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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 2 (Februar 1930)
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Kolb, G.: Tasten und Sehen, ihre Grundlagen und Beziehungen zu einander
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Schmidt, Erna: Der heilige Franz predigt den Vögeln: ein Erlebnis mit Kindern im Zeichenunterricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0055

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c>>> I'cibinde» j»,i>> d»s ist »ller-

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dle ,;»»>il>v» is>, die de» vliale» Pvoges; öeS T»sle»S
>»>> de>» vlkile» Pivges; des Sehe»s verdiich'el. Der
Drgrlss Assvzialio» isl hler »!ch!lSsnge»d.

9>e Äiilwvrl >>»»»!»»> l»»le»: DiePhn » l » sie
isl die v e > d i » d >,' s» d e F » » l> t > o n z w > s ch e »
de » v e r j ch i e d e » e » S i » » e s l> r e i s e n. D i e
v! > » h e i l » » seres cL »> p f i » d » » g s l e h e n s
l> » » » » » r d»rch!>di!e Phniilnsie herge-
sl >' > l > w >' l d e » »»d c'he» »tts diesei» Vr»»de gihl
>-) vh»e Phnnlnsie »irgendü eine W»hrney»iu»g vv»
>vi>l>Ii>he» Dinge» »isd Dorgäiige».

Zch snsse .s»s»»»»e»: chi»
»iiides iwie des Kiiilstles
'Lnsl- oder Aeriihruiiyssi»
>»si»»g), wirliliche u»d ei
siiidimge» i»il de» Gesi
»»'». Öhwvhi die Tnsl, »


hildiierische» Vestalle» des
>s) fliehe» Lrlebnisse des
iss (Selhsi- »»d Fremdhe-
igebildete Aeweguiigseinp-
chtssiniieserlehiiisse» ziisnin-
ijd Aewegiingserlebnisse die

»rspriiiigliche» Siiineserlehiiisse sind sie liege» n»ch
de» Gesichlssiiiiieüerlehiiisse», der Aussiisjiiiig vv»
„Forin u»d Gestnll", iiiil Eiiischlus; der Anuiuvorslel-
l»»g zugruiide werde» die GesichlSvorslelluiige»
schliesjlich d'vch leilend. All die verschiedene» Siimes-
erlebnisse livimen lirast der verhindeiide» Tätiglieil
der Dhnnlnsie zu einer »nlrennbare» inneren Einheil
versch»»elzen, die vvin Geslnllend'e» suhsekliv »ls
hildhafle Avrslelluirg, bzw. als Phanlasinn einpsu»-
den wird.

sDiese Eriiennliiis hal »ichl »ur lhevrelijche, svn-
üern »uch prnlillsche Aedeulung slir de» Uiiterrichl.)

'-Aiir in dlesein Sinne isl; es richlig zu sage»,
dns bil>d'!»erische Geslalteii stlihe sich aus Gesichlssin-
iieserlebnisse, sei » u r geistige Aerarbeilung von Ge-
sichlüsiniieserlehnisse». Konrnd Fiedler, der meiiies
Wisseus diesen Sah zuersl »nd zwnr uuler deiu
Linflujz des Iinpressionisinus anfslellle, ist zu enl-
schuldigen. 3h»i standen die heutige» Ergebnisse der
psychologischen u»d physiologischen Foischung »vch
»ichl zur Aersligung.

G. »vlb.

Der heilige Franz predigt den Bögeln

Ei» Erlebniü inil Uiiidei» ii» Feicheiiuiilerrichl.
»lerrichtsheispiel vv» Er»n Schinidl, Aerlin-Hnleiisee.

