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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0419

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Seite 8

Heidelberger Zeitung

Mittwoch, den 25. September 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 224

«es zu Rate ziehen müssen. Am heiligsten um-
stritten sind di« im Kriege geschaffenen 3 rvanas-
sebiide. i^je hacken sich wenigZunetsung erwor-
ben. (Sehr richtig!) Bielfach schießt ein mehr ae-
7ühls- al- oetstandezmatziges Urteil weit über
das Ziel hinaus, wenn es sie in Däusch und Ba-
sen verwirft und neben den Ursachen, di« zu der
Gründung geführt haben, vergißt, daß diese Stel-
len und Gesellschaften unter schwierigsten Verhält-
nissen Gutes geleistet haben und täglich leisten.
Auf ver anderen Seite hacken fick mancherlei Ol-
Lanisanonen im Kriege so bewährt, daß mau mit
oller Sorgfalt zu prüfen hat, ob es fick nicht em-
N^h-.i sie in angepahler Form mit in den
er r i e d « u h j s, g h«r zu nehmen. Anstelle
Des üwaugzz s^ll oann über der «u? Einsicht ge-
gründete W-lle der Beteiligten die Zügel führen,
ff,, allem Nachdruck beton« ich dies weil immer
wieder, bald hier, bald dort. Vie Sage aufiauchf,
«us trag« sich di« Regierung mit dem Gedanken,
oas W t c t s ,y a s i sl « b e n in sine Awangssacke
-tu stecken Glauben Sie das nicht! Nicht
oom Mühlm-inden Zwange des Staates, sondern
von de« -vohlbeccitrnen Einsicht der Beteiligten'
«-'wartet o» Regierung die fordernde Entwicke-
lung
DI« Rode wurde mit vielem Beifall «ufge-
kommen.

Aus Baden

Mannheim, 24. Sept. Die Köln-Düsseldorfer
^ämpsschllsfrrhrts , Gesellschaft hat seit gestern, di-
ueiamten Schnsllfahrten eingestellt. Rur siar
uuhit (Mtertc-aaspon mit Personenbeförderung)
glich unbestimmt nach Bedarf auf der
streck« Mannhrtvr - Rotterdam unterhalten. Auch
dir Niederländische Dampfschiff ahrts - Gesellschaft
" « ihre iSchnellfahrten eingestellt.
Vforzhe-im. 24. Sept. Vor kurzem fand hier dis
^'srtretertaau n a der badischen Soar-
Lftsson statt. ZilnäÄst tagte der Deretn. Bad.
«DEassenreckner. Dte Tagesordnung umfahre
»trMen des t an licken Svarkasisnverkebrs. so be-
lchtet Direktor Bickel-Mannheim über De-
dandlurlg und Sickeruna der Zinsenrückstände: Di-
rekti^ Sch me lcher< Mannheim über Hattpslicht
^r Sparkassen bei Uebevweiiung von Eeckalt- und
^tsnteackxzllgen i Direktor K ö l b l c-Freiburg über
(-'Surua von DausrübevwMuna-n und Zacklunas-
«Mcag«n Direktor Klein- Durlack über Uin-
»aurch von m'lndervsrsinsllcken Wertvavkeren ge--
Ken lanafcistlAe Darlehen. Dann hielt unter dem
^-ocsttz der eMen Bürgermeisters Ritter - Mann-
bei ni der Ba! dIfchs Sp a r k a s i e n o er b a n d
E«tne Tagung ab. Merzu waren 140 Vertreter ec«
^cklenen. Dem GesckMtsckerickt erstattete Diaektsr
Edch melzer. Bürgermeister Dr. Gugel-
Aey er-Wrrack sprach Ücker die Besteuerung der
Sparkassen dircch dvs Reicksstemvelae.setz. Blirgeo-
?ueMe,r Weiß, Lckrrckock über die Anlage von
^2 v ark ass ei laeld« r n. in ck-Mschen Wertoavieren.
AppeuW«!«,, 84 Sept Uchn sicher,en Tode
«.«rettet wurde eine Reisende, dis aus dsm
ü>ens«n Bahnhof aus einen in Fahrt befindlichen
Ar? "Mprinaen wollte. Die unvorfichtige Frau
chtna schuft FÜtzen unterdem Tciich
f f. als ebn lunger Mann aus Straßburg dis
.R^MsgegenMart besaß die Frau in den Eisen-
wrchnwagen zu ziehen.
Ohlsbach b. Gengenach 24. Se.pt R-.' oinsur
. Gewitter wurde durch Blitzschlag ein
lairdw!rischasilichez Anwesen e I n a e ä!'ch e rt. Der
llieMesiand könnt« gerettet werden

