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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0253

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Nr. 193

Heidelberger Zeitung

Donnerstag, den 29.

Aus LLadt und Umgsgend
' * 100. Jubiläum des Korps Gueitphalia. In
diesem Jahre führt sich zum 100. Male der Tag,
un welchem das Korps Euestphalia ZU Hei-
rekberg gestiftet wurde. Unter den heutigen Ver-
hältnissen ist von einer offiziellen grüneren Feier
selbstverständlich Abstand genommen. Nur um
diesen korpsgeschichtlich wichtigen Tag nicht gänz-
lich unbeachtet zu lassen, findet am 24. und 25.
August eine einen vollkommen internen Charak-
ter tragende Zusammenkunft mehrerer Mit-
glieder in Heidelberg statt. Am 24. August abend-
voll,zieht sich eine schlichte Feier auf dem Korps-
Hau,e. bei ler vor allem mit Stolz und Wehmut
der großen Opfer gedacht wird, die das Korps dem
Vaterland durch den Heldentod fast SO seiner
Mitglieder gebracht hat, nachdem sogleich bei Be-
ginn des Völkerringens 136 KorvsbrüDsr zu den
-rahnen geeilt waren. Am darauffolgenden
Sonntag findet ein Ausflug ins Neckartal statt.
Crnz seit Anbeginn des Krieges monatlich er-
smeinenoe Korpszeituns vermittelt die .Berichte
Erlebnisse der im Kampfe für Kaiser
- ich stehenden Karpsbrüder den Daheimge-
one'venen und trägt somit dazu bei, daß das
^and -er ZufMtmengehörigkeit und Treue unter
lL^^sbrüdern ungelockert bleibt.
---igesleriht vom Roten Kreuz. Beim Haupt-
mmmellager ist auch im vierten Kriegsiahr die
sUer^ndung auf Einzelwünscho ins Feld (1666
uinzelpakete) während der ganzen Zeit im Lauf
geblieben, der,Swwerpunki liegt aber in den sxo-
ven Sammelse rdungsn bei besonderen 'Anlässen,
uomcntlich zu Weihnachten. Es wurden an 48
gruppe,ueile 16 666 Pakete im Wert von 83 336
-mark in der vo.igen WeiLnacktszeit versandt;
-"le Fiomn Landsned Hot allein 2600 Weihnachts-
Macyieiln gespendet, auch die Opfer,Willigkeit vie-
" anderer heestzer Firmen ist Dankend zu erwäb-
In die hiesigen Lazarette wurde nach wie
vor die Sonntags-,igarre für joden Insassen, M-
«men 132 640 Stück im Wart von 19 SSO Mark
M'stfert. auch wurden dadin Lebensmittel im
Aert von 11-«SO Mar; gegeben, woran etwa 0400
-Aar? von dritter Seite gchchiwlt waren.. Der für
^dskverwertuws tätige Zimrigauckch^ß konnte
"7« L^Ler nur S3S Lro»,r «Ä-r unk Töpfe mit
»bst füllen, doch ist das Crrrännis d»-. Da-chmZ
e-s Korps Suevi» wi-L-r zur KrrtLgung gestellt.
<ne Eenreinden Bammental und MeckesKim Ha-
ven nach wie vor viele Naturalien gespendet. —
rw -7^^ Organisation des Lagers ist durch den
des kriegsamtlich angeordnetrn Samiimel-
tv»? Hvlserdienstes eine gewisse Aenderun« einge-
eten, auch mutzte der 1. Vorsitzende, Staktrat
" ^'ue opferwillige dankenswerte Mitwir-
< ^saen ehrenamtlicher sonstiger Tätigkeit
nrerbrechen. In Privatmann Bürgin und der
Verwalterin Frau Lutz hat das Laaer neue
"raste gewonnen.
Vorsicht bei Fliegerangriffen. Von zusstän-
rger Seite wirk uns geschkktzben: Bei den letzten
öi^m-^^'dsen war wiedeMn seistgusstellen, Daß
-^ung den schon so ofr in dte Erinnerung
U A- "fenen Vorschriften über das Verhalten
nickt Folge leistete. Die Leute
im m b die Luftkämpfe über der Skadk bereits
«-wange waren, in dichten Mengen auf den
patzen u-nd in den Straßen und fachen zu. Erst
n s dw Bomben fielen, verschwanden sie. Es ist
..sst, einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß
M?" schwere Menschenverlüste eingetrelen sink.
beobachten, das nach dem Bomöen-
ickl^nÄ" Menschenmengen an den Ein-
Devi^ri?^. rusammenftrömten. Ein derartiges
vetadeii Bövülkerung kann nickt scharf genug
lick Es-wird deshalb nochmals ernst-
lichere nEÄ ^Köwiesen. bei Fliegeralarm sofort
ben Eufzusucken und vor allem die Stra-
verln»»^großer Teil -der Mdnfchen»
da--Fliegerangriffen war bisher immer auf
- ergene unvorsichiige und leichtfertige Verholten
Vövolkerrmg zurückzuführen.
für A^bmigte Sammlung. Dem Hilfsarbelter
Berli7^^?^eiivr der inneren Mission, e V. in
«Fortl-m, k"?ors, wird die Genehmigung sur
tum E,^ Sammeltätigkeit im Eroßherzog-
-i- ^oden Les zum 30. Juni 191g erteilt
fenst«. 7. Einbruch wurde diese Nacht in ein Schan-
dabei ^'*ioa Eebr. Rothschild verübt und
Rockl^^ene Strickjacke, eine Bluse und ein
Bm»——^^"ilwert von etwa 70g M. entwendet.

