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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 237 -

Heidelberger Zeitung

Donnerstag, den 10. Oktober 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Seite 3


Aus Stadt und UmgsgLNö
* Auszahlung der einmaligen staatlichen
rcuerunsszulagc. Die Auszahlung der den
ta-atliä-en Beamten, Lehrern. Arbeitern u»w. be-
viltigten einmaligen Teuer-unsszuluae
-it zum Teil bereits erfolgt und soweit dies bis
-ch.t noch nicht geschehen ist, darf erwartet werden
«ß zur Besmieunigung der Auszahlung vorn F'--
tanzmmiskriiu.m getroffenen besonderen Anoad-
iiuNMn es ermöglichen werden, daß die Beamten
<W. schon den nächsten Tagen in den Besitz der
uu-tagen gelangen werden. Wenn dies, so wird
G. der Karlsruher Zeitung halbamtlich mitge-
eUt, trotz aller Bemühungen in einzelnen Fäl-
En nicht geschehen sollte, so liest dies in der Re-
Vl daran, daß den mit der Anweisung Der LjU-
»oss befaßten Stellen infolge des Krieges Das
tperzu notige Personal nicht zur Verfügung steht,
'm solchen Fällen wird es sich empfehlen, daß sich
iw in Betracht kommenden Beanrten üsw. zur
Mtreitung der Kosten der Anschaffung der Win-
ervorräte Vorschüsse nach dLn hierwvsen er-
'i'ssenen besonderen Bestimmungen geben lassen,
dann mit der einmaligen Zulage wieder zu-
rnckbezahlt werden können.
* Klavierabend Pollert. Uns wird mitgetäilt,
...argareths Pollert aus Hamburg wird
tm nächsten Samstag -hier — zum Teil für das
°sote Kreuz — ihren ersten Klavierabend geben.
ist eine junge, aber reife Künstlerin, ernsten
»'Nd heitern Stil gleich beherrschend, den einen
'?rch riefe Innerlichkeit, den müderen durch Leich-
MZeit und Grazie, beide durch vortreffliche Tech-
iNk.
' Auszeichnung, Leutnant d. L. 1 Robert. A.
Mittler, Fochtlshrer an der Univsrsitäts-Fecht-
kyule Heidelberg wurde Mit dem Ritterkreuz 2.
Klvsse mit Schwertern des Ordens vom Zährin-
rrr Lö'ven ausgezeichnet.
Militärdrenstnachrickten. Es wurden beiör-
?ert: Bkrtbold Hund. Vizefelldw.. zum Leutnant
2- d. Inf. Bo ul an »er. Dizefelbw.. zum Ltn.
7- A d. ENenH.RsKts. 4. Walter Studt. zum Ltn.
x- R. d. Inf.. Karl Bels. Bizefeldw. zum Leutn.
o d. Füs.-Reats. 40. Otto Robnacker zu.m
^°utn. Ans., sämtlich von Heidelberg. —
riuin Majyx: Frlbr. v. Preus ch e n v onunds u
ebe-nsststei n. Huuvtmann und Komvagnie-
E'im GvemMent. 110, . -
7 Tot aufgefunden wurde eine ,<rau :n der
Strndenhütte Leim Schützenbaus. Dabei lag ein
Waschchen mit Gift. Das Motiv zur Tat soll
^Mvermut sein, denn ihr ISfährises Töchterchen
At vor einigen Tagen gestorben.
* Polizeibericht. Aiuf gegriffen wurde ein
«rvangszögllng. der in Weingarten entwichen ist.
"nd hie: mehrere Diebftälfts verübt hatte.
. h- Neckargemünd. S. Oktober. Ein schönes Werk
der Nächstenliebe, das in allen Kreißen der Ein-
wohnerschaft Anerkennung und Beifall sand,
wurde durch die hiesige Ortskohlenstelle
^mer dxx Leitung des Gemeinderats Brun« Köh-
