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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 2 (Februar 1930)
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Sperling, P.: Künstlerschaft
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Groth, Hedwig: Die neue Typographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0056

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Künstlerschaft

Der Kmisller-Suverü»,

Sein e geiieS Lichli
Eiiis nrnier Betörter —

Mehr ist er iiicht,

Dec Köiistler, der „will",
3stsl»i»ier verzerrt:

Zii>!„2ch" lietiraöeii
Uich ei igesperrt, —

Dec ötiiiisller eiii ^NchiS,

Dqs eivche Kiudj
Uiischiilpijieii GeisleS
Lr^Lebse» spiiiiit.

Giswnltip vielleicht,

Uud deimoch ei» Stiiid —
Uiischnldi» schreite»

Der Sturiii »iich imd Wiiid.

(Lr ivirliet dnS All
3» die sllichkijie Feil,
3ns Antlih deS TripeS
Die Liviplieil.

Die Aol der Slimde
Sporul seiiie Kriisl;

ES ist diiS Geschehe»,
Das auS ihni schnfst.

Der Kiiiisller eiu ^Uchlü
DeS lebeiidipe» All,

DeS zeitlose» LichleS
sjeilwirlieiider Striihl.

P. S p e r l i » p.

Die neue Lypographie

Bv» Hedwi» Grolh, Lsse».

3»> Ülilober vvrijj. Is.

Siih- »iid Äruclilechiiili
jjiiiphische» Ausniihiiie»

Der Lrössiiuiijj der ^susskelluiijj

vurde ii» Folliiviiiigiiiuseui»
eiue lppvjiriiphische AuSselluiijj jlezeijjl, die vo» de»
Berlreler» dieses GewerbezweijjeS erstmalijj siir die
Üesseiillichlieil beschickt murde, u»d die iirteressaute
Bersuche aus deiu Vebiele der Werbegraphili, der
i» Berbi»du»g mit photo-
Photomontage — zeigke.
^ ei» eiiileikeiider

Borlrag vo» Prof. !Bürchartz-Lsse», vora», ei»e>»
Berlreler der »eiie» Aichluiig, üer sich bereiiS lciugere
tjeil mit dei» Proble,» der Neugestaltiiiig vo» Druck-
u»d Werbesache» beschäfrigt hat. Seme iiiteressaiite»
AuSsiihruiigeii verdieue» weiteste Berbreitung uiid
zwnr »ichl »ur i» de» Aeshe» der Küustler, der Buch-
üruclier uiid Kmislgeiverb er, sviider» gaiiz allgemei»,
weil sich hier elwas Benvaiidleü zeigl i»il der »eu-
zeillicye» Arl des BnuejiS. ei» Aiugeu ui» die Lr-
schassuiig »euer zweckiii^sjiger Forme», ei» Kainpf
gege» iiberlieserle iiiizeilgeinäjze Aiischauuiige». Diese
Feile» wolle» dazu beitragen, die WeseiiSart der
»eiie» Drucli- und Schrifsgestaltuiin ,iu schildern, wo-
bei ich »ichl »ur de» sächliche» Lrlilärunge» Pros.
Burchargs solge, jo»her» sie »vch a»s der Llteralur
iiber dieses Gebiei ergänze.

DnS Worl „Typvgraphie" isl »eu gebildet worüe»,
uia» verslehl daruiiler diü Geslnlluiig vo» Buchstabe»,
ihre Berweiiduiiji ii» Snübild, ihre F»sn»ii»e»stellu»g
»lit Bilder», iuSbesvisdere i»il Pholos, inil sarbige»
Lleinenle» u»d inil der Berwendbarlieil deü PapierS.
Ui» die AuSdilickssoriiichi der »eue» Typogrnphie
'iiier gerechten Krililj umerwerfe» zu liöniie», isl eS
»olweiidig, sich zuiiüchsl »iil de» geistige» Grundlnge»
dieseS Gebieles beliaisiil zu iiiache».

Die »eue lypographische Bewegiiiig begaii» ui»
tl)li)—uud sand snsl gleichzeitig i» 3talie»,
Fraukreich, der Schweiz, Deuljchlaiiü, Hvlland und
Auszland ihre Berlreker uud Förderer. Sie schlosj sich
in ihrei» Wese» e»g a» die Gesehe der i» dei»
letzke» Zährzehnt vo» Aialer» uud Bildhnuer» er-
probte» neue» Geslalliing »ud begnii» »ach dei»
Weltlrriege sich zu einer Ligeiisori» durchzuriiige»,
niigeregt durch die Darslelluiige» der abslrakie» Kunsl.
Der eigentliche AuSgniijjSpuiikl üer »eue» Typogra-
phie wurzelk i» de» Schöpsiiiige» des Daüaisiiius,
der durch die güiizliche Abkehr voi» Bisherige» »eue»
Bettrebunge» neiie Wege ösfnete, uiid der durch seine
Uiivekiiiiiuierlheil, seine sjyiiik, seiue Technik ei»e»
starke» Einslus, aus graphische Dnrslelluiigsgebieie,
inSbesoiidere aus die der Aeiiiauie auSüble. '-Aeben
der rei» sorinnle» Geslalluiig war sür die »eue lypv-
graphische Bewejjiiiijj die Lrlieiiuiiiis iiiasjjjebeiid, dasj
ü»sere schuellebige Zeit ei» auderes Tempv u»d eine
andere Grundlage sür üie Fori» der LebeiiSjjestallung
braucht alS die geslrige s)eil. Die Urs.iche» sür solche
Beränderuiig der Lebeussori» liege» ii» Forkschrill
der Wisseiischaste» u»d der Technik, die aus alle»
Gebieten eiiie» Wechsel der bisherige» A»schaliii»ge»
und damil zugleich eiiie» Wechsel i» der praktische»
Durchsühruiiu herbeisühre». Typische Beispiele hierzu
liesert die Geschichle der Baukuiist. Die jeweilige»
Slilsoriiie» veründerle» i»il ihrei» Liilslehe» uiid
ihrei» Lntsnlten gleichzeilig die Lebenssori» uiid den
LebeiiSnuSdruck der Feilgeiiosje». DnS lebendige Forl-
schreile» wandelte ui» uiid >chuf Gegeiisähe, es liesj
»ur dnS zuni Ausbau neuer Fvriue» gelie», was sach-
lich sich dazu eigneke.
 
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