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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0313

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Heidelberger Zeituug

Mittwoch, den 4. September 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Seite 7

Neues aus aller Well
Kriegsblinde Lehrer
Unter den Kriegsblinden, -deren Zahl nach «den
sNlttichen AngaÄen erfreulicherweise n.cht grob ist,
vw von dc-ni Direktor d»er Prov.-Bltnidenanstalr
Düren. Schulrot Bald ns, bisher 26 Volks-
»rullehrer 'und 4 SemimarKen! ermittelt woliden.
^on ihnen sind 19 völlig erblindet, 11 bwben noch
^nien Eesichtsrost: -Man ent lallen auf Baden
k kriegs-Llink'S Lehrer. In Blinckenanistalten Ha-
ven bisher 8 von ihnen Unterricht und Anleitung
m Unterricht erhalten; 5 sind wieder imi Lehrer-
derus jätvg, 2 haben sich entschlossen, HochischuLjm-
vien sn nrachon, und die anderen haben fast ohne
«risnahme den Wunsch, wieder im Lehrerckeruf Le-
«l-wstist oder Blindenlehrer zu werden. Leider
wird- ihre Mederoerweirdung im Schuldienst nicht
»en allen Schulbehörden gestattet. Am Groß-
derzogtum Baden war erfreu-l.-cherwefle die
Behörde einverstanden^ dah ein kriegsblinder Leh-
^?,"ach seiner Entlassung ans dem Lazarett -u-
s acair in Karlsruhe probeweise verwendet wurde;
etatmäßige Anstellung genehinigr
Hinaus i-ni Staatshaushalt für 1918-
Mattel bereitgestellt zur Bezahlung einer
e.uHrlfskrM. Auch in Preußen 'dürfen die
«..r^llnden Lehrer auf eine weitgehende Bevück-
^' Ntsuns ihrer Wünsche rechnen, nachü-em der Kiul-
»u^ininrster ^in einer Sitzung der Unterrichtskom-
Eärt lmt, daß er gegen ihre Vevwentdung
-"Ächuldiensts nicht nur keine Bedenken
^n^U?>"dern sehr dafür sei. Es wäre lehr su>
üchen, daß sich auch in den ankeren deutschen,
Schulbehörden auf diesen Standpunkt
^llen möchten.
Reiches Bermächtnis. Der kürzlich in Wies-
een verstorbene unverheiratete Architekt Wilh.
sendenius hat fein ganzes Vermögen in
whe von annähernd 700 000 M .restlos den Wa i-
n gefallener Krieger testamentarisch su--
'^veh Seine Bibliothek lieh er der nassau-
^a-ndesbibliothek überweisen.
D/w Denkmal des jungen Bismarck auf der
uvelsbnrg, <>in Werk von Norbert Psreischner,
Kreit '"svsch Molzen werden. Es sind in den
Tk-r, Her Korpsstudenten Bestrebungen im
dns . um zuständigen Ortes vorstellig zu werden,
K 8 ^eses in, Jahre 1896 von den deutschen
blecht w^"ten errichtete Denkmal erhalten
?, Wag enthält -er Koffer eines modernen
^«Yterz? De« Dichter Karl Vollmöller ist
ich ein Handkoffer abhanden gekommen, um
»in Inhalt er bitter klagt. Er veröffentlicht
riii Züricher Blatt ein großos Inserat, wo-
Belohnung von 600 Franken, dem zu-
lein» ihm zur Erlangung des Koffers oder
Inhalts verhilft. Und was enthielt der
Le»- ^os Dichters: »Verschiedene jantäke
vor allem sine auffallend große <6 Me-
lange) und zwei kleinere chinesische Stickereien
« 'rotem Gründ, 4 Schreibhefte, enthüllend drei
lendete Dramen, sowie-zwei
des Jahrbuchs für Pfqchoana-
Ern*-»?.',» Grubenarbeiter als General. Zu der
fren t>es englischen Brigadegenerols God-
Kones Wales schreibt das Morgenblad:
Arbeiter « k- b früher als gewöhnlicher Gvucken-
rr sch Kriegsausbruch Sck)ichtfiihr«r, ließ
'irokli^^^Hen, ging null) Framkreich. wurde all-
wurd-^L^tporal. Sergeant und Leutnant und
isiir wo er den Orden
Dwnste erhielt und erst zum
UldEmmt, dann letzthin zum General beför-
»en Jones besuchte kürzlich seine oheMali-
Herrn «E°bvn auf der Kohlengrube, die dem
Nes i» v"er«l eine Eolduhr verehrten. Wenn Jo-
ben^s°mLLioilleben zurückkehrt, will die Cru-
kinrichtes, ^ine besondere Stellung für ihn
In K ^Ersonen an Fleischvergiftung erkrankt.