ler durchaeführt. Um den minderbemittelten
Haushaltungen, insbesondere den ärmeren Krie-
«erfamtlien. das Durchhalten «u erl-eichiiern, hat
v'e Ortskohlenstelle durch lSanunlung freiwilliger
Waben, den Betrag von ML. 8600 aufgebracht, wo-
sm Looo Zentner Braunkohlenbriketts an ISO Lr-
kostenlos verteilt werden
- —. Wiesloch, S. Oktober. Die hissigs Landw.
winterschule beginnt den Winterkurs
in E Montag, den 11. November vorm.
Uhr. Aufnahme finden junge Landwirte, die
mindestens IS Jahre alt sind und «inen guten
h^umund besitzen. Kriegsinvaliden können eben-
falls dis Schule besuchen.
<!) Sinsheim. 8. Oktober. Schweres Leid wurde
wiederum über die Frau Woll Wwe. verhängt,
'"dem ihr zweites und letzter Sohn, der Meser-
teutnant Paul Woll. seinem im Juni 101« ge-
kallsnen Bruder im Tode nachgäfolgt ist. Auf Er-
holungsurlaub nach seinen infolge Abschusses sei-
Muggeuges erlittenen Bsrlstzunigen wurde er
"ach kurzer schwerer Krankheit unerwartet rasch
vom Tode ereilt.
^ Mskannten Professor Z. Pembaur verschrieben,
^"richtigen Alaun.
,ibesitzt in ganz ungewöhnlichem Matze bei
mer gewaltigen Technik die Gabe, auf dem Flü-
N l" allen ^Schattierungen M malen, ihm die
MM eines „tutti" wie das letzt«
ME Violine zu entlocken. Es
größter Styl, wie er das aus den Saiten
ska« 2*§tzöüsig oder fein und dabei in tadellos
Rhythmus. Etwas Gewaltiges war vor-
ergqzyg^ als der letzte Wuchtakord verdröhnte.
» auch dem wirkichen Orchester und seinem
v."E Rädig ist mit ruhiger Sicherheit an all
.Abgründen der Partitur mit ihren wider-
^7.7."SLn Einsätzen vorbeigekoinmen und hat die
"^«erg Schar straff am Zügel gehalten.
--.l^mbaur, der Klawier-Jnstrubventalist, hatte
. Pianisten Pembaur als Chapmspieler se-
'pannt grmacht.
un^ §ürlich hafte er jene foltene Technik, Kraft
dB Ausdauer einzusetze«, wie bei Liszt. Wie er
"onrantischen Chopin «nf,atzte. war wieder
Pole Auch hier liegen dis dynamischen
und "Ls Anschlages sehr weit auseinander,
fakt keinem Fortissimo bis zu dem, Mir M
- lote A^'kett gehauchten. Pianissimo ist sine e-nd-
Te,„.17,.^cke. Die „Ballade" war dem starken
der An dss Spielers entsprechend, mehr
E starker Energie als träumerischer
fana u- ' nlich hat sie, namentlich im An-
den ' das viele Rubato einen etwas fr-sm-
n«r ^"^kter gewonnen. Freudig zu begrüßen
feite,, ihrer ganz besonderen Schwisrig-
»otütuu 'Elten gespielts Baroarolle. einer der
leicht in e duftigsten Einfälle Chopins. Visl-
Oet^ntsi^^-?^r gar kein Konzertstück für große
we EM?' wirkt nur im Halbdunkel. Im
doc- fiihlen dis Spieler immer, daß sie
«rÄtzvnEN.^akcher nehmen, die Glanzstellen ver-
flieat um zu wirken, -und damit ver-
dat Duft des Stückes. Pembaur
der unter diesem Zugeständnis
av ^Etzrderung, glänMnd «spielt.
dk« Twllendetfte war aber seine Wiedergabe
M. das er meisterhaft beleuchtete,
denn kommenden. Beifall nachgebend, schenkte er
« m ' 1 Ds«-dur Bra^'^um. jene«
e e-- mit großer Poe-io in den feilsten

