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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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f 187

Dienstag, den 13. August 1918

Heidelberger Zeitung

Nr. 187

^ht in'

rir in vt-lik rv I>tu liillfi unein- D!S -um 1. ^auu,ar 1918 bereits Uber 100 001
Ge.iihau^n werden noch folgende Einzelhei- pfindlich für das Unglück Ihrer Familie, und ich > sufammensebracht und an den Reichsausichud

keinsteuergefetz,
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en Getränken,
asfee und Tee

Obstwein. Nach
Reichsstelle für

klasse aus früheren Kriegen, die die Kriegsver-
sorgung empfangen.

tenstandes. N
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der bayerich«
„Die Zu-e
tenstandes
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, was er ver-
che Hilfe kann
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:s Geldwertes.
:sparniffe aut
öllicen Prole-
und was ucch
mf sine Probe
der ehrlichste
en der Gefahr
an muh iaist

egen!

eine Witwe 3 Mk., für eine Halbwaise --
Mk., und für eine Vollwaise 4 Mk.: sie sind
im voraus zahlbar. Den HinteMiebenen von
Militärpersonen der Unterklasse aus dem gegeir-
wärtigen Kriege, die Kriegswitwengelder oder
Kriegswaisengeldsr empfangen, aber keine Fa-
milienunterstützung beziehen oder bezogen haben,
können mit Wirkung vom 1. Juli auf Antrag nn
Vedllrfnisfalle Zuschläge zu diesen Kriegsgebühr-

K
KammaL zur
er und der
wie
inden. Wann
ten wird, unl
kr steht noch
.akt der Zjwei-
2. August, an-
di« Abgeord-
wn dem Grotz-
Abend dieses
tags von dein
es. der Justiz
nger. zu et -
laden.

Neiseausweise
Mer als Reichsdeutscher heutzutage eine Rsisck
durch Deutschland macht, wird auf Bahnhöfen, bet'
polizeilichen Anmeldungen, unterwegs im Zuge
und auch sonst angehalten, sich über seine Perfow
auszuweisen. Er wird daher gut tun, sich mit
Papieren zu versehen, die Liber >Hn ein-
wandfreien'Aufschluß geben. Nun besteht iin
Deutschland für Inländer kein Patzzwang. Ts ist
also keineswegs nötig, daß man einen Reisepaß'
löst, wenn die Reise nicht gerade nach GvönzgMe-

m 8. an das
lter „Moabit
»che'n tunlichst


* Der Eros,Herzog von Oldenburg kam gestern
nachmittag 2 Uhr hierher und fuhr 2.20 Uhr wie-
der nach Karlsruhe ab.
* Metallablieferung. Die Metallsammelstelle
Gaswerk. Bluntschlistratze, ist vom 12. Lis einschließ-
lich 21. d. M. jeweils nachmittags geöffnet. sS.
heutige Anzeige.s
, * Personalmeldung. Der Mustklckhrer Christian
Reit ter an der hiesigen Oberrsalschule ist lan-
desherrlich angsstellt worden.
* Auszeichnung. Schütze Georg Schaaf vom
J.-R. 170. Sohn des Gastwirts Schaaf hier, erhielt
für eine Reihe freiwilliger Patrouillen das Eiserne
Kreuz 2, Klasse.
* Ein neues Mittel gegen Bienenstiche und
Brandwunden hat durch Zufall ein Imker ent-
deckt. Von den Bienen tüchtig zerstochen, griff er
in seiner Not in das Gemüsebeet hinein, um sich
Kühlung zu verschaffen und bekam die Plätter
des Meerrettichs zu erfassen, mit denen er
sich die Stichstellsn einrieb. Er war sehr erstaunt,
als im Augenblick der Schmerz nachlietz. und auch
keine sichtbaren äußeren Zeichen entstanden. Das
gleiche Mittel wurde bei einer schwer verbrannten
Hand zur Anwendung gebracht und auch 'dabei
zeigte es sich, daß keinerlei Brandwunden entstan-
den und das; die Schmerzen sehr bald nachließen,
Es sollten sich daher alle, die ein Stückchen Garten
ihr eisen nennen, Meerrettich anpflanzen, um im
Bedarfsfall immer sofort einige Blätter zur Hand
zu haben, denn bekanntlich kann ein Bienenstich
recht gefährlich werden, und Brandwunden aller
Art bedürfen längere Zeit zur Heilung.

