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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 20
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Nr. 20

Die Aun st-Halle

* Schöneberg. Die Stadtverordneten bewilligten
3000 M. zur Herstellung eines Springbrunnens auf dem
Wartburgplatz und 12000 M. für gärtnerische Anlagen
des Platzes.
* Weimar. Die Goethe-Gesellschaft hat dem Bild-
hauer Karl Donndorf in Stuttgart den ehrenvollen Auftrag
ertheilt, eine Porträtbüste des verstorbenen Großherzogs
Karl Alexander von Sachsen-Weimar für das
Goethe-Archiv in Marmor ausznführen, als Gegenstück der
Marmorbüste der verstorbenen Großherzogin Sophie, der
Begründerin des Archivs, welche den Hauptschmuck des
Treppenhauses im Archiv-Gebäude bildet.
* Halle a. S. Tin Konnte beabsichtigt die Auf-
stellung einer Büste des verstorbenen Prof. D. Beyschlag
in den 1902 einzuweihenden Räumen des neuen Seminar-
gebäudes.
* Greifswald. Zur Errichtung eines Bismarck-
denkmals in Grimmen hat sich ein den ganzen Kreis
umfassender Ausschuß gebildet.
* Köstritz. Unter dem Protektorat des Fürsten von
Reuß j. L. hat sich ein Konnte für die Errichtung eines
Denkmals für den Dichter Julius Sturm gebildet.
* Neustadt. Das Bismarck-Denkmal-Komits hat
zur Aufstellung des Denkmals zwei Plätze in Borschlag
gebracht. Der Stadtrath hat sich für die Hetzeanlage ent-
schieden.
* Frankenthal. Der Stadtrath beschloß, dem un-
längst in Berlin verstorbenen Musikprofessor Vierling
hier ein Denkmal zu setzen.
* Zweibrücken. Auf Anfragen bezüglich des
Wittelsbacher-Denkmals beschloß der Stadtrath, daß
den Künstlern für Lage und Gestaltung des Denkmals
vollständig freie Hand gelassen werden soll.
* Nakel. Vorbereitungen trifft man für Errichtung
eines Kaiser Wilhelm I.- und eines Fürst Bismarck-
Denkmals in wirsitz und in Nakel (Netze).
* Pollnow. Hier hat sich ein Konnte zur Errichtung
eines Denkmals für Kaiser Wilhelm I. gebildet.
* Mogilno. Geplant die Errichtung eines Kreis-
Kriegerdenkmals.
* Myslowitz. Die Kaiserdenkmäler-Angelegenheit,
deren endgültige Regelung für die allernächste 'Zeit bevor-
stand, erfährt abermals eine Verzögerung. Der Vorstand
des Vereins Berliner Künstler hat dem Magistrat das
Angebot gemacht, er wolle für die Denkmäler einen Wett-
bewerb ausschreiben und später entsprechende Modelle
bezw. Entwürfe vorlegen.
persönliches.
* Auszeichnungen. Aus Anlaß des sojähngen Ju-
biläums des Bayerischen Kunstgewerbevereins wurde dem
I- Vorsitzenden Prof. Friedr. von Thiersch der Verdienst-
orden vom hl. Michael II. Klasse; dem zweiten und dem
dritten Vorstande, Hofjuwelier Paul Merk und Prof. Karl
Hocheder, der Michaelsorden IV. Klaffe verliehen. —
Frl Annette Verse! in Frankfurt, eine Schülerin von
Bernhard Mannfeld, hat für ihre im pariser Salon des
Lllamp äe Nurs ausgestellte Radirung der Kathedrale von
Genf die iVlsntiou llonorable erhalten.
* Der Münchener Maler und Illustrator Prof.
Theodor Pixis feierte am z. Juli seinen 70. Geburtstag.
Pixis wurde 1831 in Kaiserslautern geboren und besuchte
seit Z85O die Münchener Akademie, wo Foltz sein Lehrer
wurde. In den Jahren 1856 bis 1858 nahm er einen
Studienaufenthalt in Italien; der Auftrag Maximilians II.,
sich an der Ausmalung des Nationalmuseums zu betheiligen,
rief ihn nach den .,M. N. N." wieder in die Heimat Er
hat im Nationalmuseum drei Fresken ans der Geschichte
Karls X. und Karls XI. von Schweden gemalt. Den
Hauptstoff sür sein späteres Schaffen gaben ihm neben dem
deutschen Volkslied die Werke Richard Wagners; es ent-
stand nach und nach die „Wagner-Gallerie". Ferner
illustrirte er in einem Zyklus von zwölf Bildern Kinkels
„Otto der Schütz". Auch als Genremaler und Porträtist
entfaltete pixis eine reiche Thätigkeit. Daneben ist Pixis