Kriegsfürsorge
* Erhöhung der Eeldaüsindung für Selbstbekö-
stigung. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt:
Die Geldabfindung zur Selbstbeköstigung für -ein-
u!ne Mannschaften wird in Abänderung des Er-
lasses vom 28. Januar 1917 mit Wirkung vom 1,
Oktober 1918 an auf 2.70 Mark für die volle
Tageskvst einschlrrtzlich Brot festgesetzt. Bei
teilweiser Abfindung in Geld sind zu ge-
währen: für die Mittagskost 1-W Mark, für die
Zlbendtost 90 Pfennig, für die Morgenkost 48 Pfg.,
Kost ohne Brot 6 Pfg. weniger. Diese Festsetzun-
gen gelten auch für Offiziere und Beamte, die
Anspruch auf die Feldkost oder die Geldabfindung
zur Selbstbeköstigung haben. Eine etwaige Er-
höhung der Bergütungssätzs für Naturalverpfle-
gung wird besonders bekannt gegeben werden.

Ernährung ^Kriegswirtschaft
* Der Kartsfseloersand auf der Eisenbahn.
Die Karlsruher Zeitung weist darauf hin. Latz
beim KartWsl.versande auf der Eisenbahn folgen-
des beachtet werden mutz: Di« Kartosfelsäck« müs-
sen mitStricken fest und mitStricken so zuMbunden
sein, daß daß ein zu-m Anfassen diendör Knopf ge-
bildet wird. Die Bezeichnung (Signierung) mutz
auf einer am Kopfende des Sackes beMiglen Ta-
fel aus Holz oder anderem haltbarem Stoff ange-
bracht werden. Als bcksts Bezeichnung empfiehlt
sich dis volle Adresse des Empfängers mit Angabe
se-nes Vornamens und seiner Wohnung. Die Be-
zeichnung muß ferner die Angabe der Versand-
station. des Ausgabetages und der Bestimmungs-
station — bef Sendungen nach Orten mit 'Mehre-
ren Bahnhöfen auch den BMimmungshahnhof —
enthalten. Als sehr zwschnäßig erweist sich fer-
ner die Einlage von Zetteln mit der genauen An-
gabe von Absender. Empfänger. Versandstation,
Ausgabetag und Bestimmungsstation obenauf in
dis Säcke, damit im Falle des Verlustes der An-
hänger bei der vor«efchriöben«n amtlichen Os5f-
w'n-- des Gutes dessen Hingehörigkeit sofort fest-
gestellt werden kann. In den Frachtbriefen und
auf den Bezeichnun«m (Signierungen) M genaA
anzu.oehon. ob die Sendungen baimta-gern oder
zur Sslbstabholung gestellt sind. Den amtlichen
Güterbestättern zur Zuführung bereite überwie-
sene Sendungen können nachträglich nicht selbst ab-
geholt werden.
- Letzte Drahther'rchte
Pretzstirnme» zu Wilsons Antwort
Berlin, 1V. Okt. Di« .Germ a n i a" glaubt der
Hoffnung Raum geben zu dürfen, daß die Mor-
genröte des Friedens E Annist. Na-
türlich seien wir noch sehr wsct von einer Verstän-
digung. Eines ist aber sicher, schreibt das Blatt,
nämlick. daß dem Deutschen Reiche (ein Besitzstand
unter allen Umständen sswärleisstet sein muß und
daß jetzt sein« Heere ihm hierin dis einzige Sicher-
beit bieten. >
Das .berliner Tageblatt" saat: Cs
muß so klar wie möglich werden, daß die alten und
dis neuen Gewalten bei jedem Schritt völlig einig
sind. Mit Genugtuung läßt sich aus Aeutzerungen
in konservativen Blättern feMtellen. daß auch in
konsertvatiwen Kreisen die Aufgaben der Stunde in
ihrer ganzen BKeutnn-g erkannt werden.
Die ..K r euaseitung" lagt: Aus dem Tert
des Schreibens von Lansing gebt nicht hervor, ob
Wilson gewillt isst zu verbandeln ohne daß ein
Wafssnstillstand abgeschlossen wird. Jedenfalls
bat er das nickt gesagt. Uns Meint der Fall sehr
gut denWar. ohne Waffenstillstand in Verhandlun-
gen einzutreten.
Der ..Vorwärts" spricht von günstigen Aus-
sichten für den Frieden und bebt gegenüber unge-
duldigen Erwartungen hervor, daß von der Ant-
wort ans die drei Rückfragen Wilsons unmittelbar
die weitere Haltung Wilsons selbst abbängen wird,
nickt aber die der mit ihm Verbündeten Entente-
mächte-. Die kranke Helt gleickt in diesem Augen,
blick einem Genesenden dem die HoffnunsSsonne
freundlich durchs Fenster blickt.
In d-er „N ord d. Alla em. Zeitung" wird
gesagt: Wilson bat als Staatsoberhaupt und als
Mitglied «lner Koalition eine starke politische Ver-
antwortung schon an sich zu trag,en: das Ersuchen
der Mittelmächte bat diese noch erhöbt und ihm die
schwere Verantwortung für d'e Friedsnsfrägs
schlechthin überantwortet. Di« Antwort auf die
erste Fwaae Wilsons kann schon in der halbamtlichen
MittoilMia erblickt werden, daß dis deutsche Regie-
rung und die Mehrheit des Reichstages das ge-
samte MilsonMs Programm ohne Ausnahme
und Einschränkung als Grundlage Wr den
Frieden angenommen haben. Die Tragweite des
jetzt zn lassenden Entschlusses sei so groß, daß man
der gewissenhaftesten Prüfung durch alle verant-
wortlichen Stellen sicher sein dürfe.
Dis ..N ati oN a l z ei tnn g" äußert sich folgen-
dermwtzsn: Ans der halbamtlichem Neußeru-na er-
gibt fick MWÄrücklrch .daß die deutsche Regie-
rung die Wilsonschen Grundsätze restlos a n ¬
erkennen wird. In diesem Sinne muß wohl
nuck dis Note an den Präsidenten Wilson gehalten
werden.
Die feindlichen Verluste
Berlin. 10. Okt. Aus Eesangen.enaussagen er-
gibt sich, daß die Verluste der Franzostn in der
Champagne und der Anvcr kanrr zwischen Argon-
nsn und Maas ganz außerordentlich bock sind. Be-
sonders schwer bat die 4. iranMischs Division bei
ikwem Angriff am 1. Oktober gegen die Höben süd-
lich von Liry gelitten. Das Regiment 147 batte
dabei über 50 Prozent Verluste. Die 3. Kom-
pagnie des Fägerbataillotts 18 wurde vollständig
aufgerieben. Am 1. Oktober wurden bei St. Marie-
a-Py drei Bataillone des Regiments 93 hinterein-
ander einMsetzt. Sie wurden sämtlich zuia-mmen-
Mckossen. Bei dem Angriff auf Menthols erlitten
zwei amerikanische Regimenter Verluste bis zu 75
Prozent. Die Neger mußten noch am gleichen Tage
abaelöit werden.
Vouziers unter Fernfeuer
Berlin. 10. Okt. Auf Vouziers. in das Ge-
neral Gouvaud am zweiten Ans-rfssiaae einziehen
wollte, lieft schweres Fernü c ue r. Auch diese
bifter uüzerstörte Stadt güft damit ibrer Vernich-
tung eftäoaen . Sollion d e D^'Ut'cken die ron
ftauzöbMer und nmer keuiuber Nr.itterie geickas-