Aus Stadt und Umgegend
Privattelegraimnverkehr zwischen
Heimat und Feldheer
Da Lei der Ueberlastung der Telsgraphenlinien
nach dem Felde nur die allerdringliMten Prwat-
telegramme befördert werden können, muß die Oes-
fentlichkeit die erlassenen Bestimmungen auf das
Genaueste beachten. Es wird deshalb erneut aus-
drücklich darauf hingewiesen, datz bet Sterbe- und
Krankheitsfällen im Wortlaut des Telegramms das
Verwandtschaftsverhältnis des Erkrankten oder
Verstorbenen zum Empfänger klar erficht?
kich und der Inhalt beglaubigt sein mutz. Es
darf z. B. also nicht lauten: "Mutter gestorben,
Wilhelm" sondern: „Deins Mittler gestorben,
Vetter Wthelm", oder: „Unsere Mutter er-
krankt, Bruder Fritz", oder: „Deine Schwieger-
mutter verstorben Wilhelm", oder: „Deine sun-
seres Schwester Marie verunglückt. Heinrichst. Bei
der Auflieferung von anderen dringlichen Tele-
grammen sz. B. Nachurlaubsantrags empfiehlt es
sich, eine beglaubigte Begründung auf einem be-
sonderen Blatt beirufügen. Nur bei Beachtung die-
ser Vorschriften ist eine Gewähr vorhanden, datz
dringliche Telegramme ohne weitere Rückfragen
rechtzeitig bestellt werden können.

Ernährung u. Kriegswirtschaft
Das neue Wirtschaftsjahr
Fast gleichzeitig mit dem Eintritt in das fünfte
Kriegsjahr haben wir auch den schwierigen
Uebergang aus dem alten in das neue Wirt-
schaftsjahr überwunden. Die Brotge-
treideernte wird jetzt eingebracht. und die
Laser der Reichsgetreidestelle beginnen sich wieder
zu füllen. Die Befürchtung, datz eine Stockung in
der Brotversorgung eintreten könnte, ist damit
endgültig aus der Welt geschafft. Bekanntlich hat
es. nicht an Pessimisten gefehlt, doch haben diese
nur insofern recht behalten, als tatsächlich alle un-
günstigen Mißstände die irgendwie möglich waren,
eingetreten sind. Es sei nur darauf verwiesen, datz
die Einfuhr aus der Ukraine fast völlig versagt
bat und datz wir an Oesterreich, um dort einen
Zusammenbruch der Ernährungsverhältnisse zu
verhüten, aus unseren militärischen Beständen
Getreide abgeben mutzten. Dazu kommt, datz unsere
eigene Ernte sich um mehrere Wochen verzögert
hat. Wenn es trotzdem gelungen ist, Vrotstockun-
gen zu verhindern, so bedeutet das lediglich einen
Erfolg unserer guten Organisation. Ohne Härten
ist es allerdings nicht abgegangen, und namentlich
die landwirtschaftlichen Betriebe sind unter stren-
ger Kontrolle und Nachprüfung zuntteil scharf her-
angezogen worden. Aber auch das wird unsere
Landwirtschaft gern mit in den Kauf nehmen, in
dem Bewußtsein, datz auf diese Weise das ange-
strebte Ziel erreicht worden ist.
Das vom Brotgetreide Gesagte, gilt auch von
der Kartoffelversorgung. In den letzten
Tagen haben über das ganze Land die Trans-
porte. bereits den Tagesbedarf überschritten und
es ist anzunshmen. datz die Vetsorgung jetzt ohne
Stockungen ihren Fortgang in den großen Städten
nehmen wird. Rückblickend auf das vierte Wirt-
schaftsjahr wird man bei gerechter Beurteilung
zugeben müssen, datz die Gsfamtversorgung besser
gewesen ist als im Jahre 1916—17. und wenn die
derzeitigen Erntecmssichten nicht trügen, so ist zu
hoffen, daß das neue Jahr mindestens
nicht schlechter sein wird, als das verflossene.
Dabei stützen wir. uns lediglich auf unsere eigene
Ernte, ohne mit der immerhin recht unsicheren
Einfuhr zu rechnen. Dies ist um so nötiger, als
in Rumänien für Weizen eiste Mißernte und
für Mars nur eine Mittslernts zu verzeichnen ist,
so datz mit Zufuhren von dort kaum zu rechnien
sein wird. Die verschiedentlich aufgetauchtsn Be-
fürchtungen, daß bej uns der Roggen auswachsen
werde, sind, soweit Prüfungen stattgefunden ha-
ben, unnötig, nachdem das Wetter in allen Lan-
desteilen besser geworden ist. Die Eingänge bei
der Reichsgetreidestelle haben in den letzten Ta-
gen bereits eine recht beträchtliche Höhe erreicht,
und zwar ckus fast allen Landesteilen, und zurzeit
ist die Beschaffenheit von Roggen und Gerste sehr