^Neues aus aller Welt
unser^!^stU"MEte ^lge der Laubsammkung. Bei
lick die Rückholz kommen, um Johanni gewöhn-
tion a^7.-Ä^""^trisbe. womit die Jahresvegeta-
Ausnnn^EMwn ist. Dieser Sommer macht eine
Tckwarwa» cz^Ee. Eiche, Esche. Hainbuche,
vranoe,, .vM^Eunder. Ahorn und Himbeeren
was in--. Anwng August, in frMsaftigem, et-
eine Mf^"Ee spielendem Grün, das deutlich
Dr Ne »Erneuerung des Laubes zeigt. Prof.
0 b a n n^-Vbarandt führt diesen zweiten
nie beobe»» - rieb, der in diesem Umfange noch
rück, du'-ch Erde, auf die Laubsammlung zu-
beraubt net,^, Bäume, frühzeitig ihrer Blätter
in die waren, den ganzen Saftstrom
treiben «bzustoßen. und sie zu neuem Aus-
alio der Dicker zweite Johannistrieb,
Bäumen ni-k? in dickem Jahr, schadet den
Stoffe angeböi,?» den Stämmen sind so viele
davon bestritt? ' 6 Frühjahrstriebe leicht
nistriobe im können. Da die Johan-
ioviel Bildun-i«n « August zusammen noch nicht
so ist der Ba»ck" e buchen. der erste Trieb:
Kräfte angelanat"°A nicht am Ende seiner
bckoudsrs wertno'n lür die Laubsammlung
kerbst hinein --wnl wir nun bis tief in den
und die zur Verfügung haben,
abiall durMib^» bis zum endgültigen Laub-
legte ein in K"aunsch.^"" erschossen. Im Scherz
Soldat auf seinen iiw 7 Urlaub weilender
zwar in Freund an. und
kden sei. stum L A nicht ge-
Ackuß und der F^w?nN^^En aber krachte ein
,-tuihl. Bei d-r nä6^- ladlich getrogen vom
^ck. daß da^ KetÄUntersuchu-ng zeigte es
bestand ""5>n Tintenstift
Vnlronenhülle km Soldaten Hatto eine
der der Ea>chostt^i,°^Ä^^^^en und Ladung), an
'enstiftes v-der Spitze eines Tin-
kiervon hatte dn Do^^- ^wehr gesteckt,
«us Iei.ren LL LlA Kenntnis, als er