8ur Frage der Gas- und
Strompreiserhöhung
-.In der morgtgen B ü r g er a u s schu ß-
^lßung fieht zum zweiten Male teil Kr'-egs-
vegian ein« Vorlage auf Erhöhung der Gas-
,"dStismpreis« zur Beratung Während
1SI7 vcr Gaspceis um 2 Pfg pro Kibm.
zws wurde wird diesmal eine Erhöhung um <
°«rlanui, sodaß sich im Falle der Annahme
so i», , der Kubikmetscpreis nunmehr auf
stellen wird. Menn hiermit der Gus-
rzsG u,n fgfi di« Hälfte des Friedeirspreisss «c
^ot)t wanden ist, s» sind es zwei Gesichts-
punkte. di« di« an sich gewiß nicht erwünschte
-oeneueruirg doch annehmckar machen.
'si nämlich arich dang der Gaspreis in
Lleioelberg Immer noch erheblich geringer als in
^tuer großen Anzahl Städie des engeren und
wetteren Balerlamides: in Leipzig z. B. betraut
enlsprechende Preis 28 Psg., i„, Chemnitz 28
o-ub "d, um ein Beispiel aus der näh-iea llm-
Heidelbergs zu Nennen, m Walldiirn-
A<h-n sogar 8t Pfg. Heidelberg wird also auch
ckill^i Städten gehören, die einen relativ
ill Easpreis haben Der andere Grund
«ei!«»'' n^^^Eioer Natur. Wie allgemein bekannt,
an-, .Och di« Einnahmen dec Städte nicht nur
Gemeindeumlagen zusammen, ländern «-
. . -e-n sich aus den lleckrrsMssen der ltädtrsch i>e-
v»!> Unternehmungen, wie Gas-. Waff-r-
on-- AeUNiiitätswerk« grgtz«,. tzj^. ilebecschnlse
ikii».- ° V Unternehmungen sind, um -io. kleiner
k; Umlagen gehalten werden. Würde dl«
olso von einer Erhöhung d-s
wuspre Fz ahehen. und den Ausgleich für di« «i
den gehende Unterckilanz des Gaswerkes aus
dl- LUgemeinen städtischen Mitteln decken, wär«
die « hiihung der G e m e k n d e n m l a g « n
dj- «ü?? wendige Folge. Di« Gründe süi
lunn > Kaspreises sind in der Sreige-
sowohl, wie tn der allg«-.
Nun U> suchen, ein« Epsch«,-
Kna!urgemäß sich auch in allen anderen
R'i. bemerkbar gemacht Hot Während d!«
Lüe-ii'-^^UlNs oom Juli 1917 bestimmt war die
d.kosten der Kohieusteuec auszugleichen fällt
di- .w? "^liegenden Preisevböhung hauptsächlich
trä-i,, ^°"ung. "Oil«'netn«n jlnkolten In Be-
Gründe machen ein« Erböhuna des
Asiei-w " > il)« n S , ro in preis«-? notw-udia.
>fns'n>i„^^. 0>e Verhältnisse beim Gaswerk
-l'°ni i -> Kunsngrr .als b«j der Gaserzeugung Ne-
Kttea gewannen werden, die gerade jetzt im
»rnn erhöhte Bedeutung gewonnen habe"
sttg-l?-"' ^«"N-Verkuuf sich erhöhte Einnahmen
p-!d SI. Ode Kvksgew-iniiuug
8l-. Gewinnung von Teer Produkten und
sE-i-aN. und anderen kriegswIMisen Siafsen.
D den l s bat jetzt im Krieg
ÜÄG «kn« iw Frieden ungeahnte
«kwonnen. w«5 einmal an her Schwie-

