Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

DOI Heft:
Nummer 23
DOI Artikel:
Persönliches
DOI Artikel:
Preisausschreiben und Stiftungen
DOI Artikel:
Kunst- und Künstlervereine
DOI Artikel:
Vom Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0420

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
368

Nr. 23

4- Die Aun st-Halle

tastifches Elenrent oft hineinfpielt. Die bedeutendsten sind:
„Cesare Borgia bei der Belagerung von Capua", „Die
Bilderstürmer", „Versuchung des heiligen Antonius".
Besonders biblische Motive wählte er init Vorliebe und
wußte sie in eigenartiger Meise zu behandeln. Morelli
mar Mitglied der Kunstakademie in Neapel und Senator
des Königreichs. — Der wiener Landschafter Lugen
Zettel ist kürzlich im Alter von 50 Jahren in Triest
gestorben.
*
?rei;au;§ckr«iben unck Stiftungen.
* Berlin. Auf dein kürzlich stattgefnndenen U h r -
inacher-Kongreß wurde beschlossen, eine Kommission mit
dem Erlaß eines preisansschreib ens für einfache, solide
Zimmeruhren, frei von unnöthigem Beiwerke, zu beauf-
tragen.
* Berlin. Zur Beschlußfassung über die fernere
Oerwendung der Erträge aus der Friedrich Wilhelm-
Stiftung (Museen) und der Zinsen des dieser Stiftung
hinzugefügten Kapitals von (5 ooo Mk. ist der Stadtver-
ordnetenversammlung eine ausführliche Magistratsvorlage
übersandt worden. Am (. April (902 läuft die Frist von
(0 bezw. 8 Zähren ab, auf deren Dauer der Magistrat
im Linverständniß mit den Stadtverordneten beschlossen
hat, die Erträge der Stiftung zum Ankauf werthvoller
Sammlnngsgegenstände durch das Kunstgewerbe-Museum
und zur Unterstützung talentvoller Zöglinge der Unterrichts-
anstalt des Museums zu verwenden. Der Magistrat ist
damit einverstanden, daß die Frist um weitere )o Zahre,
bis öl- März (9(2, verlängert wird.
* Köln. Zm Anschluß an den schon in Br. 22 (N.
Denkmäler) erwähnten plan eines Denkmals für den ver-
storbenen Generalpräses der katholischen Gesellenvereine
Adolf K 0 Iping wird von dem geschäftsfiihrcnden
Ausschuß jetzt ein öffentlicher w e t t b ew e r b
ausgeschrieben. Der Ort befindet sich in den Museums-
anlagen in Köln. Die Gestaltung des Entwurfs bleibt
dem Künstler überlassen. Die Kosten dürfen ZO OOO Mk.
nicht übersteigen. Lageplan und nnd Biographie Kolpings
gegen event. zurückznerstattende 2 Mk.) zn beziehen durch
deit jetzigen Präses, Rektor Schweitzer, Breitestraße (08.
Termin: 5). Oktober. Drei Preise: 600, HOO, nnd 200 Mk.
Adresse: Kath. Gesellenhaus, Breitestraße.
* Prag. Bach einer Kundmachung des Ministeriums
für Kultus und Unterricht werden behufs Gewährung von
Stipendien für hoffnungsvolle Künstler, welche der
Mittel zu ihrer Fortbildung entbehren, jene Künstler ans
dein Bereiche der Dichtkunst, der bildenden Künste
und der musikalischen Komposition aus den im Reichsrathe
vertretenen Königreichen und Ländern, welche auf Zu-
wendung eines Stipendiums Anspruch erheben, aufgefordert,
sich bei den betreffenden Landesstellen, also in Böhmen bei
der Statthalterei, und zwar bis längstens (. Oktober I. Z-,
in Bewerbung zu setzen. Anspruchsberechtigt sind — unter
Ausschluß aller Kunstschüler und Kunsthandwerker — nur
selbstständig schaffende Künstler. Die Gesuche haben zu
enthalten: Die Darlegung des Bildungsganges nnd der
persönlichen Verhältnisse Geburts- und peimathsort, Alter,
Stand, Wohnsitz, Oermögensverhältnisse :c.) des Bewerbers,
die Airgabe der Art und weise, in welcher derselbe von
dem Staats-Stipendium zum Zwecke seiner weiteren Aus-
bildung Gebrauch machen will und als Beilage Kunstproben
des Gesuchstellers, von welchen jede einzelne mit dem
Bamen des Ausstellers speziell zn bezeichnen ist.
* Prag. Die Prof. Or. Alois Kl ar sche Künstler-
stiftung von jährlich 200 Kronen gelangt neuerlich zur
Besetzung. Zn Böhmen gebürtige Maler und Bildhauer,
event. in zweiter Linie Künstler aus den übrigen Ländern
der Monorchie, die ihr Talent durch Arbeitsproben nach-
weisen müssen, können sich um die Stiftung bewerben.
Der Genuß der Stiftung dauert durch zwei Zahre und
kann in besonderen Fällen auf ein drittes Zahr ausgedehnt
werden. Die Stiftung macht zur Pflicht, wenigstens zwei
Drittel der Zeit in Ztalien, insbesondere in Rom, einzig
der Kunst zu leben und beim Austritte aus der Stiftung
die Kirche seines Taufortes mit einem Produkte seiner