fens Trümmerftatte jemals räumen so wird die
Enkentevrvvaganda die üblichen Rackeickreie aus-
stoßen. daß die Deutschen Vouziers vernichtet
hätten.
Unvergleichliche Erfolge unserer
Luftstreitkräste
WTV- Berlin, 9. Oktober. Die erste Woche der
feindlichen Großangriffe in Flandern brachte
unseren L-uftstreitkrä ften unvergleich-
liche Erfolge. Seit dein 28. September, dem
Beginn des Grotzkampfes, bis 6. Oktober, haben
unsere -Möser allein in Flandern 9 6 feind-
liche Flugzeuge abgeschossen, selbst sechs
Flugzeuge verloren. Eine Jagdstaffel errang 17.
eine andere 15 Luftsiege. Leutnant Jacobs
brachte 9. Leutnant Dege'low 7 Flugzeuge zum
Absturz.
UeSernahme der bulgarischen
Eisenbahnen durch die Entente

9Ö000 Mark einer jungen Brüsselerin übergeben
hat.
Hamburg. 9. Okt. Rach einer Mitte lung der
Oberpostdirektion ist -bei dem Personal des Hain-
. burse-r Fernsprechamtes wieder die G r i- v:>
' ausKsbrochen. an der allein in den letzten Tn :
über 2lii> Personen erkrankt sind. Da mit we.ter n
Erkrankungen zu rechnen ist. werden die Teilnehmer
zur Nerme-id-ung empfindlicher BetriebseinMrä'N,-
kunaen aufgeiordelt. in allen nickt unbedingt not-
wendigen Fällen auf die Benutzung des Fern
sprechens zu verzichte n.
Stockholm. 9. Okt. Die Zahl der bei dem Eisen-
bahnunglück der vorigen Woche- Getöteten und§
Vermißten beträgt nack den bisherigen Feststellun-
gen 38
Washington, 8. Oktober. Reuter - Meldung.
Der amerikanische Dampfer „T amva " ist am 26,
September an der englischen Küste mit allen an
Bord befindlichen Personen, bestehend aus 10
Offizieren und 107 anderen Personen
untergegangen.