rigkeit liegt Vie nötigen Kohle nm en geil für dezr
Hausbedarf zu erhalten, andererseits daran, dah
der Gaskoks sich draiuchbarer als der früher viel
verwandte Hüttenkoks für den Hausbrand erweist.
Auf dte Bedeutung der übrigen Nebenprodukte,
es sind dies Kohlenwasiersto ffo«rhrirdung«n mit
anderen Elementen z. B. Schwefel, sei nur neben-
bei hin gsw lesen.
Was di« Frage des Gasverbrauchs ancke-
trisst, so find nach Ansicht des Direktors unseres
Stadt. Gaswerkes Herrn Baurat Kuckuck. Be-
fürchtungen für die nächste Zukunft nicht vor-
handen. Allerdings unter der Voraussetzung, daß
die Bevölkerung Heidelbergs einsichtsvoll genug
ist, sich clnrr größtmöglichen freiwilligen
Beschränkung des Easoerbraucks zu unter-
werfen. Während die Gaswerke anderer Städte
zum Teil schon mit den oinschneidenstsn Einschrän-
kungen vorgehen mußten, sei es. daß sie das Gas
für einige Stunden oder gar Tage völlig abwers-
ten oder daß sie erhebliche Strafgelder für über-
mäßigen Gasverbrauch sestsetzten uirh einzo-
gen, wie z. B. Berlin, war es möglich, durch
geschickte Dispositionen derartige Hwangsmaßre-
gcln von Heidelberg ssrnzuhalten. Ob dies auf die
Dauer möglich feig wird, steht dahin. Man möge
bedenken, daß dir Entscheidung hierüber nicht al«
lein in den Händen des Stadtrates liegt, sondern
daß ein Reichskommissar in Beilin init Argus-
auge-r darüber wacht, daß nirgends das zulässige
Maß überschritten wird. Die einzige diesbeMg-
itche Maßnahme mar bisher für Heidelberg die
Reduzierung des Gasdrucks in den Nachtstunden
von rl Uhr abends l>G 5 Uhr morgens. (Ein
Eingesandt der Heidelberger Zeitung, das von ei-
ner Reduzierung des Gasdrucks in der Stunde
von 10—il Uhr abends berichtete, beruht entwe-
der auf einem Irrtum oder bat in lokalen Un-
regelmäßigkeiten seinen Grund). Verschärft wild
die Sachlage uock dadurch, daß infolge der Ver-
schlechterung der Kohle sowohl die Qualität, wie
die Quantität des Gases abgenommen hat. Das
sind Kriegserscheinungen. mit denen man sich ab-
finden muß. da sie nicht zu ändern find. E^cke
Folge des Krieges ist seiner, die siete Zunahme
des Gasverbrauchs im Hausbrand. In
Heidelberg ist infolgedessen der Verbrauch vom
Jahre i9i8 von 9 Millionen Kubikmeter auf
Il'/s Millionen Kubikmeter im Jahre 1918 gestie-
gen. Eins um so bedenklichere Erscheinung, als
jettens des Neichskommissars eine 20prozentige
Einschränkung, nicht etwa seit dem letzten Jahres-
verbrauch, sondern seil dem Iahresverbauch von
ttttb ungeordnet ist. Selbsiwerstänvlich-hat man für
di« Nöte der Bevölkerung, dis z R. um Kohlen
zu sparen, lieber mtt Eos- kocht, olles Verständnis,
trotzdem kann nichi dringend genug der Appell an
die Bevölkerung erneuert werden, sich freiwillig
Beschränkungen anszuerleae,!. um einschneidendere
Maßnahmen zu venneidru.
Bisher hat sich tnjoige der geschickten Anord-
nungen der Direktion Unseres Gaswerks eine
Kohiennot vermeiden lassen, wenn mtt-
u.-tter nach die Loos recht kritisch aussah. Auch slic
ven zukünftigen Mnler ist das Gleiche zu hoffen,
wenn fieilich iarnter mit uuoorhergesehenen Er-
eignissen gerechnet werden muß. die alle Docaus-
