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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Mittwoch, den 25. September 1918

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Heidelberger Zeitung erjchelnt an l-dem Wochentag mittag« 12 Uhr. Ek»tis»elgar<n sind da,
Än,,g amtlich« verltündigimgsbla« de» B-iirk» Heldewerg, dl« -eldelderge» ra»»l«nblim«r,
außerdem amtlicher Noßnungsanzelger. Di« Heidelberg» Zeitung kann durch all« P»jIanstaII«n,
durch die Agenturen auf dem Lande, die Trägerinnen und Vel der Geschäftsstelle seVst — HaupPe. LL —
MonaLlch und vierteljützrlich bestellt werden.
_ _ _ tzauptschriftleiter. Kurt Fischer in H«id«Iber-
Druck ».Verlag: Theodor Berkenbusch—Heidelberger Verlagoonsto« und BruMeret. Hewelberg.

Nr. 223^, j
Hus-Kich
Lcptemb., -

Bezugs- und Anzeigenpreis. Di« »Heidelberger Zeitung" kostet bet jeder Postanstalt
monatlich l.I2 M-, vierteljährlich S.SS M. ausschließlich Zustellgebühr, durch die Agenturen oder
di« Trägerinnen frei Hau» monatlich l.lS M. - Die sechoges,alten« Petitgeil- »der deren Raum
kostet 30 Pfg.; im Redlameteil »« ^«gespaltene Petitgeil« l.-, mit Plaspeorschrist l.LÜ M.
Vel Wied«rholung«n Nachlaß nach Tarif. Erfüllungsort ist Heidelberg. Lingelverkaus l» Pfg.
Druck u. Berlage Theodor Berkenbusch-Heidelberger P«tlag»anstalt u. Druckerei Heidelberg-
Poftscheckdont» Karlsruhe Nr. «X7. s«rnfpr«cher: Redaktion l,2, wejchäft,stelle «2

HeidelbergerZettung
? (Unabhängige Tageszeitung)
.—^berKündLgungsblstt fürNor-baden und die angrenzenden Teile von Bayer«, Hesse» vrrd D-M-mtzE
Nr, 224 Mittwoch, den 25. Sevtemder 1918 60. Jahrgang


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Die Regierung über -ie Gesamtlage
Reden Hertlings, Hintzes, Payers und militärischer Vertreter

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Der Hauptausschutz des
Reichstags
AauvtausWutz des Reichstages trat gestern
. srtag -unter überaus starker Beteiligung auch
«-"E nicht als Mitglieder angehörvnden Reicks-
^»Acchgeordneten zusammen. Mit dem Reichs-
r.^-Trafen v. Bertling waren erschie-
kt,»» « dtellvertretsr v. Pauer, der ne«
MuEtetär des Muswä-vtLsen v. Hintze.
»iu-A^^EÄrstär v. Roedern ussrv. Der Dor-
Ebert eröffnete die Sitzung und teilte
te« suerst der Reichskai^ler. dann ein Vertre-
Heeresleitung, Vavauff Staatssekretär
»Mtze forschen würden, woraus die Debatte
^Minden werde.
Istnen bekannt ist. hat sich weiter Kreise
BSvölksrumg sine
tiefgehende Verstimmung
^Mächtigt. Der letzte E-rund d-aftir ist -der Druck.
^br furchtbare, nun schon mehr als vier Jahre
jf-n^nde Krieg verbreitet, alle die Leiden und
'woehMngen. Vie er zur Folge gehabt hat. Vie
Rok ' br allen Ständen, allen Familien und
oder minder jedem Einzelnen auferlegt. Ich
enhL nicht -daran, diesen Druck durch Worte verrln-
wollen, aber wenn dis Mißstimmung durch
gegenwärtige -militärische Lase, durch die
a-n der Westfront Lvsin'flußt ist. so mutz
allem Nachdruck erklären. daß sie über
b» "^rechtigte Mab weit hinausge-
stn " « ^wvwöh. unsere letzte grob angelegte Qffen-
«at uns nicht den erhofften Erfolg
o^acht. Das muh ohne Weiteres zugegSben wer-
Die Heeresleitung hat sich veranlabt -gese-
u. unks-ere weit vor-güschobensn Linin auf die so-
SiegfriMtelluna mrückzunshmen.
«ss rst erM, liber wir baden
keinen Grund, kleinmütig zu sein.
habt schon Schwereres durcksumackM
babon wir Friede mit Ruhland und
ekon^?- ""k Ern auch die Verhältnisse in
/'V"E,g-sn russischen Reich noch nicht geklärt
Un« Zukunft unsicher erscheint io ist -doch für
ff-übere Bedrob-una von zwei Seiten in
bekommen und ein beträchtlicher Teil un-
vLk^.^'''!""iiasn Ostarmee kann jetzt im Westen
werden. Fn Frankreich aber weise-N
vmwen die von Franzosen. Engländern
de«« ^wsrikanern unternommenen und durch mo-
stük? Kampfmittel aller Art unterstützten Vor-
ben^E -Der alte Geist ist in ihnen le-
q„ " 7" a. Das baden die Ereignisse der letztver-
n«n Lase erkennen lassen. Sollten wir da
' «nnern. die uns in den vergangenen Fahren
su Steg geführt baden, nickt mehr Aas
ruahg,ltslose Vertrauen entg-egeNbringien. -weil
nrN"- r'vWeärseliälle eingetreten M. wie sie dis
f>ero^ ^br Zeit mit sick bringen? Nein, meine
iLnA?' wäre unmännlicker -Kleinmut und
Unsere Feldberran Hindenburg
werden, wie früher, so auch der
nwartvaen Lage gewachsen sein und der
wi >. voreilige Siegesiubel der Feinde
S bald wieder abflauen.
a I g'I.baben -den Krieg vom ersten T -» g e
«M b rteidiguimaskrieg gefübrt.
^eloi,^^ Verteidigung willen sind wir in
llisch--'" eingerückt. Fck betone das um so ener-
in ^'w^nl>ts des schnöden Mihbrauchs. der Ms
Asor, r^^ten Tage hinein mit dem b-Äannten
wich ehemaligen Reichskanzlers betrieben
^ils Wjx
. in Belgien einrückten.
geschriebene Recht verletzt,
wie für den Einzelnen, -so auch für den
Celü,n anderes Recht, das ist Aas Recht der
'^^tstdiguma und der Notwehr. Wir batten
bard!a E der Annahme, datz. wenn wir nicht rasch
.ten. der Feind uns zuvorkommem und bei
vu-- ^"^^Een würde. Nackträglick haben wir auch
liL ..belgischen Archiven ersehen, wie bsdenk-
längst vor Ausbruch des Krieges um die
»Ncks Neutralität gestellt war. Um
, unsere Verteidigung allein
dell bei all den weiteren Kämpfen aebam
sei,»', a-E aber stehen die Dinge auf der Gegen-,
^^bereitet wurde der Weltkrieg schon vor
ren ldu-rch djg bekannte EinkreAungsvolitik Kö-