,öch hnlle dns reizeiide lileine Auch vo» Her»i»»u
vesse iiber üe» heilige» Franz gelese» und »ius;te
bei üer Erzählung der Aogelpredigk an ineine Schul-
uindels i» der Terkla deiilieii uiid wie sie diese mär-
cheiihaste Aegebenheil > wohl bildhast gestalken wür-
de». 2» der erste» Feich^nstunde »ach den Ferien
liug ich ih»e» inein Änlielgen vor und »lle waren
elnlg: das inusz gezeichnel!werde». Dvch gab es erst

»vch einige Aleiiiungspers
>» bezug »us die Gestgll,
Öeiligen u»d öesse» Psah

hiedenheile» nuszufechte»
Aeweguiig, Kleidung des
ini Ailde. Welche Aogel-

»rteu sollke» gezeichnel werden? Dursle inan nuch
Avgel „ersinden"? Wo svielle sich nlles nb? ii»
Wnlde, aus der Wiese- ii der Aähe vder Ferne?
tlnd dann ins; die zieinlich lebhnfke Klasse i» gröjzter
Aersiinlienyeil und zeichne e. Äb und zu ei» kiefer
Seuszer vo» Aerzngtheit vder Aesiiedigung, eine
Frage, ein Geinurinel, endl ch ein Äusruf nllgeineiner
Erhillernng iiber dns ^liiij elzeiche», das de» Schlusz
des AnlerrichlS lilindele. So ging eü uiehrere Stun-
de». öich liesz ihnen Zeis, deiin sie hnike» jn s v v i e l
z» lu». Sie wollle» doch >ns gnnze Gewiininel der
besiederle» Fuhörer darslelle», wollte» die hunte»
Federiileider iiinlen und diq role», gelben unü schwur-
zen Schnäbel und Aeige. fOer heilige Franz inilszte
seine dunlile Kutke bekoinme». Ilnd wieviel Miihe
verlangle der ivettergebräu ite Kopf inil der Tonsur
und die segnenden Hände. 2a, uud dnnn kai» doch
»uch die Wiese i»it Aäuinlni und Alinne» an die
Aeihe u»d i» der Ferne >ie Aerge vder gar eine
Aurg. Ueber nllein dansi n»ch der ülmiiiel init Wol-
lie», Svnne und de» Schwirine» der herbeieilende»
Aögel. Ala» halle wirsillch nlle Hände voll zu tun,
u»d de» AlädelS gliihle» dib Anclie» vor Lifer. Eine

iiinlle einen Flusz, »us üei» die Wasservögel herbei-
schwainineii: lnnghnlsige Schwäne und fetke Ente»
und ein panr Fischlein dazwischen, einige „ersanden"
herrliche, fnrhenprächtige Aögel, andere üagege»
gabe» mil verbliisfender Aakurlreue Aögel wieder.
die sie im Zoologischen Garte» eininal gesehen halte».
Pier hoclie» sie in dichlen Kluinpen, »ls seien ganze
Aogelfainilie» erschienen, dorl stehen sie zu zweien
geordnet wie ein Hochzeilszug, sie uingebe» den hei-
ligen Franz wie nufinerlisaine Zuhörer, »>il nus-
gesperrke» Schnähel» Beisall rufeiid, sie remie» eilig
herbei, als hükle ina» ihiie» Aolschnsl gesandl, sie
watschel», skelzen, schreite», slattern und bilde»
dunlile Wollre» ai» helle» Hiuiniel. Welche Fiille der
Lrscheiniiiig! Welche Freude am Gestalten, nn Fori»
und Farbe!

Iugendliuiisk Aollisliunsl.

Wird aus den Anfängen sder reine» Sluse der
Uinderzeichnung) weikergehaut, sv mujz das zu selb-
skündigen, unserer beslen AolliSliliiisk eheiihllrkige»
Leistunge» fiihre». Sie wlirden khei»aki>ch ganz an-
üere — aus dein heuligen Symbolschah der 2 uge » d
bedingke — 2nhalte habe» nls die Aollisliunsk, aber

ihre 2 unlität liönnte sich . aller uiilrlndlicheii

Äachahmung einer Feilmode entrückl -- zur abso-
luken Gültiglrell reiner Frtthlirinst erheben. Und
dainit wllrde ein sachlicheS, selbsterarbeitekes
Fuiidameiit einer wlrklichen liüiistlerischen Blldung
gelegk, — in einein Ilnterricht, der in höchstem Matze
den Namen eines V i l d u n g s f a ch e s verdienke.

Aus „rirluiideii deiitlcher VollsliinII", tzelt I, Iieransgegeben
voii ligoii Koriimaim IDr. Beiiiio Filser, Berlag, Bugsburg)
 
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