ist die Beschaffenheit von Roggen
gilt.
*Die Verarbeitung von Obst zu
einer neuen Bekanntmachung der . ..
Gemüse und Obst, darf in Zukunft anderes Obst,
als Kelterbirnen (Mostbirnen, Holzbirnen und
wilde Birnen) und Heidelbeeren gewerbsmäßig
zur Herstellung von Obstwein nicht. verwendet
werden. Ausnahmen können durch die Badische
Obstversorgung in Karlsruhe für Aepfel zugelassen
Werde», dtz' dsrrl Verbraucher al« Frischobst ntM
zugesührt werden können. Wird die Ausnahme ge-
stattet, so hat die Ablieferung der anfallenden
Trester nach den Weisungen der Reichsstelle in
Berlin zu erfolgen. Auf Zuwiderhandlungen stehen
die üblichen Strafen: Gefängnis bis zu einem
Jahre und Geldstrafe bis 10 000 Mark, wobei noch
auf Einziehung der Vorräte erkannt werden kann.

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ten mitgeteilt: Pohl wurde in der fraglick>en
Nacht mit zwei Begleitern auf der Landstraße
von Kassel nach Wirthsim von dem Eendarmeris-
wachtmeister angehalten, wei^ sie sich durch das
Tragen von Paketen verdächtig machten. Wäh-
rend die Begleiter eilig flüchteten, stellte sich Pohl
dem Gendarmen. Es kam zu einem Handgemenge,
in dessen Verlauf der Gendarmeriewachtmeister so
in die Enge getrieben worden sein soll, datz er
gezwungen war, den Revolver zu ziehen. Pohl
erhielt einen tödlichen Lungsnschutz. Der Tod
trat kurze Zeit darauf ein. Im Besitze des Er-
schossenen fand man eine größere Menge Fleisch)
Auch die zurückgelassenen Pakete der Entflohenen
enthielten Fleisch, zusammen drei Zentner.
* Der Dieb in Uniform. In der Uniform ei-
nes Jägerunteroffiziers mit Orden und Ehren-
zeichen trieb sich der 20jährige Maschinenschlosser,
jetzt Musketier, Georg Flimmer im Haupt-
bahnhofe von Frankfurt am Main herum und -be-
stahl die durchreisenden Feldgrauen. Er näherte
sich ihnen als „guter Kamerad" und zeigte
ihnen, wo sie umsonst zu essen bekämen; „den
Tornister und die Pakete könnten sie hier liegen
lassen," Wenn die armen Soldaten vom Essen
zurückkamen. waren ihre Sachen verschwänden und
mit ihnen der Jägerunteroffizier. Das Gewerbe
nährte seinen Mann, denn FriiNmer wurde dick
und fett dabei. Es sind um jene Zeit allein sech-
leere Tornister aus dem Main gelandet worden,
und es besteht dringender Verdacht, datz der „Jä-
gerunteroffizier" in noch weit mehr Fällen der
Dieb gewesen ist. Leider konnte ihm das Schöf-
fengericht, dem er «zur Aburteilung überwiesen
mar, nur zwei Fälle zweifelsfrei nachweisen. Da-
für verurteilte es ihn aber angesichts der großen
Gemeinheit zu 16 Monaten Gefängnis und außer-
dem zu vier Wochen Haft wegen unbefugten Tra-
gens von Uniform und Ehrenzeichen.
* Ein Napoleonbriex für 8700 Mark. In LoIl-
dar wurde vor kurzem die reiche Sammlung ge-
schichtlicher Autographen versteigert, die Alfred
Harrison zusammengebracht hat. Der höchste
Preis wurde Mr einen Brief Napoleons
an Ludwigd XVlll. vom 6. September 1800
„Ick bin nicht unem-