8gg hei Dortmund erkrankten gegen
Pferds"en nach dem Genuß von rohem
tiunaen -r^ . ""ter schweren Vergistungserschei-
ckem n-. Erkrankten sind bereits gestor-
seleiist wurde eine streng« Untersuchung e-in-
U> L ^MEraut zu verschenken! Ein Wschhaus
"erlrn»»°- erlaßt folgend« Anzeige: »Mr
°°nd e n ab Lager, nur weil Fässer drin-
rüh^^weitig gebrauch^ 500 000 Pfund Meiß-
I»nde W'"^ut klein« Kohlrüben), beste ge-
^fund^^Nur für Unkosten werden 5 Pfg. das
l'gen ^^t. Fässer gegen Einsatz. Des Lil-
t>erpflean/"^E^^^? wesen für Eefangenen-
«rokbezue« Landwirte zu Futterzwecken zum
* Ei„ k,?u empfehlen".
takschen mFrredensgerücht. Infolge eines
lei, der Friede geschlos-
»oweVversammelte sich nachdem Elcks-
Nolks„.,„ ""wrward" am 7. August ebne riesige
iiir»este7mindestens 20 000 Personen in
uw n dem Glasgower HaAptvostamt,
wurde Las Gerücht ausgegangen war. Es
der koiw 'Era «ewifen und die Letzte kehrten wie-
einem m? ^wlietzlich mutzte der Pöstnreister voni
lalich aus erklären, Latz das Gerücht
'«'acher^Ku der Ze-t Ein Eisenacher Schuh-
S«i»e: folgende zertgemüße An-
'jnit vier u>ürde mir für eine Kriegerfrau
Trabertschsn -n dem von mir gekauften
«erschaff Vause wohnt, eine klein« Wohnung
^lls Berich,.7°'"^ ich mein Haus ckeziehn kann?
aus». A. .Ä lKe ich er» Paar -M n ß stiefel
hie Kriea^^^^ Knieriem auf diese gute
SASLKE-«»«,«. ki,
l a u ' w^d^ l> Militärpapieren. Aus Bres-
bvielvoa »7 Ein 24jä>hriger Rentner
irr dem ° in Breslau verhaftet un-
^iliLavKE, «Nten Efangreichen Handel mit
di«il^ Wn e^en haben. Mit einer
die di« Fnl^be,- überall Paniere aus
vflichtsg oder nicht niehr militär-
^-e . Diese Ausweise verkauften
"itz ansüssö-'-m Gegend vonEchweid-
-brer Milit1i?nsf,^Er> die sie benutzten, nm sich
^ftuna L m entziehen. Durch die Der-
Nih^ „ud eines SrlMeld-
träglich«^ Ede dem recht ein-
ZisewnA /-!' Ende bereitet. Auch zwei
t""^n fteL7^or ' °"Emen,-

* Weitere Einschränkung des Fremdenverkehrs
in Bayern. Halbamtlich wird aus München mit-
seteilt: Die schwierigen Ernahrungsverhältnisse
und die Gefährdung Lor Bsrforsung der einheimi-
schen Bevölkerung haben das Ministerium des Jn-
i^rn neraniatzt, nrit Lut>chlietzung vom 24. August
für die hauptsächlichsten Fremdenverkehrsbezirke
Ldberoaycrns uird des Allgäus den Frem-
denverkehr noch weiter einzuschränken,
als es durch die Entschliehung vom 28. Juni ge-
schehen ist. I» den bezeichneten Bezirken wird der
freie, ohne amtsärztliches Zeugnis zugelassene
Aufenthalt vom 16. September an auf zwei und
vom 22. September an auf ein« Woche herabgesetzt.