becechüuugen über d<m Haufen werfen. Jedenfalls
'st teilens de,. Verwaltung das üNenscheumöiüiche
mttan, um Schwierigkeiten zu vermeiden. So ilt
für die Elektrizitätswerke teilweise eine neue
ileuerungsult eiagoiiibct worden, die es gestaltet,
statt mit Kohlen mit Koks und dem sogenannten
üoksgries m Heizen. Wahrend vor dem Kriege
die im Gaswerk gewonnenen Koksmengen größ-
tenteils nach außerhalb z. B. Württemberg gii
gen, wird jetzt der gesamte Koksertcaa an die
Bewohner Heidelbergs geliefert. Faßt man die
ganzen Schwierigkeiten zusammen, die augenblick-
lich die Gasversorgung der deutschen Städte be-
hindern, so läßt sich nicht verkennen, daß bei den
völlig geänderten wirtschaftlichen Grundlagen für
die Herstellung des Gases den Unternehmungen
eine . Tariferhöhung zugestanden werden muß.!
Ebenso wie dies in den meisten anderen Städten
und sogar häufig in viel stärkerem Grade geschehen
ist, w>rd in der morgigen Sitzung der Vürgeraus-
schuß nicht umhmköiinen. die Vorlage, beir. Er-
höhung der Gas- und Strompreise, anzunehmen.
. ..-
Aus Ltadt und Umgegend
Eirr Wsihuachtsgr,ltz für das
14. Armeekorps
So bart es iür urriere Kampier draußen sein
mag von Len Lieken, von der Heimat iscn zu sein,
einen Tag gibt es. an dem die S-ivniucht nach
dem ..Zuhause' sie mir dovoelt-r und doeifacher
Släcte überkommt, das ist W e i b.u ä ck t e n. Hier
uttl es der Heimat, ibn.en ein Zeichen, der Liebe
zu i-a-den, zu zeigen, »aß sie ihre Helden draußen
nickt vecalßt. D-esrs d-ingeu-de Weck der Bru-
derliebe in die Tat ii-nlj'.lsetzen. wrnbet sich Prinz
M a L u o n B a 0 e n, Ger Ehrenoorsikeade des
Bad.Landesvecei-is nom Roten Kreuz, mit einen
Ausruf an Vis Bevölkerung, den wH im Uilzei-
amu-ttl der beuttaen Nummer abreöruckt hab«!-.
Möa- er wniHae Obren findenI
Erhöhter Mieterschutz
Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung
eine Reihe ven Verordnungen uugeiromuirep, d-e
einen erhöhien Mieterschutz bezwecken. Die erste
der neuen Verordnungen bestimmt, daß das Ei-
nigungsamt bei Kündigungen feder Art,
also auch gegenüber Räumungsklagen, eingrei-
fen kann-, ihm wird leraec die Befugnis beige-
legt, ein« von dem Vormieter vecwehcle, Er-
laubnis zur W e i t e r o e r m i e t u n g zu er-
teilen. Deni Auiie sind aber noch weitaus tieß-
areifrndere Lttigrisfe in di»- Verfügungsmachi des
Vermieters geamhri. Bei Neubauten, die mit
behördlicher Unterstützung zustande kommen, soll
ein besttmmler Höchstpreis eingebalten wer-
den. Wird von der Laudesbehörde ri.n besonderer
Wohnungsmangel sesigestelU, so kann die Tätig-
keit des Amtes auch auf N e u v e r >ni s t U n-
gen erstreckt werden. Di« Gemeindebehörde kann,
falls «ine seil dem 1. Juni 1917 dauernd oder zeit-
on-ilig permietcie Wohnung an einen neuem Mie-
ter zu höherem Preise vermietet wird. Anzeige
verlangen und alsdann prüfen, ob die Er-
höhung gerechtfertigt ist: unter Umstän-
den kann das Ein-igAngsamt sie dann angemes-
sen Hera bseßen. Durch die zweite Verordnung
werden den Gemeindebehörden weit-
gehende Rechte beigelegt. Sie können b-e-
jtimmen, daß die Gebäude oder deren Teil« nW