'' Tragischer Tod eines Heidelberger Fliegerleut-
nants. Aus München wird berichtet: Der Flte-
gcileutnant Bender aus Heidelberg der
schon drei Jahre im Felde stand und verwundet ge-
wesen war. kam mit einem Wärter aus Neusric-
denheim. wo er seit einiger Zeit zur Genesung,
weilte, nach Starnberg und badete mit dem Wär-
ter im Freibad. Als er ein Stück hlnausgckchwom-
men war. sank er plötzlich unter. Obwohl
er sofort an Land gebracht wurde, blieben doch
alle Wied-erbelebungsverfuche iruchtlos. Ein Herz-
schlag batte dem Leben Les jungen, zu den besten
Hoffnungen berechtigenden Offiziers ein Ende
gemacht.
* Gegen die Beschädigung von elektrischen Stark-
stromleiungen. Mehrfach sind in letzter Zeit elck -
trifche Starkstromleitungen durch Zertrümmern von
Isolatoren oder in sonstiger Weife böswillig be-
schädigt worden. Bon zuständiger militärischer
Seite wind auf das Verwerfliche solchen Treibens
bingewicken und daran erinnert, daß Sachbeschä-
digungen dieser Art nach 8 304 des Strafscketzbuchs
mit Eefängnisstvafe bis zu 3 Jahren oder mit Geld-
strafe -bis zu 15 000 M. geahndet werden und daß
neben der Gefängnisstrafe auf Verlust Der bürger-
lichen Ehrenrechte erkannt werden kann.
* Ludendorss-Speilde im Felde. Eine badische
LandwebrdiivMon hat zur Ludcndorfsspcnde den
hoben Betrag von 20 000 M. aufgebracht.
* Polizeibericht. Verhaftet wurde ein
Schlosser wegen Obdachlosigkeit, und eine Kellne-
rin, die im Stadtgarten nach einem kurzen Wort-
wechsel einem Herrn Gläser im Werte van 150
Mark an den Kopf warf (!) — Zur An z,eise
kamen 2 Personen wesen Nicht ackbl endens
von Lichtern bei Fliegergckabr -und 2 Per-
sonen wegen Unfugs.
1. Altenbach. 21. Aus. Dem Wilhelm Franck
von hier wurde das Eiserne Kreuz sür tapferes
Verhalten als Sanitätssoldat verliehen. — Die
Frucht ernte ist soweit unter Dach. Sie hat
dieses Jahr ein doppelt so großes Erträgnis als
im vergangenen erbracht, auch Hafer und Gerste
haben sich noch durch die niedergegangenen Regen-
fälle sehr gut entwickelt, sodaß auch in dieser Be-
ziehung die Landwirte zufrieden sind. Die Kartof-
feln haben ebenfalls durch die letzten Regengüsse
stark angr-setzt. sodaß auf sine gute Kartoffelernte
zu hosfsn ist.
— Lampenhain. 21. Aus. Dis Obsternte fällt
Lei den hiesigen Landwirten erträglich aus. doch
nur bei denen, die die OMbäume im Tale Haben.
:: Nutzloch, 21. Aug. Den Tod für das Vater-
land starb Adam Baust, Sohn des Metzger-
meisters Georg Baust. Er hinterläßt eine Witwe
und ein Kind. — Unter den ersten Uustaüschgs-
fangenen befand sich auch der Schwiegersohn des
obengenannten B.. namens Oskar Oreans, der
sich bereits vier Jahre in französischer Gefangen-
schaft befand. O. weiß viel Uber die schlechte Be-
handlung zu erzählen, die er und seine Kamera-
den aushalten mutzten. — Sergeant Johannes Fi-
schsr wurde mit dem goldenen preußischen Mili-
tär- Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Fischer
ist Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. und -2. Klasse
und der Lad. Verdienstmedaille. — Die Zwetsch-
gensrnts hat begonnen. Die Witterung- Der letz-
ten Zeit war für die Entwicklung und Reise der
Zwetschgen lehr günstig. Die Bäume in der Ebene
geben eine Vollernte, die auf der Höhe jedoch tra-
gen teilweise gar nichts. — D-e Pilzernte fällt
bis fetzt gering aus. Pfifferlinge gibt es sehr we-
nig, von Steinpilzen dagegen steht man prächtige
Exemplare hckimtragen.
* Schwetzingen. 20. Ang,. Gestern vormittag ver-
unglückte der Landwirt Ludwig Hoffmann mit
seinem Fuhrwerk auf dem Wege von- Friodrichsfel-d
hierher dadurch, daß bei der Abdeckerei Schweizer
die Pferde scheuten und die abschüssige Straße her-
untervasten. Hoffmann wollte vom -Wagen ab-
springen, geriet aber dabei unter dis Räder und
wurde überfabren. In schwer verletztem Zu-
stande mußte er nach Hause verbracht werden.
Ladcnbnrg, 21. Aug. Prokurist Georg Scholl
von hier, der schon -mohrfach ausgezeichnet war, ist
zum Offizierstellvertreter ernannt worden. Er ist
ein Schwiegersohn des vom Kriege schwer betrof-
fenen Kaufmanns Trippmacher, hier, von
dessen Söhnen einer gefallen, zwei andere ver-
mißt, und ein vierter in englischer Gefangenschaft
ist.
* Sinsheim. 21. Aug. Unsere Stadt scheint aus-
wärts Asn Ruf eines ganz annehmbaren Kurorts
erbakten zu haben, denn sie erfreut sich seit einiger
Zeit eines lebhafteren Fremdenzuzugs. Die Som-
merfrischler scheinen sich hier fo wohl zu fühlen,
daß sie gerne länger als die gesetzlich erlaubten drei
Wochen sich aufhalten. Leider machen sich die un-
angenehmen Folgen dickes Zuzugs Lier und in den
nächstliegenden Ortschaften bereits bemerkbar, denn
dicke Sommerfrischler benützen ihre freie Zeit »ü
ausgedehnten Hamstereien um joden Preis.
Vielfach wenden Schulkinder mit solchen Käufen be-
traut. um weniger auszufallen.

