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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0333

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Nr. 210
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Nr. 21V "" H-K-delberger Zsi!uns Montag, Len 9. Septeuiber 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

«eite 3

Aus Baden
Das Aelrrenleser»
Rackdem die badische Rerieruna'bei der Reicks-
Vetrrtdeitelle dabin vorktellia «worden war. das
^en Saurmlern von Mehren die Dermabluns der
"nefruckt nack Madaube des den SekLnverioraern
Eniserinnnten Verbrauchs gestattet werden möchte.
?at die Reicksaetrrideüelle lick damit einverstan-
den erklärt, das die Kommunaloerbände das durch
Aebrenleien gewonnene Getreide den Sammlern
?anz oder teilweise zum eigenen Verbrauch
'rei asb-en. Soweit die Kommunalverbände
«kckt die Freigabe von Leielorii iw der Weile aus-
«ewrocken Laben, das sie gegen Abtteseruna des
Lestaetreides den Sammlern Meblsesuasickeine
-v'-sstellen. sind für das Lc-iegetreide besondere
Makikartcn auszugeben. deren Gültigkeit aller-
mnas aus die Zeit bis zum 15. Oktober 1818 Le-
muänkt ist. Alles Leiesetrei.de. Las von den
-»eberwachunasbeamten nach dem 15. Oktober noch
uui den Miiblen vorgesunden wird, ist olme wct-
äu Lcicklagnainnen, aleicksültia. ob es durch
Mahlkarten belegt ist oder nickt.
Schlierstädt b. Adelsheim. 8. Sevt. Einem
Schadenfeuer sind hier die drei Scheu-
„ " der Landwirte Karl Müller und Jos. E b e.l
und der Witwe Wallmann zum Opfer gefallen.

.. .. nach Müll«
snn-E^ i'nd zwei MenschenlLden zum Ovfer ge>
7 dis 18 Jahr« alte Anna Lorrn» und ihr
^Sichre alter Bruder Franz Lorenz aus Sinzheim
sin<n Leitungsdraht wäre« M-si Jfola-
d-^.?EAü,mmert, so daß der elektrische Strom,
ab MLr.ke von 22 OVO Volt Latte, in die Erd«
. oseiettet wurde.
izrciburg j. x., g Sept. Oekonomleoat Alfred
l d kann am 10. September feinen 80. Ge-
«u«stag fckern. Schmid stand leit 1874 als
^andrvirtschcrftslehver im Dienst? des Kreises
^rtgruhs und seit 1888 im Staatsdienste. Im
tSOü wurde er Vorsteher der landwirt-
r^l'lichLn Kreiswinterschule in Freiburg und
Ecnen Lehrauftrag d«r Landwirtschaft an der
Freiburg. Seit ungefähr 10 Jahren
s-k.?, Er hier im Ruhestand, Um das Genoffen-
hat Schmid sich grosse Verdienste er-
UnbO^' Er gehörte der Landwirtschaftskammer
rar18SS Lis 1902 als Nat ionallibe-
n^r Abgeordneter dem Landtage an

Neues aus aller Welt
Betrug in der Seehandlung. Als Mit-
. k ovi der Falschungssache in der Seehand-
Äi»»? Fahre alte HilssarLeiter Joseph
i>, xbler ermittelt worden. Er ist in vollem
lckinnO^ geständig, van> Rackinger zu den Fiil-
veranlagt worden zu sein. Die in die
verwickelte Frauensperson ist eine
-^Alers. die indessen nicht Mit-
dürste, da sie als Opfer der beiden
Ziem *- anWsehen ist. Di« 600 000 Mark Hot
an !eik "s kleinen Wertpaketen nach Freiburg
die dorthin zurückgekehrte Schwester geschickt,
hii>st>s.r Geld dort in einer Bank-Stahlkammer
erkE» e. Nabinger hat bisher.nur 5000 Mark
sanzen Betrugs" letzt noch als Seele des
lhamri^Ä^" kn einer Munitionssabrik. Das
? KriegsminOerium teilt mit: In der
rbaNabnf Winterhalter in
statt -v "" '""k> am 6. September eine Explosion
nis^ch ir "uf noch nicht aufgeklärte betrisbstech-
schadmi zurückzuführen ist Muster Sach-
klagen d einige Menschenleben zu Le-
dis,b>?^7^k'^'er Ballon verunglückt. Ein schwe-
holn, »9'ichkutLer fand zwischen Oxoe und Hanst-
riesenhafte Ballonhülle im
-Nil. Es gelang ihm, die
raum bie füllte den ganzen Schiffs-
steln" 'e. ö^ulle. die aus Gummi und Seide be-
^00 Kilogramm und ist, nach den
Don englischen Ursprungs,
dallon«"« ^es verunglückten Riesen-
«uons war keine Spur zu entdecken.
2 Em Millionen-Vermächtnis. Der seiner
Eardisten ermordete finische Erost-
v " öat testamentarisch über-
>-»L'LAL!!" " «-