Ferner wird die Beherbersungsziffer für Gaststät-
ten usw. vom 1- Dezember ab auf SO v. H. der vor-
handenen Betten herabsezetzt. wobei für Passanten
eine llebertzhreitung bis zu 10 v. H. zugelassen
wird, und endlich darf das Cinmieten bei Selbst-
versorgern vom 1. Oktober ab nicht mehr geneh-
migt werden. Die Ausdehnung dieser Maßnahmen
auf die übrigen bayerischen K«nmunalverbände
bleibt Vorbehalten.*
* Bürgermeister mit 209 M. jährlich Gehalt.
Bei der Ausschreibung Les durch Tod erledigten
Bürgsrineistervastens in Segnitz sUnterfrankeu),
ein Posten, de-r mit gansem 200 M. jährlich do-
tiert ist. trat auch ein Berliner D.r juris,
der sch zurzeit in Marktbreit aufhält. als Bewer-
ber auf. Er wurde aber von einem heimischen
Konkurrenten mit „nur" VoMschulhilidung glan-
zend geschlagen. Der Berliner Doktor scheint aus
Verpflegungsgründen auf den Einfall gekommen
zu sein, eine Zeit lang Segnitzer Bürgermeister zu
werden.
* Deutsche Gesellschaft für Kaufmanns-Erho-
lungsheime. Dor Gesellschaft, die im Badischen
Schwarzwald bei Bühl ein grotzes. stark bei ich
les Heim unterhält, sind in letzter Zeit u. a. wie-
der folgenide Zuwendungen gemacht worden: Mez,
Vater u. Söhne. Fve'burg 10 000 M., Rhein.
Gummi- tz. Celluloidsabrik Mannheim-Necka au
10 000 M.. Maschinenfabrik Vadenia vorm. Wm.
Platz Söhne Weinheim weitere 10 000 M., Johann
Schreiber Mannheim 5000 M-. Stahlwerk Mann-
heim weitere 4000 M. Ho'szeMoff- und Papier-
fabriken A.-G. No-Oedt 2000 Ai.. Eebr. Buhl Ett-
lingen 1000 M. Deutsche Steinzeugwarenfabrik für
Kanalisation und Ehem. Industrie. Friedrichsfeld
1000 M.. Badische Uhrenfabrik A.-G. Furtwangen
1000 M.. Müller u. Feder E. m. L. H. Grotzsachsen
1000 M„ H. Fuchs Heidelberg weitere 1000
Mark, Südd. Piassmmwerke Wimmler u. Ziegler
Kappelrodeck 1000 M„ Gebrüder Bauer Mannheim
1000 M.. Erste Badische Teigwarenfabrik Wilhelm
Henset WLinheim 1000 M.
» Die Sorge um seine sterbende Frau hat den
frühern Hilsstandbriofträger Röhler in Berlin
zu Amtsvergehen verleitet, die ihn auf die An-
klagebank brachten. Er war vom Schöffengericht
zu der niedrigsten gesetzlich zulässigen Strafe von
drei Monaten Gefängnis verurteilt worden und
hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt. Bor
der Berusungskammer gab der Angeklagte eine
erschütternde Darstellung von seiner traurigen
Lage. Seine Frau sei schwer krank gewesen, der
Arzt habe ihm zur dringenden Pflicht gemacht,
kräftigende Lebensmittel Ha beschaffen, wenn er
seine Frau am Leben erhalten wolle. Sie selbst
habe ihn angefleht. ihr Nahrungsmittel zu be-
M-uiieu, daiiuck ne am Levon breche. In diesem
Zwiespalt von Liebe and Pflicht habe er sich ver-
leiten lassen, aus 22 Feldpostpäckchen Lebensmit-
tel, Butter, Keks. Schokolade und Wein zu ent-
wenden. Er iei aoer UiiWonst vom Wege der
Pflicht absewichen, denn jein« Frau sei infolge
iur anU.airuug verstorben. Als Krank-ewernäh-
rung habe er lediglich einen viertel Liter
Milch erhalten. Wie die Evmfttelungen erga-
ben, hat der Angeklagte vom Todestage seiner
Frau an sich nicht mehr an fremdem Eigentum
vergriften. Lwr Eenchr machte Referendar Dr.
