vom Kommunalverband Heidel-
bsrg-Stadt bestellten Aufkäufer (für den Bezirk Handschuhsheim Markt-
meister Frauenfeld in der Tiefburg Handfchuhsheim, für den Stadtbe-
zirk und Neuenheim ein Beamter des Nahrungsmittelamtes in der
alten Eilguthalle-Personenbahnhof) zu geschehen.
Sofern 'Kartoffelerzeuger Frühkartoffeln direkt an Verbraucher
absetzen wollen, darf dies nur gegen vom Nahrungsmittelamt ausge-
stellte Bezugsscheine erfolgen. Die Bezugsscheine werden an Haus-
haltungen von unserem Amte Zimmer 17 während der Bürostunden
(nur 8—1 Uhr vormittags) gegen Vorlage der Kartoffelkarten sowie
einer Bescheinigung des Kartoffelerzeugers, daß er in der Lage ist
Kartoffeln abzugeben, ausgestellt.
Heidelberg, den 7. August 1918.
Stadt. Nahrungsmittelamt.

Bekanntmachung.
Am Donnerstag, den 8. August wird in den Geschäften von
Krotz, Große Mantelgasse 12 bis einschließlich Mezler, Bergheimerstraße
135, auf die Butterkarte Nr. 10 1 Pfund Obst zu den vorgeschriebenen
Höchstpreisen abgegeben.
Heidelberg, den 7. August 1918.
Stadt. Nahrungsmittelamt.

Heidelberg. (1908

§oM.keIolMng
demjenigen, der die in einem braunen Coupekoffer
befindlichen und für den Finder wertlosen Papiere
zurückverschafft. Der Koffer ist einem Dienstmann
am 31. 7. mittags abhanden gekommen.

Ein
Wenn a
Aolge hx
^*is im
daraus da
vernichtet
erlitten, a
regellose s
batte der
ben könne,
die Schlack
- einer Beri
hätten ' w
Konnte
«issen Pm
denfalls w
iGs nördl
§ssür ang
so n
Stelle auf
nähme vo!
dem Feint
ibn angrei
' der Ameri
Kosten di«
Es g«w
Franzosen
fürchteten
.. „Ueb<
Der Mo
amerikanif
deutschen
Die deutsö
finde ame
Nrit einer
dhszuhalte
Dkann mit
fim« den !

llis Llkiäimg
mra billig,
wenn man sie >m klsuse nsck öe«'
vorrüglicken kavorit- Sctmltte"
selbst sctmeickert. 8ie sinä von
xewStiltem Lesckmsck, SuöeE
sparsam im Ltoktverdrsuck uff
sinä sucb kür vmSnäerungs- uff
tieuksrriclitung bestens ?u vet'
rvenäen. Anleitung äurcli öS'
kavorIt-Koäea-4lbum,
fmvorit-^ugenck-Koäeli-^lbuw,
kmvorit-llunäarböits-^ldum
Preis je 1 postkrsi 1 Al. 10
äer Internat. SodaittmanukalttlM
Oresäen-ki, 8. tiier erkültlicb den
Qottlst» Vsitsik,
ktsuptstralls 106.

Ober-Ing. Diebel»
Handschuhsheimerlandstr. 45 b I Etage. Tel. 1843

Der
kemmt nich
fensive Fach
Unterstützen
NordtM de
Wunderliche
dflensiovors
«koch im A
u>en der Pc
«en die eis
war es vor
«er Presse,
'ber die U
We,m Hast
fensive an '
w mag er
die keiner
rüstet trifft
?er Angriff
Stellungen k
in dem An
initiative
wieder aus
halten, bis
dsn-doiffs al
ichtsvu-nkt
Berichte U
wunas mack;
aenug bete
rur Beurte
sind.
Die erst«
richte melk
London,
.mee und d
beute bei ü
5 a i g s ar
östlich m
Den. der k
Baris. 8
bie frantzös
stb en Trup
Amtens
günstigen §
Wir wo
dsndorff zu

Eine Fröbel'sche geb. Erziehe-
rin sucht auf 15. Oktober in Hei-
delberg oder Umgebung
Stelle
zu Kindern, am liebsten im Alter
zwischen 2 und 7 Jahren. Angebote
unter 4S4S an dis Geschäftsstelle
der „Heidelberger Zeitung". 4549

Treu Dienendem sei doppelt liebevoll!
Hammer «p

Fräulein
gesetzten Alters, mit Kenntnissen im
Lohn«, Kranken- und Jnvaliden-
Verrechnungswesen, per 15. August
oder 1. September gesucht. 4570
E. Maquet, G.m. b. A.

mit 7 Kücken (5 Woch^
WMk aly zu verk. 50Mk. N-q
6 Uhr abends. Eppelheinrerstr^
Klavier,- Harmonium,- Geige»-'
Mandolinen,-Guitarre- und Lausig
unterricht erteilt 3?^
k Franck«, Uferstraße 18, parterre

Arbeiter
gesucht. 4061
Stadt. Elektrizitätswerk.
Rüchenburschen
für sof. gesucht. Schloß-Hotel. 4536

UsMM
Schlosser
gesucht.
Stadt. Elektr. Werk.
Zur Versetzung eines kleinen
Haushaltes älteres, evangelisches
Mädchen gesucht.
Angebote unter S. P. Nr. 4864
an die Heidelberger Zeitung. 4564

1 Zu vermieten:
D kostet an dieser Stelle 1 Zeile.
M Der Betrag ist im voraus zahlb.
1-2 Z. mbl. evtl. Kochg. Römerst.66 g.
2 möbl. Zimmer, Userstr. 26. 2848
Bergheimerstr. 3V, gr.Zim. m.
Küche a. I.X. o.sof.z.verm.ev.a.möbl.
Ein älterer höherer Beamter
(2 Personen) sucht eine 451o
»» 4—8-Aimmer-Wohnung «»
in einein ruh. Hause zum 1. Oktob.
Neuenheim u. Weststadt bevorzugt.
Angeb. u. 4510 an die Zeitung.
Elegant möblierte 4550
Dulummhnnilg
mit Küche, Bad, 2 Balkons, Gas,
rlekir. Licht, ans 1. Oktober evcntl.
früher zu vermieten. Zu erfragen
Lei Becker, Mittelstraße 18, i!I.

_Nr. 183^
manchesmal doch ärmer daran als die einfamfl
Witwe". . .
Andere Oründe hatte der Geheimrat allerduff,
nicht vorzubringen. Lenzberg hatte ihm auch ft'"
privaten Verhältnisse klargelegt und Daten un
Namen genannt die Rademann die Sicherheit ff
den, einen durch und durch untadelhasten M«""
als Bewerber um seine einziges Kind vor sich
Haben. , >
»Ich habe nur Ließe Bedenken. Herr LeutnE
Dem Vater selten sie schwer genug und der M
ter nicht minder, Denken Sie an ihr« eigene
ter. und Sie werden uns verstehen". . !
„Das ist auch durchaus der Fall. Herr Geheff
rat. Ein Schritt ins Unbekannte bleibt nun, ff
mal jede Ehe Es heißt nur sich selbst treubteE
welches Los immer man auch gezogen haben mff
Rademann nickte zustimend.
„Dazu verag man sich zu erziehen." fuhr Ls"«
berg fort. „Nichts ist verschwenderischer mit Uelff
raschungen mannigfaltigster Art, die uns di« eff
stesten Prüfungen aufzuerlegen vermögen, als U
Leben selbst. Mit einer solchen Prüfungszeit ff
Ihr Fräulein Tochter und mich werden Sie
einverstanden sein, Herr Geheimrat, und wohl ff"
Sie, gnädige Frau?"
Rademann erhob sich.
„Herr Leutnant, zwischen meiner Frau und
sind gestern ein paar ernste Worte gefallen; iff
salben Zeit ungefähr, als Sie mit Nora eiff
wurden. Wir dachten ans Abschbednehmen, ff
immer, von Leben und Kind. Sehen Sie mE
grauen Haare; unser Leben liegt m eines MäE
geren Hand. Einsam wollen wir unser Kind nff
zurücklassen; schutzlos und verlassen. Es Müßte aff'
ner Frau und mir eine Beruhigung sein. Nora
nem ehrenhaften Manne vermählt zu wissen. aibA
wie gesagt, Herr Leutnant, ein« Beruhig^
müßte es eben für uns sein. Deshalb wollen off
wenn Sie und Nora unseren Bedingungen sich ft
gen wollen, Ihnen diese Prüfungszeit zuseistehff
Dann Herr Leutnant, werden Sie uns willAff
men sein Ich achte Ihren schönen, ernsten Veff
hoch, dessen große Zeiten ja noch nicht gekomlff
sind, und Sie selbst habe ich auch achten geletff
Sie werden mich auch nicht enttäuschen, sonderns
Lin davon überzeugt, daß Ihr Verhalten währe"-
dieser Prüfungszeit Ihren Pflichten als Ma""
ebenso entsprechen wird, wie Ahr Verhalten in L,
außer Dienst Ihren Pflichten als Offizier. E
vermögen Ihnen kein Recht auf Nora zuzubillE
können aber Ihnen dagegen das Versprechen
daß wir Nörä Niemals mit Bedenken in den Ohr""
liegen und gegen ihre Absichten beeinflussend
den. Dis Zeit allein soll ihr raten. Zu einer Be-
lobung können wir jetzt keinesfalls unsere ZuM'
Mung erteilen. Melange ihre Prüfungszeit wA
ren soll, läßt sich heute auch noch nicht sagen. E
dürfen meiner Tochter zuweilen schreiben, off
das ist Ihre Sache als Ehrenmann, und Sie wff
den uns willkommen sein, wenn Sie sich gehM"'
lich in Berlin aufhalten. Dies, Herr LeMEl
sind die Bedingungen, die uns di« ElternpfM
stellen heißt. Alles Weitere steht bei Ihnen" -
Frau Rademann hatte bisher kaum ein M,
gesprochen. Ihr Mann sprach auch für sie. und E
Zeit kam immer noch. Jetzt erhob duck sie sich
richtete ein paar Worts an den Offizier)
(Fortsetzung folgt.)

S'Mzer'

Aufruf!
Der von uns ausgestellte Hinter-
legungsschein des am 29. März 1918
verstorbenen Herrn Valentin Ham-
mer, Stationsaufseher a. D. in Hei-
delberg vom 15. September 1908 zur
Lebensversicherung Nr. 34 930 ist
nach uns erstatteter Anzeige in Ver-
lust geraten. Besitzer des Hinter-
legungsscheins werden aufgefordert,
binnen 3 Monats ihre etwaigen Rechts
bei uns anzumelden und den Hin-
terlegungsschein vorzulegen, widri-
genfalls dieser für kraftlos erklärt
wird. 4567
Karlsruhe, 3. August 1918.
Karlsruher Lebensversicherung
auf Gegenseitigkeit vormals
Allgcm. Versorgungs-Anstalt.
Liasi tüekNgs
' kmr-

Z«W-Versteigerung.
Freitag, 9. August -ö. Js.,
nachmittags S Uhr, werde ich im
Pfandlokals PlSck 81 dahier:
1 SuernMi mit Wnul
gegen bare Zahlung im Bollstrek-
kungswegs bestimmt öffentlich der-
steigern. 4568
Heidelberg, 7. August 1918.
Bierueisel, Gerichtsvollzieher
Junge Dam<sucht

Beiköchin 4534
für sofort gesucht. Schlotz-Hotel.
Unabhängige 4566
8k«u tWwn gesnSt.
Neuenheimerlandstr. 54, Klücker.
UWmUMMÄ
Schloß-Hotel. 4535

Fernsprecher Nr. 82

mittag den Offizier seine Werbung vorbringen.
Er hatte Lenzberg freundlich empfangen.
„Ich weiß bereits, weshalb Kie kommen. Herr
Leutnant, Nun wollen wir uns in Ruhe aus-
sprechen und einander zu verstehen trachten. Ich
bitte. Herr Leutnant!" Rademann wies auf einen
Stuhl und setzte sich selbst neben seine Fan aufs
Sofa.
Lenzberg blieb stehen. Er trug auch heute die
Uniform; sie gab seiner männlichen Schönheit die
erforderliche kraftvolle Würde. Ein ganzer Mann
stand da vor ihnen; dessen waren sich Noras El-
tern wohl bewußt.
Und dennoch — aber es tat ihnen beinahe leid,
daß ihre Bedenken auch jetzt nicht schweigen woll-
ten. Ihre Gedanken weilten für Sekundendauer
Lei Nora drüben, sahen das Mädchen angstvoll
und ruhelos im Zimmer auf und ab schreiten. Sie
verstanden ihr Kind, das zu diesem Manns da
volles Vertrauen gefaßt und ihm. seine Liebe ge-
schenkt hatte. Und dennoch —
Ohne viele Worte zu Machen, brachte Lenzberg
seine Werbung vor. Er setzte die Worts so, wie
sie die Stimmung erforderte, und diese Stimmung
er wußte es bereits — war gegen seinen Antrag.
Noch am Abend zuvor war Nora mit einem ei-
lig geschriebenen Brief zum Postkasten des Gast-
hofes hinübergehllscht und hatte das Schreiben von
niemand bemerkt, durch den Schlitz geschoben. Es
war Lenzberg an diesem Morgen überreicht wor-
den. Niemand kannte den Absender, der Offizic«
aber erfuhr auf diese unauffällige Weise, was ihm
Mär wenig Freude bereitete, doch auch, wie er sich
nun zu verhalten habe
Lenzberg vermochte die Gründe, die den Ge-
heimrat möglicherweise bewogen, seine Werbung
zurückzuweisen. anzuerkennen, beharrte aber mit
ebenso klarer Einsicht dabei, daß die Entscheidung
gerade bei der Würdigung dieser Gründe einzig
und allein Les Nora stand, die er heimlich ferne
Braut nannte. Er vermied daher nicht, bei seiner
Werbung vor den Eltern des geliebten und be-
gehrten Mädchens auch der ernsten Pflichten zu ge-
denken, die Nora als seine Gattin, als Frau eines
Seemannes, der über sich mit keinemGedanken ver-
fügen durfte, auf sich nehmen müsse. Dadurch er-
schwerte es Lenzberg dem Geheimrat. gerade auf
diese Tatsache jenen Nachdruck zu legen, von dem
er sich einen überzeugenden Eindruck auf den jun-
gen Mann erwarten durfte, und eins Wendung
der Ereignisse nach seinem Sinne.
Rademann fühlte, daß er nicht mehr
viel werde erreichen können. Er blieb auf
die Rechte eines Vaters beschränkt, dessen Kind
nach unmündig war, und im Banne des guten Ein-
drucks, den Lenzberg auf ihn nun einmal gemacht
hatte, fand er sich mit diesem Bewußtsein leidlich
ab.
Andere Gründe hatte der Geheimrat allerdings
Geheimrat, meiner Werbung mit Zurückhaltung zu
begegnen?"
Rademann hatte dem Offizier in kurzen Wor-
ten aüseinandergesetzt, wie ihm eben um Noras
dauerndes Lebensglück Lange sei, wenn sie die har-
ten Pflichten dieser Ehe doch nicht zu tragen ver-
möchte.
„Sie selbst, Herr Leutnant, wären zu Zeiten
verheiratet und wären es doch auch wieder nicht.
Und Ihre Frau besäße einen Gatten und wäre
«MM »ML»«»«
Bekanntmachung.
Fleischversorgung betreffen-.
Für die Woche vom 5. bis mit 11. ds. Mts. werden auf eine
Fleischkarte nur ff» der regelmäßigen Wochenmengs Fleisch ausgegeben,
d. h. für 250 Gramm Marken nur 2VV Gramm Fleisch. Wird Frisch-
wurst bezogen, so werden für 250 Gramm Marken 30V Gramm
Frischwurst abgegeben.
Heidelberg, den 6. August 1918. 4572
Ausschuß für den Kommunalverband Heidelberg-Stadt.
 
Annotationen