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Der Eikonogen-Entwickler.
erreichen durch sehr schwaches Anrufen in altem, gebrauchtem
Entwickler und ohne Abspülen schnell folgendem Weiterent-
wickeln in frischer Pottaschenlösung bis zur genügenden Kraft.
Heutzutage sucht ja fast jeder Plattenfabrikant sein grösstes
Heil in der Herstellung der empfindlichsten Platten, ob
das die Schuld der gesteigerten Nachfrage von Seiten der
praktischen Photographen ist, mag ich zur Ehre meiner ge-
wissenhaften Porträt-Collegen nicht annehmen, die da wissen,
dass damit den Erzeugnissen der Atelier-Photographie, soweit
nicht sehr bewegliche Objecte in Betracht kommen, nicht
sonderlich gedient sein kann, da diese gequält gesteigerte
Empfindlichkeit stets auf Kosten der feinen Modulation im
Negativ geht.
Wenn sich die annähernd gleiche Empfindlichkeit durch
einen Hervonufer herstellen lässt, welcher also die Anwendung
weniger empfindlichen Plattenmaterials zulässt, so wird es ein-
leuchten, dass dieses bei weitem vorzuziehen ist, da sich
technisch plastischere und künstlerische Bilder erzielen lassen.
Eikonogen hat jene gute Eigenschaft, es ist circa ^mal
empfindlicher in der Wirkung als andere Hervorrufer, selbst
Oxalat mit Natronvorbad.
Zum Schluss noch einen seiner nicht geringsten Vorzüge.
Wer kennt nicht die Abhängigkeit der Entwickelungslösung
vom Temperaturwechsel. Im Winter wiederholt sich stets die
Klage über unempfindliche Platten, während doch vielfach die
Ursache nur an der Verwendung nicht angewärmten Hervor-
rufers liegt. Die heissen Sommermonate machen vielfach Eis
nothwendig, um Verschleierung zu verhüten.
Die Erfahrungen eines Winters und Sommers belehrten
mich nun, dass Eikonogen wenig durch Kälte und gar nicht
durch Wärme beeinflusst wird, selbst während der heissesten
Tage erzielt man ohne Anwendung von Kühlmitteln ebenso
gute Resultate wie sonst und müsste sich aus diesem Grunde
schon seine Einführung in heisse Klimate empfehlen.
Bemerken möchte ich noch, dass ich nur den Pottaschen-
entwickler verwende und Lösung I (Soda) nur hier und da
zum Anrufen verwende, dass ferner die Lösung, etwas reich-
lich genommen, elegantere Negative gibt. Auf Grösse 13X18
nehme ich 100 ccm Flüssigkeit mit 1 Tropfen Fixirnatron
1:5 und entwickele 3 Platten nacheinander darin, es ist
nothwendig, das Natron erst vor dem Gebrauch zuzusetzen.
In Vorstehendem glaube ich der Vorzüge genug an-
geführt zu haben und erreichen diese Zeilen schon ihren Zweck,
Der Eikonogen-Entwickler.
erreichen durch sehr schwaches Anrufen in altem, gebrauchtem
Entwickler und ohne Abspülen schnell folgendem Weiterent-
wickeln in frischer Pottaschenlösung bis zur genügenden Kraft.
Heutzutage sucht ja fast jeder Plattenfabrikant sein grösstes
Heil in der Herstellung der empfindlichsten Platten, ob
das die Schuld der gesteigerten Nachfrage von Seiten der
praktischen Photographen ist, mag ich zur Ehre meiner ge-
wissenhaften Porträt-Collegen nicht annehmen, die da wissen,
dass damit den Erzeugnissen der Atelier-Photographie, soweit
nicht sehr bewegliche Objecte in Betracht kommen, nicht
sonderlich gedient sein kann, da diese gequält gesteigerte
Empfindlichkeit stets auf Kosten der feinen Modulation im
Negativ geht.
Wenn sich die annähernd gleiche Empfindlichkeit durch
einen Hervonufer herstellen lässt, welcher also die Anwendung
weniger empfindlichen Plattenmaterials zulässt, so wird es ein-
leuchten, dass dieses bei weitem vorzuziehen ist, da sich
technisch plastischere und künstlerische Bilder erzielen lassen.
Eikonogen hat jene gute Eigenschaft, es ist circa ^mal
empfindlicher in der Wirkung als andere Hervorrufer, selbst
Oxalat mit Natronvorbad.
Zum Schluss noch einen seiner nicht geringsten Vorzüge.
Wer kennt nicht die Abhängigkeit der Entwickelungslösung
vom Temperaturwechsel. Im Winter wiederholt sich stets die
Klage über unempfindliche Platten, während doch vielfach die
Ursache nur an der Verwendung nicht angewärmten Hervor-
rufers liegt. Die heissen Sommermonate machen vielfach Eis
nothwendig, um Verschleierung zu verhüten.
Die Erfahrungen eines Winters und Sommers belehrten
mich nun, dass Eikonogen wenig durch Kälte und gar nicht
durch Wärme beeinflusst wird, selbst während der heissesten
Tage erzielt man ohne Anwendung von Kühlmitteln ebenso
gute Resultate wie sonst und müsste sich aus diesem Grunde
schon seine Einführung in heisse Klimate empfehlen.
Bemerken möchte ich noch, dass ich nur den Pottaschen-
entwickler verwende und Lösung I (Soda) nur hier und da
zum Anrufen verwende, dass ferner die Lösung, etwas reich-
lich genommen, elegantere Negative gibt. Auf Grösse 13X18
nehme ich 100 ccm Flüssigkeit mit 1 Tropfen Fixirnatron
1:5 und entwickele 3 Platten nacheinander darin, es ist
nothwendig, das Natron erst vor dem Gebrauch zuzusetzen.
In Vorstehendem glaube ich der Vorzüge genug an-
geführt zu haben und erreichen diese Zeilen schon ihren Zweck,