Typographischer Farbendruck.
125
linder geklebt. Das Zurichten erfolgt gleich in der betreffen-
den bunten Farbe, welche man auf die Walzen streicht und
verreiben lässt. Durch diese Manipulation kann man bis zur
Vollendung der Zurichtung die Farbe stimmen, und wenn die
Nuance getroffen ist, nach abermaliger Reinigung aller mit
der Farbe in Berührung kommenden Theile, dieselbe in den
Farbkasten bringen.
Man muss sich stets das ganze Quantum Farbe, das be-
nöthigt wird, vorher anreiben, da man sonst Gefahr läuft, dass
man später die gleiche Nuance nicht mehr trifft. Es gehört
ein geübtes Auge dazu, um beurtheilen zu können, ob die an-
geriebene Farbe mit der Farbenscala genau übereinstimmt.
Die geringste Abweichung in der Nuance kann die Wirkung
des Gesammtbildes verderben.
Selbstverständlich gehört auch eine gute Maschine mit
empfindlichem Farbzeuge und genauer Registerhaltung dazu.
Ein kaum merkliches'Verstechen der Bogen beim Punktiren
erzeugt Ausschussdrucke. Deshalb eignen sich zum Farben-
drucke die automatischen Anlege-Apparate ganz vortrefflich.
’ Eine grosse Rolle spielt auch das Papier. Hat man die
Wahl, dann greife man zu dem unter dem Namen Chromo-
Papier bekannten gestrichenen und matt cylindrirten Papiere.
Auf demselben kommen die Farben in wunderbarer Weise zur
Geltung, und haben ein sattes Aussehen. In zweiter Reihe
empfiehlt sich ein gut satinirtes, weiches, dreiviertel geleimtes
Kanzleipapier. Ganz ungeeignet ist das ungeleimte Kupfer-
druck-Papier, da dasselbe die Farben zu sehr aufsaugt, wo-
durch sie stumpf erscheinen.
Die Deckfarben trocknen so rasch, dass man sie meist
hintereinander drucken kann. Der Zwischenraum eines Tages,
den man zur Zurichtung und Farbegebung benöthigt, genügt
in der Regel zum Trocknen derselben. Nach der ersten Lasur-
farbe muss man jedoch, wenn es sich um eine kleine Auflage
handelt, meist einen Tag aussetzen. Bei grossen Auflagen ist
es jedoch auch hier oft möglich, ohne Unterbrechung fortzu-
arbeiten. Mit der Anwendung von künstlichen Trockenmitteln,
wie Siccativ, oder dem Einreiben mit Magnesia etc., muss
man sehr vorsichtig sein, weil darunter der Schmelz und die
Reinheit der Farben leiden. Man unterlasse es nicht, beim
Drucke aller Farben die Bogen mit Maculaturpapier zu durch-
schiessen, um das Abziehen auf der Rückseite zu verhindern.
Wie in den letzten Decennien die schwarze Illustration,
namentlich durch die Phototypie, eine früher ungeahnte Ver-
breitung fand und dem lesenden Publicum zum Bedürfnisse
125
linder geklebt. Das Zurichten erfolgt gleich in der betreffen-
den bunten Farbe, welche man auf die Walzen streicht und
verreiben lässt. Durch diese Manipulation kann man bis zur
Vollendung der Zurichtung die Farbe stimmen, und wenn die
Nuance getroffen ist, nach abermaliger Reinigung aller mit
der Farbe in Berührung kommenden Theile, dieselbe in den
Farbkasten bringen.
Man muss sich stets das ganze Quantum Farbe, das be-
nöthigt wird, vorher anreiben, da man sonst Gefahr läuft, dass
man später die gleiche Nuance nicht mehr trifft. Es gehört
ein geübtes Auge dazu, um beurtheilen zu können, ob die an-
geriebene Farbe mit der Farbenscala genau übereinstimmt.
Die geringste Abweichung in der Nuance kann die Wirkung
des Gesammtbildes verderben.
Selbstverständlich gehört auch eine gute Maschine mit
empfindlichem Farbzeuge und genauer Registerhaltung dazu.
Ein kaum merkliches'Verstechen der Bogen beim Punktiren
erzeugt Ausschussdrucke. Deshalb eignen sich zum Farben-
drucke die automatischen Anlege-Apparate ganz vortrefflich.
’ Eine grosse Rolle spielt auch das Papier. Hat man die
Wahl, dann greife man zu dem unter dem Namen Chromo-
Papier bekannten gestrichenen und matt cylindrirten Papiere.
Auf demselben kommen die Farben in wunderbarer Weise zur
Geltung, und haben ein sattes Aussehen. In zweiter Reihe
empfiehlt sich ein gut satinirtes, weiches, dreiviertel geleimtes
Kanzleipapier. Ganz ungeeignet ist das ungeleimte Kupfer-
druck-Papier, da dasselbe die Farben zu sehr aufsaugt, wo-
durch sie stumpf erscheinen.
Die Deckfarben trocknen so rasch, dass man sie meist
hintereinander drucken kann. Der Zwischenraum eines Tages,
den man zur Zurichtung und Farbegebung benöthigt, genügt
in der Regel zum Trocknen derselben. Nach der ersten Lasur-
farbe muss man jedoch, wenn es sich um eine kleine Auflage
handelt, meist einen Tag aussetzen. Bei grossen Auflagen ist
es jedoch auch hier oft möglich, ohne Unterbrechung fortzu-
arbeiten. Mit der Anwendung von künstlichen Trockenmitteln,
wie Siccativ, oder dem Einreiben mit Magnesia etc., muss
man sehr vorsichtig sein, weil darunter der Schmelz und die
Reinheit der Farben leiden. Man unterlasse es nicht, beim
Drucke aller Farben die Bogen mit Maculaturpapier zu durch-
schiessen, um das Abziehen auf der Rückseite zu verhindern.
Wie in den letzten Decennien die schwarze Illustration,
namentlich durch die Phototypie, eine früher ungeahnte Ver-
breitung fand und dem lesenden Publicum zum Bedürfnisse