Heftige Zein-angriffe gescheitert

Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, St. Sept, abends. (Amtlich.)
Nordwestlich von St. Quentin find erneute
heftige Angriffe des Feinde« zwischen
Omignsnbach und der Somme gescheiter^
Der deutsche Tagesbericht
WTB. Grobes Hauptquartier, 24. Sept.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz
Heeresgruppe KronprinzRupprecht
Nordwestlich von Dixmuiden und nordöstlich
von dvern machten wir bei erfolgreichen Unter-
nehmungen 7V Gefangene. Nördlich von Marno-
res wnrden Teilangriffe des Feindes abgewie-
sen. Die Artillerietätigkeit war im Kanalab-
schnitt südlich von Arleur gesteigert.
Heeresgruppe des Eeneralobersten v. Boeh «
In örtlichen Gegenangriffe« nahmen wir
südlich von Villers Guislain und östlsch
von Epehy Teile der in den letzte« Kämpfen in
Feindeshand verbliebenen Grabenstücke wieder
und machten hierbei Gefangene. Eegenstödo des
Feindes wurden abgewiksen.
Zwischen Omignon - Bach und der Somme
lebte der Artilleriekampf am Abnd auf.
Leutnant Rumay errang seinen 41. Luftfieg.
Bei den anderen Heeresgruppen keine besonde-
ren Kampfhandlungen.
Lebhafte Erkundungstätigkei.t kn
der Champagne.
Der Erste Eeneralquabtiermeister:
Ludendorff