Sept. Einem
und Jos. E b e,l
l?" ..Eejamtschaden wird aus ungefähr 14 000 Mk.
"bichatzt. chwei Schweine und mehrere Hühner ka-
m^i in de,, Flamme» um. Die Brandursache ist
nicht bekannt.
Karlsruhe, 8. Sept. Der Kaufniann A. Hund
vciite in einer Eingabe an Las Ministerium des
rmUerir das E e s ch ä f t s g eb ah r e n der Ba-
? Achen O bst v e r s org u n g einer Kritik Un-
gezogen. Darauf hat die Obstvcrjorgung Herrn
danL. der früher bei der Obstversorgung als B:-
Mter tültig war, in den hiesigen Zeitungeik des
^rucheZ pxg DrenKsrheimnikses. dec Untreue und
Ir llnwahchvit gegenüber Borgestt;>en bezichtigt.
->Und stellte nun bei der Staatsanloaltichaft we-
«en der gegen ihn von der Odstversorgung erho-
AnschuldiMngen Strafantrag gegen
i,ch Wie das .FreordenLlatt' setzt mitteilt, er-
Msle der Erst« Staatsanwalt Herrn Hund
Mstch, dah nach den Erhebnnsen kein Anlaß
Einleitung eines Strafverfahrens gegen ihn
Meyt, da weder der Verdacht einer Uni reue i m
^tnnr des ; S86 R-StG.B. nach einer Ion-
sKSen strafrechtlich verfolgbaren Handlung gege-
N ot. Das »Fremdenblatt' teilt weiter mir,
KarufMazrn Hund bei der StaLtsanwaltlLasi
, .f s«saurrag wegen schwerer öfirnUichrr Be-
^oszuiig stellen wird.
- ^rloruh«. 8. Sept. Leber den Raubmord
»sv pvife Kuiserstratze 138 ist noch zu berichten:
er MZrder, der ISfabrise Landwirt Mllo S i g-
n d aus Frankfurt, rst au- gut« Familie. Er
JA. sich in letzter Zeit hier und in Hambrilcken
. ^ihLsttgunggsgg herrwr. Ls scheint, als ob er
Men LeLensunterhalt durch Hiebstcrol gefristet
7^'. Den Ermordeten, Formet Vaul Münz,
„ SigM«nd beim Militär kennen gelernt und
"S Lei ihm, Liters genächtigt Einmal stahl
H7UAUVL de« Münz dabet den Detina von ro
von dem er später einen Teil zurück-
^iraitete. Den Mord beding Sigmund mit einem
Ld.'zvSowihr. mit dem er keinem Opfer in die
. chlase, in die Brust und in den Rücken stack. Die
des Getöteten befindet sich als Wöchnerin
M Ludw i g- M lhelni-K ran! rnbeim
Sinzheim. V. Baden. 8. Sept Dem von uns
ho^ldeten Unfälle aus der Strahe

