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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 6 (Juni 1930)
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Teuber, Hildegard: Erziehung der Mädchen zur neuzeitlichen Wohnkultur
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Becker, Marie: Anna Krüger zum Gedenken
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0175

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dmm nelle», we»n «ia» jiezwmige» ist, >» deinselbe»
Zi»»»er z» wvhiie». Siiid die Schiileriinie» zii,»
4üichde»lie» erzoge», daii» werde» sie de! plöhlich
aiislaiicheiide» Lseubcuiige» dns für ihre» gauShalt
LNchkige z» wühleiu wisse». Bespricht ma» mit de»
Schiiieriiine» de» Zweclr des Kisseiis, da»,i eiilschlie-
sze» slch zuleht vieleifiir das iingeskiclite glatte Kisse»
aiis waschöarei», ahkiiöpfbareiii, farbigei» Leiiie» oder
sie bevvrziige» de» ihaiiogeweble» Aeberziig. Bach-
deiililiche Mädche» iperde» sich sage», das; eiiie Hn»d-
weberei, die imr gleichisins>ige Streise» wiederholt,
ebeiisogiik vo» der Maschiiie hergestellt werde» liaii»,
sodnsz ii»r Schliszweberei uiid eiiie abivechsllliigsreiche
Aiiislerweberel i» Frage lioiimieii. Ileberlegt maii die
schüdliche Wirliniig svoiu Gas aiif Pflaiize», daii»
lioiiiiiik iiin» zii dei» Ergdbiiis, bei elelitrischei» Licht
Ii» Jiiiimer wieder Pflaiize» z» pflege». Es hal eiiie»
eigeiie» Lieiz, bei 20 ° Kalle »iid Schiiee iin Ziiiimer
blüheiide Blmiie» zi» habe». Die mit Absicht »iedrig

^ Anna Krüger

Liebe Kollegiimeii! 4))e»ii wir »»s i» eiiiige» Woche»
l» der nlle», fchöiie» jSlndl Bresln» z»r diesjührige»
Hanplversaiiiiiiliiiig d^s Aeichsverbniides lrefse» wer-
de», wird es viele» vo» üiis schmerzlich bewuszt wer-
de», dnsz sich i» »iiser» Aeshe» eiiie Lüclre fiiidet. Dop-
pelk schmerzlich iverhe» üvir i» diese» Tagen dns
Fehle» der Fra» empsliide», die ei» »»erbiltiicher
Tod, sür die iiieisie» uiilep »»S ga»z uiierivarle! uiid
plöglich, vo» uus geiioiinije» hat. Am 23. Aiürz er-
iöste der Tod iiiisere langjührige Führer!» uiid 1.
Borsii;e»de, zugleich nuchs eiue der Mikbegrüiideri»-
»e» uiiseres Berbaudes sFrau Aniia Krüger von
schwerslei», niiheilbape» -Leide». Ans alle», nuch
deiie», die ihr sehr »nhe geslande» habe», !st dieses
Ende überraschend geliviijiiie». Wir habe» nlle ge-
hasst, sie zu dleser iiiiserer Pfiiigskkngung wleder
»»ler »iis zu sehe» imd auch sie selbsl hat bis zulegk
die üosf»»»g a»f Geiiesiiyg »ichk aufgeben wolle».
Bis ziilesjk habe» ihre Gedaiilie» uiid ihre Wüiische
der Berbaiidsarbeil u»d dei» Berbaiidswohl geaolte».
Ui» jo mehr werüe» wir sje sesjt veriiiisse». 3st sie eS
doch gewesen, die de» Tagimge» der lesjte» onhre
de» Stempel ausgedrüclrl hak. ANk fesleiii Wille» imd
groszer Eiilschlojseiiheil hat sie sich eingearbeitel i»
üas Wese» einer Berba»dsführ»»g »iid hal bereit-
willigsl maiiche ihrer Soiideriiileresse» znrllclrgestellt,
»I» des Berbnndes willeus dei» ihre Arbeltslrraft !»
ersler Linie galt. Durch Alihe u»d Sicherheit, geftüsjt
aus die Liebe zur Snche, !st es ihr geluiigeii, maiiche
Schwierigiieil z» »berwiiide», Unsliiiiiiiiglieile» a»s-
zugleiche» uiid eine sichere Grimdlage zu fchassen, auf
üer in Zuliiiiist weiker gebgut werde» lia»». Wer die
Bersaiiiiiiluiigeii der legle» 3ahre imler der sich iiiimer
iiiehr bewühreiide» Leilinig dcr zieisichere» Führeri»
iiiiterlebeii lioimle, ill slels vo» dei» beruhigeiide»
Gefühl gelrage» worde», dte Snche deS Berbandes
u»d damit die eige»e;Sache i» beslen Hüiiden zu
wisse». ü