Sofia, 8. Oktober. Der Vertreter der Trans-
ozean - Gesellschaft meldet: Heute vormittag fano
in dem Ersenbahnministerium unter Teilnahme
von Norfoff (Eeneraldirektor der Eisenbahnen
und Telegraphen). General Luckoff, dem fran-
zösischen Oberst Droussat und zwei engli-
schen Offizieren eins große Sitzung statt. Auf
der Tagesordnung steht die Ueber nähme der
-bulgarischen Eisenbahnen. Straßen, Hä-
fen, Telegraphen und Telephone durch die En-
tente - Kon troll - Kommission. Gestern
wurde Gueschow an der ältbulsarischsn Grenze
von der Entente besetzt und heute Kuestsndil. In
der Nacht vom 10. zum 11. ds. Mts. soll ein f r an-
zösisches Regiment nach Sofia kommen,
wahrscheinlich über Kuestendil. — Mehr und
mehr bricht sich in der Bevölkerung die Erkenntnis
Bahn daß fürBulgarien noch lange nich-tFrie-den ist,
sondern Okkupation durch die Entente -und Krieg.
Die Antwort des polnischen
Regentschaftsrats an den Kanzler
Warschau, 10. Oktober. Warschauer Blätter
geben folgendes Telegramm des Regentschafts-
rates an den Reichskanzler wieder:
„Der Regentschaftsrat des Königreichs Polen
strebt immer darnach, das Verhältnis des aufer-
standenen Königreiches Po-len zum benachbarten
Deutschen Reichs im Geists der Gerechtigkeit
und des gegenseitigen Verständnisses zu ge-
stalten. Er begrüßt daher mit Befriedigung die
in den Worten Eurer grosKerzoglichen Hoheit
enthaltene Ankündigung der möglichst schnellen
Beseitigung der übrigen Lasten der Okkupa-
tion als bedeutsamen Schritt auf diesem Wege.
Möge es Eurer grohherzoglichen Hoheit gegeben
sein, dem deutschen Volks einen dauernden
Frieden nach dem Grundsätze der allgemein
anerkannten Rechts aller Völker auf Selbstbestim-
mung und freie Entwicklung zu sickern",
Berlin, 9. Oktober. - Der frühere Werkführer
Wilhelm Wo icke, der tn Brüssel bei einer
Räichsstells Mgestellt war., erschwindelte sich
dort mit Hilfe eines im gleichen Betriebe ange-
stellten Kontoristen Weber aus Berlin durch
Fälschung eines Scheckformulars 2 87 000 Mk..
Mit dem Geld« verschwanden dis beiden aus Brüs-
sel. Der Betrug wurde bald entdeckt und führte
zur Verhaftung des Fälschers und des Hel-
fers, die sich zu einem Geständnis beyuemten. Von
dem erschwindelten Betrag wurden bisher nur et-
wa 16V0 Mark bares Geld gesunden. Wo das
übrige Geld versteckt ist, wurde noch nicht ermit-
telt. Festgestellt worden ist jedoch. daß Woicke

* Das Befinden der Kaiserin bat fick derart a e °
bessert, daß die Kaiserin bereits seit einigen
Tagen MUHelmsböbe -verlassen bat und nach Pots---
dam zurückaekebrt ist.
* Trepow erschossen. Nach einem Siockbol-uer
Ha-vasbericht aus Petersburg wurde der ehemalige
Ministerpräsident Trevow erschossen.
.....
«loreph Ksir Löhne
6exr. 1867. ikokmöbslkadrllr llelspti. 756
ttsuptotrssss 79. ttoirlsibofL 6clcs öisusastr.
VVoknun§8einricktunZ6N
In einkscker dis feinster Huskükrunx.
Wasserstände am 1v. Oktober 1918:
Heidelberg: 1,12 m, Heilbronn: 0,89 m und in
Neckarsteinach: Vg5 m
WittemlAsbcöbchtrlWkll decheidelS. Mm
Am 10. Oktober 1918, morgens 7 Uhr.

Wärme-
GraSc
n. Cels.
niederst. höchster
D ärniegrad
seit gestern
Wind,
richtung
Himmel
Luftdr.
mm
-i- 3,0
ft- 2,7
-l- 12,0
— —
— —'
— —
D
Niedersc
littelwert
Temper
Tunstdi
.Relativ
stag
e von ges
atur
Ulk
Feuchtig
tern:
kelt
0,1 mm
7,5
- mm
- 'i.

