Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

DOI issue:
Nummer 11
DOI article:
Kunst- und Künstlervereine
DOI article:
Stiftungen und Preisausschreiben
DOI article:
Vom Kunstmarkt
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0201

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nr. p

—-^4- Die Aunst-Halle -L-

(73

Künstler-Genossenschaft zur Erinnerung an den 80. Geburts-
tag ihres allerhöchsten Protektors dem Münchener Künstler-
unterstützungsverein die Summe von 25 ooo Mk. m jährlich
zu bewilligenden Raten von 5000 Mk. als Dispositions-
fonds unter dem Titel Prinz Regent Luitpold-Stiftung zur
Verfüguna stelle.
Stiftungen unä Preisausschreiben.
* Charlotten bürg. Nachdem die Konkurrenz um
den Bau einer monumentalen Brücke angeblich er-
gebnißlos verlaufen ist, hat der hiesige Magistrat, um mit
dem Bau der Brücke baldigst zu beginnen, beschlossen, die
Entwürfe der Preisträger zu umgehen und einen neuen
Entwurf für den Brückenbau vom städtischen Tiefbauamt
ausführen zu lassen. Für das Künstlerische soll ein be-
stimmter namhafter Bildhauer alsdann gewählt werde,i.
(Derartige Borkommnisse sind ein Faustschlag in das Gesicht
der bei Konkurrenzen schutzlos betheiligten künstlerischen
Kräfte. D. Red.)
* München. Preisausschreiben des Bayerischen
Kunstgewerbe-Vereins. Zur Erinnerung an das 80. Ge-
burtsfest des Prinz-Regenten wird der Bayerische Kunst-
gewerbe-Verein im großen Saale seines Pauses an der
Pfandhausstraße in München eine Stiftungs scheibe
größeren Formats aufstellen und ladet seine sämmtlichen
Mitglieder, insbesondere die Glasmaler, zur Betheiligung
an der hierfür ausgeschriebenen Konkurrenz ein. Die ein-
schlägigen Bestimmungen können im Sekretariat des Kunst-
gewerbe-Vereins eingesehen werden.
* Danzig. Das Konnte für das hier auf dem polz-
markt zu errichtende Kriegerdenkmal hat nunmehr das
Preisausschreiben für Entwürfe erlassen. Spätester Ein-
lieferungstermin ist der zo. April. Für die beiden besten
Entwürfe sind Preise von (500 bezw. (000 Mark
ausgesetzt.
* Breslau. Zur Erlangung von Plänen für die
neu zu erbauende Erlös er kirche wird ein Wettbewerb
unter den Hierselbst ansässigen evangelischen Architekten
uud 6 von den Gemeinde-Körperschaften ausgewählten
auswärtigen Architekten ausgeschrieben. Die Entwürfe
müssen bis (5. Juni (90 ( au den Gemeinde-Kirchenrath
der Lrlöserkirchgemeinde zu pänden des Pastor xrirn.
Spaeth, Vincenzstraße 39, eingereicht sein. Die Bedin-
gungen des Wettbewerbs, welche auch die Namen des
Preisgerichts enthalten, sowie der Lageplan sind durch
Gingen zu erhalten.
* Karlsruhe. Unterzeichnetes Komito erläßt an die
badischen, resx. in Baden lebenden Künstler einen Aufruf
zur Betheiligung an einer Konkurrenz für ein Plakat der
Iubiläum-Kunst-Ausstellung Karlsruhe (902. Da
die Ausstellung den hohen Zweck verfolgt, eine puldigung
für den Großherzog zu dessen öojährigem Regierungsjubi-
läum zu bilden, soll auch das plakar eine dementsprechend
würdige Erscheinung tragen. Line Beziehung des Plakats
zur erwähnten Feier ist zwar erwünscht, aber nicht absolut
geboten. Die Bedingungen für die Konkurrenz sind fol-
gende: Die Größe des Plakats (poch- oder Langformat) ist
(00:(70 mm. Das Plakat soll mit höchstens 3 Farb-
Platten gedruckt werden können und soll als Briefkopf
immer noch wirkungsvoll ins Kleine übertragbar sein. Für
die Schrift soll ein genügender Raum vorgesehen bleiben.
Dieselbe soll klar und weithin sichtbar sein. Sie lautet: Iu-
biläum-Kunst-Ausstellung Karlsruhe (902, 2H. April bis
so. Juni. Für die 3 hervorragendsten dem Zweck ent-
sprechenden Werke setzt das Zentralkomitö Preise von 500,
300 und 200 Mk. aus. Das mit dem ersten Preis be-
dachte Plakat kommt zur Ausführung. Die Zeit der Ein-
lieferung der Arbeiten ist der (. April (90s und es sind
die Sendungen zu richten an das Zentral-Komiim der Ju-
biläum-Kunst - Ausstellung Karlsruhe (902 (Rathhaus
Karlsruhe).
* Leipzig. In der vom Künstlerverein unter seinen
Mitgliedern ausgeschriebenen Konkurrenz für einen Pla-
katentwurf und einer Einladungskarte zu dem „Fest in
Rotlp ist Alfred Liebing in beiden Arten der Entwürfe
als Sieger hervorgegangen.

