Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

DOI Heft:
Nummer 16
DOI Artikel:
Preisausschreiben
DOI Artikel:
Kunst- und Künstlervereine
DOI Artikel:
Vom Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0295

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. ^6

Die Aun st-Halle

25?

dem Friedhöfe an der Reichenhainerstraße eingesetzte
Sonderausschuß über den Platz schlüssig gemacht hat, stellt
der Rath die Bedingungen für einen beschränkten Wett-
bewerb zur Erlangung von Entwürfen für diesen
Schmuck fest.
* (Pnedlinburg. Aus dem Wettbewerb um die
Ausführung eines Monumentalbrunnens im hiesigen
Rathhaushofe ist der Bildhauer Arthur Schulz in Berlin
hervorgegangen.
* Köln a. Rh. Die Stadtverordneten-Versammlung
hat für die Ausschreibung eines Wettbewerbes unter den
deutschen Architekten zur Erlangung mustergültiger Ent-
würfe für die Ausbildung der Häuserfronten an der
altstädtischen Rheinuferstraße zum Erwerb von (5 Ent-
würfen einen Kredit von (oooo Mk. bewilligt. Die Frist
zur Einreichung der Entwürfe ist auf den (5. August d. I.
festgesetzt.
* Zweibrücken. Zur Errichtung eines Wittel-
bach-Brunnens gegenüber dem Iustizpalaste, den die
Stadt mit einem Kostenaufwand von über 5OOOO Mk. aus-
zuführen gedenkt, hat Prinzregent Luitpold aus staatlichen
Mitteln die Summe von 2OOOO Nk. als Zuschuß genehmigt.
Demnächst wird Seitens der Stadtverwaltung ein Preis-
ausschreiben für die besten Entwürfe unter den in Bayern
wohnenden Künstlern eröffnet.
* Barmen. Die Teppich-Fabrik Vorwerk & Eo.,
welche „Patent-Viktoria-Teppiche", als Ersatz für
handgeknüpfte Smyrna- oder (Orientteppiche herstellt, schreibt
zur Erlangung künstlerischer Muster einen Wettbewerb
aus. Preise für die drei besten Entwürfe: (OOO, 600 und
Hoo Mk. Bedingungen:
() Die Entwürfe müssen Griginalarbeiten sein.
2) Sie müssen für Teppiche von ?> Meter Breite und
H Meter Länge in (/5 natürlicher Größe farbig
ausgeführt sein.
Ls ist wünschenswerth, daß die Zahl der Farben-
töne (6 nicht überschreitet. Die Feinheit der Zeich-
nung muß sich nach der Textur des Gewebes richten,
welche derjenigen der besten Smyrnateppiche ent-
spricht. Der Teppich enthält per (Quadratmeter
HO000 wollnoxpen oder 200 Noppen per laufenden
Meter Länge und Breite. Die feinste Kontur darf
daher im Entwürfe nicht feiner als ( Millimeter
sein. Auf Wunsch sind wir gerne bereit, etwa er-
forderliche nähere Auskünfte zu ertheilen.
3) Die Entwürfe sollen nicht nur künstlerisch schön sein,
sondern auch, dem billigen Preise des Viktoria-
Teppichs entsprechend, eine allgemeine Verwendbar-
keit desselben ermöglichen.
H) Die preisgekrönten Entwürfe gehen in unser Eigen-
tum über; andere sind wir berechtigt, zum Preise
von Mk. 250 — zu erwerben, falls sie nicht vom
Linsender mit dem vermerk „verkauf vorbehalten"
versehen sind. Auch ist den Preisrichtern bei gleich-
wertigen Arbeiten eine andere Theilung der Preise
anheimgestellt.
Die Entwürfe find, mit einem Nerkwort versehen, bis
(. Juli an die genannte Firma einzusenden, unter Bei-
fügung eines verschlossenen Umschlages, der den Namen des
Künstlers nebst dem Merkwort enthält.
kuim- una Wnstlerverelne.
* Der Verein Düsseldorfer Künstler zur gegen-
seitigen Unterstützung und Hülfe giebt soeben seinen Jahres-
bericht heraus Er umfaßt jetzt (6( hiesige und 2H aus-
wärtige Mitglieder. Nach der Vermögensaufstellung war
der Bestand Ende (900 HHO85O Mk. 'gegen H29(00 Mk.
im Vorjahre, während das Vermögen der Künstler-Wittwen-
kasse Ende ,900 (29800 Mk. gegen ((3(30 Mk. betrug.
Der Bericht konstatirt, daß der verkauf von Kunstwerken
eher auf einen Rückgang, als eine Besserung schließen
lasse, wenn nun auch die Lrwerbsverhältnisse für den
ernsten, strebsamen Künstler immer schwieriger geworden
seien, so sei die Düsseldorfer Künstlerschaft trotz der vielen
Anfeindungen stets einem zielbewußten Streben in der
Kunst treu geblieben. Das werde sie aus der nächstjährigen