schon seit vielen Jahren einer der regsten Förderer kolle-
gialer Geselligkeit unter den Münchener Künstlern.
* Nachlaß-Veröffentlichung. Ls wird eine
Herausgabe des literarischen Nachlasses von Adolf
Bayersdorfer, des ausgezeichneten Kunstgelehrten und
liebenswürdigsten Menschen beabsichtigt. Freunde und Be-
kannte Bayersdorfers, welche Briefe von ihm besitzen,
werden von den Heausgebern gebeten, diese auf kurze
Zeit Prof. A. Pauly, in München, Ainmillerstraße io, zur
Einsicht zu überlassen.
* Nekrolog. Gestorben der Landschaftsmaler Gustav
Meißner in Lharlottenburg, 72 Jahre alt. — Der Land-
schafts- und Stilllebenmaler Paul Hölzl starb am 2;.
Juni in Bozen. — Im Alter von 66 Jahren starb in
Wien am 3. Juli der Porträtmaler Eduard Kräutler.
— Gestorben am 4. Juli im Alter von 46 Jahren zu
Dachau der Maler und Illustrator Arthur Langhammer.
Er machte sich frühzeitig bekannt durch zahlreiche Illustra-
tionen zu Hackländers „Europäischem Sklavenleben" (Stutt-
gart bei L. Krabbe) und andere Holzschnittzeichnungen für
Schorers „Familienblatt" (1884) und die Zeitschrift „vom
Fels zum Meer". — In Rom ist am 7. Juli der Maler
Erwin Kiisthardt aus Düsseldorf, ein geborener Hildes-
heimer, am Hitzschlag gestorben. Kiisthardt hat ein Alter
von nur 3§ Jahren erreicht Mehrere seiner Gemälde haben
in weiteren Kreisen Anerkennung und Werthschätzung ge-
funden. U. a. hat er auch verschiedene größere Wandge-
mälde für das Gymnasium in Erfurt geliefert. — In
Düsseldorf starb unlängst der 1831 in Berlin geborene
Landschafter Hermann Pohle. Lin Schüler von Joh.
wilh. Schirmer und später von Hans Gude an der Düs-
seldorfer Akademie, gehören seine Lieblingsmotive seiner
deutschen Heimat an. Allen Bildern Hermann Pohles ist
neben dem Vorzüge klarer Komposition eine natürliche
Wärme der Empfindung und schöne Bildwirkung eigen. —
In Weimar starb der bekannte Landschaftsmaler H. L.
von Gleichen - Rußwurm, ein Enkel Friedrich von
Schillers. Er war auf Schloß Greifenstein 1836 geboren
und studirte zu Anfang der siebziger Jahre in Weimar
unter Max Schmidt und Th. Hagen. Seit längerer Zeit
hatte sich der Künstler der modernen pleinairistischen
Richtung der Landschafts - Darstellung mit Erfolg ange-
schlossen. — In München starb plötzlich der aus Karls-
ruhe stammende Maler Wilhelm Volz im Alter von 46
Jahren.
Preisausschreiben unü Stiftungen.
* Gotha. Für ein Denkmal des Herzogs Ernst
des Frommen 0601 — 1675) wird ein Wettbewerb unter
deutschen Bildhauern mit Termin zum 1. Dez. d. I. aus-
geschrieben. Preise: 1000, 600 und 400 M. Näheres
durch die Geschäftsstelle des Denkmals-Ausschusses (Herzog-
liches Museum zu Gotha).
* Flensburg. In der Konkurrenz für einen
Bismarckbrunnen wurde der Entwurf des Berliner
Bildhauers Helmuth Schievelkamp zur Ausführung
erwählt.
* Leipzig. Bei dem vom hiesigen Künstlerverein
unter seinen Mitgliedern veranstalteten „Wettbewerb zur
Erlangung von Skizzen für ein Wandbild" ist Herrn
Horst-Schulze der Preis zuerkannt worden, jedoch mit der
Bedingung, daß er für die endgültige Ausführung ev.
nochmals in Konkurrenz zu treten hat mit den Herren
Molitor und Fröhlich.
* w i e n. In der letzten Sitzung des Kunstrathes
wurde u. a. über die Ausschreibung eines Wettbewerbes
auf dem Gebiete der christlichen Kunst, hauptsächlich Archi-
tekturen für Kirchen w., berathen. Ferner lag der Ent-
wurf für das in Linz aufzustellende Denkmal des Dichters
Adalbert Stifter vor, dessen Schöpfer, der Bildhauer
Prof. Rathausky, an dem bezeichneten Denkmal einige
kleine Abänderungen vorzunehmen hat.
* Rom. Der kürzlich hier verstorbene Maler Prof.
Gustav Müller hat das Vermögen, das er hinterlassen,
nach der ,,Fr Z." wie folgt vertheilt: Die verwandten in
Deutschland erhalten 370,000 Lire, das Deutsche Reich
 
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