* Berlin. Die vielberufene Zuwendung des Rentners
Simon Blad hat nach dem Bericht der Stiftungsdeputation
rund 750 000 M. der Stadtgemeinde Berlin zugeführt.
Die Zinsen des Kapitals sollen nach der letztwilligen Ver-
fügung des Stifters mit einem Drittel zur Unterstützung
und Ausbildung von talentvollen Künstlern und Künstle-
rinnen, insbesondere solchen, die sich der Malerei, der Bild-
hauerkunst, der Architektur oder der Musik widmen, Ver-
wendung finden.
* Dresden. Lei der diesjährigen Preisver-
th eilung in der hiesigen Kunstakademie wurde der
große Preis, das akademische Reisestipendium (3000 Mark
jährlich auf 2 Jahres, dem Maler Oswald Galle aus
Dresden, einem früheren Atelierschüler des Prof. Prell,
für sein Gelbild die „Wahlstatt" und die große goldene
Medaille nebst einem einmaligen Stipendium im Betrage
von 500 M. (Munckeltsche Stiftung) dem Maler Karl
Lnderlein aus Leipzig, einem Atelierschüler des Pofraths
Prof. Pauwels, für seine drei zusammenhängenden Velge-
mälde „Am Anfang der Welt" zuerkannt.
yom hunslmarkt.
* B e r l i n. Die Firma G. peuer Kirmse,
Pofkunstverleger, Berlin VC zo, haben ihren beliebten
künstlerischen Wandschmuckbildern in Kupferätzung ein neues
hervorragendes Blatt hinzugefügt. Es ist Max Röders
auf der vorjährigen Berliner Kunstausstellung vielbeachtetes
Bild „Der heilige pain der Pera" (^9:75 om
pr. Mk. 20,— >. Die stimmungsfeine Eigenart des an
Löcklin und Alma Tadema gleichzeitig erinnernden Ge-
mäldes giebt die Kupferätzung vollendet wieder. Das für
den Kupferdruck charakteristische, sammetartig weiche und
zugleich plastische Aussehen ist der vorliegenden, auch in
allen Details sehr gelungenen Gravüre jener Firma im
hohen Grade eigen.
Berlin. Bei R. Lepke begann am (9. Februar eine
Versteigerung von Antiquitäten. Unter diesen befanden
sich werthvolle Stücke aus Gräflich S.'schein Besitz: Por-
zellan, Schmuck, Krüge, Glasxokale rc. Am 20. Februar
kam eine große Privatsammlung, die aus früherer Aus-
stellung bekannt ist, zur Versteigerung. Sie umfaßte Kunst-
erzeugnisse aus China, Japan und Indien in theilweise
hervorragender Ausführung uud von bestrickendem Reiz.
Die Prunkschwerter in Elfenbeinscheiden zeigten Meister-
schaft in der Behandlung des Materials, die Reliefs waren
von einer Charakteristik der Figuren, die an die besten
Arbeiten des (6. Jahrhunderts erinnern. Endlich folgte
am 26. Februar eine Versteigerung werthvoller Gelge-
mälde und Aquarelle neuerer Künstler (Kat. Nr. (256).
* Düsseldorf. Kunst-Gewerbe-Museum. Auf der
zweiten großen Aquarell-Ausstellung sind im Ganzen
ca. 50 Aquarelle deutscher, österreichischer, holländischer
und belgischer Künstler im Gefammtpreise von über 20 000
Mark verkauft, darunter das große Aquarell „Ausfahrende
Dampfer" von Pans von Bartels, München.
* Barmen. Bericht der Pandelskammer. Die Kunst-
anstalt für Freilicht-Glasmalerei ist von dem Geschäftsergeb-
niß nicht befriedigt.
* Frankfurt a. M. Joseph Kowarzik ist soeben mit
einer neuen Plakette zum Gedächtniß von Goethes
(50. Geburtstagsfeier hervorgetreten, die von der Münz-
handlung Adolph peß Nachfolger hier zu beziehen ist.
Kowarzik hat bereits zur Feier selbst eine große Guß-
plakette xublizirt, die jedoch in Folge der schwierigen Guß-
technik und des dadurch bedingten hohen Preises auf
engere Sammlerkreise beschränkt blieb- Die neue Präge-
medaille, ebenfalls von rechteckiger Plakettenform, wendet
sich an ein größeres Publikum. Der Schönheit des Ge-
dankens und der Modellirung entspricht die Feinheit der
prägetechnischen Ausführung. Die Stempel sind in Paris
geschnitten, die Prägung erfolgte in der pariser Münze.
* Bern. Uuter Mitwirkung des Schweizer Konsuls in
Florenz wurde kürzlich die Pinterlassenschaft Böck-
lins geordnet und geschätzt. Große Reichthümer find nicht
vorhanden. Der Pauptwerth des vermögens besteht in
 
Annotationen