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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 11
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Nr. ss

Die Aunst-Halle

geschichtlicher Vorträge, den sie zuvor im Rings Kollege
in London gehalten, am ;5. Februar hier begonnen. Das
englische Gesandtenpaar in Rom, Lord und Lady Lurrie,
patronisiren das Vortragsunternehmen der geistvollen
Schriftstellerin. Der Schlußvortrag am 22. März wird
über Benvenuto Lettin! und die Goldschmiedekunst handeln.
*
Neue venkmSIer.
* F ü r st e n f e l d e. Für das Krieger-Denkmal
ist der Platz in der Mitte des Marktes zwar in Aussicht,
aber nicht definitiv bestimmt worden.
* Neuendorf. Der Kirchplatz soll dadurch ver-
schönert werden, daß man hier dem ersten Kurfürsten der
Mark Brandenburg, Friedrich I., ein Denkmal errichten
wird. Als Stand ist der Platz, wo das jetzige Pfarrhaus
steht, auserkoren.
* Neiße. Lin Komits behufs Errichtung eines
Kaiser Friedrich-Denkmals ist zusammengetreten und
hat einen Aufruf zur Gewinnung von Beiträgen erlassen.
* Frankfurt a. M. Für das hier geplante Gabels-
berger-Denkmal hat der Bildhauer cheinrich Petry einen
Entwurf ausgearbeitet, dessen Modell bei einer Feier des
Gabelsberger Stenograxhenvereins ausgestellt war.
* Weißenborn. Im hiesigen Orte ist die Errichtung
eines Denkmals zur Erinnerung an den deutsch-französi-
schen Krieg von 1870-71 geplant. Beim Konnte sind an-
sehnliche Beiträge eingegangen.
* Schneidemühl. Unsere Stadt wird ein Denkmal
des Kaisers Wilhelm I. erhalten. Das Konnte beschloß,
das Denkmal aus dem neuen Markte vor der evangelischen
Kirche errichten zu lassen. Man entschied sich für das von
dem Bildhauer Lseinemann - Lharlottenburg entworfene
Projekt, und zwar für ein überlebensgroßes Standbild, das
etwa (7 500 Mark kosten wird. Das Gesammtdenkmal,
ans polirtem Marmor gearbeitet, wird etwa sieben Meter-
hoch werden. Die Grundsteinlegung soll im Oktober und
die Enthüllung am 27. Januar 1902 stattfinden.
* Duisburg. Die hiesigen Großindustriellen A. Lseuser,
I. Kiefer und Kommerzienrath Böninger haben je 5000 M.
zur Errichtung eines Bismarck-Denkmals in der
Schwedenallee gespendet.
* Oldenburg. An der inneren Ausschmückung des
Kaiser Wi lhelmthurmes aus dem Karlsberg im Grüne-
wald wird fleißig gearbeitet. In der Mitte der Lsalle wird
eine Kaiserbüste von Bronze ausgestellt. Die Ausschmückung
soll zum Beginn des Frühjahrs vollendet sein.
* Lsagen. Mit der Beschaffung von 5 Standsiguren
für die Lsauptfaoade des Rathhauses erklärte sich die Stadt-
verordneten-versammlung einverstanden.
* Stuttgart. Gegen 4000 Personen mögen in drei
Lagen die Sarkophag-Statue der Königin Olga besucht
haben, wie sie im Atelier des Prof. A. v. Donndorf aus-
gestellt war. Aus alle Besucher scheint das Werk den
gleichen Eindruck gemacht zu haben: Die Königin ist ein-
geschlummert, sie ist nicht tot. Es ist ein lebendiger, edler,
ergreifender Eindruck, den der herrliche Kops hervorbringt.
Im Atelier sind ferner die Reliefplatten ausgestellt, welche
Meister Donndorf für sein Luther-Denkmal in Eisenach
entworfen; es sind H Reliefs, die sich aus das Leben des
Reformators beziehen.
* Augsburg. Eine Versammlung unter Vorsitz des
Bürgermeisters Gentner beschloß die Errichtung eines
Bismarck-Thurmes auf dem höchsten Punkte irr der
westlichen Umgebung von Augsburg. Der Grundstein soll
am v April gelegt werden. Die Kosten werden durch eine
Sammlung ausgebracht.
* Lseilbronn. Mit der Ausarbeitung eines Ent-
wurfs zu einem Bismarckdenkmal ist Prof. Rieth,
Berlin, betraut worden. Dasselbe wird jedenfalls bis
1- April n. I. sertiggeftellt sein. Als Ausstellungsort
wurde von der Kommission ein hübscher Platz, Neckarlust
genannt, in der Nähe der Neckarbrücke, gewählt.
* Traunstein. Die Stadt, welche bereits im Jahre
einen monumentalen Brunnen, den sogen. „Luitpold-
Brunnen", am Stadtplatz errichtet hat, wird zur Erinnerung