abgebrochen und Wohnungen nicht zu Fabrik- und
Geschäftsräumen verwendet werden dürfen; sie
können die Erlaubnis zu einer solchen Verwem
düng aber nur mit Zustimmung des Einigungs-
U-mtes versagen. Die Gemeindebehörden können
ferner die Anzeigepflicht für unbenutzte Wohnun-
gen einführen und verfügen.

* Weitere fleischlose Wochen! Nach einer Mit-
teilung von zuständiger Seite sind auch für die
Monat« November, Dezember und Januar wei-
tere fleischlose Wochen zu erwarten.
* Die ukrainischen Industriellen, die sich auf ei-
ner Studienreise durch Deutschland befinden, wer-
den infolge einer Aenderung ihres Reiseplanes
Heidelberg nicht besuchen.
* Stadttheater. Auf die Anzeige im Anzei-
genteil der heutigen Nummer, die Miet - Kar-
ten - Abholung betreffend, sei hiermit nochmals
besonders aufmerksam gemacht.
* Eine Hölderlin-Feier findet am kommenden
Sonntag als erster der dieswinterlicken literari-
schen Abende des Stadtbibliothekars statt. Diehe
heutige Anzeige).
sZ Wohltätigkeitsveranstaltung. Konzerten, die
ausschließlich der Wohltätigkeit dienen, soll ma»
nickt den kunistkritAcken Mutzstab anleaen. Was
aber gestern abend in der Mönckbosickule zu Gun-
sten des Ressroelazaretts 3 sich Löven ließ, ist die
Kritik an mehr als einer Stelle wert. Tuii Preck-
ter-Mannbeim sang eine Arie aus Verdis ..La
Traoiata". Die junge Dame verfügt über ein
iebr büNckes Siiin-inaterial. sang sehr sauber und
ließ namentlich den Koloraturen eine reine Aus-
führung angedeiben. ..Solvajgs Lied" von Gries
und ..Mariä Wiegenlied" von Reger spendete
Frl. Preckter mit keinem, einschmeichelndem Vor«
trag, der gerade für diese Lisdgattungen guten Ge-
schmack verriet. Mtzners ..Gretel" laa ibr we-
niger. Das Mitglied des stabt. Orchesters Aler.
Sander, prägte eine Balletszene von Beriot mit
leichter Tongebung uud beweglicher Fingerteännk.
spielte später die Berceuse von (Lockard und Hiira
Käti von Hubey. Opernsänger Hans Vogt baue
dis künstlerische Leitung des Ganzen. Er saug auch
selbst und batte kick Richard Strauß' ..Ich trage
meine Minne" und ..Zueignung", ferner Richard
Wagners ..Abschied Lobengrins" «wählt. Seme
Stimme schien aber stark indisponiert ru sein.
Zuletzt kamen heitere Vorträge von G. Sch adt-
Franckfurt und zwei Vorträge des Wiener Tenors
Louis Sturm- Schubleo.

s.) Schönau b. H.. 84. Sevt. Am Sonntag mit-
tag gestorben ist der vor einigen Iabren von den
Konseroatkvsni als Landiagskaudidbt ceuifgsfiellt
gewesene imd durch die Herstellung von Wsbivaren
weithin bekannt gewordene 64 Fabre alte Kiauf-
mann Nei <t> w <! in am Marktvlatz. — Am selben
Tage wurde der 73 Jahre alte Maurermeister P.
Gärtner beerdigt. Der Verstorbene bekleidete
das Amt eines Kirckengemeimke- und Stacktm!».
weiterhin bekannt war er durch seine Schul-.
Pfarrhaus- und Kirchenbauten. Ein zahlreiches
Leickenbegänanis und Kranzniederlegungen zeug-
ten von der Wertschätzung des Verschiedenen.

