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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Kampmann, Carl: Notizen über Zinkflachdruck
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Pustet, Oskar: Heliographiches Aetzverfahren ohne Anwendung eines Diapositives
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0209

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Heliographisches Aetzverfahren etc.

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allein oder in den verschiedensten Combinationen). Jedoch
ist allen Präparationen gemeinschaftlich, dass Gummiarabicum-
lösung beim Zink, ebenso wie beim Stein immer angewendet
werden muss.
Als letztes Stadium der Zinkdruckverfahren könnte man
jene bezeichnen, bei welchen die Platten mit reiner Salpeter-
säure (2 bis 6 Proc.) geätzt uud dann mit sogenanntem Phos-
phorsäuregummi1) oder Chromgummi überzogen werden
Das Auswaschen der Zeichnung (Ausputzen) behufs Weiter-
druck soll mit grosser Sorgfalt geschehen, es ist gut, dazu
sehr gut rectificirtes Terpentinöl (oder Terpentingeist) auch
Benzin oder Petroleum anzuwenden, auch etwas reiner Gummi
schadet nicht. Es empfiehlt sich wohl auch, beim Zink die
Platte ähnlich wie den Stein kräftig (hoch) zu ätzen. Im
Uebrigen genügt es für den Fall, dass sich Ton zeigen sollte,
die Platte mit Phosphor- oder Chromgummi zu gummiren
und trocknen zu lassen. Jedenfalls aber möge sich der Zink-
drucker in allen seinen Manipulationen ebenso der pein-
lichsten Reinlichkeit befleissigen, ohne welche weder der
Steindruck noch andere Reproduetionsverfahren gute Resultate
geben.

Heliographisches Aetzverfahren ohne Anwendung eines
Diapositives.
Von Oskar Pustet in Berlin.
Schon vor mehreren Jahren erregte ein mit Pyro gerufenes
Gelatineemulsions-Negativ durch sein Relief, in noch feuchtem
Zustande, meine Aufmerksamkeit. Das Relief war so hoch
wie bei einer noch nassen Lichtdruckplatte, nur waren bei
demselben nicht die Lichter, sondern die Schatten aufgequollen.
Es musste hier wohl ein ähnlicher chemischer Vorgang wie
beim Chromleim sein, nämlich an den vom Lichte getroffenen
Stellen war die Gelatine gegerbt und je nach dem Grade der
Lichteinwirkung dieselbe mehr oder weniger aufgequollen.
Dieses brachte mich auf die Idee, dass man von solch einer
Platte-wohl wie beim Lichtdruck drucken könne. Der Versuch
war überraschend und der von dieser Platte gemachte Druck
zeigte alle Mitteltöne bis in die tiefsten Schatten, nur war es
ein Negativ. Man könnte aber in diesem Balle die Emulsion
auf starke Druckplatten giessen und mittels Contactdruck ein

1) Auf je 10 ccm normale G-ummilösung 2—5 Tropfen Phosphorsäure.
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