Wlr iiöniie» wohl; mil Aechl sage», üasj A»»a
Krüger die Seele imseseü Perbandes gewese» isl. Sie
selbll hnl jich aiich nus dasiinnigsie iiiil dei» Berband
verliiiüpsl gesühll »»d haties vfk nusgesproche», wie

!; i

gehalkeiien Möbel, die daii» Auhe i» üe» Aaiii»
hiiieiiibriiige», iveii» sie uiigesnhr gleich hoch sind,
lassen de» obere» Teil der Ziiimierivüiide für Bild
oder Waiidbehang frei. Die Wniidflüche wird durch
de» Tllrrahine» zerschiiikke». Boin feskskeheiide» Tür-
ausschnitt ciusgeheiiü, sind die Aechtecke der Bllder
und die Möbel auf der Wand einzuordiie» (Ahplh-
i»us i» der Flüche).

Alle diese Eröileriiiige» würde ich i» de» Lehrpla»
der Uiiterselruiida des Lyzeums aufiiehiiie», da daii»
schon einige Müdche» die Schule verlasse». Weii»
fich auch nichk für aile Gelegenheik biekel, ei» eigenes
Haus eiiizurichle», so i»us; maii doch iin Beruf osl
Aiignbe» sür Ae»a»schaffii»ge» iiiache». AlS Kinder-
gürtiieri» hak iiin» vielleichl eiiie» Kinderhort auszii-
ftatte». Als Aerztin besliiniiit maii die Eiiirichkuiigs-
gegenstüiide für Kraiilieiihüuser. Auch das Schnfse»
eines Werliraumes wird iiinnche Lehreri» zui» Ltach-
deiike» über Anum- und Möbelfrage» zwiugen.

zum Gedenken

viel ihr die Berbnndsarbeil auch gegebe» habe durch
dieBereicherimg ihres Arbeilsseldes, das ihr »ur so
i» der Berbiiidimg vo» Schule u»d Berbaud eine
wahre Befriediguiig brachle. De»» auch an ihrer
Schule hing sie iiiik ganzei» Herze». Uin der 3uge»d
wille», gnnz auf das Lleue eingeslellt, hat sie sich durch
ihre frische Arl ii» Unlerrichl imierlich juiig erhalte»
und hat sich ii» Herze» ihrer Schüieriiiiie» ei» blei-
bendes Gedeiike» gesicherk. Dns; diese, ihre Schul-
nrbeit, »icht ohne Aiierkeiiiiuiig blieb, gehk auch
nus eiiiei» höchst ehrenvolle» eigenhüiidige» Schrei-
ben des Slnnksiiiiiiifters f»r Unlerricht a» de» Bru-
der der Berskorbeiie» hervor. Der Anschlusj uiiseres
Berbandes n» eine grosie Frniieiiorgaiiisakio» isl
lange Zeik der gröszte Wuiisch Aima Krügers gewese».
Sie hatke eingesehe», das, es i» unjerer Zeit umiiög-
lich sei, als Aujzeiiseiter abfeiks der grojze» Beslre-
buiige» dieser Berbniide zu stehe» und hak unsere
znhleiimüszig doch »ur kleine Gruppe, der grösjke»
deutsche» Fraueiiorgaiiisatio», dem Allgemeiiie»

deutfche» Lehreriniieii-Bereiii aiigeschlosse». Sie

blickke weiter und übersah die Borleile, die sür uii-
sere» Berbnnd aus diesei» Ziiiaiiiiiieiischlusj zu ge-
wiiiiie» seie». Aur kurze Zeik war es ihr vergönul,
fich diese» »eue» Ausgabe» zu widiiie», ihrer Aach-
folgerin aber hal sie dorl doch d!e Wege ebne» kön-
»e» u»d es wird iiu» dieser überlnsse» fei», d!e ange-
kiiüpfte» Beziehuiige» weiler sorlzusühre». Frnu

Einmi) Berkiiin»», die Borsisjende des A.D.L.B. be-
dauerk i» ihrei» Echreibe» a» de» Borsland unsereS
BerbandeS lebhast dns zu frühe Hinscheide» uii-
serer „B o r s i s, e » d e » , die für de» Ber-
band u » e r i» ü d l i ch tülig war, u » d d i e
durch ihre l e m p e r a in e » t v o l l e u » d ziel-
sichere Arbeit ihrem Berband »o ch

werlvolle D i e » s t e hütte leisten kü»-
n e >»"

Llima Krüger hnl sür de» Aeichsverband aknd. geb.
Zeicheniehreriiiiie» gelnn, ivnü i» ihren Krüfle» sland.
A» uiis isl es »u», das Aeberiioiiiiiieiie i» ihrei»
Siime sorizusühre», dainil ihr Gedeiiken ehrend.

3>» Aaiiieii des Berbandes: Marie Becker.
 
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