Aus Stadt uns UmgLgerw
Brrsetzung der VaSene« zu badische»»
Truppenteile»»
Hinsichtlich der verschiedentlich geäußerten
f-oigl nach den früher bekannt gegebenen Berfü-
rusfrscher Gefangenschaft Zurückgekehrten badischen
Heeresangehörigen badischen Truppenteileli zuge-
siihrt werden, schreibt. Retchstirasabs. Dr. Wirth
der Freiburger Tasesp. solgendes: . .
„Auf eine Anfrage beim KriessmlNi-
sterium ist die Auskunft gekommen, dast die
Wiedereinstellung der aus Rustland zurückgekehr-
ten badischen Staatsangehörigen aus Gründen
der Ersatzfrage zunächst Lei ihrem frühe-
ren Truppenteil erfolgen must Erst noch
erfolgter Einstellung in ihren früheren Truppen-
teil kann eine Versetzung in einen badischen Trup-
penteil erfolgen. Es wird ödemnack notwendig
sein, dis Einzelfälls durch entsprechende Gesuchs
und Eingaben zu behandeln. Dis Versetzung er-
folgt nach den früher bekannt oegebenen Verfü-
gungm des KriegsminTtcriams.
* Heftiges Fkinblben. Slim Samstag, 7. Scrtbr.
nächmittags registiieite dm Seismograph der Kö-
nigstuhlsternwiarte ein selten heftiges Fein-
beben aus großer Entfernung. Die Be-
wegung setzte scharf an um 7 Uhr 28,20 Diinuten,
dis zweiten Vorläufer kamen 7 Uhr 38,43 Minu-
ten, während die langen Wellen um 7 Ubr 43 Min.
besannen. Die größten Ausschläge ersolgten von
8 Uhr 4 Minuten an und erreichten eins seliene
. Stärks. Die Bewegung des Apparates dauerte
etwa 4 Sekund en. Der Herd ist in rund
9503 Kilometer Enlstrnung Sa suchen.
* RotionalliLsrale Partei. In der beute abend
stattiindenden Zuiainmenkunfi wird Direktor
Dorn die sällise Monatsubersickt geben, wabrend
Hauotickristieitsr Kurl Fischer über die mili-
Ȋrllckr Laae lorecken wird.
^Auszeichnung. Musketier Oito Kramer
Ssbn des Spenglers Gg Krämer wurde mit dem
Eoernen Kreu, 2. Kl. ousaere-.cknet. Krankenträ-
ger Martin Weber Bäckermeister ^ius Hand-
kchabsLeim. wurde mit dem Erlernen Kreuz 2 Kl.
und der Lad. silb. Verdienstmedü'.lle ausgezeichnet.
* Eeichäsisvereiniackung in der Juirrzverwal-
tung. Das Justizministerium hat angeordnet. daß
dis Zustellung des Kostevfestsetzungsdeschlusies ei-
nes Gerichtes an den Antragsteller durch ge-
wöhnliche Rriefsendung durch die Dost oder durch
einfache Behändigucks erfolgen kann, wenn die er-
recknercn Beträge nicht ermäßigt wurden.
* Mrdizinttckes Studium der Krregstiilnebmer.
Das vreubische K r i e s s m i n l st e r i u m Lat au?
eine Antrags des ReickstaasabLevlLrlerea Fidr.
0. Ricktboien. ob nickt eine Deuclaubana der zum
Heeresdienst eingkLLger.en MedlZir.stud elenden be-
b-nfs Dollenduna ibres Studiums möglich iei. er-
widert. er» sei beabsickt'-vt die Mediztastudierenden.
die vor dem I Avril ISIS 7 Ltudlenicmester dar-
unter 2 klinische beendet batten, vom' 1. Oktober
1918 ab zur Fortsetzung des Studiums su beur-
lauben.
* Wie die Heidelberger Erftuchungsstellen an
der Ostiront Bedeutsames gelerstet und dadurch
große. Anerkennung erworben haben, lo betäti-
gen sich auch ihre >Mitaliedsr feft der Versetzung
an die Westfront '.Mol d. Ist in verdienst-
voller Weise. Doch konnte di« Gestaltung als selb-
ständiger eigener Betrieb bei der Massenhaftig-
keit der Truppenanhäufung dort nickt verschafft
werden, so daß sie mehr als Einzelne in Kran-
kentransporicibtcilunsen verwendet waren Unter
diesen Umständen regte di« M'.liiarLebvrL,i die
vorläus'-ss Zurückziehung dis StaNsnsdienstes
als soichrn a'', unbeschadet lpaterec Wiederberu-
fuEtm ganzen, iowie des Verbieibens sonst vrr-
w»nd»n«LdekkU«c Einzriperssne-, in anderen Str!-
i-ungen G:oßberzog!a L v i » 0, als Schutzherrin
de-i Wrrfez rrteiite auf Ansuchen des Vezirtsaus-
- üchusftä die Gtoebmiguv» Zufolgs früherer
Stiftung«.? de-- Nntrilseigne; schließt der bis-
ler'-ss etwa vierjährige Betrieb mi! einem Aktiv-
-Lrstü-nd «d, de-, die Anteilseigner dem Roter
Kreuz Hetdelbrrg rorntuell überlassen haben;
auch wies das in Rumänien zufolge. Friedens-
schlusses ausgelöste vor Schwester Elie Hoops ein-
gerichtete. SLiresternhrim Burau. das einst von
dem Kriegsttationssonss und Frau Adamo einen
Gründungsbeiilag von zusammen 600 Mark erhal-
ten hatte, die'eibe Summe ous seinem EndLestand
uns zu. Wickt'ser noch als dicscr günstige Finanz-
abschluß ist die reiche Anerkennung, die die einst-
weilig scheidende Station von den militärischen
Seiten und auf Grund dessen von der Großherzo-
gin erntete. Das Oberkommando der betreffen-
den Armee im Westen hebt au- dem „-aufopfern-
den, erfolg- und segensreichen Wirken" die „Hilfe
im Wirlschastsletrieb rurd am Krankenbett und
.das Ausharren an vorderer Stelle auf bedrohten
und durch Fliegerangriffe heimgesuchten Posten"
hervor, ebenso d-er Chefarzt der Krankentrans-
pcrtabteMng die „Unermüdlichkeit. Selbst- und
Furchtlosigkeit, die helfende Barmherzigkeit": die
Heidelberger seien „Lebensretter für
so manchen Kameraden gewesen".
* Die Errichtung von Wohnungsämtern. Wie
in der Karlsru-ber Zeitung mitgoteilt wird, baden
r.ack den Berichten der Bezirksämter die Berbält-
niiie in einer größeren Anzahl von Gemeinden zur
Bilduna von Ausschüssen für das W 0 b -
nirnasweien geführt. In zahlreichen, nament-
lich kleineren Gemeinden Laben dis Bürgermeister-
ämter schon bisher die einem Wohnungsamt zuste-
henden Aufgaben erledigt, für die Einrichtung be-
sonderer Wohnungsämter besteht in den meisten
dieser Gemeinden kein Bedürfnis.,
kleb er die Löhne für Helfer Leim Feldheer war
seinerzeit bestimmt worden, daß die hierfür aus-
geworfenen Lohnsätze bei Gewährung freier Feld-
kost und Unterkunft einschließlich etwaiger Kann-
lienunterst-ützuna für handwerksmäßig ausgebildete
Arbeiter lFackarbeiters den Satz von täglich 8M„
für sonstige Arbeiter den Satz von 6 M. nickt über-
steigen sollen. Im Einvernehmen mit dem Kriegs-
amt bat der Generalauartiermeister nunmehr be-
stimmt. daß die Familiellunterstünun« künftig nickt
mehr in diese Höchstlohnsätze von 8 bezw. 6 M. ein-
zurechnen ist.
* Verteilung von Vodenlederabsällen an
Schuhmacher. Der Gewerbezeitung wird von gut
unterrichteter Seite mitgeteilt, daß eine baldige
Verteilung von Boden le derab fäl-
len in Aussicht stünde. Es sollen auf die Ar-
beitskraft 3 Kilogramm Abfälle verteilt tv-erden.