Sport und Spiel
* Große Bootsfahrt. Dre-i Ruderer vom Rüder-
verein am König!. Kaiserin Augusta-Gymnasium
zu Coblenz unternahmen mit dem Doppelzweier
..Baldur" eine große Fahrt. Von Mannheim fuh-
ren sie die Strecke hinauf bis Heidelberg und
von -dort zurück nach Coblenz. Die ganze Strecke
legten sie in vier Tagen zurück.

Handel und Verkehr
* Ein besonderer Militärfrachtbrief wurde von
der Heeresverwaltung auf Men deutschen Bahnen
eingeführt, der in Form und Inhalt mit Dem bis-
herigen Frachtbriefmuster Lbereinstimmt, nur ist
er durch den Ausdruck „Mtlitärfrachtbries" s„-Mi-
litärcklfrachtbriöf") auf der Adresfenseito als sol-
cher deutlich erkennbar. Der Militärfrachtbrtef
gilt für alle militärischen Sendungen zum und vom
Feldheer, in der Heimat und iw besetzten Gebiet.
Seine Verwendung zu nicht militärischen Een-dün-
sen .W strafbar. Für die Abfertigung von Privat-
gütern, dis Heeresanaehörige im öffentlichen Ver-
kehr versenden, ist das bisherige Frachtbrickmuster
zu, gebrauchen. Zum Anfbrauch der vorhandenen
Bestände können bis 31. Oktober d. I. militärische
Sendungen mit dem bisherigen Frachtbriefmustek
aufgeliefert werden: nach dickem Zeitpunkt werden
von den Güterabfertigungen nur noch M-ilitür-
sraKtbriefe als Veglcktpapier ru militärischen
Sendungen angenommen.

