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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0692

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Heidelberger Zeiiung

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Tas

wie

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l e 7i müßten. Hier darf die Mgieruna sick dre
Initiattoe nickt nehmen lalle«. Wen« Ke d-emo-
krati >i ck b a nd s l t. dann kann sie ficke« st-in.
daß ickr d-i<o freiwillig«« Kratts ass «Ken Laaerll
Zuströmen werden, nm il,r bet »der äbermonicklicke«
Aufgabe »u dienen."
Der Vrin» ßbließt. daß der uns zuaedackte Frie-
den viel schlimmer sei. als der ..wahrlich nickt naw-
akmens-werte -Fviede von Brest-Litowfk". Würde,,
die Wcrkienitillitandsbedinaunsen bleiben wie
sind, so sei der Völkerbund tot vor seiner Geburt.
Kein Voll dürfe in, Ketten an den Verhandlung
trick geführt werden.

Vie Armee des deutsch«! Kronprinzen ausgerech-
net Lei Sedan einer-Umzingelung nicht
mehr entgehen könne. Unser rechter und
linker Flügel der Westfront wäre spätestens etwa
Hm 10. oder 11. November durchbrochen worden.
Es sind das schmerzliche Mitteilungen, die aber
gerade seht ein ganz besonderes' Interesse bean-
spruchen. _

sehen, sich nur über nichts mehr zu wundern und
auch orohs ethische Worte mit einem spöttischen
Lächeln beiseite zu schieben. Diese Menschen hat-
ten sie immer zur Verzweiflung gebracht, da konnte
sie grob und unliebenswürdig werden und ging in
dieser natürlichen Erregung, sie wusste das wohl,
ost über die Grenze hinaus, die einem jungen
Mäd-chen durch die ungeschriebenen Gesetze gesell-
schaftlicher Konventionen gezogen sind.
Sie empfand eine große Bewunderung für
Helmstedts geistige Gabe, ohne in eine immer
kleinliche, blinde Verehrung zu verfallen. Sie
folgte gern seinen sHarMnnig-en Aeberlegungen.
aber hatte den Mut. auch die ihren auszusprechen
und zu verteidigen. Das war es. was dis Ge-
spräche der Beiden so ganz anders gestaltete, wie
sie sonst unter zwei Menschen üblich sind, in deren
Herzen wahre Liebe zu erwachen beginnt.
Irma tat innerlich die bevorstehende Trennung
leid, aber er hatte sie gewollt und ratsam gefun-
den. und so fand sie sich drein mit Humor und Le-
bensfreude. Trug sie dock etwas unerhört Großes
in ihrem Herzen, das, wie sie meinte, niemand
«Hm« konnte.
Das war nun ein Irrtum von ihr. Die welt-
kluse. von der Liebe zu ihrem Kinde ganz erfüllte
Mutter hatte wohl bemerkt, was zwischen den bei-
den Menschen sich entspann. Sie hatte cs nicht
ohne innere Freude gemerkt, obwohl sie sich wohl
bewusst war, das, das vielleicht der Anfang einer
gewisse« Einsamkeit für sie war. Dock sie hatte
ihr Kind viel zu lieb, um diesen Gedanken weiter
Raum zu geben.
Als Lilly, der natürlich die beginnend«! Nei-
gung zwischen Irina und Helmstedt auch nicht ent-
gangen war. die Mutter daraufhin auforschts,
meinte die alte Dame:
»Liebe Lilly, daß mir der Mann als Schwie-
gersohn recht wäre, kannst du wohl denken, aber
ich habe das Prinzip, niemals bei irgend jeman-
den Vorsehung zu spielen. Latz sie nur! Ist das
eine wahre, groß« Liebe, dann werden wir es schon
rechtzeitig erfahren. Bis dahin wollen wtr nicht

«so» » «SA
Reiner und wahrer genießt nimand als der »
freiwillig Entbehrende. Fenchtersleben K

Platanenallee Nr. 14
Roman von Or. P. Meißner.
AmerikenisclieK Lnp^rigkt 19l6 b^ llod. dulr, LtuttLsrt
Nachdruck verboten — Alle Rechte Vorbehalten.
(38. Fortsetzung.)
Irina war vor allem bedacht worden und sie
wollte und konnte es nicht verbergen, wie innig«
Freuds ihr -dieses liebevolle Nachdenken dieses
Mannes machte, mit dem er Dinge gesucht hatte,
die Freude machten. Sie fühlte einen gewissen
Srolz in sich, daß disser Alaun, der so gescheit war.
so viel von der Welt gesehen hatte, so ernste Diuse
« s Beruf trieb, ihr ein solches Interesse entgegen-
brachte.
Irma war nicht weniger als eingebildet, sie
kannre ihre Fehler genau und war geneigt, diese
mehr zu betonen, als das andere Menschen tun.
Umsomehr mußte sie empfinden bei dem Gedanken
daß sie der Gegenstand liebevollen Interesses bei
HelmsiM war. Ihr weiblicher Instinkt sagte ihr:
der Alaun liebt dich, so ist man nur zu einer Frau
wenn im Herzen ein inniges Gefühl keimr. Diese
UeH-rlegumg machte sie unsagbar glücklich, denn sie
kannte ein solches Gefühl nicht. Bisher waren ihr
dt« Mäurer nur als gute Kameraden oder, wie sie
sich drastisch ausdrückte, als dumme Bengels er-
schienen.
Helmstedt war so ganz anders wie alle, die sie
bi-Her kennen gelernt hatte. Er machte ihr keine
faden Komplimente, sprach nicht von Liebreiz oder
Mr jvchönheit — sie wußte, daß sie gar nicht
schön war —, aber er behandelte sie als verstän-
digen, reifen Menschen, Mdnn er mit ihr sprach,
war es immer etwas Inhalt reiches etwas, ros
man nur mit jemanden spricht, den man als kan-

tigen Blumensträußen bewaffnet. t komischem
Ernst überreichte er die Blumen u führte
Damen zu ihrem Abteil.
„Lieber Doktor, daß Sie unseretwegen
noch so früh aus den Federn mußten, das tut
wirklich leid".
„Aber gnädige Frau, für mich fängt der
immer um sechs Uhr an. Wie haben die Damen
geruht".
.„Ausgezeichnet, lieber Doktor!" Früher Habs
ich oft.vor Reisen nicht schlafen können, aber dies-
mal. wo ich alle Anordnungen in so bewährten
Händen wußte, hin ich nicht einmal aufgewacht".
„Das freut mich aufrichtig. Fräulein Irma.
Ihnen sieht man es an. daß Sie gut geschlafen
haben, und ich sel>e zu meiner Freude, daß anch
bei Ihnen, Fräulein Lilly dis blaffen Bäckchen
etwas Farbe bekommen/ Sie sollen sehen.
Ihnen allen die schöne Natur gut tun wird".
(Fortketzun gfolat.l »

Theater und Musik
Heidelberger SLadttheater
„Die Czardassürftin"
Es läßt sich nicht bestreiten, unsere Operette
macht sich! Stach den ersten Oper-etten-Auffüp-
rungen, die sich, wie die Kritik auch -wiederholt be-
tonte. jenseits von -gut und L-iNs bewegten, kam am
Sonntag abend die „Czardasfürstin" in ei-
ner Weise heraus, die sich wirklick schon sehen und
Höven lassen konnte. Nicht, als ob nunmehr alle
Schlacken beseitigt und alles bisher üble sich ins
Gegenteil verwandelt hätte. Soweit sind wir noch
nicht, aber auf dem besten Wegs dazu, und das ist
der erfreuliche Eindruck, den die Vorstellung hin-
terließ. Wie immer hatte den Haupianteil am Ge-
lingen Musikdirektor Radig und das Orchester,
in dem wir dis Hanse wieder freudig begrüßen. In
der Tat enthält die Partitur soviel interessante
und charakteristisch« Musik, deren Eindruck noch
verstärkt wird, durch eine geradezu raffinierte In-
strumentation. daß der Musikkenner sich an Kal-
mans Vertonungsweise herzlich freuen kann. Zn
zweit sei di« Spielleitung Heinrich Dodls

genannt, der auch in die äußere Ausmachung
merkenswerte Auffrischung und Erneuerungen e«'
bracht hatte. Das Tempo der Aufführung U"
allerdings untedr «einer unbegreiflichen Wer lab
samung. (Daß verschiedene Herrschaften ihre RA
len mangelhaft beherrschten, kann leider uE
verschwiegen werden ). Die Titelrolle fand
Hanni Weber eine überaus annehm w''
Verkörperung, wenn ihr auch mehr Ausgegln^
heit der Bewegungen anzuempfehlen wäre. D?
gleiche gilt von Christian Cramer (EdwE
der namentlich in den Tanz-Episoden die guälE
UnbshiWichkett oblegen muß. Wirklich schnM'
ges Operettenbl-ut und demgemäßes Gebühren
sitzt eigentlich nur Hans Schüren, der dni
auch wieder, wie üblich, den Vogel abschoß und «D
Mittelpunkt des Beifalls bildete. Eine reizeb
Partnerin hatte er in Erna Monti. Don "A
sonstigen Mttspielenden verdienen neck Bernv^
Fork und Io-se Almas Erwähnung.
Publikum begeisterte sich an den bekannten M«»„
dien und überschüttete die Darsteller mit V-'E i
Auch Blumen und Kränz« gab es. Die„C,zatt^r
fürstin" wird aller Voraussicht nach für die —
rektion ein zweites „Dreimäderlhaus" werden.
—c»-

DLe Besetzung Elfatz-Lothringens
Straßburg i. Elf.. 17. Nov. Wie suverläffia ver-
lautet. rückt die französische Armee mit dem
beatmen Tage aut eine Linie vor die sich über
einen «großen Teil von Lothringen erstreckt, von
Eick—Ha.gsndingsn—St. Avold in die Gegend von
Hocklakden und weiterhin zwischen Molsheim und
durch nach ScklettstaDt. das von Franzosen besetzt
wird, uttd schließlich gegen den Rhein verläuft. In
Mülhausen fft gestern vormittag ein« franzö-
sisch« Division ein-aerückt. Kolin ar soll Leute von
den Franzosen besetzt worden kein. Die französischen
Behörden erwarten, daß Industriebetriebs. Handel
and Verkehr in Ersatz-Lothringen voll aufrecht er-
halten werden und daher auch di« altdeutschen Be-
amten. Angestellten und Arbeiter auf ihren Dosten
bleiben, denen jedweder Schutz für Leben und
Eigentum suaesichert wird. Vis zum 21. November
muß das nanze Elsaß mit Einschluß Straßburgs von
den (deutschen Truvven geräumt sein.
Metz, 17. Nov. Hier herrscht vollkommene Ruhe.
Am Sonntag werden Engländer und Ameri-
kaner erwartet. Die von der Front kommen-
den deutschen Truvven zeigen große Erbitterun ae-
aen die Entente. Die Bevölkerung zeigt Neigung
für Frankreich, und überall webt die Tri-
kolore.
Poincare und Clenreucean
Der Lvoner ..Vroares" meldet aus Varis: Cle-
menceau und Poincare sind Sonntag vormittag
nach Eliaß-Lotbnnnen abaereilt.
Variier Müttern zufolge beabsichtigt Marschall
Fock, am nächsten Sonntag dem Jahrestag der
Ernennung Cleniewceans »um Minsstervräsidenten.
seinen Einzug in Elkab-Lotbrinaen zu
halten.
Der „Temps" meldet: Abrami erklärte im Kanr-
merausschutz für Auswärtiges, das französische
Kriegssiel fei mit Elfaß-Lothringen
erreicht. Darüber hinaus habe FiMEeich keine
weiteren Kriegsmele, auch nicht auf dem lin-
ken Mei nufer. Di« Zeiten der Wsiltherr
schaftsgeWste feien für alle Völker vorbei.
Die Demobilmachung
1. An jeden am 9. November 1918 und
aus dem Heeresdienst ordnungsmäßig ausscheiden-
dm Unteroffizier und Mann soll v er ab folgt
werden .,
a) Unentgeltlich ein Entlaffungsansua Mweit
Vorrat reicht Zivil, sonst Uniform).
d) Ein einmaliges Entlassungsgeld in Höbe von
LO M. und als Marsch gelb, soweit Marfchge-
bübrniffe zuständig sind, vom Truvventeil ein
Pauschbetrag von 18 M.
2. Verabfolgung von 1b wird abhängig gemacht
von ordnungsmäßiger Entlastung. Dazu gehört:
») Abgabe noch im Besitz befindlicher Waffen
und Munition:
d) Enwianümakme der Entlallungsvaviere.
c) Anerkennung der Stammrolle.
Eoebre Unterstaatssekr. Scheuch Kriegsnrinstr.
Finanzpolitische Grundsätze
Berlin. 16. Nov. Um den umlaufenden Gerüch-
ten sntaeaenzutreten. erklärt di« Reicksresieruna:
1. Wir beabsichtigen nicht die Beschlag-
nab me von Bank und Svarkaffenautbaben. von
Vorräten an Geld oder Banknoten oder Wertpapie-
ren oder sonstigen offenen oder geschloffenen Depots
vorzune-bmen
2. Wir beabsichtigen nickt. Zeichnungen auf die
9. Kriegsanleihe oder Kriegsanleihen über-
baust für unaültia zu erklären oder in ihrer
Recktsaültiakeit anzutasten. Die Regierung beab-
sichtigt Mock, die großen Vermögen und
Einkommen aufs sckärfste zur Deckuna der
Ausgaben heranzuzieben.
8. Gebalts-. Pen-sions- und sonstige
Recktsansvrücke der in öttentkichen Diensten
stehenden Beamten und An gefü llten Offiziere und
anderen Perlene" te« ^orbatenftc"nh«s. Kvieasbe-
sckäd-iaten und Hinterbliebenen dieser Personen
bleiben völlig unberührt und weiterhin in
Kraft.
Der Rat der Volk-.bsa"ftragten: Ebert. Haase.

zen Menschen achtet, und das tat ihr so unendlich mehr davon sprechen".
" " ' " " ' ' ' Damit war die'Sach? erledigt.
Als di« Damen auf dem Potsdamer Bahnhof

Prinz Marx über das Waffenstill-
standsangebot und dis Abdankung
des Kaisers
In einem Sonderdruck der Dreuß-iickvn Jahr-
bücher verösfeiuuckt Prinz Mar von Baden
«ine Rede, die er in der Ersten badiicken Kammer
zu halten beabsichtigte. In ibr iaat er:
Mein« Friedenspolitik wurde ent-
scheidend gestört durck das Wafienstill-
standsan gebot. das mir fertig voraeleat
wurde, als ich in Berlin eintrar. Ick babe es be-
kämvft aus Gvüichen der vraktücke« Poli-
tik: es schien mir ein schwerer Fe b l e r. den
ersten Friedensschritt der neuen Regierung durch
ein st» überraschendes Eingeständnis deut-
scher Eckwäcke »u begleiten. Weder das eigene
Volk nock das feindliche Ausland schätzte unsere mi-
litävDche Lage damals so ein. daß ein derartiger
BerrwsMunassckvttt notwendig wäre. Ich machte
den Gegenvorschlag, die Regierung solle als ibr«
ersts Handlung ein detailliertes Krieas-
zielvroaramm auTtellen. dqs vor aller Welt
unsere lleboreinstimmwu-ng mit den Grundsätzen des
Präsidenten WLon deutlich machte und unsere
Bereitwilligkeit) dielen Grundsätzen auch s ch w e r e
nationale Ovser. zu bringen. Die militä-
rischen Autoritäten erwiderten mir dar-
auf. auf die Wirkung einer solchen Kundgebung
könne nicht mehr gewartet werden, die Lage
.an der Front erfordere binnen 4 Stunden ein Waf-
fenfttllstandsaiiLebot: wenn ick es nicht abgebe, so
müßte es die alte Regierung berausbvinaen. Dar-
aus entschloß ich mich, die neue Regierung »u bil-
den und das nunmehr unvermeidlich gewordene
Wasfenstillstandsanaebot mit dem Namen der
neuen, unbelasteten Regierung LU unterstützen. Nach
einer Woche eröffneten mir die militärischen
Autoritäten, daß sie kick in der Einschätz-
ung der Lane an der Front am 1. Oktober se«
tauscht Kälten, l!)
llckbor die Frage der Abdankung des Kai-
sers lagt Drin« Mar: Ick babe es kür meins
Pflicht gehalten, den Kaiser über die nationale
und internationale Bedeutung der Abdankungs-
frage dauernd »u orientieren: unrein
freiwilliger Entschluß konnte nach mei-
ner Meinung das Reich vor schweren Erschütterun-
gen bewahren. Man darf das Zögern des Kaisers
nickt falsch versieben. Es waren gewichtige
Einflüsse am Werk, die ibn davon überzeug-
ten. daß leine Abdankung das Sianal der Auflö-
sung der Front gegeben hätte. Als ich noch den
Kieler Vorgängen die Gefahr ckes Bürgerkrieges
immer näber rücken lob. si chte ich am Dienstag
eine Unterredung mit dem Abgeordneten Ebert und
teilte ibm mit. daß ich nock am gleichen Albend ins
Hauvtauartier reifen wollte. Er versprach mir. das
Seinige dmu zu tun. damit seine Partei und d'e
Masten das Ergebnis meines BeLnckss abwarten.
Am Nachmittag desselben Taaes aber überbrachten
mir die Herren Scheidemann und Ebcrt das Ulti-
matum der Sozialdemokratie, das mich zwang,
meine Entlassung einzureicken. denn es be-
deutete den Zusammenbruch meiner Politik, nickt
zu vergewaltigen, sondern zu überzeugen.
Der Umsturz bat sich unwiderruflich
vollzogen. In die Hä n>de der neuen Regierung
ist ei ne ungeheure Verantwortung as
leat: sie kann uns als Nation erkalten, und sie
kann uns als Nation zerstören, ^ck habe den
Reichskanzler Ebert als einen Mann kennen ge-
lernt. der reinen Wi llens ist und die Uüber-
zeugung hegt, daß Deutschland keinen internttiona.-
len Pflichten nur genügen kann, wenn es sich als
Volkseinheit erhält. Die Regierung kann
uns vor dem Bürgerkrieg nur bewahren, wenn sie
demokratisch regiert und ibre erste nickt anfMckie-
bsnde Mlickt ist. sich durch eine vevfaffunggeben.de
Nationalversammlung di« Rechtsgrundlage Mr
ibre Macht geben zu lasten. Usurpierte Mackt er-
trägt das neu« befreite deutsch« Volk nickt. Es
Kat sich durch die Bildung der Dolksrsmeruna am
3. Oktober' von der Diktatur Ludendorsis befreit,
es wird keine andere Diktatur, keine Diktatur einer
Minderbeits-n-vvve ertragen. Aber «ine Schande
wäre es Nr Deutschland, wenn uns die Feinds, die
nur mit einer vecktmäßiaen .deutschen Reaeuung
unterhandeln wallen, -erst die Einberufung
einer konsttt'mensNd-n Versanrmlnnv anbeiek-

Die Räumung der besetzten
Gebiete
(in Westen gebt bisher, soweit es sich um den
Abmarsch geschloffener Truppenteile handelt,
vlanmäßia vor sich. Trotz großer Schwierig-
keiten ist es biskrr auch aelunaon. au sre ick ende
Berpflegun« heranzufcha,fen. Die Räumung der
besetzten Gebiets und des westlichen Rbemufers bat
allerdings durck die Zusatz bist immungen des Ober-
kommandos der Alliierten die erst noch der Aus-
gabe unserer Marickbeseble bekannt wurden eine
bedeutende Erickwernis erfäbren die
«inen geregelten Abmarck! in der fesisefetzten Forst
stellenweise unmöglich macht. Die Oberste Heeres-
leitung ist beim Oberkommando der Alliierten
ernstlich vorstellig aeworden. bisher iödock obne
Erfolg. Nack dm Bestimmungen soll von unseren
Truvven geräumt kein:
1. Vis 17. November mittags das Gebiet etwa
bis zur Linie Antwerpen — Termonde—Alofft-
Hal—Ekatelet. halbwegs Maubeupe—Namur—Gi-
vet—iNeufchatoau — Breton-Lonswy — Bricy
—Metz — Falkenberg — Fjnsiinaen — Zabern —
Oberebnbeim — Scklettstadt — NeuBreisack u.
westlich des Meins bis zur Straß« Neu Bveisack-
Basel.
2. Ms 21. November mittags das Gebiet westlich
vom Turnbout-Haffelt-Kanal — Dienst — Tirle-
)mout — Huy bis zur Nordgrenze von Lnremburg.
'«ans Lurvmburg. Saarlouis. Saarbrücken mid
'«an» Elkaß-Lotbrinaen.
8. Ms 27. November mittags dm Rest von
Belgien.
' f. Ms »MN 1. Dezember mittags das Gebiet
westlich des Rbeins bis Tüssekdopf—Neuß — west-
lick des Epst-Fluffes bis zur Straße Düren—Köln:
ferner das Gebiet etwa Lis zur Linie Düren—-Zül-
pich—Erft. Glaadt—Obe«-Bettingen-zMüll«nbann
—Salm — Wittlich — Bernkaltel. Hermeskeil,
Neuborn — Lanaenback — Eries — LandstuLl —
Kaiserslautern — Neustadt — Speyer — Rhein bis
»ur Schweizer Grenz«.
5. Ms »um 5. Dezember mittags das Gebiet
westlich des -Rbeins bis Remagen, dann etwa bis
»ui Linie Schattenbach — Mayen—Cochem—Sim-
mern—Stmmern--Fluß — Sobernbeim — Meisen-
heim — Ober — Moschel — Bad Münster a. Stein
—Möbstern—Wörkstckdt—Hesloch—^Worms.
6. Bis 9. Dezember mittags der Rest des linken
Rbeimriers.
7. Aus dem Ostufer des Meins werden d'e Al-
liierten di« drei Brückenköpfe Köln. Coblen» und
Mainz mit ie 30 Km. Durchmesser besetzen. Der
Wrückenkovf von Köln umfaßt etwa die Lmi« So-
lingen—Wermelskirchen laußschl.)—Sindlarr laus-
schließlich) — Neunkirchen — Geislingen. Der
Wrücksnkovf von Coblenz umfaßt etwa di« Linie
Lin« (ausschließlich) — Roßbach — DLllmerod —
Di«» — Klingelbach — Dorn'ck. Der Brücken-
kopf von Main« umfaßt etwa die Linie Lorch saus-
fchließlrck) — Lauferstaden saus^chleßlick) — Mi-
chelbach — Melsdorf lausschließl ch) Ober-Ursel
(ausschließlich) — Steinbach — Frankfurt a. M.
(am schließlich) — Langen — Darmstadt (aussckl.)
'— Pfimastadt (ausschließlich) — Gernsbttm (aus-
schließlich, s — Ferner ist seitens der Alliierten als
neutral« Zone «in Gebiet bis 10»Km. östl-ch des
Rbeins und an den Brückenköpfen bis 10 KM. 8st-
lick der Brückenköpfe bestimmt wordsn. Die Räu-
mung dieser Gebiete von unseren Tamvven muß Vs
»um 13. Dezember mittags durchgesührt scku. Dis
Truvven der Alliierten weiden iedesma-l nach Ab-
lauf der Frist in die geräumten Gebiet« einrücksn.
* Zurück aus der Türkei. Generalleutnant von
Seeckt. zuletzt Genevafftabschef der türkischen
Armee, ist in Berlin eingetroiffvn. Der Abtrans-
portder deutschen Truppen aus der
Türkei vollzieht sich nach allem, was man hört,
durchaus normal und in guter Ordnung.

wohl. Dabei war «x heiter und lebensfroh, aber
er batte nichts von der Oberfläcklickkeit und Bla- .....
st«rthe-.t, jo vieler anderer, die ihr« Aufgabe darin ankamen, war Helmstedt süwn da. mit drei mäch-

Nachbarstaaten
Frankenthal, 17. Nov. Dor hiesige Arbeit^
und Soldatenvat sieht sick in einem seharnisÄ".
Erlaß veranlaßt, gegen das Benehmen zahlreicks
weiblicher Personen vorzugehen. Während
gefangenen Franzosetz. Ruffen und Italiener ftt'
ausgehen durften, haben sie sich diesen buchstübt'"
an den Hals geworfen und das ang«E
der heimkehrenden Kämpfer. Wer noch einmal
wischt wird, kommt bis zum Abtransport der Ws
fangenen ins Gefängnis und wird durch offen»
lichen Anschlag an den Pranger gestellt.

Deutsches Reich
Die Kohlen
Das DemobrlmachungsEt und der Reichs
kohlenkommissur geben bekannt, daß der Rückstrom
des --eeres die Eisenbahnen, so stark beanspruch!
daß der K ah le n v er ja n d der westlichen M«
vier« für kurze Zeit notgedrungen sehr starl
sinken mutz. Die Eisenbahnen. Gas-, Wassel»
und Elektrizitätswerke, di« NahrungsmittelindU«
stri-e und sodann der Hausbrand müßen bevorzug»
Verven. Die Gejamtindustri« muß mit ungewöhn-
lich starken Ausfällen und zeitweiliger Unter«
brechung der Kohlenbelieferung rechnen. Di« vor»
haNdenen Kohlenvmräte müssen aufs äußerste ge-
streckt werden. Richtschnur Mr die Betrrebsleitum
gen mutz sein, bet knapper oder auch bei zeitweilig
ausbleibender Zufuhr ihr« Arbeiter weiter zu be-
schäftigen. Arbeiterentlassungen dürfen aus dieser
Verschärfung der Kohlenlage heraus, die hoffent-
lich von kurzer Dcüuex sein wird, nicht statt'
finden.
* Der Bundesrat. Der Reichsanseiger verösseni
lickt folgende Verordnung über di« Ermächtigung
des BundWnats »ur Ausübung vom Verwais
t umgsbefugn iss en: 8 1. Der Bundesrw
wird ermächtigt, die ibm nach den Gesetzen um
Verordnungen des Reichs rustebenden Verwob
ruwasbeiuaniffe auch fernerhin aussuüiben. 8 »-
Diele Verordnung bat Gesetzeskraft und tritt E
ibrer Berkündiauna in Kraft.
* Coburg und Bayer«. All« Abgeordneten de»
Coburger Landtages traten für den Ansckluß des
Herzoatums Coburg an die Republik Bayern
0'!N.
* Aenderunaen bei Berliner Zeitungen. TM
..Vosliicke Zeitung", die noch aus der Z«n
ihrer Begründung im 18. Jahrhundert den Unter-
titel ..Königlich privilegierte.BeM-Mche Zeitung
von Staats- und gelehrten Sacken" führt Kat da?
..königlich privilegierte" weggelaffen und nennt u»
hinfort nur noch ..Berlinische Zeitung von Staats
und gelehrten Sacken". Die ..Kreuszeitnno -
säe bis Montag abend die Losung Mkrte ..Vorwärts
mit Gott Mr Könia uäd Datevlcnw" bat dies
der Drenstag-Moraenausaabe zum erstenmal r-ck»
gelassen. ,
* Die Titel der Negierunasmitalieder.
Mitglied der Micksreaieruna der VoNsbeaE
tragt« Dr. Lanbsbera. bat im einer Unters
duna darauf kinaewiesen. daß Amt und Titel em^
RetchsLawzlers nickt mehr besteben und daß dir
neu« Reai-eruna sich aus sechs gleichberechtigten
nistern zuscmrmensekt und zwei alenbbsreckt>M-
Vorsitzende habe. Ebert und Haas«. Die Hk'-rs«
wollen weder Minister nock Kanzler, noch Vize-
kanzler beißen scheinen sick aber den Titel Staats-
sekrttäi- yofnN-n ->,i, laffen ,
* Das Kadettenhaus Oranienstei« wurde an
10. November aufgelöst. Die vorhandene"
Anlagen sollen zu einem Krüppelheim ver-
wendet werden.

Kunst und Wissenschaft
* Ksnzernbildung im Verlagsbuckhandel. A
wir von unterrichteter Seite- erfahren, ist
der Verlagsanstalt jS. Fischer in Berlin, s j
Kurt Wolf f-Verlag in Leipzig und der Drud» >
Drugulin in Leipzig eine Interessen»
meinsch-aft abgeschlossen worden, die sick A
nächst auf bi« Herstellung der Verlässwerck „ !
streckt, in absehbarer Zeit aber auch ein« «esa>
liche Beteiligung varsieht. Beabsichiigt rst
der Eintritt einer Papierfabrik in dioen
effenkre'S, doch sind die Verhandlungen hierzu »
nicht abgü'chlossen. Im Hinblick darauf,
beiden Berlagsgesthä-fts mit f»st sämtlichen UA,
gen größeren Verlagsae-sellsckaften ein, aeme .
m-os Abkommen getroffen Laben bezüglich
Vertriebes ihrer Büknenwevks. darf erwartet w
den. daß die Koniernbildung auch ans d°e.u
gen Verlagsgesellschaften allmählich übergrest»-


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