* Kein Berkaus von Wsmtraubro am Stecke.
Nach einer neuen Vsr 0 rd n u n „ d e s K r i e g°-.-
ernLhrungsa-vris dürfen Kaufverträge über
noch nicht von: Stock getrennte Weintrauben sowie
über Trauben»!,«-lche, Traubenmost .oder Wein
neuer Ernte zu dem Tage, an dein die amtliche
Bekanntgabe des Beginns der Leis in der Ge-mar-
kung ergeht, in der der Wein wächst, nicht abge-
schlossen werden, Die Landeszentralbehörden
können Bestimmungen über die amtliche Bekannt-
gabe des Beginns der Lese treffen.
* Fleischlose Wochen. Fleiick dar? an ileÄcklcken
Wochen auch dann n i ch t in Gaststätten oercMolai
werden, wenn es von den G ä st e n g e l i e f e rt
wird.
Polizeibericht. Aufgegriffen wurden
zwei Kriessgesangene, die Lei Darmstadt ent-
wichen sind und ein Arbeiter, der sich von seiner
Arbeitsstelle entfernt hatte. — Verhaftet
wurde ein Wirt wegen Uebertretung der Polizei-
stunde.
25-jähviges Amtsjubiläum
des Bürgermeisters Weitz-Eber bach
X Eberbach, 8. Sept. Gestern waren 2 5
Jahre verflossen, daß Dr. John Gustav Weiß
unter 8 Kandidaten mit großer Stimmenmehrheit
zum Bürgermeister unserer Stadt Eberbach ge-
wählt wurde Aus diesem Anlaß waren gestern
vormittag Oberamtmann Schmitt, die Bürger-
ausschußmitglieder und die städtischen Beamten
zst einer den Zeitverhältnissrn entsvrechsndem
einfachen Feier geladen. Am 7. November 1888
präsidierte Dr. Weiß erstmalig im Burseraus-
schuß. Seit dieser Zeit hat er die Geschicke der
Stadt zu unser aller Zmfrisdenheit geleitet. Van
all dem Vielen, was er den 25 Jahren seines se-
gensreichen Wirkens geschaffen hat, sei nur das
Wichtigste hervorgchobsn: Die Einwohnerzahl, die
damals kaum mehr als 4000 betrug, nahm um
nahezu 1500 zu. Der Ortsbauvlan wurde erwei-
tert, neue Straßen angelegt, neue Stadtviertel
entstanden, die Stadt kanalisiert, ein neues Kran-
kenhaus und die Neckar-Badeanstalt erbaut, die
Schulen erweitert, die Handelsschule errichtet, das
Bolksschulgeld aufgehoben. 1800 eine feste Brücks
über den Neckar gebaut, u. a. m. Der Lawdtagswahl-
bezirk entsandte den Bürgermeister 1903 in die
Zweite Kammer. 1905 -trat er als Vertreter der
Mittlern Städte Vadens in die Erste Kammer.
Seit 1910 ist der Jubilar auch Kreisabgeordneter,
In vielen Beschlüssen genannter Institutionen
weht sein Geist. — Seiner Feder entstammt „Ee-
schichie der Stadt Ekerbach," die 1800 erstmals er-
schien und jährlich ergänzt wird. Den gemein-
nützigen Vereinen hiesiger Siadt ist der Bürger-
tneister stets ein guter Berater, davon zeugen
u. a. drz Spar- und Waisenkasse und der Frauen-
verein. 1907 wurde ver Düvgernutzen durch
Neuregelung in Geldieistung umgewandelt und
1811 der finanzielle Grund zur Versorgung der
Stadt mit Elektrizität gelegt. Der Krieg hat un-
serem allseitig rührigen StadloLerbamp! neue Ar-
beit aufgeburdet. der er in mustergültiger Weile
gerecht wird Die ganze Bevölkerung vereinigt
ihre Elückwüntche dahin daß Dr. Weiß noch recht
lange die Geschicke Ebsrbachs zu deren Wohl-
ergehen leiten möge.