August 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 13-,

Seite 3

GerichtSZeitung
Schössengericktssitzung vom Dienstag, 20. August.
Der Milchhündler Wilh. Hol-Hüter von wer
war beschuldigt, daß er als technischer Betriebslei-
ter der Molkerei Heidelberg von Anfang 1917 bis
September 1917 der Magermilch täglich 40 bis SS
Liter Wasser zusetzte, sowie in den Monaten Mai
und September 1917 dem Rahm täglich vier bis
fünf Stangen Eis und in den Monaten Juni, Juli
und -August 1i/.jlich 8 bis 10 Tafeln Eis zusetzte:
ferner vorsätzlich höhere Preise als die Höchstpreise
forderte und weißen Käse mit 86,07prozentigem
Wassergehalt und teilweise darüber verkauft bat,
endlich, daß er hier Handkäse verkaufte und weiter
lieferte, die in Wahrheit nur gesalzener weißer
Käse waren und für die er bei 50—70 Gramm Ge-
wicht pro Stück 30 Pfg. verlangte. Endlich lieferte
er dem Mlitärfiskus aus der Molkerei in Heidel-
berg fortgesetzt große Quantitäten Molken für Die
Schweinehaltung für 4 Pfg. pro Liter, verschwieg
aber dabei. Daß der Molke sämtliches Albumim ent-
zogen und damit der Nährwert erheblich vermin-
dert mar. Das Gericht erkannte wegen, Punkt 1 als
GODGGAGGGKGGGOMM
llp. 82 unä llr. 182
sind die Fernsprechnummern der
Heidelberger Zeitung.
Nr. 82
die Geschäftsstelle (Expedition)
ist zuständig für Annahme von
Anzeigen (Inseraten, Annoncen)
und Auskunfterteilung über den
Anzeigenteil und Rechnung-
wesen darüber.
Nr. 182
die Schristleitung (Redaktion)
Kommt für alle den Textteil der
Zeitung betreffende Angelegen-
heiten in Betracht.
ZNZMZZUZGZMZM
Nahrungsmittelfälschung auf 400 M. Geldstrafe
oder 40 Tage -Gefängnis, zu 2 und 3 wegen Höchsst-
preisü-berschreitung auf 300 M. (30 Tage Gefäng-
nis) un-d 150 M. Geldstrafe (15 Tage Gefängnis).
In dem Punkt betr. die Molkenliesevung wurde da-
gegen auf Freisprechung erkannt. Das Gericht
fvlgte den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Der
Angeklagte legte Berufung gegen das Ur-
teil em. — Wegen Körperverletzung wird ge-
gen den Angeklagten Hernrann Franz Frei-
tag von hier auf 20 M. Geldstrafe ev. 4 T. Gefäng-
nis erkannt. — Die Berufung der wegen Schleich-
haudcks verurteilten Angeklagten Alfred Jäger
und Wilhelmine Jäger von Franksurt am Main
wird wegen Nichterscheinens der Angeklag-
ten verworfen. — Wegen Handels mit nicht
zugslässenen Ersatzmitteln wird dis angekla-gte
K-arolinck Roth von hier zu 20 M. Geldstrafe ev.
5 Tagen Gefängnis verurteilt. — Freisprechung er-
zielt die wegen Nichtsiihrung eines Mahlbuches
angeklagte Margaretha Rehberger von Altneudorf.
Letzte Drahttzerichte
Die Breslauer Messe
Breslau, LI. Aug. Im Kaisersaal der Jcchrhun-
dertballs versammelten sich heute zahlreiche gela-
dene Gäste, die Spitzen der Militär- und Zivilbe-
höüden, Delegierte der Warschauer polnischen Re-
gierung. des bulgarischen Handelsministeriunw,
Vertreter von Industrie. Handel und Landwirt-
schaft zur Eröffnung der ersten Breslauer Messe.
Geh. Waura^ Martiny. Handelskammersyndikus
Freym-ark. SiWtverordneter Leß. Oberbürgermstr.
Matt ins und Landtagsabg. Mols legten Zwecke und
Ziele der Breslauer Messe dar. die vornehmlich
den Handelsverkehr mit Den Ost staaten
neu beleben will. Der Obervräsidsnt Schlesiens
erklärte sodann dis mehr als 600 Aussteller Zäh-
lende Mckse für eröffnet.
Russische Kompromitzversuche
Moskau, 21. Aug. Nack einer Meldung der
Jswestiia richtete der Volkskommissar für alus-
wärtige Angelegenheiten an Den holländischem Ge-
sandten in Petersburg folgendes Telegramm:
Folgendes sind die Vorschläge, die wir den Re-
gierungen der Entente Durch die Vermittlung der
neutralen Konsulatskorps gemacht haben: »Den
Bürgern der Entente mit diplomatischen und kon-
sularischen Funktionen wird Die Abreise aus Ruß-
land unter der Bedingung gestattet, daß unser
Vertreter Litwinow und alle russischen Bürger in
offizieller Eigenschaft und mit offiziellen Aufträ-
gen nach Rußland zurückkehren können, darunter
unser Agent in Kristinin. Beitler. der auf der
Rückreise nach Rußland auf dem Wege nach Mur-
mansk von den Engländern vom Schiff herunter-
geholt und von ihnen fortgeführt wurde. Die Of-
fiziere und Soldaten der französischen Militär-
mission werden die Möglichkeit haben, Ruß-
land zu verlas-sen, wenn Frankreich den
russischen Soldaten, die in diesem Lande
zurückgeblieben sind, die Möglichkeit gibt, nach
Rußland aus jede nur mögliche Weise zurück-
zu kehren unter Beihilfe des Internationalen
Roten Kreuzes. Die englischen und französischen
Bürger, die in Rußland als Zivilgefangene in-
terniert wurden und keine Verbrecher sind, wer-
den freigelassen. Die anderen außer de„ Ver-
brechern bleiben in Freiheit unter derBedingung,

