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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 5 (Mai 1930)
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Reupke, Ernst: Vom Erlebnis zum Werk: ein Beitrag zur Berufsberatung aus Lesefrüchten und Eigenem
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Parnitzke, Erich: Die Bildende Kunst an den Pädagogischen Akademien in Preußen
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0129

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gcnudccl weldc». Zur ivLilereu ürieutierunn seieu
.jwei Bücher empfohleu: I. Stil- »ud Kompositious-
iei-re i» üer Äiulerei. dou F. S ch midk - Breiteu-
tuich (5.— Ml>.) 2. Pns Erlerueu der Mcilerei. Bou
t.'ouio Loriutl) stz.— Mlr.).

„WnS nder liiiustlich isl, dns wili Fleijz, ^iiühe uud
Mdeil hndeu." Dhrllni; Willst d» dich der Kuust
wldiueu, sühlst du deu inuereu Beruf, ihr deiu Lebeu
.>u weiheu, so nchte iauf die Skimme deiues öluueru."
sdl. D. Friedrich) uud prüfe dich, ob du dazu „geua-
lurl" dilt, eiu „Aralerlruab" zu werde», denu „melu
Beruuusl ist uit geuugsam zu ergrtiudeu, diese grojze
weilreicheude uueudliche Kuust des rechkeu Moleus."
„llud weuu es mügsich wnr, so wollk ich gereu nlles
dns, dns ich linuu, chlarl au deu Tag bringe», das
zu Lied deu geschicliteu Auugeu," „so darzu tüglich
wnreu," „die sölche Kuust höher liebu dau» Siiber
iiud Gold." Dnrum sist m>t Fleisz uud aller Sorgfalt
zu erwügeu, „wie de> Kuab erleseu uud der Geschicli-
lichlieil seiuer Liimp'jj' (Lpmplexioueu, Temperameuk)
Achl geuummeu soll! wepdeu." (Dürer.)

Der ueuzeitliche Zeicheuuuterricht dürste wohl ge-
eiguek seiu, die besoudereu Fnhiglieiteu uud Beiguu-
geu eiues „Aralerliuabeu" festzustelleu, deuu auszer
dem Snchzeichueu werdeu auch gedächtuiS-, phau-
tasie- uud geschmaclibildeude Ilebuugeu augestelll.
Aber selbst weuu alle Borbedluguugeu für die Lig-
»uug gegebeu slud, so ist eiue berufsmäszige, weitere
Ausbllduug bei den heutigeu Berhältuisseu uur dnu»
zu empfehleu, weuu vorerst eiu „Mhrberuf" erwühlk
wird. Eiu Maler vou Auf, der die gauze Schwere
der Zeit au sich verspttrk, sagte mir littrzlich, er
würde eiuem zur Kuust Strebeudeu deu Weg mit
Hiuderuisseu uud Hemmuiigeu verbaueu. Erst weuu
er deu Beweis erbriuge, dasz er starli uud leideu-
schaftlich geuug sei, die Hiuderuisse zu übersteigeu,
solle mau ihm Förderuug augedeiheu lnsseu.

Spihweg: „ü Himmel, ist die Kuust doch
schwer! Die Göttiu spröd', die drnlle!"

Schwiud: „3a, Lieber, weuu so leicht eS wär',
die Luder malteii alle!"

Die Bildende Kunst an den Pädagogischen Akademien

in Preutzen

3» Hest 7, lU'W,
zwei Stelleu frageud

Bou Erich Pnruis> lie, Kiel.

>er ),Kuust uud 3ugeud" ist au
die heue Lehrerbilduug erwähnt
ivordeu. Eiumal iu dem Vericht vo» Karbe über
Blnrlilbreik, iu dem er die pädagogische Aufgabe als
gruudsäsjlich gleichgelleud sür deu Fachzeicheulehrer
ivie sür deu BolliSschullehrer hluskellk uud gegeuüber
der iuleressierkeu Teilnahme der Bolksschullehrer eiue
Behnudluug der breuueudeu Frageu seikeus eiues
Dozeuleu der Pädagogischeu Akademieii vermitzk.
Dnuu iu üem Sprechsnnlbeitrag vou Frlh, der es
nls daulieiiswerk hiustellt, siveuu iu Kuust uud 3ugeud
über deu Zeichen- und Kuustuukerricht an deu neueu
Aliademieu eiumal berichkek würde.