X Schönau b. H., 6. Sept. Bei der Nerstei -
gernng des Ge me i n.de ob ft e s wurden der-
art hohe Preise erzielt, daß das finanzielle Ergeb-
nis trotz spärlichen Ertrags nickt weit zurückblieb
hinter der Einnahme lm gesegneten Obstjahre
1911. Vermeidung von Mißbrauch wurden
di« Bittenden nur einmal zur Versteigerung zu-
gslassen.
Waibstadt 8 Sext In unserer Gegend treten
kn dkz- setzten Feit Wildschweine auf, die be-
deutenden Sachschaden aus den Feldern anrichten.
Anfangs hatten die Tiere es mit der Nahrung
hauptköLffch auf Spelz und Hafer'abgesehen: auch
ein Kartoffelstock wurde ab und zu ausgehoüen,
heute nehmen sie von dem vorhandenen alles, was
der Reise zugeht. _
Letzte DrahLherichte
Die Ueberlegenheit -unserer
Luftstreitkräfte
WTL. Beil'!'. S. Sept. lAmtlick.s Uebsr dem
EroßkanrpfKebiei zwischen Somme und Scaroe be-
wiesen untere Luftstieitkräffe am 29. und 30. Au-
gust wiederum ihrs kleb e r l e g e n b c i t. Neben
tatkräffiNe: Unterstützung der kämvienden Infan-
terie schollen sic am 29. August in erbitterten Luff-
kamvisl: 34 feindliche Flugzeuge ab. In-
folge dieser «roßen Verluste war die seind'icks
Lufttätigkeit am 30. August auffallend gering. An
diesem Tage wurden weitere 12 Flugzeug«
a-Z «eschoss en. Secks fkiudlicke Flugzeuge
brachte unsere Abwehr an diesen beiden Tagen zuin
Absturs. Gegenüber dreien Verlusten von 52 feind-
lichen Flugzeugen innerhalb der beiden Tage strdt
auf un? erer Seite ein Verlust von nur 8
Flugzeugen.
Graf CAernin Liber Deutschlands
Politik
Wien, 8. Aus. Di Miene Freie Vresie veröffent-
licht unter dem Tncl ..Abrüstung! und
Sckie d s « e r i ck t" an der Spitze ibres Blattes
einen längeren Artikel des fvübcrcn Ministers des
iAeubern Grafen Lzernin. worin dieicr In der
Einleitung auf die letzte Rede des Staatssekretärs
Dr. Sols hinweist. die beweise, daß auch an den
maßgebenden Stellen in Berlin der Eedunke Raum
gewinnt daß dieser Krieg eine neue Weltord-
nuna gebären werde, und daß nickt in verstärkten
Rüstungen, sondern in internationalen A b-
mackunaen die Garantie zur Vermeidung zu-
künftiger Kriegs zu jucken sei. Die englische
Vorstellung von Deutschland beruht
am einer ganz falschen Einschätzung der deutlcken
Volksviocke: denn das deutsche Volk in seiner er-
drückenden Mehrheit und seit« Kaffer an der Svitze
wollen wirklich und ehrlich einen dauernden Frie-
den. Es denke nicht daran, den Frieden als Atem-
pause für einen Krieg benützen zu wollen. Aber
von diesem Mißverständnis nährt sich der Krieg,
und er wird lick von ibm nähren, solange dreies
Mißverständnis besteht. Das wirkliche Deutschland
will keine Gewaltherrschaft, keine Unter-
brückung fremder Völker. Gras Ezernin meint zum
Schluß, daß nichts im Wese stehe, daß die Mittel-
mächte die Grundprinzipien dieser neuen Weltord-
nuna ausarbeiten und damit vor die Welt treten.