daß keinerlei Maßnahmen oder poNt.'sche R«'
pressalien gegen die Anhänger der R<us»-e«aM
weder fetzt noch später im Cebicke der uuslv-
französischen und tschechs-slowakisa--n Okkupaiir»
und in den Ententelündern ergrisst!. >' .-ros.,, --
daß alle etwa in dieser Wchluug oer. ..
Maßnahmen zurückgenoiumen werben. De,,
gern der Entente wird die Abreise au, Uch,...
gestattet, wenn die russischen 'Bürger -
nis zur Abreise aus den Entente',ändern erhMe-
einschließlich derjenigen, die in die enslisch, 4O
nrcc eingestellt wurden.
Ruhland wird sich nicht in ein
zweites Indien verwandeln läster- 7
' Die ..Jswestija". das amtliche Or«w de.i L«»»
jetrepublik. führt aus:
„Die Verbandsmächle gehen jetzt zur ErobevL».
Rußlands über. Früher eroberten sie unser H«-
Mailand mit Hilse ihrer Kommissionäre u-Ä
ten, Kapitalien und Anleihen. Jetzt möchzem so -»
im buchstäblichen Sinne mit Kanonen und Mrchch^
nengeweüren. Flotten und Landmrgstrupa»K e«
obern. Sie bereiten sich vor, mit Hille jauaSttsttze».
amerikanischer, serbischer und engltickri TrMM«'
die ausgedehnten Gefilde Rußlands kn ihre w!D,v
standslos unterwürsige Kolonie umzuwwrdeDZ
Rußland in ein zweites Indien zu vwrvaovck^,
das Ziel des englischen JmpcrtaDts»-
m u s. in ein Indien mit einer MilliomrnüeoLS»
rung, verwaltet von englischen Beamten,
beutet durch das englische Kapital, ln eirx ne«
„Perle der englischen Krone" in einen solLer,«-
Boden, aus dem die englische Staatskasse wlÄ w»
Finanz der City Die Mittel zur Deckung Lei Kckkr^.
des vierjährigen Krieges schöpfen wi'-D
den Klauen Des Vcrbandsinitvckalisn'...
Gebiete Rußlands werden sich aber wir Ju.s>«»
als Herd einer ewigen revolutionären Gürua-s gs.
gen England und seine Verbündeten erweHem DlV
neuen Kolonien des Verbandes in RußlanD a»e^
den der Stützpunkt für den Kamps gegen den mc
ersättlichen Imperialismus sein, drr jetzt unevkurv
stanDen alle Kolonien des britischen NkcktrerchM
durchzieht.
Das neue Unternehmen des Verbandes in Ru»
land vergrößert die Zahl der Länder und DöbkckH
in denen man mit Saß von dem „englischen JrE
spricht. Durch den Uebersall auf Rußland ÄarL?
England seinen Einfluß aus dem asiatischen Koitz
tinent ausdehnen su können. Aber es tauscht sich»
in seiner Rechnung. Der gegen Rußland unter-
nommene Zu« wird mit dem Zusammenbruch Br»
englischen Imperialismus und mit dem Verlust
nicht nur Indiens, sondern möglicherweise auch an-
derer Besitzungen des britischen Weltreichs enden!"