Loper geltend, Latz das Gericht den beinahe 00-
jährigen, bisher völlig unbescholtenen Angeklagten
auf Grund des NotstanLsparagvavhen vor dem
Gefängnis bewahren könne, Bon Lsm Vorsitzen-
den wurde an den Angeklagten die Frag« g«rich
tet. ob er alle entwendeten Lebensmittel aus-
schließlich seiner Frau zuaewendet oder ob er auch
selbst etwas davon genössen habe. Der Angeklagte
gab diese Möglichkeit o-fte-n zu. Das Gericht hielt
aus diesem Grunde und ferner, weil der Auge-
llagte die Möglichkeit ««habt habe, sich für seine
Frau auch anderweitig kräftigende Nah-
rungsmittel zu beschaffen, die TatbestaudsmerÄmle
des Notstanbsparagrapl-en für nicht vorliegend.
Die Berufung des Angeklagten wurde verwür-
fe n.
* Ein Ehrenpallssch für Hindenburg. Die Stadt
Solingen wird dem Goneralfeldmavschall v. Hin-
denburg den chm anläßlich seines 70. Geburts-
tages zugosagten Ehrenpallasch, der im Zeitraum
von 11 Monaten in der ersten Fabrik Solingens
unter Hinzuziehung von Künstlern geschaffen wor-
den ist, demnächst überreichen lassen. Der Pallasch
stellt ein eigenartiges un'o wertvolles Erzeugnis
deutscher Wafenschmiedekunst dar.
* Der Schwager des Prinzen Oskar von Preu-
tzen, Graf Karl Bassewitz, Oberleutnant d. R.
im 1. Gardedragonerrsgiment, ist bei den letzten
schweren.Kämimen im Tbosten gefallen.
" Die ausvcrkcufte B ldung. Erne seltsame Er-
scheinung ist jetzt in Wien zu beobachten; die
Lexika sind so gut wie ausverka-uft und trotzdem
aus Deutschland ständig neue bestellt werden, ist
ein sechsbändiger Meyer, der stets für 70 Kronen
zu haben war. nicht unter 280 Kronen zu beschaf-
fen. während für den groben Meyer statt 360 über
800 Kronen zu zahlen sind.
* Eine halbe Million für Vis Kaninchen. Die
Kriegswoll-A.-G. in Leipzig überwies den
preußischen Landwirtschaftskammern 350 000 M.
und den auhsvpreuhMen Kammern 150 000 M.
zur Föndepwua der 'Kaninchenzucht.
» Eine Ueberraschun». W'.e bei uns. widmen
sich fetzt auch in England viele Damen dem
Dienste des Vaterlandes in irgend einem Kriegs-
betrieb. Neulich ging eine Londoner Daime aus
den höheren Kreisen in sing Munitionsfabrik,
wurde hier mit Freuden auf- und angenommen,
über das und senes beleüct iHv. und zu einer Ab-
teilungs-Vorsteherin geführt, um dort nähere Un-
terweisungen in Empfang zu nehmen. Wer be-
schreibt aber ihr Erstaunen, als sie sich vlötzlich —
ibrem früheren Hausmädchen gegenübersah! Zum
Glück fand man üch bald in die Lage, und -fetzt
ist das Hausmädchen die Vorgesetzte ihrer frühe-
ren Herrin. Das Verhältnis zwischen den beiden
soll ein sehr angenehmes sein berichtet die Time».

* Der Einbrecher mit dem Orden Pour le merite.
Ein außerordentlich gefährlicher Verbrecher, der
im vorigen Herbst infolge mehrerer Einüruchsdieb-
stähle in Stuttgart festgsnommen wurL«, beschäf-
tigt gegenwärtig die Strafbehörde. Es handelt
sich um «men 24 Jahre alten Elektrotechniker Ad.