Verantwortlich für den gesamten Textteis
Kurt Fischer
für den Anzeigenteil Hermann Beyerl?.
Rotationsdruck und Verlag
Theodor Berkenbusch, sämtl. in Heidelberg»


Lest unä befolgt ckie
Kunägebungen
cker äeutschen Presse
zur
9. Kriegs-Anleihe.

Vekcmntmachung.
Abgabe von Gemüsepflanze».
AS Mittwoch, den S. Oktober, gelangen jeden Werktag nach-
mittags von 2—S Uhr in unserem AnzuchtSgarten an der Rohrbacher-
straße, Eingang Krematvriumsweg, folgend« Pflanzen zum Verkauf:
Winterkopfsalat und Frühlingszwiebeln.
Heidelberg, den 8. Oktober 1918.
Stadtgärtnerei._k-voo
Bekanntmachung.
Ab Donnerstag, den 1V. ds. Mts. kann dis für die weg-
fallende Fieischratiou in der Woche vom 30. September bis 6. Oktober
1918 auf Bestellmarke Nr. 1 zur Verteilung gelangende Mshlmenge durch
Einlösung der Bezugsmarke Nr. 1 in denjenigen Verkaufsstellen in
Empfang genommen werden, welche die Abstempelung der Bestellmarke
Nr. 1 vorgenommen haben.
Zur Ausgabe gelangt Weizenmehl. Dasselbe ist bis einschl.
Montag, den 14. ds. Alts, in den Verkaufsstellen erhältlich.
Heidelberg, den 9. Oktober 1918. 6650
_Stadt. Nabrunasmittelamt. _
Bekanntmachung.
Ab Freitag, den 11. Oktober ds. Js. berechtigt Abschnitt 4
der Vutterkarke zum Bezug von Ls Pfund Bntter, in den Verkaufs-
stellen A bis einschließlich Häfner, Handschuhsheil».
Weitere Verkaufsstellen werden morgen lelünntgegeben.
Heidelberg, den 10. Oktober 1918. 5649
Stadt. Nabrunasmittelamt._
^iegenschasts-Hersteigerung.
Das städtische Landwirtschast^mt versteigert am
Montag, den 14. Oktober 1818, vormittags 11 Uhr
auf feinem Geschäftszimmer das der Stadtgemeinde gehörige
Grundstück Lagerb. Nr. 4871g 74 qm Güterweg im Gewann
Ochsenweg öffentlich zu Eigentum. Die Versteigerungsbediug-
ungen können während den üblichen Geschäftsstunden eingefehen
werden.
Städt. Landwrrtschastsamt. S64)

Putzfrau
zum sofortigen Eintritt gesucht
vmväliung ües MMw.
lstaMkftsrmz. sE
für Personen jeden Stan-
des sofort zu haben.
Kl. Calderaro;», Hamlmrglr. (4601


Tüchtige, gute 5610
MeksrßK
zum sofort. Eintritt gesucht.

L. Mayer, Hoflieferant.


Znmzs-BllstcheriW.
Freitag, 11. Oktober ». IS»,
nachmittags 2 Uhr, werde ich ir»
Pfandlokale PlSck ül dahier (5651
1 Klavier
gegen bare Zahlung im Vollstrek«
kungswege öffentlich versteigern.
Heidelberg, 9. Oktober 1918?,
Vierneisel, Gerichtsvollzieher.,
Grotzer TWeßkorb,
Friedensware, zu verk. Näheres w
5642 in der Heidelbg. Ztg. 5642
AsuMmirctz
Surckgedilöeie vsm
init siebenjähriger Praxis, mehrer'
Jahrs Prokuristin eines großen Ver-
sandgeschnftes gewesen, durchaus
sirm iii allen Büroarbeiten, perfekt
Engl. u. Fr^ nzvsisch, sucht möglich^
leitende Stellung oder auch als
Privatsekretärin, la Zeugniffl-
und8iefsrenzen stehenznr Versügnng.
Hohes Gehalt Bedingung. Gesälligo
Zuschriften unter 5646 an die Ge»,
schäftsstelle der Heidelberger Zeitung.

5pengler
sofort gesucht,
Wrlk, PMmMr.1N
Geldbeutel
mit Inhalt u. Namen des Eigen-
tümers am Sonntag abend in
Theater verloren.
Gegen sehr gute Belohnung abzu-
geben im El ktnschen Install t ons»
gefehäfl Lt. rttt..Küaffr!l. (5639
 
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