Kriegsfürsorge
eber die Gewährung vou Kriegs-
. elterngeld
»Icke« Bevölkerung vielfach Unkenntnis,
gewährt: Den Verwandten der auf-
lutte^ (Vater und jedem Großvater,
ediir-,; ,leder Großmutter für die Dauer der
Hm-» ' ' wenn der verstorbene Kriegsteil-
kbvcn Eintritt in das Feldheer oder l>)
k»de« Entlassung aus diesem zur Zeit seines
ftben--,?? bis zu seiner letzten Krankheit ihren
ganz oder überwiegend
denn d-, ml Die Bewilligung wird versagt,
^zetten d- a?2steller Verwandte hat, welche zu
km Grades Erstorbenen in gleichem oder nähe-
. ^ng M Unlerhaltungsgewäh-
Mraume der Z^nickt waren, diese Verpslich-
beftnden sich ig bemitte? haben. obwohl sie offenkun-
-s ricktetnl^ Höhe des Kriegselterngel-
rade Ker ? "8^ der Bedürftigkeit und dem
- .st auMei->»„^^»bbeschränkung der Verwandten
La der BE Mickey " Anis unter Berücksichtigung der
«n stark «> Preisverhältnisse.
Rat Dr. Mn
»erst noch tt', Mi. nd "he für die Hinterbliebenen
(^"sprech' ^Wirkung vom 1. Juli erhalten die Hinter-
- k'Us deu Militärperfonen der Unterklrttsr
-r «r „tte Angelder ^°"wärtigen Kriege, die Kriegswit-
riet ^Mchlüon^ Kriegswarsensslder empfangen,
mxk. ^^c v-'lsen. ° .Zu den Kr'.egsversorgungsgebühr-
»er Nähe d«t -U^etzung ist. daß die Hinterbliebenen
* ""E Die beziehen oder bezogen ha-
„ DienstgU^Me betragen ohne Rücksicht auf
Verlader« mm. verstorbenen Soldaten: für
rückt -und del —
irzer Zeit sei-