Feldhäuser aus Neunkirchen. Feldhäuser
führte im Stuttgart zuletzt ein vollkommenes Dop-
pelleben. Unter dem Namen Oberleutnant Karl
Schmitt hatte er sich dort eine Wohnung gemietet
und trat als Offizier auf. Die Uniform allein
genügte ihm jedoch nicht. Er hatte dazu nicht nur
allein das Eiserne Kreuz 1. Klasse und das Gol-
dene Verwundetenabzeichen, sondern
sogar den Pour le merite angelegt. Tagsüber
und abends spielte er den eleganten Offizier, in
der Nacht acker legte er die Uniform ack und »in«
auf E i nbr e cher f ah r t en, wobei er rechliche
Beute machte, bis er schließlich bei einem Ein-
bruchsdiMtahl der Polizei in die Hände fiel. Diese
deckte nun das ganze Doppelspiel des falschen Ober-
leutnants auf, von dem schließlich auch noch be-
kannt wurde, datz er auch noch eii.e Gchänanisstrafe
von mehr als zwei Jahren, früherer Missetaten
wegen, acksuMtzen hat, der er sich im Juni durch
Flucht aus dem Gefängnis entzogen Hatte.
* Ein verschwindendes Studeutenidvll. Eine
reht betrübende Nuwricht kommr aus dem Franken-
lande: Die altblstorMe .in Studentenkreisen weit
bekannte Stemvfermühle an der Wiesent soll
eingchen. Die königliche Eisenbahndirektion Nürn-
berg will sie käuflich erwerben, um an diesem an
Erinnerungen so reichen Erdenwinkel einen Bahn-
hof zu erbauen. Kein Geringerer als der Gau-
deamus-Liederdichter Viktor v. Scheffel bat in
seiner ..Sängenährt.der Bamberger Domchorknaben
lexodus cantorum)" der Stempfnmruba zur Be-
rühmtheit verhalfen. In ihr batten die Er la ger
Studenten seit Jahrzehnten verbriefte Hausrechte
erworben. Im Ofeneck der sogenannten ..Holle"
der alten Mühle entstand einst an einem Winter-
abend bei einer Batte :s Hellen Overseeiers'in A i-
wessnheit des alten Vaters Lorenz das Lied:
„Wenn dis Soldaten durch die Stadt marschieren",
das mittlerweile über Deutschland hiira'B bsla int
geworden ist. Als Kur.Num sei noch berichtet, datz
die vor vielen Jahren von dem Mühlenwirt selbst
gepflanzte Linde, dis man allgemein die FrieLens-
linde nannte im Jahre des Kriegsausbruchs selt-
samerweise keine Blüten trieb.
* Züsagmcnschluy der Filmschausxieler. In ei-
ner auf Anregung des Präsidenten Rickelt einbe-
rufenen Versammlung der Vertrauensmänner der
Ortsverbände Groß-Berlin der Genossenschaft
Deutscher Bühnenangehöriger wurde die Errich-
tung einer Abteilung der Genossenschaft Deut-
scher Vühnenangehörigsr für Filmschauspie-
ler einstimmig beschlossen. Diese Abteilung um-
faßt zunächst lediglich Filmschauspieler, die der
Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen als
Mitglieder angehören. Es wurde außerdem ein
Ausschuß der Filmschauspieler ins
Leben gerufen, der sich zusammensetzt aus dem
Zenlralausschuß der Genossenschaft und weiteren
im Kino beschäftigten Bühnenkünstlern mit den
Herren Bernhardy. Bildt Lettinger. Rameau.
Rex, Schroth, Vallentin.
* Der verhinderte Bräutigam. Dieser Tage
wollte in Laub an ein junges Mädchen seine
Verlockung mit dem Gefreiten Erich Kühn feiern,
der früher in Kommando in Lauckan gswosen und
später nach Posen versetzt worden war Das
Mädchen wurde um L-ie gute Partie, die es machen

sollte, allgemein beneidet. Kühn hatte in Laubar»
auf sehr großem Fuße gelebt und seinen Freundest
reichlich oft Wein- und Sektgelage »um Besten ge-
geben. Die Mittel zu dem luxuriösen Lebenswan-
del bezog er angeblich von seinem Onkel, einem
mehrfachen Millionär, der ihn auch zu seinem Er-
ben eingesetzt hatte. Die Vorbereitungen su sei-
ner Verlobung hatte er in der vornehmsten
Weise getroffen, das Derlobungsmahl sollte ist
dem besten Hotel der Stadt eingenommen werden.
