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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 9 (September 1930)
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Schwemer, Paul: Jugendkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0236

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Deutsche Blätter für Zeichen-Kunft- und Werkunterricht

Zeitscheift desReichsverbandes akad.geb.Zeichenlehrer undZeichenlehrerinnen

Verantwortlich für die Schriftleitungr Professor Gustav Kolb, Stitttgart
Dru^!und Berlag; Eugen tzardt G. m. b. 9. Stuttgart, Langestrcche i8

Fiir Belprrchimgseremplare, Niederschrifte» oder andere Sinsendiiiige» irgendwelcher llrt
wirp elne Berantworlllchkelt nur dann überiiomiiie», wenn sle ervete» worden s>»d
i Schrelbt sachlich klar und elnsachl Meidet alle entbehrlichen Fremdwörter

Iiigeiidkuiist. Bon Pa»l;Schwemer, Hamburg. — Die Schnle voin Schnler gesehen. — Die Begabten-
prnfling an der Berliner Akademie. Bon Elsa Nicklatz, Verlin-Friedenan. - Ilber die Erbaltnug der
löestaltnngskraft des jungeu Menschen wcihreiid der Pnbertät. Bon Wilhelin Bnsse, Halle a. S. (Schlusj.)

Bom Vootsban im Pserknitterricht. Bon A. de Brnycker, Plön (tzolstein). — Unsere Kieler Tagung.
Bon Hanna Iohnk, Penijttinster (Holstein). — Amschau. — Sprechsaal- — Zn unseren ^lbbildiingen. —
s! i Beilagenhinweis. — Inserate.

10. Iahrgang !

September 1930

tzeft 9

Iugendkunst

Bon Paul S ch w e m e v, Hainburg

„Biidec dürfi ihr mir! uiclst verwehreu,
ich liöuule uiich soust nicht erlilciren/'

Ilin das, wns ich über Kunst uud öugend zu sageu
habe, recht spttrbar zu macheii, iiiuf; ich eineu Aück-
blicli und Ainblick tuu. ;

Wir haben eine künstlerssch sehr bewegte Bergan-
geuheik hinter uiis. Stlle dräiigten einauder. Aus der
Trägheit des AcituraliüiniiH weckte deu Bürger, auS-
geheud vo» Fraukreich, der! Fiiipressionisinus (Mauet,
Lieberinnuu). An ihu schlosz sich iu einer Zeik nakur-
ivisseiischafklichen Deiikensi der akoinisiereude Aeo-
iuipressioniüinus (Signcic ..i.), daun kain vou ötalieu
Beivegung ins Bild durch hie Futuristen (Larra ...).
Wieder vou Fraukreich her kaineu die Kubisteu
Bracgue ...). Die deiskschen „Brückeküustler" zogeu
uuter der Fahue deü EzpressiouiSiuus eiuher. öhueu
schlvss sich der Ausse Kgudisiskii uu uiii vöiliger Ber-
bauuuug des Diuglicheu ius Bild. Dauu kauieu die
„Sluriuleule" uiit ihreiu öufauliiiüiuus uud Dndais-
iiius (P. lZlee, K. Schwikt>?rs ...) uud ihrer Alerz-
uialcrei, zu der uiau die Mittel der Bildkoiuposikiou
deui Llscheimer zu euknehuieii hat. öüugst erlebkeu wir
eiu (Zurückslukeu aus dieseinsäuszersten Pol iu die ueue
uud iiiau hnk es docb iinyier geivusjk alke Sach-
lichkell. Dn wir Deutscheu phue die sreindeu Federu
uuu eiuiuai nicht auSkoinineu, haben wir das als
uiagischeu Aealisiuus oder? SurrealiSiuus auzuspre-
cheii (Diz, Grosz). ^ ;

öu eiu pnar kurzeu iöahizehuteu geschah ail das.
Weuu mau geunu zusieht, swareu eS iininer wenige
Malei, die, gesolgl vou eiuigeii Kunstschciftstelleru uud
ge,!ützi aus Kuusthäudler usid Saiuiuler, eiuem Slil

zuin Diirchbruch verhalseu ,uil dem Auspruch aus
Akajzgeblichkeit uuü Allgeiueiu-, ja Alleiugülkigkeil.

Die breike Akasse des BvlkeS horchke jedesmal aus,
uahin jeweils eiue ueue Seusatiou iu sich nuf, um
ain Schlub wie uach einer Bariets-Borstelluug uichts
anderes inik uach Hnus zu uehmeu als ein zwiugendes
Schlafbedürfuis. Akau weudet sich kalk sachlicheu Aol-
weudigkeiteu zu, uebeu deueu die ueue Kuust-Sach-
lichkeit uicht zu beskehen vermng.

öedesmal bei eiuem Skildurchbruch wurdeu eiu paar
Küuskler abgestempelk als sühreud, geuial: sie be-
kameu deu Skempel dec Offlzielleu, der GoideS werl
ist. öhre Preise stiegeu. Liebermauu malt Bildnisse
für SOllll Mk. „ohne üe Häud", für Ill llllv Mk. „mik
de Häud".

Bei der Akerzmalerei gelaug eiu svlcher Diirchbrnch
uichl mehr. Schivilieis isl »ach wie vvr eiu ver-
kciuules Geuie, uud der Oberdada Bader hnt solge-
richtig deu DadaiSmus kotgesagk.

Nebeu deu KüustlerstarS bliebeu uud bleibeu alle
auüeru Kttnstler Slntisteu, üie iusolge der Aieseii-
gageu Einzelner für Ei und Bulkerbrot arbeiteu.

öm Allerheiligsleu deü Kiiusltempels zelebriereu eiu
paar Kunstgelehrte alS Hohepriester vor deu Alkäreu,
die mnu den drei oder vier Kiiustleru ües öahrhuu-
derks hier errichkek hat. Sie siuü d!e alieiuigeu Trä-
ger der Offeubaruug: »u Bolke seheu sie keiuerlei
küustlerische Werle uud werleu es euksprecheud. Wir
wisseu- dasz eiues TageS dieseu sZuustpüpskeu bauge
werden wird vor ihrer eigeueu Uufehlbnrkeit. Der
Fehler liegt uichk so sehr, wie ihu Herr Prof. Pauli
 
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