werde mit Vergnügen das Meinige tun, um Ihre"
Zurückgezogenheit angenehm und ruhig zu gestal-
ten". Dieser Brief brachte 8700 Mark. Ein ande?
rer Brief Napoleons an Josephine vom 28. Aug.
1803 brachte 3000 Mark. Ein Brief der Mariä
Stuart an die Herzogin Luise, datiert vom! 28.
August 1567, und "von der Schlacht bei St. Quen-
tin handelnd, wurde für 6900 Mark verkauft. Ein!
zweiter f Brief der unglücklichen ScbottenMnigiN
an Heinrich III, erzielte sogar 7200 Mark.
* 175 Prozent Waosser in der Milch. De^
Wormser Polizeibericht meldet: In letzter Zett
wurden hier wieder eine größere Anzahl Milchi
panischer aus Groß-Rohrheim ermittelt. So wurde
unter anderem fsstgcstellt, datz eine Bauersfrau!
die Milch, die an und für sich recht minderwertig'
mar. mit 30 v. H., eine zweite mit 80 v. H. Wasser-
gefälscht hatte. Eine dritte setzte sogar der Milch
nicht weniger als 175 v. H. Wasser zu. Gegen dis
sämtlichen Panischer ist Strafanzeige erhoben.
* Zuchthaus für Brotkartenhandel. Obwohl
die Gerichte de« Brotkarienhandel mit den schwer«
sten Strafen bekämpfen, blüht er immer weiter,
wie die täglichen Verurteilungen vor" den Straf«
kainmern beweisen. Den Einrichter Arnold L a n-,
ger war in Berlin verhaftet worden, nachdew
er verschiedenen Personen Bortkarten angeboteck
hatte. In einer Marktasche befanden sich noch
über 200 echte Karten. Nach seinem Geständnis
will er von einem Unbekannten namens „Ernst"
in jeder Woche 100 Brotkarten für zwei Mark da»
Stück gekauft und für 2.50 Mark verkauft haben
Das Gericht verurteilte den bisher unbestrafte»
Angeklagten wesen gewerbsmäßiger Hehlerei zr.
einem Jahre Zuchthaus.
* LuLendorss Ehrenvorsitzender des „Juge-rddanks
siir Kriegsbeschädigte". Der Erste Generalai'artisr-.
meister General Ludendorff hat den Tb e''vor-
sitz im ..Jugenddank für Kriegsbesch.bigte" üöei>
nommen. Dieser Verein, der es sich sur Aufgabe
gemacht hat. die deutsche Jugend zur AbtrarunH
ihrer Dankesschuld an unsere kriegsbe'schädlgts»
Landsleute durch eigene Tätigkeit zu beseist rw
zählt heute bereits gegen 4000 Mitglieder, me'-ss
Schulen, die durch ihre Arbeit für diesen Gedankec
bis zum 1. Januar 1918 bereits über 100 000 M
! d«