Die Braut und die Verlohungsgosellschast warte-
ten jedoch vergeblich auf das Eintressen des Bräu-
tigams. Er war inzwischen in Posen verhaftet
worden, und zwar bei einem lleckersall auf eist
junges Mädchen, die Angestellte eines Bankhauses,
der er einen Betrag von 25 000 M. rauben wollte.
Die Ermittelungen ergaben, daß der Erbonkel im
Monde wohnt, sodaß man annimmt, Kühn hat die
Mittel zu seinem Aufwand durch Einbrüche und
Betrügereien erworben.
* Der Rekord im Schinkenpreis ist in der Nach-
barschaft von Soest erreicht worden. Ein Land-
wirt hatte zwei prächtige Schinken hängen, die
er eigentlich für seine Familie bestimmt hatte. ES
kam ein Käufer, wahrscheinlich ein Kriegsgewinn-
ler, der ihm 2 00 0 Mark für die Schinken bot.
Diesem verlockenden Angebot konnte der Land-
wirt nicht widerstehen. Er trennte sich von den
Schinken und steckte dafür zwei Braune ein.
3252) psctasssium blsusnkvim-t-jsiclsldsrz
l)r. Vn!r. fomilienbeim >Ve0i--8trs88e 2 u. 4. .in
clsn KrieL8jakren 1914/18: 122 Mnjiilirixe. L3
pi-iw- nsr u. Ob. II. (7./8. XI-). 47 frühere SekHIer
be8ia ck n cia8 Ad tarium Kleine Ovmnsslsl- u.
llosl Kis88sn. Prüiung8er8^kni886. Jahresbericht
ckurck cks8 Sekretariat.
" ---" -
«loreph Kers söhne
Lieg-. 1867. fsokmöbslsskrllr Delepk. 756
kisuptstrusss 79. btslktsibsrz Loks tZieasnstr.
XVoßnunZseinri cktun^en
in eini-ictzer b>8 feinster ckus-llkrung.
Wasserftände am Septbr. 1918:
Heidelberg: 0,86 m, Heilbronn: 0,16 m und in
Neckarsteinach: 0,54 w
Am 4. September 1018, morgens 7 Uhr.

Warme«
Graoe
n. Cels.
niedcrck. höchster
ü ärmegrad
seit gestern
Wind,
richtung
Himmel
Luftdk
mm
-s- 68
.1
-t- 6,6 j -s- 18,1
Niederschlag
iittelwerte von gef
Temperatur
Dunstdruck
Relative Fruchtig
tern:
1
keit
- mm
2,2
- mm
- 'j°
. ——

Verantwortlich für den gesamten Textteik
Kurt Fischer
für den Anzeigenteil Hermann Beyerls,
Rotationsdruck und Verlag
Theodor Berkenbusch, sämtl. in Heidelberg


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Im bistoriscben Teil:
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rlscb treuem üetvsncks
Volkstest unck Armdrustsckleüen ouk clcr Uarg
— ftatssUrunA Im bstkanssaol — In cker Kol-
torkammsr^- In clen unterirckiscben Oänzen —
In äea uralten VVelnselienken — Aut cl. Markt -
chatr — Am Ikenkertiirm — In cker Katbectrol»
— In cken Kerkern.
^ji ku IVLO ü/ütv/irk. in Original-Kostümen
Im inockernen Teil:
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bavorlt-Vlocksn-AIbum,
bavorlt-jugonck--Nocken-Album,
Kavorlt-Valickarbelts-Albuiii
Dreis se 1 /N-, positrei 1 IN 10 Pf,
ckei chiternat. Seliniltmanutuktur:
vrescken-bi. 8. Vier eikMtiicb bei,
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