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DOI article:Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0153
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie.
139
Neuhauss bespricht in seiner Publication: „Pie Mikro-
photographie auf der photographischen Jubiläums - Ausstellung
zu Berlin im Jahre 1889“ (Zeitschr. f. wiss. Mikr. und mikr.
Technik. Bd. VI, Heft 3) vor allem die äusserst gelungenen
Aufnahmen aus dem hygienischen Institute zu Berlin, ange-
fertigt von Geheimrath Koch und Stabsarzt Dr. Pfeiffer.
Als besonders interessant schildert Neuhauss die Aufnahmen
der nach Professor Löffler’s Methode1) tingirten beweg-
lichen Bacferien, an welchen die Geisseln sehr deutlich sicht-
bar sind; so zeigen z. B. die Commabacillen nur an einem
Ende des Stäbchens eine Geissel, während Spirillum undula
an jedem Ende ein ganzes Büschel von Wimperhaaren er-
kennen lässt. Hinsichtlich der Art der Vervielfältigung von
Mikrophotogrammen zollt Herr Neuhauss der Licht-
druck-Anstalt von Kühl & Comp. in Frankfurt a. M. das
höchste Lob.
Von grossem Interesse für jeden sieh mit Mikrophoto-
graphie Beschäftigenden ist das im September dieses Jahres
erschienene Werk von R. Neuhauss: „Lehrbuch der Mikro-
photographie, Braunschweig 1890, 277 S., mit 61 Figuren in
Holzschnitt, 4 Autotypien, 2 Tafeln in Lichtdruck und 1 Photo-
gravüre“ ; es bietet insbesondere denjenigen, die sich auch
über die Geschichte und Entwicklung der Mikrophotographie
zu belehren wdinschen, sehr viel Interessantes; so wird uns
in diesem Werke zu wiederholten Malen gezeigt — wie z. B.
im Capitel über Beleuchtung des Objectes ■— dass manche
heute geübten Verfahren schon sehr lange bekannt sind und
nur längere Zeit wieder in Vergessenheit gerathen waren.
Der beschränkte Raum gestattet mir nur auf einige Capitel
besonders aufmerksam zu machen, ohne dieselben aber im
Detail besprechen zu können.
So sei besonders erwähnt: der Abschnitt über die Auf-
stellung des Apparates (S. 38), über Objective und Oculare;
diese sind auch hinsichtlich ihrer Construction eingehend be-
sprochen. Die von Neuhauss schon in der Zeitschrift für
wisssensch. Mikroskopie (Bd V, Heft 3, S. 328) erörterte Ver-
wendung von gewöhnlichen, passend zugerichteten Ocularen
anstatt der Projeetions-Oculare (S 53) verdient besondere Auf-
merksamkeit. Als besonders günstig führt der Verfasser die
von Vogel schon im Jahre 1863 (nicht erst 1878) in Kreutzer’s
Zeitschrift für Phot, und Stereosc. Bd VII beschriebene Ver-
wendung einer photographischen Landschaftslinse zur Projec-
1) Centralbl. f. Bacterio!. und Parasitenkunde. Bd. VI. 1889.
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Neuhauss bespricht in seiner Publication: „Pie Mikro-
photographie auf der photographischen Jubiläums - Ausstellung
zu Berlin im Jahre 1889“ (Zeitschr. f. wiss. Mikr. und mikr.
Technik. Bd. VI, Heft 3) vor allem die äusserst gelungenen
Aufnahmen aus dem hygienischen Institute zu Berlin, ange-
fertigt von Geheimrath Koch und Stabsarzt Dr. Pfeiffer.
Als besonders interessant schildert Neuhauss die Aufnahmen
der nach Professor Löffler’s Methode1) tingirten beweg-
lichen Bacferien, an welchen die Geisseln sehr deutlich sicht-
bar sind; so zeigen z. B. die Commabacillen nur an einem
Ende des Stäbchens eine Geissel, während Spirillum undula
an jedem Ende ein ganzes Büschel von Wimperhaaren er-
kennen lässt. Hinsichtlich der Art der Vervielfältigung von
Mikrophotogrammen zollt Herr Neuhauss der Licht-
druck-Anstalt von Kühl & Comp. in Frankfurt a. M. das
höchste Lob.
Von grossem Interesse für jeden sieh mit Mikrophoto-
graphie Beschäftigenden ist das im September dieses Jahres
erschienene Werk von R. Neuhauss: „Lehrbuch der Mikro-
photographie, Braunschweig 1890, 277 S., mit 61 Figuren in
Holzschnitt, 4 Autotypien, 2 Tafeln in Lichtdruck und 1 Photo-
gravüre“ ; es bietet insbesondere denjenigen, die sich auch
über die Geschichte und Entwicklung der Mikrophotographie
zu belehren wdinschen, sehr viel Interessantes; so wird uns
in diesem Werke zu wiederholten Malen gezeigt — wie z. B.
im Capitel über Beleuchtung des Objectes ■— dass manche
heute geübten Verfahren schon sehr lange bekannt sind und
nur längere Zeit wieder in Vergessenheit gerathen waren.
Der beschränkte Raum gestattet mir nur auf einige Capitel
besonders aufmerksam zu machen, ohne dieselben aber im
Detail besprechen zu können.
So sei besonders erwähnt: der Abschnitt über die Auf-
stellung des Apparates (S. 38), über Objective und Oculare;
diese sind auch hinsichtlich ihrer Construction eingehend be-
sprochen. Die von Neuhauss schon in der Zeitschrift für
wisssensch. Mikroskopie (Bd V, Heft 3, S. 328) erörterte Ver-
wendung von gewöhnlichen, passend zugerichteten Ocularen
anstatt der Projeetions-Oculare (S 53) verdient besondere Auf-
merksamkeit. Als besonders günstig führt der Verfasser die
von Vogel schon im Jahre 1863 (nicht erst 1878) in Kreutzer’s
Zeitschrift für Phot, und Stereosc. Bd VII beschriebene Ver-
wendung einer photographischen Landschaftslinse zur Projec-
1) Centralbl. f. Bacterio!. und Parasitenkunde. Bd. VI. 1889.