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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 10
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0181

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Nr. (0

4- Die Aunst-Halle

(35

Lages u. A. m. Die drei zuletzt Genannten sind Berliner
Künstler.
* Eelle. Vorjahren wurde hier ein Wettbewerb
für hiesige Maler ausgeschrieben, wie das Haus No. 8 an
der Poststraße hier und dessen Bildwerk würdig auszustatten
sei. Die Kosten dazu wollten der Besitzer des Hauses,
ferner die Stadt und der Verschönerungsverein tragen.
Als den besten Entwurf bezeichnete man den des Kunst-
malers Kricheldorf-Lelle. Jetzt endlich, nach langer Zeit,
wird das Projekt zur Ausführung kommen. Das Haus ist
t5Z2 erbaut und ganz einzig in seiner Art ornamentirt.
An demselben zeigen die Setzschwellen der beiden oberen
Stockwerke unter Zuhülfenahme des Ständer- und Riegel-
werks zahlreiche Darstellungen eigener Gruppen von Per-
sonen, welche von Blumenranken und Blumenvasen um-
rahmt sind.
* Hamburg. Die Ausführung der Wandgemälde
im großen Saale des neuen Rathhauses wird nicht auf
dem Wege des allgemeinen Wettbewerbes Erledigung finden,
sondern einem namhaften Künstler übertragen werden.
Demzufolge wurde im Herbst des vergangenen Jahres
Professor Hugo Vogel von der Rathhaus-Baukommission
aufgefordert, der Kommission Vorschläge über die malerische
Ausschmückung des großen Saales nach Gegenstand, Charakter
und Technik zu unterbreiten. Auf Grundlage der von dem
Künstler vorgelegten Skizzen und der von ihm dazu ge-
gebenen Erläuterungen ist nunmehr ein Vertrag mit ihm über
die malerische Ausschmückung des Saales abgeschlossen worden.
Dunach besteht die Absicht, von der Wiedergabe bestimmter
geschichtiicher Begebenheiten abzusehen und statt dessen die
Kalturepochen, wie sie sich auf hamburgischem Boden von
ter Vorzeit bis zur Gegenwart vollzogen haben, malerisch
zum Ausdruck zu bringen. Herr Prof. Hugo Vogel wird
mit den Vorarbeiten im kommenden Sommer beginnen. —
In der Kunsthalle ist eine neue Erwerbung ausgestellt,
die die Sammlung hamburgischer Meister aufs Erfreulichste
bereichert: Otto Speckt ers Landschaft mit Viehstaffage
„Die Krugkoppel". Das Bild ist zu Anfang der sechziger
Jahre gemalt. Gtto Speckter hat sich bekanntlich erst im
späteren Alter der Gelmalerei zuwenden können und die
Zahl seiner Bilder ist nicht groß. Bei seinen Lebzeiten
scheinen sie, weil er keine Akademie besucht hatte, nicht recht
für voll genommen zu sein, aber wir sehen sie heute mit
anderen Augen an.
* Hamburg. Eommeterscher Kunstsalon lwilhelm
Suhr). In die Ausstellung eingereiht wurde die vorzüg-
liche (Original - Radirung von dem Hamburger Künstler
John Philipp „Porträt vor: Prof. Dr. G. v. Neumayer".
Ferner dürfte es interessiren, daß Frhr. v Gleichen-Ruß-
wurm (Weimar) eine Kollektiv-Ausstellung seiner Werke
kürzlich veranstaltet hat. — In den Kunstsälen von Louis
Bock äc Sohn sind neu hinzugekommen Arbeiten von Paul
Thiem, Dora Arnd al Raschid, I. Wolff-Thorn rc. — Im
Kunstgewerbehause gelangt heute eine Ausstellung
moderner Bucheinbände und Reproduktionen zur Eröffnung.
Die Einbände sind nach den Meistern geordnet. Auch be-
findet sich in der Ausstellung ein elegant ausgestatteter
Katalog, der über die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit
dieser interessanten Sammlung Aufschluß giebt.
* Danzig. Der Künstlerverein veranstaltet für die
Zeit vom Z. März bis April im Stadtmuseum seine
55. allgemeine Kunst-Ausstellung, zu welcher er an
eine ziemlich große Anzahl bewährter Künstler Einladungen
gesandt hat.
* Königsberg i. pr. Jur Ehrung des verstorbenen
Landschaftsmalers Prof. Max Schmidt hat die königliche
Kunstakademie eine Ausstellung von so Aquarellen des
Verstorbenen veranstaltet. Wir machen Freunde und Ver-
ehrer des verstorbenen Prof. Schmidt auf diese Ausstellung
mit dem Bemerken aufmerksam, daß dieselbe von Montag,
den 28. d M. bis Sonnabend, den 2. Februar von (Z-2
Uhr Mittags geöffnet sein wird.
* Frankfurt a. M Die neu arrangirte Februar-
Ausstellung in dem Kunstsalon Hermes enthält eine
Kollektiv-Ausstellung von Gemälden von Robert Haug,
Stuttgart, und eine Sammlung Thierbilder des Mann-
heimer Gallerte Direktors w. Frey. Außerdem finden sich
z. Zt. ausgewählte Werke unserer ersten Meister, wie