hiesigen deutsch - nationalen Kunstausstellung in würdiger
weise zu beweisen suchen.
* Königsberg i. Pr- Der Kunst-Verein hielt
kürzlich seine statutenmäßige Generalversammlung unter
dem Vorsitz des Herrn Gber - Bürgermeisters, Geh. Re-
gierungsrath Hoffmann, ab. Die Versammlung beschäftigte
sich in erster Reihe mit Wahlen, bei denen zum Vorsitzenden
Herr Landeshauptmann v. Brandt gewählt wurde. Zum
Schrift- und Geschäftsführer, dessen Amtsperiode abgelaufen
war, wurde Herr Kaufmann Gtto Herm. Elaaß wieder-
gewählt. Der Verein ist im letzten Jahre um circa 200 Mit-
glieder gewachsen, sodaß er gegenwärtig deren ca. (750
zählt. Die von dem Vereine veranstaltete, kürzlich
beendete Kunst-Ausstellung ist erheblich stärker besucht ge-
wesen, als die vorhergehenden, wie die Einnahmen für
Eintrittskarten ersichtlich machen. Dieselben betrugen im
Jahre (897 rund 9000 Mk., (899 (0000 Mk., diesmal
dagegen (2000 Mk. Der Gesammtumsatz für verkaufte
Gemälde u. s. w. belief sich auf im Ganzen 32000 Mk.
* Der Koblenzer Kunstverein hielt am 3. Mai
eine Haupt-Versammlung ab. Zur Eröffnung der Ver-
sammlung berichtete zunächst Herr F. Laeis über die
Verhandlungen, die der vom Verein gewählte Ausschuß
mit dein Kunst-, Kunstgewerbe- und Alterthumsverein,
betreffend den Zusammenschluß beider Vereine, gepflogen
hat. Die verschiedenen Gesichtspunkte, unter denen ein
Zusammenschluß der Vereine möglich sei, wurden besprochen,
und schließlich ein Modus gefunden, der die Vereinigung
ermöglicht. Danach bildet der Verein, und zwar die 300
Mitglieder des Koblenzer Kunstvereins und die 90 Mit-
glieder des alten Vereins, drei Abteilungen, die sich mit
der Kunst, dem Kunstgewerbe und der Alterthumskunde
befassen werden. Für jede Abtheilung werden von der
Hauptversammlung 5 bezw. für den Verein (5 Vorstands-
mitglieder gewählt. Die Stadt, die einen Zuschuß leistet,
ist in: Vorstande durch zwei Mitglieder des Stadtraths
vertreten. Der Bürgermeister der Stadt hat Sitz und
Stimme im Vorsitz. Als Mitgliederbeitrag kommen 5 Mk.
zur Erhebung, wer (0, (5 Mk. u. s. w. bezahlt, erwirkt
nach Maßgabe dieser Baarleistung je ein, zwei oder mehrere
Loose für die Ausloosung angekaufter Kunstgegenstände.
Beabsichtigt wird, noch in diesem Jahre eine Gemälde-
Ausstellung abzuhalten.
* Die Generalversammlung des Badischen Kunst-
vereins hat am 20. April stattgefunden. Der Bericht
über die Einnahmen und Ausgaben im Jahre (900 kam
zur Genehmigung. Die Zahl der ordentlichen Vereins-
mitglieder ist mit Ende April auf (H70 gestiegen; außerdem
wurden 333 Jahreskarten zu 2 Mk. für Studirende gelöst.
Zur verloosung von Anrechtscheinen wurden 7300 Nk.
verwendet Der Umsatz an Kunstwerken durch Vermittelung
des Kunstvereins stellte sich im Laufe des letzten Jahres
auf (8200 Mk- Zur Ausstellung kamen im Jahre (900
im Ganzen (586 Gemälde, 5H plastische Kunstwerke,
157 Aquarelle und Zeichnungen, (70 Radirungen, Litho-
graphien rc, dazu eine nicht unbedeutende Anzahl kunst-
gewerblicher Gegenstände.
* Stuttgart. Der württemb er gische Kunst-
gewerbeverein und der Verein für dekorative
Kunst und Kunstgewerbe, welche sich bisher als
Konkurrenten gegenüberstanden, beabsichtigen sich zu einem
Verein zu verschmelzen (?). Die eingeleiteten Besprechungen
lassen ein Zusammengehen beider Vereine in nicht allzu-
ferner Zeit erhoffen, was im Interesse des württem-
bergischen Kunstgewerbes mit Freuden zu begrüßen wäre.
Die erwähnten Besprechungen scheinen indeß bis jetzt rein
privater Natur zu sein; denn, wie wir hören, ist offiziell
in der Sache noch nichts geschehen und, wie es scheint,
vorerst nur der Wunsch Vater des Gedankens.
Oom Hunstmarkt»
* Berlin. A. Böcklins „Tritonenfamilie" ist von
der Kunsthandlung Ernst Zaeslein zum Preise von
80 000 Nk., an das städt Museum in Magdeburg verkauft
worden. Das (880 gemalte Bild befand sich lange Jahre
in Schweizer Privatbesitz.
 
Annotationen