an die Feier des 80. Geburtstages des Prinz-Regenten
am hiesigen Progymnasium eine Gedenktafel anbringen
lassen.
* Kempten (Bayerns. Die Kreisregierung hat die
von den Gemeindekollegien beschlossene Verwendung von
30 000 M. aus dem Lhalgeerschen Fonds zur Errichtung
eines Monumentalbrunnens vor der evangelischen
Stadtpfarrkirche genehmigt.
* St. Petersburg. Für ein Puschkin-Denkmal an
der Kolomäggi-Ehaussee, aus dem Platze, wo der Dichter
im Duell fiel, hat der Stadtarchitekt Dietrich drei Entwürfe
ausgearbeitet.
* Mailand, Lsier hat sich unter Vorsitz des Bürger-
meisters Musst ein Konnte gebildet, um ullter Betheiligung
der ganzen europäischen Welt Giuseppe Verdi ein Denk-
mal zu errichten. Auch ein deutsches Konnte wird in
Deutschland öffentliche Subskriptionen zum Besten des
Denkmalfonds veranstalten. Den Vorsitz hat Graf
v. Lsochberg.
persönliches.
* Die Genossenschaft der Akademiemitglieder hat für
die Jury der Großen Berliner Kunstausstellung
die Maler Professoren Lugen Bracht, Albert Lsertel und
Arthur Kampf, die Bildhauer Reinhold Begas und Gustav
Lberlein, den Architekten von Großheim und den Kupfer-
stecher Professor Lsans Meyer gewählt. Als Ersatzmänner
sind die Professoren Maler Flickel und Inlius Jacob und
die Bildhauer Max Baumbach und Peter Brener gewählt
worden.
2 Berlin. Die Genossenschaft der ordentlichen Mit-
glieder der Königlichen Akademie der Künste hat in den
statutenmäßig im Januar vollzogenen Wahlen den Land-
schaftsmaler, Prof. Albert Lsertel, den Geschichtsmaler
Prof. A. Kampf, beide in Berlin, den Geschichtsmaler
Gari Melchers, z. Zt. in Paris, zu Ordentlichen Mitgliedern
der Akademie der Künste gewählt. Diese Wahlen haben
die ministerielle Bestätigung erhalten
* Der Konservator der schlesischen Kunstdenkmäler, Lau-
rath Lutsch, ist als Lsülfsarbeiter in das Ministerium
berufen und als Nachfolger des Geh. Gber-Reg.-Raths
Persius nut der Wahrnehmung der Geschäfte des Konser-
vators der Kunstdenkmäler Preußens beauftragt worden.
* Bildhauer Prof. I. Echteler, München, erhielt die
große russische Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft.
* Prof. Wilhelm Trübner, der in Frankfurt a M.
ansässige geschätzte Meister, feierte am 3. Februar seinen
so. Geburtstag. Die künstlerische Art Trübners findet
heute in so weiten Kreisen Würdigung, daß es der be-
sondern Gelegenheit nicht mehr bedarf, um jener gerecht
zu werden.
* Prof. Al 0 is chaus er, der berühmte Bilden estaurator,
Konservator der bayerischen Staatsgemäldesanunlungen,
feierte am ;7. Febr. seinen 70. Geburtstag, Lsauser hatte
sich frühzeitig seiner Spezialität zugewendet und darin im
Dienste und im Interesse bedeutender Kunstsammlungen
sehr ersolgreich gewirkt. Mit den sechsziger Jahren finden
wir den rührigen Mann in Nürnberg, Bamberg, München,
Budapest, Kassel n. s. w. thätig. In seiner Stellung als
Münchener Restaurator der alten Pinakothek ist er seit
einem vieteljahrhundert; ;885 wurde er Konservator daselbst,
I.889 erhielt er den Professortitel.
* Ls. w. Mesdag, der berühmte holländische Marine-
maler (geb. 25. Februar 1831 zu Groningens, feierte im
Lsaag unter reger Theilnahme der dortigen Kunstkreise
seinen siebzigsten Geburtstag. Die Königin verlieh dein
Jubilar das Kommandeurkrenz des niederländischen Löwen-
ordens.
* Nekrolog. Anfang Februar starb in Köln der
Kunstmaler Tony Avenarius. — Ain 22. Januar ver-
starb in Karlsruhe der Maler G. M. Eckert im Alter von
75 Jahren. Er war ein geborener Heidelberger und ein
Schüler von Schadow und Schirmer in Düsseldorf. Er gab
Studienbilder für Landschaftsmaler heraus, auch Architektur-
aufnahmen. Die letzten Lebensjahre widmete er der An-
fertigung naturgetreuer Modelle von chäusern oder Lsäuser-
 
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