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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Pecht, Friedrich: Die Tiermalerei in der Münchener Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0351

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n. Iabrgang. Deft

Ami 1557




»Dic Kunst für Atlc" crschcint iit halbmo»atlichc>i Hrstcii von N/s—L Bogcn rcich illustricrtcii Tcxics und ca. I Bildcrbcilagcn in Nmschlag. AboiiucmcntspreiS im
Liichhandcl odcr dnrch dic Post (Reichsposivcrzcichnis Nr. SIIN. bavr. Vcrzcichnis 4lv) s N!. 60 Pf. fiir das Vicneljahr <6 Hcstc): das cinzclnc Hcst
7S Pf. — Jnscrate lnur durch R. lNossc) die vicrgcspalicnc Ronpaicillezcilc 50 Ps. lO.ooo Bcilagcn so A!.. bci gröbcrcm Format odcr llmfang Prcisaufschlag.

Die Tierulalerei in der Wnncheller Kunst
vom Dcrilllsgebor



^Lei dem von Jahr zn Jahr innigcren
Verhälinis, in dassich die Miinchencr
Knnst zur heimischen Natnr, zum Land-
leben jeder Art gesetzt hatte, mußte
selbstverständlich die Darstellung der
Tiere bald einen bedeutendcn Platz ein
nehmen. Denn die Landschaft ist ohne
Tiere überhanpt nicht denkbar, wie sie
den Übergang von den Pflanzen znm
Menschen bilden, sv zeigen sie auch, nur
einseitiger nnd weniger entwickelt, alle
Charakterzüge und Eigenschaften dcs
letzteren, dessen steter Begleiter, Diener,
Freund oder auch Gegner das Tier
blcibt. Traten allerdings Adam und
Eva zncrst znr Schlange in ein näheres
Verhältnis, so scheinen doch nach dessen
bekanntem schlechten Ausgang Esel, Ochse
nnd Schaf sich am frühesten znr Freund-
schaft mit den zweibeinigen Weltbeherr-
schern entschlossen zn haben. Welche
Rolle spielen die Tiere nicht vollends
in der Bibel, die uns da zeigt, daß
Noah bereits der erste Zoolog war, und
seine Arche die früheste Menagerie. Nach
dem Zeugnis des in den Thainger
Höhlen gefundenen Skizzenbuches eines
prähistorischcn Raffaels aber scheint auch
das Schwein zu den frühesten Gesell-
schaftern des Menschen gehört zu haben,
Studic vcm Anton Braith eine Freundschaft, die sich bekanntlich
bis heute erhalten hat.
Jhre Schildcrung dieses gegenseitigen Umgangs gliederte natnrgemäß die Tiermaler sofort in die
Darsteller der Haustiere, wo das Zusammenleben ein frcnndliches ist, also die idyllische Gattung, und in die
der Jagd und des Krieges, wo es seindlich wird, wie denn die Schlachtenmalerei so wenig als die der Land-
schaft ohne Tiere bestehen könnte.

Die Aunst für Alle II
 
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