Ernährung uKriegswirLschaft
* Höchstpreise für Wein? Wie der Karlsruher
Volksfceund hört, hat in Karlsruhe vor wenigen
Tagen eine Besprechung der Weminter«ssen-
ten mit derMegierunz über die Festsetzung sogen.
Richt- oder Höchstpreise für den neu^l
Wein stattgefunden. In der Besprechung wurde
vorgeschlagen, daß der Weinbauer, also der Er-
zeuger für den sogenannten Konsumwein 200 Mk.
die hundert Liter erhalten soll, sodaß unter Be-
rücksichtigung der neuen Weinsteuer das Viertel
Wein im Ausschank für etwa 1 Mark verkauft
werden könnte.
Letzte Drahttzerichte
Törichte Gerüchte
Berlin. 24. Sevt. In der Heimat lausen-in den
letzte» Tagen Gerüchte um. die sich mit der
Räumung vo.i Teilen von Elsaß-Lothringen be-
ickäftigeu. Hierzu wiod mitaeieilt. daß lediglich
di« vor einigen Tagen erfolgte «amtlich bekamrtge-
aebcne FernbeiÄtteßuna von Metz und anderen
Sollen Veranlassung gegeben bat. zum Schub des
Leckens und dec beweglichen Habe der Eiirwohner
Vorbereitungen zu treffen, um solche Orte
schleunigst räumen zu können, die innerhalb des
FeuerLevÄcks der weittragenden feindlichen Ge-
schütze liegen. Diele Vorbereitungen werden plan-
mäßig nut allen Rücksichten eingeleitet und später
duackaesübrt werden.
Fliegerangriff auf Konstantinopel
Konstantinopel. 23. Sevt. Begünstigt vom Voll-
mond. versuchten gestern feindliche Flieger
K o n st tt n t r n ovel anzuareisen. Infolge
der energischen Abwehr verblieben sie mir kurze
Zeit über der Stadt und entfernten sich, olme Scha-
den anascichtet zu haben. Heute nackt wurde der
Versuch wiedeckolt.
Wiederbeginn der Verhandlungen
über Polen
Berlin. 25. Sevt. Die bei der letztem Anwesen-
heit des Staatssekretärs v. Hintze in Wien mit der
österr.-ungarücken Regierung vereinbarten kom-
missarischen D« r ba ndl u n g« n Aber die poch
nischr Frage hacken gestern zwischen den Vertretern
Deutschlands und Oesteireich-Ungarns wieder
begonnen. Im wetteren Verlause der Ver-
handlungen ist beabsichtigt, auch die Vertreter Vo-
lens binzuzuzieksn.
Wiederaufnahme des deutsch-fran-
zösischen Gefangenenaustauschs
WTB. Berlin, 24. Sept. Die französische Rc-'
aiervna batte, wie erinnerlich, -den in Bern
vereinbarten großen Austausch Kriegsge-
fangener und Z i v i l i n t e r n t e r t er
willkürlich eingestellt, als erst wenige Aus-
tauschzüge in Deutschland eingetroffen waren. Im
Interesse der schwergeprüften deutschen Gefangenen
wurden von der deutschen Regierung sofort alle
Schritte unternommen, um eine baldige Wi»dec-
aufnahme des Austausches durchiuisetze-u. Das
Lies ist erfreulicherweise bereits »Um Teil er-