nia Cdua'Äs. Nickt Vie vreutzffcke MMärvart-öi
bat die Fackel an den Zündstoff gelegt, sondern
während der Deutsche Kaiser bis sum letzten
Augenblick bemüht war. den Frieden aufrecht zu
erhalten, hat die russische Militärvartei
«egen den Willen des schwachen Zaren die Mobil-
machung durchgesetzt und dadurch den Krieg un-
vermeidbar gemacht. Das haben die Akten des
Suchomlinaw-Prozesses einem jeden, der es sehen
will, deutlich aezeiat. Wir können dem Urteil der
Nachwelt ruhig- ent gegen sehen: Für die Gegen-
wart freilich haben die feindlichen Machthaber qs
verstanden, durch einen unerhörten Feldzug der
Lüge und der Verleumdung die Wahrheit zu ver-
dunkeln. Sie haben alle die
jüngste Rede Clemenceaus
gelesen, die -an phantastischem Has und R o,
heit der Gesinnung alles bisher geleistete
zu übertreffen schien. Aber in Amerika bat sich,
wie die zu uns herliberdrinsenden Kundgebungen
beweisen em vielstimmiges' Echo gefunden. Fn
den Vereinigten Staät-en ist zurzeit der wildeste
Kriegstaumel im Gange.
° Theorie und Praxis sind ätzen verschiedene
Dings, und auch das alte Wort von dem Splitter
im fremden und dem -Balken im eigenen -Auge be-
währt sich immer wieder in den Machenschaften
der Entente. Sie finden kein Ende in 'der Verur-
teilung unseres Einmarsches -in Belgien. Uetzer
die Vergewaltigung Gr ieche nl-and s
aber sehen-sie alle als über etwas Selbstverständ-
liches hinweg. Sie tzehauvten. für den Schutz dsr
umerdrückten Nationen einzutreten. Das. Jahr-
hunderte alte Leid und die Beschwerden F r -
l-ands -aber finden nirgendwo Gehör, auch nicht
in Nordamerika, wo man doch durch die zahlreichen
irischen Auswanderer -darüber unterrichtet ist. Und
die -ünali-sche Regierung, dis mit besonderer Vor-
liebe die Worte von Recht und Gerechtigkeit km
Munde führt, -bat es ganz neuerlich damit verein-
bar gefunden, das
zusammenaelaufene Gesindel der Tschechoslowakei,
als ktdsgffübvonAe Macht amuerkennsn. Und wie
wird sich demgegenüber das deutsche Volk vsw
halten?
Wird es etw« angstvoll um Gnade flehen?

dich gebar,b
Dio dich erzog zum Mann,
W Nie Heimat pocht
Um Hilfe bei dir an.
Wer eilt nicht schnell
Mit voller Hand herfür,
Siänd' seine Mutter
Bittend vor der Tür!
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 24. Sept. Amtlich wird verlautbart:
An der Tiroler Südfront Artillerie- und
Patrouillenkämpfe. Auf der Hochfläche zwischen
Camova und dem Monte di Bal Bella setzten un-
ser« Segne, gestern zu neuerlichen Angrif-
fen an.
Am Monte Sifemol, gegen den der Feind
sein unterstützendes Ärt'lleriefeuer Hefti» steigerte,
glückte es französischen und italienischen Sturmab-
teilungen, in unsere Gräben einzudringen. Zm
Gegenstob trieben wir den Feind in fein«
Gräben zurück.
Annäherungsversuche gegen unsere
Stellungen nördlich des M o n t e T o m b a wurden
abge wiesen.
An der Westfront und in Albanien keine
besonderen Ereignisse.
Der Chef des Erneralstabs.

Regierung und Volk. Die Regierung wrll
nur mit dem Volk und für das Volk
arbeiten und sie darf erwarten, datz dieses dabei
hinter ihr steht. Gewitz gibt es auck bei uns Mei-
nun-gSlverschiedenheitein auf politischem Gebiet und
hie Zeit nack dem Kriege wird uns auch im Zin-
nern vor neue Probleme stellen.
Ich bin von dem Tage an, da ich die schwere
Bünde des Kanzleramtes übernahm, bestrebt ge-
wesen, die vdn Mir gegebenen Zusagen su erfüllen,
und ich werde mich -durch nichts beirren
lassen, das, was nach dieser Richtung aussteht,
energisch durchzuführen. Natürlich denke ich hier-
bei -an Vie g r o tz e R ef o r mv o r la ge, die zwar
näht vor das Forum des Reichstags gebärt, nb.r
weit über die preußischen Grenzen hinaus die
politischem Kreise in Deutschland beschäftigt. Die
Staatsregierung ist fest entschlossen, die Vorlage
zur Annahme zu bringen und dabei vor keinem ihr
verfassungsgemätz zu Gebote stehenden Mittel zu-
rückzuschrecken. Von V -e -rs ch lep v u n gsve r -
suchen därf natürlich nicht die Rede sÄni.
Gelingt es jedoch nicht, die gesteckten Ziele aut
dem Wegs parlamentarischer Aussprache zu errei-
chen, so wird eben dör andere Weg beschritten
werden, den die Verfassung vorsieht, ,
Lassen Sie mich zum Schluß noch eine»
kurzen Blick in die Zukunft
werfen. Die Menschheit zittert bet dem Gedanken,
daß Vieser schreckliche, kulturvernichtende Krieg
nicht der letzte sei, sondern weitere Kriege nach sich
ziehen werde und die Frage beschäftigt immer wei-