Lenbach, Thoma, F. A. von Kaulbach, M. Liebermann,
G. Hase, H. Bürkel, E- Spitzweg, Ed. Schleich sen., w.
Leibl, Ed Grützner, Jos. wopfner rc. Als Ausländer sind
vertreten: James Paterson, A. K. Brown, Paul Mathieu,
v. Gilsoul, I. verheyden, Loriolano vighi und Andere
mehr. Als Hauptereigniß muß bezeichnet werden die Aus-
stellung des Gemäldes von A. Böcklin „Der Heilige
Hain" (Die Feueranbeter).
* Darmstadt. Die hessische Regierung hat Mittel
zur Verfügung gestellt, um für die Ausstellung der Künstler-
kolonie die Verleihung goldener und silberner Prämien zu
ermöglichen. Entwürfe dafür sind bereits von Rud. Bosselt
in Form von Plaketten fertiggestellt. Die Ausführung
wird voraussichtlich einer Mainzer Firma übertragen
werden.
* Aachen. Für die Restaurirung eines Theiles der
' Wandgemälde Rethels im Kaisersaale, nämlich derjenigen,
welche nach den Kartons des Meisters von der Hand des
Malers Kehren zur Ausführung gelangt waren, wurden
städtischerseits (500 Mk bewilligt. Maler Gerharts, Düssel-
dorf, wird diese Bilder gleich den übrigen, die fast fertig
sind, wieder Herstellen.
* Freiburg i. B. Für die Restaurirung des
Martins- und Schwabe nthores hat Gberbaurath
Schäfer Pläne entworfen.
* München. Der Verein bildender Künstler Münchens
(Sezession) veranstaltet in diesem Sommer während der
Monate Juni, Juli, August, September eine Ausstellung
von Meisterwerken der Renaissance aus deutschem Privat-
besitz. Malerei, Plastik und Kunstgewerbe aller Nationen
werden dabei vorgeführt werden. — In der Monats-Ver-
sammlung des Radirvereins München, Januar (9O(, waren
ausgestellt Arbeiten von Max Dasio, Ignatius Taschner
und Walter Ziegler.
* Landau. Dein pfälzischen Kunstverein sind die im
Jahre (yoo vom bayerischen Staate für die neue Pina-
kothek erworbenen Gemälde zur Ausstellung in den Städten
Landau und Zweibrücken überlassen worden. Es sind
Meisterwerke von Lenbach, Fritz August Kaulbach, (Ober-
länder, Moritz von Schwind, Fink, Löwith, Seiler, Adam,
Leo Samberger, Habermann, (Oswald Achenbach u. A', auch
Werke englischer Meister.
* Wien Zur Segantini-Ausstell ung der wiener
Sezession schreibt man aus Wien: Gesterreich reklamirt erst
jetzt den in Arco geborenen Künstler als seinen Sohn.
Die Ausstellung wird Ende Februar geschlossen, die von
Galerien und Privatbesitzern geliehenen Werke werden
zurückgestellt und die nichtverkauften Werke werden nach
Amerika gesandt. Die Segantini - Sammlung ist dann in
alle Welt zerstreut.
* Paris. Ein neuer Salon ist kürzlich ins Leben
getreten und seine Berechtigung will er durch die Spezialität
seiner Ausstellungen erweisen. Sie sollen unter Leitung
des französischen Marinemalers Tattegrain stehen und
lediglicb die Bilder von Marinemalern bringen.
Neue veMmSler.
* Berlin. Bildhauer Prof. Ernst Herter wird für
das skulpturengeschmückte Treppenhaus des Kultus-
ministeriums die Büste des früheren Staatsministers Dr.
Bosse Herstellen.
* Potsda m. Ein Abguß des Uphues'schen Stand-
bildes Friedrichs des Großen wird auf dem Rondel
der hiesigen Plantage demnächst Aufstellung finden.
* F ü r st e n f e I d e. Die Platzfrage für das hiesige
Kriegerdenkmal ist noch immer nicht geregelt.
* Königszelt. Geplant ein Denkmal für
Friedrich den Großen, an der Stelle, wo seit ein
einfacher Gedenkstein steht.
* L e t s ch i n. Geplant ein Denkmal für König
Friedrich II. in der „Metropole des Gderbrnches" durch
ein Konnte.
* Erfurt. Die Platzfrage für die Bismarcksäule
(20 m Höhe) im sog. Lirkenwäldchen ist jetzt geordnet.
* IoHann -Geo rgenstadt. Der Erzgebirgsverein
plant ein Röder-Denkmal für seinen Begründer. E'n
Konnte hat sich gebildet.
 
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