Die Umtriebe in Jassy
Mieii, g. Sevt. Den ..Deutschen Nachrichten" zu«
folge hatte ein Mitglied der österreichischen De-,
leasticm Aba. Dr. v. Langend an. mit den»
Mnister des Aeußern Grasen Burian Beivreck»
unaen. in deren Verlaus er fragte, ob es richtig iek.
daß im Aufenthaltsorte des rumänischen Koe-
nigs und in einflußreichen rumänischen Kreileir
Anzeichen für eine neuerliche feindselige!
Haltung «egen die Mittelmächte wahrnehm-
bar seien. Der Minister entgegnete, daß die Re-
gierung allerdings Anlaß Labe gewisse Vorkomm-t
nille in den von den Mittelmächten nicht besetztet»
Gebieten Rumäniens mit der größten Aufmerk«
famkeit zu verfolgen, und daß sie nötigenfalls der«
artigen Machenschaften mit aller Energie cntae«
«entreten werde.
Die ukrainisch-russischen
Friedensverhandlungen
Kiew, 8. Dept. Ministerpräsident LysoguS
gab den Vertretern der deutschen Presse als Zweck
seiner Berliner Reise an, er wolle Deutschlands
um die Vermittlung zur Beschleunigung der ukrai«
nisch-russischen Friedensverhandlungen Litten^
Deutschland hätte sich dazu bereit erklärt.
Das Wolffbüro erfährt an zuständiger Stellch
daß auf russischer Seite derselbe Wunsch besteht,
die Friednsverhandlungen möglichst bald zll
Ende zu führen.