Seite 3
hi -i- Beurlaubung zu Prüfungen. Dem Reichs-
tagsabgeordneten Sivkovick ist anläßlich eines
Spezialfalles folgender Bescheid des preußischen
Kriegsministeriums zugegangen: Angehörige des
Feldheeres können zwecks Ablegung von Prüfung
gen und zur Vorbereitung dazu nur in Gr en«"
zen des gewöhnlichen Urlaubs — bis
vier Wochen — beurlaubt werden. Versetzungen
von k.-v.-Angehörigen des Feldheeres zum Ersatz-
truppenteil lediglich zur Ablegung von Prüfungen
oder Fortsetzung ihrer Studien sind verboten.
* Das Lehrlingswesen im Handwerk. Von den
Schriften der bad. Handwerkskammern ist soeben
Heft 5 erschienen, in dem Handwerkskammevsyn-
dikus Herm. Eckert in Freiburg eine eingehende
Darstellung des Lehrlingswesens im Handwer!
gibt. Daß der Krieg das Lehrlinsswesen keines-
wegs gefördert hat, geht schon daraus hervor, bad
die Zahl der Uehrlinge erheblich zurückgegangen ist.
Die Ursachen des Rückgangs des gewerblichen
Nachwuchses werden in der vorliegenden Schrift
einmal darin gefunden, daß die jungen Leute sich
sofort nach Verlassen der Schule einer verdienst
bringenden Beschäftigung zuwenden und ferner in
den Wirkungen des Gesetzes über den vaterlän-
dischen Hilfsdienst. Der letzte Abschnitt der Schrift
bekandelt dann den Wiederaufbau nach dem Krieg.
* Lebensmittelsendungen für Kriegsgefangene.
Vom 1. August 1918 ab lassen die Schweizerischen
Bundesbahnen für alle für Kriegsgefangene be-
stimmten Lebensmittelsendungen. die die schweize-
rische Grenze überschreiten, die halbe Fracht
berechnen. Liebesgaben anderer Art für Kriegs-
gefangene werden auf den schweizerischen Bahnen
bis auf weiteres auch fernerhin frachtfrei befördert,
vorausgesetzt, daß keine Umwege benutzt werden.
Lebensmittelsendungen für Kriegsgefangene sind
daher auch nicht unmittelbar an das „Comite In-
ternational de la Croir Rouge" kn Bern, sondern
'zur Umbehandlung auf die deutsch-schweizerische
Grenzstation des Leitungswesens abzufertigen. So-
fern der Absender die schweizerischen Beförderungs-
kosten bezahlen will, sind den Sendungen Franka-
tur-Rechnungen Leizugeben.
* Das Schicksal beschlagnahmter Lebensmittel.
Das bad. Landespreisamt hat angeordnet, daß die
durch seine Fahnder inden Zügen und auf dem
Bahngebiet beschlagnahmten Le-
bensmittel möglichst der nächstliegenden bad
Eisenbahnkantine zur Nutzbarmachung für dasPer-
sonal zugewiesen werden sollen. Den Eisenbahn-
beamten wurde nabegelegt sich den Fahndern se-
gogenüber zwar höflich, aber im übrigen passiv SU
verhalten. Die Eisenbahnangestellten dürfen dem
Publikum die Anwesenheit der Kontrollbsamten
nicht verraten.
* Neu ausgehängt sind in den Aushängekästen cM
unserem Hause die- Bilder: GsneralfeldmarschciÜ
v. Hindenburg und Lndendvrff in Brüssel. — Auf-
bahrung des Generalfeldmarschalls v. Eichhorn' in
der Gnadenkirche su Berlin. — Uebersührung der
Leiche des türkischen Botschafters in Berlin. Hakki
Pascha. — Der Bau des Riesendampfers „Colum-
bus" s35 000 T.j des Norddeutschen Lloyd in Bre-
men: Ansicht von vorn. Der Rohbau ist bis sum
vierten Deck fertig. — Von den siegreichen Kämp-
fen im Westen ' Eroberte englische Batterie. — Mm
Nswski-Prospekt, der Hauptstraße Petersburgs. —
Zum Regierungswechsel in der Türkei: Empfang
der Prinzen. Minister und Würdenträger durch
den neuen Sultan Mohammed VI. anläßlich seiner
Thronbesteigung. — „Erfolge" feindlicher Flieger-
angriffe auf militärisch bedeutungslose Ziele in
Westdeutschland. — Das neueste Hilfsmittel des
Fliegers, der Fallschirm: Der fertig angelegte
Fallschirm, auf dem der Flieger während des Flu-
ges sitzt, mit den tragenden Gurten und Leinen.
Der Mord als Kampfmittel der Entente