reicht. Eia Austauschzug mit Kriegsgefangene,
aus Frankreich wird am 26. Sevt. an der deutsche
Grenz« eintreffen. Vom 8. Oktober ab solle,
wieder von deutscher und französischer Seite w ö
chentlich j« zwei Züge mit KriegsgefangSs
nen ackgelassen werden. Es ist zu hoffen, daß i>
Zukunft erneute Störungen nicht vorkommen wer-
den, und daß auch der Austauschvon Zivil
internierten baldigst wieder a,ufgenomme'
werden wird.
Krim an (Llemenceau
Bern, 24. Sevt. Die Beantwortung der öfter,
reichlichen Note durch Ueberreickuna des Minis
cklattes wird von der nationalistischen Presse mi
lebbäfter Befriedigung ausgenommen. Die sozia»
liitische ..Povulaire" schreibt: Ein derartiges Bs
-nehmen sei überlebt: es bekund« weder Setbstcke
berrickuna noch Kenntnis von den großen sittliches
Faktoren und des genauen Begriffs von der Welt:
läge. „Journal des Debats" meint eine solch,
Geste sei zwar bequemer und geistvoller als ein-,
Antwort, die sich gleichzeitig an die Regierung unk
die Völker Oestevreick-Ungarns hätte wenden sock
len. Der gelungene Strleich freue diejenigen, dü
glauben, es genüge, ein feindliches Manöver mi
Verachtung zu beantworten doch unterstreiche di
Gelle die Mauövrierunfäbigkoit der Entento
divlomati«.
, cU c.
Berlin, 28. Sept. Staatsseki.Hcir -des Fwieitt
Staaismiiiister Wallraf, der vor zwei Jahre»
eins» schweren Unfall erlitten hat. hat sich wege»
Verschlimmerung seines Augenleidens senö
tigt gesehen, heute einen Urlaub, der voraus,
sichtlich zwei bis drei Wochen dauern wird, anzu
treten.
Bern. 24. Sevt. Italienische Zeitungen meldeitz
ein starkes Erdbeben im griechischen Inc
lelreick. das besonders aus Nilo lMeloc) ve»
beerend gewirkt bat. Man zählte dort SMt
Tote und über SSW Verwundete. Fast alle grötze«
ren Gebäude seien eingestürzt.
Bukarest, 24. Sept. Kronprinz KaroH
wurde vom König als Oberbefehlshaber der Ar»
nwe wegen Vergehens gegen die militärischen Vor-
schriften mit 78 Tagen strengen Arrests be:
straft. Der Strafvollzug begann bereits Lesternf
Usber das Vergehen des Kronprinzen wurde hie»
folgendes bekannt: Der rumänische THronfo-lgets
hat sich vor wenigM Tagen mit einem Fräuleii»
Zizi Lambrino. die einer angesehenen Mol»
damischen Familie entstammt, rn Odessa, wohii»
sich das junge Paar begeben hatte, ohne Erlaub«
nis des Königs verheiratet. Wie vettauteh
ist er kurz darauf auf Befehl d«s Königs in Be
gleitnng seiner Gattin nach Rumänien zuriickge«
kehrt.

Handel und Verkehr
* Vortland-Zemcntkabrik Heidelberg-Mannheim.
Die auf gestern nachmittag nach Heidelberg an be-
raumte außerordentliche Hauvtversammluna WÄ
die Fusion mit der Stuttgarter Immobilien- und.
BaugeschM A.--G. war nickt beschlußfähig
und wurde aus 16. Oktober vertäut.
* Immobilien- und Baugesckiitt A^G. Stutt-
gart. In der gestrigen außerordentlichen Gene-
ralversammlung der Stuttgarter Immobilien- u.
Baugsschnfts A.-G. in Stuttgart wurde der be-
kannte Antrag auf Verschmelzung der,
Gesellschaft mit den Vortland-Zem ent-
werten Heidelberg und Mannheim ein«
stimmig genehmigt.

Wasserstände am 25. Septbr. 1918:
Heidelberg: 1,80 m, Heilbronn: 1,48 m und in
Neckarsteina ch: 1,75 m_
MttWsbeobWWell -echckelb. AitW
Am 25. September 1018, morgens 7 Uhr.

Wärme-
Graos
n. Gels.
niederst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind-
richtung
Himmel
Luftdr.
mm
-i- 10,9
B
-f- 9,4 ^-j- 15,6
Niederschlag
tittelwerte van gej
Tempera kur
Tunstbruck
Relative Feuchiig
c
tetn:
1
keit
>4, mm
2,8
- mm
-

Verantwortlich für den gesamten Tertteil
Kurl Fischer
sür den Anzeigenteil Hermann Beyerl«,
Rotationsdruck und Verlag
Theodor Berkenbusch, sämtl. in Heidelberg,

«AÄsLk- <x?se>
ß / E /
 
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