tere Kreise, ob es kein Mittel für Abhilfe setze, oE
es nicht möglich sei. ein« Organisation Unter de«
friedensbedürftigen Völkern zu schaffest, welche
das Recht an die Stelle der Macht untz di« Wer
densläsung an Vie Stelle blutiger Kämvse setzen
würde. Bekanntlich hat der Präsident der Ber-
einigten Stalen in 14 Punkten die Richtlinien für
seinen Frdedensfchluß aufgestellt. Ich habe NM 24.
Januar dieses Jahres in Ihrem Ausschuß Vie
sämtlichen Punkte besprochen und zn dem letzten
derselben bemerkt, daß wir hier dem Gesamtem
eines
Völkerbundes durchaus sympathisch
gegenübe-ristehen unter der Voraussetzung, daß Al»
ler Friedenswillen und die Anerkennung des glei-
chen Rechts aller Bundesstaaten sswahvleistet fei.
Wie notwendig dieser Vorbehalt mar, ergab sich
aus der Aeuberung unserer Feinde, welche bei dem
Völkerbünde an ein gegen Deutschland und
sein« BorM-Ndeten gerichtetes Bündnis dachten.
Inzwischen scheint sich auch der frühere Jdeolog»
und eifrig« Friedensfreund Milfon in da,
Haupt des amerikanischen Imperia-
lismus -umgswanvelt zu haben, aber Vor Plast
eines m gründenden Völkerbundes wird dadurch
nicht Äeskrediti-srt, er hat bei dtzm schweizerischer
Bundespräsidenten und dem norwegischen Minister
Knutssn beredte Fürsprache gefunden, welche ins-
besondere asts das Interesse der neutralen Staaten
an einer solchen Einrichtung Hinweisen.
Auch ich nehme keinen Anftsind, mich heute noch-
mals zu dieser Frage z« ändern, um in aller Kürze
auf Ziel und Grundlage eines solchen Verbände«
hinzuweisen. Cs handelt sich um die Förderuirg
einer allgemeinen und gleichmäßige«
sukresfiven Abrüstung, um die Errichtung
obligatorischer Schiedsgerichte, um die Freiheit der
Meere, um den Schutz der kleinen Nationen. Wa-
den ersten Punkt betrifft, so habe ich schon am 24.
Januar unter Berufung aus abgegebene Erklärun-
gen den Gedanken einer Rüstungsbeschrän-
kung als durchaus diskutabel bezeichnet
und dabei hinzugefügt, daß die finanzielle Lage
aller europäischer Staaten nach dem Kriege einer
befriedigenden Lösung dieser Frage die wirksamste
Unterstützung leihen würden.
Was die Frag« der Schiedsgerichte anL«°
langt, so haben dieselben eine lange Vorgeschichte.
Ich werde auf Einzelheiten nicht eingehen. Aus
dem selr interessante« Material, das mir Vorge-
legen hat, ergibt sich, daß in der Vergangenheit
Deutschland wiederholt die Anrufung eines
Schiedsgerichts in strittigen Fragen angeregt Hal,
ebenso aber auch, daß in mehreren Fällen die Aus-
führung an dem Widersvruch gescheitert ist, der in
England und Frankreich dagegen erhoben wurde.
Ich wünsche und hoffe, daß der Gedanken des Völ-
kerbundes immer mehr Boden gewinnt. D'e
überstürzten Antworten auf die Note des
Grafen Vurian zeigen, was die Feinde wollen.
General von Wriesberg
berichtete über Vie militärische L-a-ge. EU
zeichnete in großen Zügen Vie Entwicklung seit dem
15 Juli, gab eist- getreues. unbMönigtes Brlv der
Verluste, aber auch der Abwchrerfolge und schloß:
Boll Vertrauen leben wir weiteren Än-armeir
des Feindes entgegen. Es liest in -ve-r Natur veo
Sacke daß wir als VerteMser eine erheb! cks
^äbl mm Gefangenen und Geschützen eingebiißt
babM. wir können aber mit Bestimmtheit rechnen,
daß der Fein-V leine Erfolge nur in den ersten An-
ariffstagen durch Ueberräickung mit geringen Ver-
lusten erreichte, daß er im übrigen -Vie schwersten
Verluste erlitten bat. Auch di« amerika-
nischen Heere dürfen ums nicht schrecken.
Mr werden aüch mit ibnenfertis. Bedeut
tungsvoller für uns -war Vie Fva-ae der Tanks. Wir
siM dagegen ausreichend geschützt. Dl«

Nein. Es wird eingedenk seiner großen Vergan-
genheit und seiner noch größeren Mission in der
Zukunft aufrecht stehen! bleiben und nicht zu Kreuz«
kriechen. Die Läge ist ernst, aber M tiefer«? Miß-
stimmung gibt sie keinen Anlaß. Für uns kann es
ja nuir ein Ziel, ein Interesse -geben: den »Schutz
des Vaterlandes, seine Unabhängigkeit und Bewe-
gungsfreiheit. Hier ist kein Zwiespalt zwischen
 
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