Kunst zu bedenken. Dem Gesuche, das bis zum (. Februar
(902 bei der Statthalterei einzubringen ist, sind zwei
Konkurrenzarbeiten beizugeben, von denen eine in einem
Oelgemälde oder einer Statue in Stein oder Thon init
wenigstens ein oder zwei Menschengestalten in etwas ver-
kleinertem Maßstabe nnd die andere in einer Zeichnung
mehrerer Menschengestalten zu bestehen hätte, deren Dar-
stellung aus der heil. Schrift, aus den Legenden der
peiligen oder der vaterländischen Geschichte zu entnehmen
ist. Das Gesuch ist außerdem mit dem Tauf- oder Ge-
burtsscheine, dem peimathscheine, einem Sittenzeugnisfe
und event mit dein Nachweise über die bisherige künst-
lerische Lhätigkeit zu belegen.
* Paris. Die Los Rsunx-^rts soll das
Legat des (898 verstorbenen Malers Moreau im Betrage
von (00 ooo Fr. zurückgewiesen haben, das zur Grün-
dung eines Preises für junge Künstler bestimmt war.
Moreau hatte auch feilt paus in Paris init ungefähr 800
seiner Werke dem Staate als öffentliches Museum ver-
macht, itideß nicht die geringste Summe für den Unterhalt
des Museums ausgesetzt. Die Regierung war daher naeb
langem Zögern beinahe entschlossen, das vermächtniß zu-
rückzuweisen. Um dies zu verhüten und einen Unter-
haltungsfonds für das Museum zu stiften, verzichtete die
Akademie auf ihr Legat, und damit war jciw Schwierig-
keit gehoben
Kunst- uns kimstlelvereine.
* München. Deutsche Gesellschaft für christ-
liche Kunst. Dem uns vorliegenden achten Zahresbericht
der Deutscben Gesellschaft für christliche Kunst, Zuni (901,
entnehmen wir Folgendes: Die Mitgliederzahl der Gesell-
schaft ist von 22)6 auf 2606 gestiegen. Zhr Pauptaugen-
merk richtete sie auf ihre Zahresmappe, die in (2 voll-
blättern und 25 Abbildungen im Tert Werke hervorragender
Künstler, wie Angermaier, pertel, Schmitz, B. Schmitt,
Fuge! :c. re. enthält. Beben der Zahresmappe wurde
auch im Glaspalast eine Gruppenausstellung von 87
Werken arrangirt, zudem in München, Karlstraße <>, am
m. Zuli 1900 eine ständige Ausstellung für christliche
Kunst eröffnet. Als Zuschüsse zur Ausführung von christ-
lichen Kunstwerken wurden bis ). Zanuar 190s im Ganzen
t-^00 Mk. bewilligt, wovon auf das Zahr (900 5550 Mk.
entfallen. Der Kassabestand des Zahres (900 weist nach-
stehende Zahlen ans: Einnahmen 29766 Mk., Ausgaben
29 088 Mk. Das Reinvermögen betrug 28(06 Mk.
vom kurmmarkr.
* Berlin. Die Kgl. Nationalgallerie erwarb
unlängst 5 Zeichnungen des trefflichen Illustrators Franz
Züttner, Karrikaturen aus den „Lustigen Blättern".
* Berlin. Große Kunstausstellung (90(.
Oerkäufe (Fortsetzung). Die Oelgemälde: G. Koch:
„Der Piqueur", Th. v Lckenbrecher: „Am Raftsund bei
Dingermulen, C Brancaccio: „Pausillipe", Pans Gude:
„Felsenufer", F. Keller: „Villa wahnfried", p. Rasch: „Lin
Gesang für die Königin", p. Mühling: „Winternachmittag",
A. Spring: „Pausandacht", M. Stern: „Mittagspause",
L. Sollmann: „Opferstätte", L. von Breuning: „Pause",
O. Lingner: „Lobgesang", C Klar: „Abend", O. Lämmer-
hirt: „Riviera, Li Ronenbe", L. pochhans; „polzknecht";
ferner die Aquarelle: A. Lutteroth: „peiliger pain
Blida", „Saturntempel", „Siki Gkba, Algier", „Bab
Souika, Tunis".
* Venedig. Die Internationale Kunstausstellung
hat in diesem Zahre eilten besseren Erfolg in Bezug auf
die gemachten Ankäufe aufzuweisen als früher. Zn den
Monaten Zuni und Zuli wurden an Kunstwerken im
Ganzen für 79000 Lire verkauft, und zwar )Z Werke
ausländischer Künstler, (7 von Künstlern, welche in
Venedig geboren sind oder dort wohnen, und (2 von
anderen Italienern, von Eröffnung der Ausstellung (im
Mai) an bis zum 5(. Zuli wurden im Ganzen für 2(5000
 
Annotationen