3ch wiit im Folgeudsu därzusteileu versuchen, welche
Behnudluug die wirklich liefgreifeude Frage iu Preu-
s>eu ersnhreu hnt. >

Zuuächst sei der äuszere Anhiueu gegebeu. Die »eue»
Lehrer liommeu als Abiturieuten aller Arteu der
höhereu Schule zur Asiadejuie, wo sie am Eude eiues
zweijährigeu Studieugauges die erste Prüfuug ablegeu
liöuueu. '-Zacl) nuschliejzeuder Leyrpraj:is u»d zwei-
jähriger Bewühruug üarin kauu dauu durch eiue
ebeufnils ueugeorduete zweike Prüsuug die eudgültige
Ausielluugssähiglieit erworheu werdeu.

Preujzeu hnt uuu bishes uoch die Aufuahme der
Studiereudeu uicht »ur vo» dem Aachweis musiliaii-
scher Befühiguug nbhi'sugig gemacht, soudern durch
eiue Prüsuug dnriu die Äuslese besouders durchge-
sührl. Diese nlleiusieheude Aufuahmeprüfung iu
Aiusili wird iudes vvrniiSsichklich iu Kürze falleu, weil
mit dem Ausbnu der Aliademieu das Augebot eiuge-
schräulit wirü uud iu dem 'Zlugenbiicli, wo die eigeut-
liche Belastuugsprobe eiutritk (d. h. die Aachfrage
vou jährlich etwn WUti Boilisschullehrer» uud -lehrer-
iuueu aller Kousessiouf» vpu 25—3li Aliademieu ---
sinlt der srühereu 125 Seminare usw. — befriedigt

seiu will), die Zulassuug zum Sluüium ohue Prüsuug
erfolgeu wird. Die Forderuug uach eiuer Parnliel-
prüfuug im Zeichueu würde, obwohl mi! Aecht akut, i»
Kürze schou illusvrisch werdeu.

Hier, wie iu der Arusik brnucht uichk mehr um eiue
Prüfuua diskutierk zu werdeu, wohl aber im gauzeu
um die Forderuugeu, die au die Borbilduug zu'stelleu
siud.

Bei der vorläusigeu Festskelluug des Berhültuilses
Musik zu Zeichne» im Arveiksplau der Akademieu
ist der Traditlou der Semiunre Aechuuun gekrageu
wordeu, der Taksache, das, in der nlteu Lehrerbilduug
die alleiuige küusklerische Kultur eiue solche der Musik
war. Es ist, um dies Erbe zu wnhre» uud gesühlsmüs,ig
eiu Baud vou A>! zu Aeu zu kuüpfeu, der Arusik'-
nusbilduug eiu breiter Aaum zugeskaudeu wordeu.

DaS bleibt au sich durchaus dniikeuswert, weuu uuu
uichk hiusichtlich des Ieichiieus das vsrhäuguisvvile
Gesek der Trägheit gewnlket hätte, wie schvu osl.
Aämlich es staud bei der Plauuug uicht iu Belracht,
zu sageu: schöu, der Musik, was ihr gebührt, dem wei-
teu Gebiet der btldeudeu Kuust aber nuch, was ihm
»otweudig ziikouiml, zumnl es bisher sliesmütkerlich
behaudelk wurde, uud weil es gilt, eiue Tradikiou erst
zu schaffeu, die die Semiuare versäum, haben. Sou-
deru es ist unch Lrrechuuug alleä Bedarss au wisseu-
schaftlicher Borbilduug der Musik dieser Raum nis
iuuerhalb der iusgesamk verbleibeudeu Zeit sür
üie Küuste wahruehmbar, also auf Kosteu der bildeu-
deu Kuust, zngestauden wordeu. Wobei dauu dieseS
Miszverhälluis die Begründuug erfuhr: weuigsteus
für eiue Kuustübung ekwas Ordeukliches, da leider
kein Platz sür gründliche Schuluug iu beideu.

3m Arbeitsplau sprecheu dafür die schlichleu Zahleu:
M u s i k durch alle vier Semester f ü u s Wocheustuu-
 
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