Wien, 21. Aug. Meldung des Korr.-Bur. Hier
werden weitere 2 6 neue Fälle an Pilzver-
giftung gemeldet, deren Gesamtzahl damit
seit Samstag aus 60 steigt, darunter befinden Äh
sechs oder zehn Fälle mit tödlichem Ausgange.
Rotterdam. 22. Aug. Der Streik Der Ange-
stellten der Omnibus- und Elektrischen
B a h n g e s e kl s ch a st e n in London dauert
kort, wodurch das Geschästsleben eine schwere Stö-
rung erleidet.
Pillkalleu, 22. Aug. Hier sind in der letzten Zeit
wiederholt große Brände nusgebrochen. Nach-
dem erst kürzlich das Damvflägewerk von Kalcher
— anscheinend infolge von Brandstiftung — einge-
äschert worden ist wurde am Mittwoch die große,
Brachvogelsche Mühle in Lasdehnen durch Feuer
vernichtet. Einige Tausend Zentner Getreide, die
der ReichsgetreSdestelle gehörten, sind, mitverbrannt.
Ein großer Speicher mit 9000 Zentner Brotgetreide
konnte gerettet werden.

Kurze Nachrichten
* General Conta und General v. Lüttwitz. Die,
Generalleutnants»». Conta und Frhr. v. Lüttwit»
wunden zu Generalen der Infanterie befördert.
— General v. Conias Name ist aufs innigste mit
dem glänzenden Vorstoß vom Damenweg zur
Marne, mit der Erstürmung des Zwinin und mit
vielen anderen großen Waffentaten im Osten! und
Westen verknüpft. General v. Lüttwitz ist Chef des
Eeneralftabs eines Armeeoberkommandos und bat
sich gleichfalls hervorragend bewährt. Beide De-'
nerale besitzen den Pour le mente mit Eichenlaub-
* Dis feindlichen Brüder. In Elbing und Dan-
zig Laben die Unabhängigen unter Führung des
Landlagsobgeordneten Adolph Hoffmann -E:
so»mldemokratische Volksversammlungen gesprengi,.
in denen der Abä. Paul Hirsch-Berlin übe«
„Friede. Freiheit. Brot" sprechen wollte.

Wasserstände am 22. August 1918:
Heidelberg: l,02 m, Heilbronn: 0,20 m und in
Neckarsteinach: 0,87 m
Dauernde Spionengefahr!
Meidet öffentliche Gespräche über?
militärische u. wirtschaftliche Dinge, j
.. '
MkMOeMOMeMA
Am 2?. August 1918, morgens 7 llhr.

Wärme-
Graöe
n. Cels.
niederst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind-
richtung
Himmel
Lustdr.
mm
-i- 17,0
D
ch 16,0 ^ch 28,0
Niederschlag
titiellverte von ges
Temperatur
Duustdruck
Relative Feuchtig
tern:
2
keit
- mm
1,0
- mm
-
— ——

Mit schwatzhaften Soldaten ist ein
Feldheer übel beraten!
Verantwortlich für den gesamten Texttckk
Kurl Fischer
sür den BnzeiLenkil Hermann Briirrtl
Rotationsd rck unv Verlag
Nhs ad er Berkenbusch, sämt< in Hridelber-
 
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