schreitung der Höchstpreise verurteilte die Straf-
kammer in Hohensalza den Selterfabrikanten
Wolter aus Hohensalza zu 20 250 M.. den Guts-
besitzer Halagiera aus Edwinshoi ru 14 OSO M„
den Rittergutsbesitzer Znaniecki auf Jaronty
zu 16 050 M-, Gutsverwalter Kazmierski aus
Zelechlin zu 12 600 M und den Filmunternehmer
Groetsch aus Berlin zu 3000 M. Geldstrafe und
5 Monaten Gefängnis.
* Ein deutscher Lebensretter. Der deutsche Mi«
litävättachee Witt-Hoe, der sich zurzeit in Ko-
penhagen aufhält, rettete einem löiährigen Kna-
ben, der in den HolmenSkanal gefallen und dem
Ertrinken nabe war, das Leben. Der Militär-At-
tachee kam zufällig auf einem Straßenbahnwagen
an der Unglücksstelle vorüber. Der mutige Lebens-
retter wurde von der Menschenmenge mit einem
dreifachen Hoch begrüßt.
§ Ein merkwürdiges Schicksal hat Schönherrs
..Weibsteufel" in Elsterwerda erlebt.
Mitglieder des Königlichen Theaters in Bayreuth
wollten dort das Stück auffubren. Die Polizei Halle
nichts emzuwenden. Da plötzlich, einen Tag vor
der Aufführung, ^folgte ein polizeiliches Verbot.
Das Kreisblatt batte von den Geschehnissen in
München berichtet und dadurch waren anscheinend
diese Dinge zur Kenntnis der Ortsbehörden ge-
langt. Auf nachdrückliche Vorstellung jedoch zog dis
Volizeiverwaltung ihr Gebot zurück. — Der Saal
war gefüllt, die Schauspieler harrten im Kostüm
des Glockenzeichens — da erscheint der Polizist und
verbietet mit weithinschallender Stimme die Vor-
stellung. Also batte die Polizei von neuem Beden-
ken bekommen, die sie diesmal nicht überwinden
konnte . Schließlich ging man. nachdem die Ein-
trittsgelder bercitwilligst zurückgezahlt waren.
" L'n s-octzrschichtlickev Schiff wurde jüngst bei
Arbetten am einem Wasserlaufe in der Gegend von
Hoo- in der »Ldschwedischen Landschaft Schauen
ausarsraben. Dst Wiertttmssammluna der Uni-
versität in Lund besitz: bereits zwei ähnliche
Schifte, nie mW genaue: Untersuchung aus der
Siiea- an» Steinzeit stammen.
« Der erschossene Schleichhändler. Ueber dis .... ....... .
Erschießung des Schleichhändlers Vohl in Kassel, bezahlt, in dem es heißt:

. Neues aus aller Wett
DecherSünder. Der berüchtigte Ein-
dem §,Us Odenheim. der. wie bekannt,
^brocko« Arberger Gefängnis aus-
vordsn Um ^r^rst Es sonderbare Weise gefaßt
kr °^mi batten ihn Schutzleute in
liß sich Karstadt angehalten. Grobs
?ur seinem nacheinander ein paar Schüsse
Schutzleute E und ging flüchtig. Auch
^auch. konnten von ihren Waffen Ee-
^derntaas ^"brecher jedoch nicht treuen,
ttnen Spanie>.n^?^.'Hrvbs mit einem Mädchen
Steine am Rk- Waldpark. Auf einem
Md als er er ein g es ch la f e n,
fernen staken seins Hände in
Mnd bekommen "betten. Die Polizei hatte
lebot in den st>ar mit einem starken Auf-
, ^al vorbestraft ausgezogen. Grobs ist 21
artenabschmG WSgertssen. dreim^r 'ushrfach aus Gefängnissen
chenration.0»! Wegen des WideM„„^ ""s Festungsgefängnissen,
dis hochstzulässige erhielt er in Mannheim
As. Er wird jetzt von zwei Jahren Eefäng-
"Me anderer Geriwc°LRundreise an eine
„ Wieder ein neue« °ntreten.
E e r. entrippt und sedörm"" c?« rnblät -
das gegenüber -dem BüchenM"^'! °°n Rauchwerk,
besitzt, durchaus milde uw? den Vorzug
sein. Das leidige Brenn-«" ^nr Geschmack
°i"e Erscheinung, die Leim Ron?er Zunge ist
,es gänzlich wegfällt. Bei d? Karnkrau-
Tabak schnell dankbare U^^^uen hat die-
das Farnkraut ist in gesunden:
^ald- und Wsgepflanze ebenso^ '^""Ereich
in der Heimat Ees?d5-u?-^^ttet. wie bei
-vuchenblättertabak. ^'»owenig wie beun
Geldstrafen. Zu 194 Mo gp --- -
^gcrUt N Kaufm7n?G^^^^'Dr^n-?
mit Lebens- und Fwtermitteln
> der..Höchstpretst "ü Ro L
w'gen ubermäßlser Preissteige-

