Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 10.1930)

3n anderen Klassen wurden mii den Skiiclien Tier-
sormen gestallet (Abd. ?, 3 und 4). Die Schiiisjereien
der einzelnen Körpertesle, Kopf (über- und Ilnker-
kiefer gekrennk) Ohreii, Hals, Attcken, Schwanz,
Aeine wurdeu vertellt< nachdein jeder Schüler bei
elner versuchsweisen ^ Zusaniinenstellnng gesehen
hakke, wie sei» Sküüi zp oen andern passen muk-

Auf diese Weise enksteht eine richkige Arbeits-
genieiiischafk, denn sjeder Schüler nilisz sich nach dei»
genieinsanien Arbeiksplan richken und ist inikverant-
worklich. Er »iinnik^Ankeil an der Arbeik seiner NÜl-
schüler. Das Znsnniinenbauen eiuer solchen Aufgabe
wlrd von nllen iiiiüSpgnnung verfolgt, und es erlebk

Amschau

III. Inienialionafer Zeichenlrurs Aichard Noihe
13. 30. Jiill 1830. s Küsznachl a»i Zürichsee, Schweiz.

Dieser Zeicheukurs gibt einen Aeberblick über den
Skand des n e u z!e i rl I ch e n Z e i ch e u u n k e r -
rlchkes und beriscksichklgt besonders die Mekhoden
nnd Technilien des ö s k e r r e i ch l s ch e n Zel-
ch e n u n k e r r i ch k e s, der W i e u e r S ch u l e.

Schplrat 9!ichnrd Aothe,

Dozenk ani Wiener Pädagogischen chislikut
Wfen, VII, Aurggasse 10.

Dle Aachahniung durch die Kunst ist umso glllck-
llcher, je kiefer daS Objelik in den Künstler eingedrun-
gen ist und je gröszer und küchkiger seine chidividuali-
knk war. Ehe nian nnd^rn ekwaS darstellt, niujz nian
den Gegenstand in isich Neu produzierk haben.

Goekhe.

3n der Kunst lioninik liiau nur unter S6)inerzeu und
Tränen z» eineiu ehcenpollen Ziel. Wer nicht leidet,
der hnt lielnen Glauben-.

Die Kunst lebt von hohen Gedanlien und edler
Leidenschafl. Aom Lharaliler, von Wärme. Mnn
sksrbk nichk an Wäcme, aber an Kälte.

Der kiüngliiig, weun! Aakur und Kunst ihn an-
ziehen, glaubt niit eineni lebhafken Streben bald in
das innerste Heiligkuni chinzudringen: der Mann be-
inerlik, »ach langeni Amherwandeln, dajz er sich uoch
iinmer in den Aorhöseii besinde ... — Der echte
gesehgebende Künsller strebt nach Kunslwahrheiü der
gesehlose, der einem blinden Trieb folgt, nach Aakur-
wirlilichlieik; durch jeneii wlrd die Kunst zum höchskeu
Gipfel, durch diesen a»f ihre niedrigste Stufe ge-
bracht ... > s

Aus: Eiuleitung in die Propyläen.

Buchbesprechungen

Hanfskaengl-Drucke. Der Aerlag Hanfstaengl-AÜin-
chen gibt einen lileinen Katalog herans, der die bis-
her erschieneneu Drucke nach Meiskerwerlien der
Äkalerel verzeichnek. Wer dle Druclie lreiint, der
slaunk über die Wirliung dieser Aläkler. DaS Koru
der Leinwand, jedep Plnselstrich, die Diclie deS Farb-
niifkrages wie die fejnen Touwerle jeder Farbe
sind in vorzüglicher Welse wiedergegeben. Der Ka-

jeder lm Kleinen iinbewuszt das grvsze Lebensgeseh,
dasz jede Einzelarbeik eingehen musz in eine Gesamk-
nrbeit, um fruchtbar zu werden.

Die lrleineren Einzelfiguren (Abb. 6 und 7) sind
Arbeiken einzelner Schlller: nur die beiden Tiere
mik Aeiker sind gemeinschafkliche Arbeiten von je
füuf Schülern. Hler haben die Schüler das Holz und
die anderen Werkstosse (Skoffe, Wolle, Pelzsküclie
usw.) selibsli Michebracht. Si-c ware» also nichl an ein-
fuchs Grnndformeii (glelche Holzgrösze) gebmiden wie
bei den gros;en Gemeiirschaflsarbeiten. Deshalb sind
die Ergebnisje iirdividuieiler geworden, sie sind mehr
nusdruckshafk, die andern nrehr skatlsch-delioraliv.

kalog enthält lileiue farbige und einfarbige Abbii-
dungen nach den reproduzierlen Gemälden berühm-
ter Künstler von der Aenalssance (Fra Angelico,
Clmabuc u. a.) bis zur Gegenwart. Aon den moder-
nen Melstern selen nur erwähnt: van Gogh, Degas,
Ganguin, Aenolr, Kolioschlia, Corinkh, Slevogt, Ka-
nold. So skellt der Kakalog in geschmaclivoller, hand-
llcher Form eine Kunskgeschichte im Kleinen dar.

S- K.

Meiskerwerlie der Malerei i» groszen farbigen
Wiedergnbe». (Phokograph. Gesellschast — Aerlin.)
Seik den 73 siahren des Aestehens der Phokograph.
Gesellschafk wnrden eine grotze Aeihe einfarbiger
und vielsarbiger Drucke in kresslicherer Auswahl her-
geskellt. Der vorliegende Kalawg umfaszt die wich-
tigsken Druclie nach Werlien der Malerei im späke»
10. