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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0711

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ü>.^ag, -eu «2. Lrovembec rul8

Ferusprecksr Rr. 82 und 182

Seite 3

die deutsche demokratische Partei unter
-»uit'imvmuna der Fortsckrittlccken Volksoartei ae
Mundet Tt. fordern wir unsere Organisationen aus.
bön An j ch l u n an dis neue Partei ungesäumt
v o l l z Lebe n.
n '»iach der Täglichen Rundschau soll sich der
Vorstand der deutschen demokratischen Partei
Wammechetzen u. a. aus den Herren Fischbeck,
Wald st ein. Preuh, Tlreod.' Wolff. Alfred
<veber und drei Frauen.
Darmstadt, 21. Noo. Nach Auflösung der
"beralen Parteien wurde heute abend
unter grosser Betetliguna eine neu« denwkra-
llschs Partei gegründet, die eine Zusammenfassung
»»er freihoitlich gesinnten Männer und Frauen
bilden soll.

Badische Politik
Leitung des Murnwerkbetrieües. Kltr Lei-
»vi^ Akuraweribetriebes wurde mit der Be-
..Grotzk«zoalicke Direktion des Murs-
diro»^ ^n« besondere unter der Aussicht der Qber-
^t<>a„ » des Waller- und dtrakonbaues stellende
tvurt^ errichtet. Der Direktion des Murmverkes
tickt» l>. a. folgende Aufaacken. »uaswffeLen: Ein-
luna und Leitung des gesamten MuvcnvLrkbetrie-
bon «i^rlxtltuna sämtlich.'r Anlaaen. Abicklub
tliid s»"iräaen über Strom-abaabe und Strombezna
r^mrauna des mir den Murawerklletrieü be-
._I lben Rockmiuasweiens.

Deutsches Reich
. '' Vreunea und Voien. Zn einer Versammlung
Pchener Arveiter- und Soldatenuates iübrte
^Uterstaurslekretä: Ger lach aus. da» die Dcut-
>»en die volnücke Frage als Frage der Zukunft de-
' kann men. Es liaitu'te sich weder um eine deutsche,
«dm um sine volnüche Fraao. imMern um eine in-
ldrnationale Frage, di« von dem FrieLens-
vilMek entschieden werden mülle. Das SeMtbe»
Mminunasrechc werd« auch in Beaua auff Voiett ae-
^Äut webdeii. Keine national« Minderbeil solle
""lbrdrückt werden. Der Gedanke der GuünLmu»
I, ^ganiiation ein« cheimatickukss Okt dürfte
. lrlleicht Mevtlüllia werden, Es vertrage ach ie-
'n« lktcht mit der Absicht der Rvmerung. dak? Teile
r-n Vvouken veraswalt.at wevdoin. Lsullicktlick der
vlnMen Lvracke teilte der UnteÄtaatssekretär
Ut das; die Rsaierung es iür selllllweMändl.ch
"llite. Luk ,j« mit als Amtsivracbe einae-iübrt
werde.
. , Heise« ei« Wablkrejs. Tffe neue Regierung
«eb»"^ Ab acht, dt« Wahlen Nr die verffassuna-
Lmüdesoeriammlung »lsb-sld eimZubevufen,
aanrs Land wird einen Wahlkreis
te« iltoaü die Wahlen ein möglichst unverfälsch
de« ber volitÄcken Auriasiuna des Arllenlan-
biete« wird. F» Aussicht genommen ist. d.e
Fäulen in erster Ltälite des Zanuar uäch-
-l-abr«s stattfinden Lu lallen. Ein belli mniter
TAlNin kann noch nicht iestgesM wvvLen. weis all-
wartet werden mull. inwieweit die Äeiekuna der
»F^>l-nz Rheinhessen durch die alliierten Truvoen
auch dÄ? sonstigen, woaem der durch Starken-
rührenden neutralen Zone noch eLfolaenden
^ronEu^E^ eine allgemeine Wahl ermöglichen.
,» Di« Beraesellschaftlichun« der Betrieb«. Die
tun"Eoil- die die Bolksboaufftragtsn mrr Erfftat-
.«uvs sMouNMen Gutachtens darüber einas-
welche Betrieb« sofort vergeseMchaPl ckt
' knFF? solle«, wind L.Ä. »uffolee aus Vrof.
1 ?'l°d. Pwf. Ernst Francke. Malter Ra-
Privatdment Dr. Lederer Dr. Vo-
'».1'«*!«' Dr. Rudolf Liilfferdina. Karl
»rTv^/bky. 5>oinrich Eunow und Otto löue
»s-^bkcn. Eg ist möglich, dall noch weitere Mit-
krmuaeMgsn werden.
a - »^bkar Vönsge« s. Geheimrat Oskar Böns -
binstmvüiaes Mitglied der national liberal en
, ein Führer und Mitbegründer der iung-
„ raue« Bewsauna. ist am lebten Sonintaa der
«>nvp« ttleaen.
Lat?""^bera. Der Volksbeauftvaate LandSberg
Le« Prellereferat anSckeidemann «ba-ege-
dEr an seiner Stell« dl« Finanzen

Ernährung-
und Uebergangswirtschaft
ton m^Ebki- mit Maschinen. Die Wswtrtlschaktuna
to^P^^ugmatchinen. elektrischen Maschinen Lo-
das umd landwirtschaftlichen Mchckinen durch
° AM««, und MumtionsbesckaMinasamt ist
'«ebah^„ woüden.
leist .^bbleimot. Wie di« 5mndölskammer mlt-
in der nächsten Zeit mit sinsr starken E i «--
Z^»,""runa der Kohlen lieferuna der
lex« ' nrieM rechnen, lodall die Stillegung wei°-
de>in»^^brbkicker Betriebs voraussichtlich nicht üu
veM;Fbn iein dürste. Es kann -deGbailll den ae
^ei> Betrieben nur dringend geraten wer-
ki2u«s^? . vorhandenen Kablenbelländen so
^^alteriffch wie möglich mwttMeden.
Aus dem Leserkreise

Mehr Rücksicht!
einzelnen Behörden scheint troll der Unv-
da« inmner noch L>as Gefühl ru bestehen, dcrll
k>un für sie und nicht sie für das Publt-
dm, stud. Zch eibielt am Mittwoch früh von
kart« St eu erko m m illär durch Bast-
woch ,7^ Asttiforderung. an diesem felben Mlitt-
schü«t^"""ita«s Zwischen 1V und 11 Ubr im Gs-
ms,i.,..'A"Mk'er des Kommissärs M erscheinen. Ab-
Vovhe/ die Karte laut Boststemvel cmr To«
ausseti- ^ie Bost morgens erst sü Siner Zeit
rrlrid. in der ich schon meinen: Be-
ker war es mir üborkauvt nickt möslick.
«-unm^-^ung Folge m leisten. Es ist aber
klls un»ulällia su bezeichnen, wenn
^imit^^/''b'dermta'en sotusaaen erst in lellter
^eruislich. "^w'-dt werden. Sa aleichMlAa sind d-ie
«c» 4,-^.".-^»tsrellen nickt. Last nickt auch von ei-
darf Rücksicht auf diese verlangt we'd n
ballen E absolut zu verlangen, das; in solchen
tg.-, koch fast nie eilig sind, d'e Behörde
kSselltp» ' »tindestens drei Tao« vor dem fest-
en Termin benachrichtigt —«.—

z Aus LmdL UUÄ UmgsgenÄ
Srrahenbe1c«chtttttg, Gas- «nd Strom-
lieferung
Wir «halten von der Direktion der st äd t.
Werke folgende ZuiLciit:
Zn den leisten Tagen sind io viele mündlich« uitd
schriftlich« Anfragen u. Beschwerden wegen unge-
nügender Strakcnbeleucktung bei uns
eiwaeaangsn dcrft wir u>rs genötigt sehen, den
Fragestellern und Beschwerdeführern durck Ver--
mittsluma d« Tatteszeitunasn eins Aufklärung zu
geben:
Dis öffentlich« Beleuchtung müllte bald nack
Kriegsausbruch» »veaen der Sckwieriakeit. Koksten
in genügend« Alenas zu beschaffen, wie in ande-
ren Städten so auch in 5>eidelbera. eingeschränkt
werden. Eine wesentliche Einschränkung er-
fuhr die öffentliche BelLUcktumr durck die Verord-
nung der Rsickskmnimillare für Gas und Elektrizi-
tät im Sevtember 1917. Die Durchführung dieser
Verordnung ernstes sich Lei der schwierigen Koblen-
laae als ein« unabwoisbare Notwendigkeit, sollten
nickt die Gas- und Elektrizitätswerks ganz zum Er-
liegen kommen. Die nickt benu-tsten Strallenl-ater-
nen müllten, um st« vor mutwiMa-en Zerstörungen,
die leiider in ziemlich erheblichem Umfang« vor-
kamen. zu schrillen, «baenommen und aufbewabrt
werden. Sofort nach Eintritt des WÄKnstillstan-
des wrrrde mit d« Znstandselluna d« Laternen und
der Deleucktunasaegenstände (Brenner ulw.i be-
gonnen Md es konnten in wenigen Tagen mehr
als hundert öffentliche Laternen, dauunt'er arick die
elektrischen Bogrnlamvsn am Msmarckvlall und in
der RstbUbackerstvalle awaebsackt vmd wieder in B«-
nulluina aonommsn wenden. Das gesamte Personal
unserer Zustallationsabteilung ist mit dieser Arbeit
beschäftigt und wir baffen alle berecktiaten Wünsche
bezüglich der Strassenbeleuchtung in kurzer-Zeit eü-
füllen W-können.
Mir möchten fMoch bei dies« G-slsasnheit dar-
auf Hinweisen, dall die Kohlenlieferung kür
die Gas- und Elektrizitätswerke in den beib-m lell-
ten Alonaten dieses Zabres infolge der hanivtsäcklich
durch die Grstwe-Erkoankuna unter den Bergleuic-n
verminiderten Förderung einen stark«« Rück-
gang erlitten bat und leit etwa 14 Tagen mussten
die Lieferungen wegen des herrschenden Waaene
nraiiaels fast ganz eingestellt w«den. D-i«
Gensravd'irektion der badischen StalatsS'senbabneir
teilte vor erni«n Tagen mit. dall die Lisenbalmen
in den nächsten Tagen durck die Rückbeförderung
der Truvven rmd die Lobensnrittelboförderuna auis
äullerste in AnsvruL genommen seien und dall die
Beförderung von Kohlen — ausgenommen Daus
brand — im allgemeinen unterbleiben mülle.
Die Gas- und Elektrizitätswerke sind allo genö-
tigt. ihre lellten Bestände anzunreif en
und die geringen Koblenmaräte zu veraasen Lezw.
zu versäumen. Zn vielen Städten mutzten schon vor
längerer Zeit Gassverrstuud.n einasiührt werden.
An 'den meisten Städten ist die Benützung von
Cas-Deiz- und Badeöfen verboten, in einigen ist
es nickt erlaubt, in einer Wobnuna mehr als eine
Flamme zu brennen. Von all dielen Matz nahm en
ist 5>eidelbera bisher veockont aeblicüen. Di« Be-
völkerung wird es dak« wohl verstehen, wenn wir
die dringende Bitte an sie rickten. äullerste
Svarsamkeit im Gas- und Stromverbrauch walten
zu lallen und den von uns veröffentlichten Beschlug
des SbcMvats und des Arbeiter- und Soldat envats
zu befolgen. Zeder unnötige Verbrauch mutz ver-
mieden werde«. Zn jeder Haushaltung sollte ne-
ben dem Gasherd die Kochkiste benützt werden. Nur
dann, wenn unsere Witte erfüllt und unser« Mah-
nung beacktet wird, kann eine aereaelte Gas- und
Stroyrliefsvuna in Aussicht gestellt werden.

s Die Rückkehr der 110er. Vom Ersatzbataillon
11Ü in Mamwhmm wird uns mitaeteilt. datz die
letzte dort einaoaanaene diackrccht vom Feldre-
aiment -aus Trier stammt. Danach wird das
Reainrent vor Mitte nächster Woche Lier
nickt eintreffen. Es marschiert im Verbands der
ö. Armee üb« Tri«. Mdinz nach hier. D« Ein-
zug des Roainnents in untere Stadt wird rechtzei-
tig bekanntaeaeöen. Alle Anfraaeil -bei 'dem Ersatz-
bataillon und bei den Sckriftiectunaen d« Zeitun-
gen lind daher LLerilüllia.
* Die kriegsgefangenen Offiziere in LeidelLera.
Wie das Generalkommando mitteilt, ist den bi«
unterasbrackten krieasaeianaenen Offizieven für
den Refft ihres 5>ier!eins freier Ausaanggc-
ttattet. An die Bevölkerung L>eidelbüras eracht
deshalb das Ersuchen den fven:den Offizieren nichts
in den Weg »u legen und ihnen auch das Einkäu-
fe:: von Andenken zu acstattcn. — Wir möchten dem
nock hrnLUfüaen. datz von der Heidelberger Bevöl-
kerung bei all« L>öil?ckkeit die gebotene Zurück-
haltung beobachtet wird. .
* Gefährliche Unsttte. Ben dem starken Durch-
zugsverkehr von Lastautomobilen und sonstigem
Fuhrpark hat sich die Heidelberger Äugend unge-
wohnt. von hinten auf die Wasen zu springen,
ein Stück mitzuftchren und dann in voller Fahrt
wieder abzuspringen. Welch« Gefahren damit für
die Kinder verknüpft find, zeigen .zwei fast gleich-
lautende Meldungen aus Karlsrrche und Oppenau
bei Oberkirch, wo eia UMriser. bemo. in dem
zweiten Fall ein IVjähriger Schüler beim Ab-
springen von dem nachfvlgeiuden Auto überfahren
und getötet wurden. Es ist dringend geboten,
das; die Eltern ihre Kinder anhalten, auf andere
weniger gefährliche Weife ihr« Freude über di«
Rückkehr unserer Soldaten zu zeigen.
Vorsicht bei Bittstellern. Neben dis Witts, dis
zurückkebve-nden Krieger mit FrenndkiMckt amfzu-
nebmen. mutz leider die ganz entschiedene Mahnung
treten. Hausfremden an der Tür keine Unteüstiill-
una zu »eben. Der Strom der zuvückrlutLirden
Heere wirst viele Lwoifelbaffte Existenzen an Las
Ufer, deren Zumm wir Lier in Heidelberg mit al-
len Kräften verhindern müllen. Auck heimische
lichtscheu« Elemente glauben wieder ihre Zeit ge-
kommen. Dagegen schützt nichts, als die stets von
neuem wie-Lorbolte Mahnung zu befolgen: kei-
nemFremdenan der Türe etwas zu-ge-
ben. sondern ibn an die z-ustebenden Nevsoraungs-
stellen öder die Heidelberg« Moklfabrtsstelle zu
weisem und sich selbst mit dies« wegen eventueller
Lnterstütznva i-n Verbindung z» setzen.
§ Dienstsubiläum. Sein 25jiihriges Dienstfubi-
läum feiert heut« Lorenz Knäbel als Pförtner
der -hiesigen Universitäts-Augenklinik.
* Erleichterung der Bezuasschsiiurslickt? We
die Textilwohe mitteilen zu können glaubt^ stebt
eine aratze Erleichterung der VezuasickeinMickt
unmittelbar bevor

/ Zur Wahlberechtigung der Frauen zur. Ba-
disch«« Natisuaiveriammluna. Die Recktsickuk-
stelle für Frauen und Mädchen. Hsidelbeva. mackt
darauf aufmerksam, da» nur die Frauen wablbe
rech trat sind Sie am Tage der Wahl Bakuerinnen
sind. Viel« in B-aden ansässige Frauen Und es
aber nickt! Z. B. nickt Witwen von Württem-
bergern. V re allen. Bauern. Sackten uüw.. da solcke
die Staatsanaohöriakeit des verstorbenen Eheman-
nes Leibsbalten. auck nickt eine grolle Zahl le-
dig« Hf« in: Berufe stehend« Frauen, d-ie sich
zwar vielleicht längst als Badnerinnen Wllen. e«
aber bisher unterlallen Laben, die badische Staats-
aimekörisksit ausdrücklich zu evwerLen. Es ver-
säume es ksine Frau in Baden, noch Letzt dies nack-
zubolen ustd einen dahimrsbenden Antvag beim
Bezirksamts zu stellen. (Siehe auck Anzeige.s
Bom Rote»; Kreuz. Der 41. Monatsbericht
(Oktober -91.8s der hiesiKen Gefanasirc-Nfüvsoras
vom Roten Kreuz an dm Bezirksausschutz stellt
fest. datz. mit Rücklicht auf Weihnachten zugleich an
L47 Kriegsscsianseue aus dem bissigen Bezirk mit
472 Paketen meist über die Zentrale Stuttgart oder
Köln und 75 GeM-cndunsen frühzeitig vor der
Vgketkvenre versandt wurden: die Geldtenb-rnaen
gin«n nur nack Zavan. Zndim und über See. Es
ergab kick ein Aufwand von Mk. 7570.86.—, der
BezirksauFickust a-üb einm au.tzerordentlickm Zu-
schutz von AK. 2000.—. die Svetzden betrugen nur
Mk. 360.74. Uetz« die Bestellung in Frankre ck
liegen bereits aünstiae Nachrichten vor:. Wieder-
holt wird darauf aufmerksam gemacht, datz Photo
arav-bim. auch Bhotagravbiev.ostkartcn. zu. versm-
den verboten ist: nur aufgezogene Bersonenb'ld-
nille auf dünnstem Davi« sind -gestattet . Als
rvfouwill-i-ve Mitarbeit« kiiid Frl. Stark und
Herr Mnck-A>gner sinaetretm: Frau Dr. Sckrö-
der. die seit März p. Zs. ebenso tätig gewesen wer
trat a"s Grsundbntsrücksicktm zurück. Die Neu-
anmeA"--aen des Monats «gabm für. die G-fan-
aenetzfürsorae 262. für die Vermrtztennachforsckuna
216 sV-lle.
* Des Stosfandrangs wegen Mutzte die Ro-
-marsfortketzung heute ansfallm.
* Tödlicher Unfall. Kestern starb in: Akadem.
Krankenhaus der 10 Jahre alte Zobann Kühnle
von Hockenheim, an den Folgen einer Schädelver--
letzuns, die er sich beim Sturz von: Scheunen,ge-
bälk zuaezogen batte.
* Paliviherfcht. Festzrenommen wurden sine
Person wege-n Bettelns, ein« wesen Umbmzieben-!
und zwei Taglöhner wegen Otzdachlosiakeit Äuf-
ne griffen ward«: drei Schüler, der eine von
Main: und die beiden anderen von Ludwigshafen
die ihren Eltern entwichen waren.
l. Babstadt. 20. Nou. Welche Früchte die üb«--
nmucme deutsche BebandlunasweUe d« fvamö-
sikchm Krioo'aefccnnen-'n zeitigt ersieht man aus
folaen-dam Vorkommnis: Sonntaa Nock^ satzeu d'e
franMNcken Gefangenen, unter ihrem Wach-
mann Oswald in der bissigen RöstauvcLion Scktz.
Der Alackmann. -durch sein« ükerarotze Svmvath'e
Mr die Frainnaen b-kannt. -stinnmite in dos Hock
auk die MamöU-cks Revublik ein. Dann wurde e-n
Trinkgelage veranstaltet demnatzm. datz die
Franzosen ihren Wackinann nack Hauks scklevoen
mutzten. Als die Polizei Fsi-.v.rbmd oclbot sagten
die Herren Franzosen: .Es mbt keine Boltzsi mehr
in Deutschlivrd". und Handelim auck d-arnack. Sie
drangen in das Gastbaus zum Mtt« ein und ver-
langten weitere Getränke, was ihnen verweigert
wurde. Daraufhin aEm sie die Mirtsleute an.
warfen und scklnam Fensterscheiben ein und tobten
wie Wilde iodatz es einm Mrcktbaren Skandrl
g»b. Nachts 12 Ubr stamvstm sie an die Türe des
hiesigen Bürgermeisters und verübten dort weite-
ren Uniua und R-ubestöruna. während der Wach-
mann seinem Kannibalsraukche erlogen war und
einfach nichts mehr von sich wusste. — D« Soldat
ten- und Nubs'sterrat Mannheim ist von dem B-'r
konimnis benachrichtigt vitd zur Wrstvasuna der Ve-
tetl-iaten aufaefordert worden.
,,,, .. .... .. --
Gerichtszeitung
* SckLsfengtticht-Sitzuna vom 21. November.
Z o st Eva Maria, von HanLschubsbeim anaekl-aat
ineam Vergehens gegen die Verordnung betr.
Obstverforauna. «hielt 3 Mak Goldstrafe eck« 1
Taa Eeffänanis. Herion Beter vo> Scköran
wurde wegen Vergehens gegen die Verordnung
betr. Milchablieferung zu 80 Mark Geldstrafe oder
6 Tage Gefängnis verurteilt.
Mörzheim. 20. Noo. Das Schwurgericht zu Tü-
bingen batte den früheren Amtödiener und Feld-
webslleutnant Hsrm. Rittmann aus Neuen-
bürg wvam Mordes, verübt an seiner Fran zum
Tode »«urteilt. Zm Gefäimnille zu Tübingen
lernte Rittmann den Kaufmann N'kolans Me-n-
baM kennen, der ihm den Kaufmann Theodor
Rsutter aus Stuttgart emnfabl. nm ibn durch ei-
nen Meineid vor ein« Verurts'kuna zu retten.
Desbwlb battm sick Me-inbardt und Rittmann
jetzt vor der Strafkammer an Tübingen zu ver-
antworten. Diese verurteilte R'ttmann weam
Verleitung zum Meineid zu 1 Tabr 6 Wo-aten
Zuchthaus. Meinbardt wurde von der Anklage -der
Beihilfe freo-gsstrockon.

Kunst und Wissenschaft
* Tausend Mark als Breis« Mr die zobn ber-
sten Aufsätze über di« Fragen: Welche Rück-
wirkung witd eine Sozialisierung auf
Wissenschaft Technik. Kunst und Zndufftv:« aus-
übm? letzt die ..Umschau" ans. Näbers Betzin
armam dürck die ..U mscka u". Wochen-cknft über
die Fortschritte in Wissenschaft und Tcckn.k."
Frankfurt am Mai-Niederrad.
* Bros. Karl Lieüich. der als beliebt« Genre-
maler «ms dem Schwarzwald bekannte Kunst
mal« in Eutack bat am 17. November seinen SO.
Geburt«taa b-w-nnaen.
* Ei» bad'kb« Künstlerrat? Zn der Bad.
Llmdsszeikuna erbebt Altmeister Hans Tboma
in einem längeren Aufsatz« den Ruf nach der
Bildung eines Künstlerrates.
* Hans Krans-Brockmann. das frühere Mitglied
des Karlsruher Hoitbeaters. ist wie wir aus Ber-
lin erfahren, an dortigen matzgebenden Stellen zmr
Mitarbeit bei den nunmehr akut wendenden Tbs
at«fragen des Restbs in Aussicht genommen.

Wassersrande am 22. Novbr. 1918
Heidelberg: 1,03 m, Heilbronn: 0,30 m und in
Neckarsteinach: 0,57 m

Letzte Drahtherichle
Die Lösung strittiger Fragen
Berlin, 21. Noo. llek«r eine Reih« strittiger
Fragen im Wasfenstillstandsabkomnren ist durch
die ständige Kommission in Svaa eine lleberetn-
stimmung mit Atarschall Fach herheigeführt wor-
den. Di« wichtigsten Punkte sind:
In Elsas, - Lothringen können alle de-
mobil gemachten Personen, einschlietzlich Offiziere,
die bereits dort sind, oder dorthin entlassen wer-
den, verbleiben, oder dorthin vurückkehren. Mr
Vie besetzten Gebiete auf dsm linken Rhein-
ufer gelt, datz all« demobil gemachten Personen,
einschließlich Offiziere, dort vcrble:ben oder zu-
rückkehren können, wenn sie vor dem Krieg« dort
ihren Wohnsitz hatten. Ueber die Art der Be-
satzungstruppen in: linksrheinischen Gebiet ist noch
nichts verfügt. Dagegen Lesteht vollkommene
Uebeveinstcmmung, datz die deutsch« Ver-
waltung im linksrheinischen Gebiet während
der Zeit der Besetzung bestehen bleibt. Der
Schutz des Eigentums und der persönlichen Frei-
heit ist gewährleistet. Entgegen einige« zu Tagö
getretenen Ansichten ist festzustelken, datz alle Ver-
besserungen, nmlche die Waffenstillstandskommissio-ir
vor dem Abschstltz des Waffenstillstandes erreicht
hat, voll aufrecht «halten bleihen-, weitere Mil-
derungen wurden zedoch nicht «reicht.
Die deutsche Waffenstillstandskommiffion.
Ezberger, Vorsitzender.
Die Franzose« in Saarbrücken
Saarbrücken, 21. Nov. Die ersten feind-
lichen Vortruppen, etwa 200 französische
Infanteristen, sind heute vormittag Lier ein ge-
troffen.
Zum Schutz des Ostens
Berkin, 22. Nov. Wie der Lokal-An;einer hört,
lind zum Eckutz des Ostens Truvven des Rekvuteiu-
devots der 2. Gardedivision sowie zwei Pio-
nierkomn^onien nunmehr nach Vale» aba».
fahren
Die Italiener vor Innsbruck
Znnsüruck. 22. Noo. Heute früh machte der Nüv>
aermetst-er durch Malaie Mtteiluna von Lor be-
vorstehenden Ankunft italienischer Truv-
ven in der deutschen Stadt Znnsbruck. Mitt aas
kan: jedoch die Mtteiluna datz die Ztakiener Be-
fehl «halten hätten, nickt nack Znnsbruck einzu-
niarlickieren und datz sie vorläufig in Matrai bleiben-
Vor dem Sturz der russischen
Bolschewiki?
BAcki«. 21. De». Nack »uvevlälliaen Nachrichten
ist von der Sowjetregierung ««geordnet worden,
daß das Kriegsschiff „Aurora" an der New««
Mündung stets unterDamvf gehalten wird. 14
KoniMffare beabsichtigen im Falle der Gefahr Mit
dänischen Schiffen nach Kopenhagen auszureisen.
Falls dort eine Landung unmöglich sein sollte, wirb
eine Wasserreise nach Brasilien geplant. Eine Be-
kräftisung erfährt diese Meldung dadurch, datz viel«
der -russischen Bolschewisten ihr« Familien und ihr
Vermögen schon bei de« sozialrevolut'onären Put«,
scheu im Fünf ins Ausland, besonders in dis
Schweiz, gesandt'haben.
Ein Entente-Ultimatum
Sacra. 21. Nov. Die Mornina Dost meldet, ddb
ei« Ultimatum der Alliierte« an die Bolicke-
wikireiLeruna in Moskau unmittelbar be-
ll o r st e h e.
Die deutschen Kolonien
Walter Lang, der englische Kolonialminister,
teilte dem Generalvertreter von New-Südwales
mit, Latz er durch den englischen Premi rministei
ermächtigt sei, über die Zukunft der deutsch«» Ko-
lonien das Folgende zu erklären: Die Ansprüche
der englischen Dominions sollen unterstützt werde«
Lloyd George bat dies bereits den Vertretern de,
Alliierte« auseinandergesetzt.

Berlin, 21. Nov. Wie wrr von zuständige«
Stelle erfahren, ist am Mittwoch auch die dritte
U-Boots staffel, bestehend aus 21. U-Booten,
aus Helgoland zur Uebersabe ausgelaufen. Di«
vierte Staffel wird am 22. Nov. mit dem Be-
gleitschiff „Alexandra Woermann" folgen.
Berlin. 22. Nov. Gegenüber anderslautende«
Pressemeldungen ist festzustellen, datz Generalseld-
marschall von Mackensen sich bei seinen Trup-
pe« in Hermannstädt befindet und dort bleiben
wird, bis der Abtransport bewerkstelligt ist.
Danzig, 21 Nov Ueber Westpreutzen geht seit
letzter Nacht starker Schneefall nieder. Da-
durch wird die Einerntung von M llionen Zent-
nern Kartoffeln und Rüben, die durch die herr-
schende Grippe und die abrückenden russischen
Kriegsgefangenen verzögert wurde, zur Unmög-
lichkeit. Die Felder sind zentimeterhoch mit
Schn« b«deckt.

WitkrMBbeobachtllWeilÜek prilrl'i. IritAZ
Ain 22. November löti, msrze:Z 7 Uhr.
A ärme-
Eraoe
n. Eels.
niedcrst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind,
richluirg
Himmel
Luftdv.
mm
— 0,4
D
— 0,0 -h 6,5 j Ost
Niederschlag
Ut lwerte von gestern;
Ts operaruc 3
Kunstdruck 4
Lcelauve Feuchtigkeit 71
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Verantwortlich für den ge,am:en Textieck
Kur: Fischer
für Len Anzeigenteil Hermann Beyerl«»
Rotationsdruck und Verlag
Theodo» Berkenbusch, sämtl. in Heidelber-
 
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