l^od herbeiftihrte. — Auf der Mttelstraße
, e am gleichen Tage die dreieinhalb Jahre
j Marie Sturm, Tochter einer daselbst
inenden Witwe, von einem Straßenbahnwagen
jrame s überfahren and so schwer verletzt
ine, ins Allgemeine Krankenhaus verbracht,
tzdrerviertel Stunden starb.
Mannheim. 12. Aus. Die Diebe sind zur Feit
slott an der Arbeit. "Aus einem Zigarren- —. - .....
in der Schwetzingerstraße wurden in der nissen bewilligt werden. Das gleiche gilt für die
pangenen Nacht etwa 45 000 Zigarren, ein srö^ Hinterbliebenen von Militärpersonen der Unter-
hi?^wstsn Kautabak und etwas Kleingeld ge-
kn???' dem nahe gelegenen
!nd "S°chgericht". im Volks-
- Galgenberg genannt, sand man bei
vbarbe-ten gegen 3 0 menschliche Ske-
I Fön?? auscheinend von dort vor mehr als
^jvMrichteten Verbrechern herrühren.
Ku» sst, daß der Schädel immer bei den
k ttu'e Lase -hat. was darauf schließen
betreftenden Personen wahrscheinlich
rZ daz Beil hingerichtet wurden, wu-mcymnncy
«t m???' wenigen Tagen er-
L. Haupt hier die erfreu-
ks Bankbeamter Ru-
cieg?fMwilli?er ^-egsausbruch sich als
stdeie vnbhiesigen Grenadieren
r mi?? «?? nahezu vier Jahren
«n bw guter Gesundheit in
Schaft befind °ussiMr Eefan-
n^v'urdln Einer Bauersfrau aus Hör-
^beamto .^esisen Bahnhof durch Kon-
, " lrischgeschlachtete Gänse
kren. ' sur Baden-Baden bestimmt
^de^auf^fstn"e'rSonntag abend
h« Reiher? ^f den in Zivil befind-
shren w? r.;5°" ^uadt. der vor zwei
sno Rev 0 l « „Earnisonskomniando vor-
Üeb°rfallen°V^"^e abgöfeuert, durch dis
°ier ?N? L ^>wer verletzt wurde. Der
Mn die M?v ?^ nicht mitgetei.lt N. richtete
Nialls schwer selbst und verletzte sich
Mit bitterem Undank
lohnt hie ??'F2'tt einer hiesigen Mrtsfrau
n einen Empfehlung eines Bekannten
m Üblichen Sergeanten aufnahm, von
Hand?» n??"" Mise best 0 hlen wurde,
tt vor euren vorbestraften Soldaten,

Fernsprecher Nr. 82

* Verfütterung von Hafer und Gerste. Nach
den neuen Bestimmungen des Kriegsernährungs-
amts über die im neuen Wirtschaftsjahr zur Ver-
fütterung von Hafer und Gerste zugelassenen Men-
gen können im wesentlichen, wie im vergangenen
Jahr, nur die Arbeitstiere und Zuchttiere der
Landwirtschaft sowie die in Gewerbe. Handel und
Industrie in kriegswirtschaftlich notwendiger
Weise tätigen Arbeitspferde und Maultiere be-
rücksichtigt werden. Für das Geflügel blerbt
nichts übrig. Auch Luruspferde. d H. für solche
die zur Bequemlichkeit oder zu Vergnügungs-
zwecken gehalten werden, sind ausdrücklich vom <ie-
zug von Körnerfutter ausgeschlossen ..
* Druschprämien für Hafer. Die Druschpraunen
für Hafer sind neuerdings neu festgesetzt worden
und betragen für die Tonne bei Ablieferung vor
dem 1. September 1918 100 Mark, vor dem 16.
September 80 Mark, vor dem 16. Oktober 60 Mark
vor dem 1. Dezember 40 Mark. Der mittlere
Prämiensatz von 60 Mark wird einen Monat lang
vom 16. September bis 16. Oktober gezahlt, um
auch den Gegenden mit spät einsetzender Hasererntr
dis Vorteile dieser Prämienstuse zukommen zu
lassen. Die Ausdehnung der Schliußprämie von. 40
Mark bis Mm 1. Dezember wurde in der Absicht,
dadurch den Hafer für die Heeresversorgung in
ausreichender Menge zu gewinnen, vorgenommen.
 
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