Berlin, 9. Sept. Einer Nachricht des Lokal«
anzeigcrs aus Lugano zufolge, meldet dis Asenzicr
American« aus Santiago de Chile, Latz
die Mannschaft eines im dortigen Hafen inter-
nierten deutschen Dampfers diesen in die Luft
gesprengt hat.
Posen, 9. Sept. Wie die Posener Neuests
Nachrichten erfahren, hat der Kaiser auf dem
Gnadenwege die vom Etzafen Ignatz Miel-
zinski auf Jwno noch nicht verbüßte Gefäng-
nisstrafe von sechs Monaten, zu der er vor etwÄ
einein Jahr verurteilt worden war. in eine Geld-
strafe umgewandelt.
Rom. 8. Au«. lReutertt Es wird mitaeteilk.
daß ein italienisches Kontingent in
einem nördlichen russischen Hafen einaetroffen ist.

Kurze Nachrichten
* Rücktritt des luxemburgischen Kabinetts. Nack«
dem die D e v u ti e r t e n k a m m er der Regie«
rung mit 26 gegen 24 Stimmen tzbr Vertrauen ver«
iaat hatte, ist das Kabinett Kauffmann zu-,
ruckgetreten.
* Das javanische Kabinett Tuantkcki ist zurück-
getreten: es soll ein Koalitionskabinett gebildet
werden. -
Landwirtschaft
* Eine Foblcnversteigeruna findet am kommen-
den Donnerstag in Sinsbeim statt. lSieüe
heutige Anzeige.1
Gerichtszeilung
los Heidelberg. 7. Sevt. In der gestrigen Straf«
kammersttzung wurde noch folgender Fall erledigt:
Kellner WM En rin« von Leipzig, der am 23.
Dezember 0. I. unter falschem Namen fick als
Kellner in einem hiesigen Hotel einstellen ließ ent-
wendete zwei Tage danach dem Sohne des Gasthof«
bekitzers aus dellen unverschlossenem Zimmer Klei-
dungsstücke von nickt geringem Wert und unter«
schlug den Geldbetrag von 28 M. und suchte damit
das Weite. Der vorbestrafte Angeklagte wurde LU
g Monaten Gefängnis verurteilt.

WiMWbköhljWWelliierSeihelh. ZeitUz
Am 9. September 1918, morgens 7 Uhr.

ocksr» '
ß lvbcksu-

</sc?6k-
Wasserstände am S. Septbr. 1918r
Heidelberg: 0,94 m, Heilbronn: 0,32 m und in
Neckarsteinach: 0,55 m


Wärme-
Grade
n. Cels.
niederst.! höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind-
richtung
Himmel
LufLdk
mm
-ft 12,8
D
-ft 12,6^-ft 22,0
Niederschlag .
Utiellverte von ges
Temperatur
Dunstdruck
Relative Feuchtig
tern:
1
keit
,3 mm
7,0
- mm
- °/°
— —
Verantwortlich für
den gesamten
Textteit

Kurl Fischer
für den Anzeigenteil Hermann Beyerl«,
Rotationsdruck und Verlag
jkh«oLSx Berkenbusch, sämtl. in Heidelberg
 
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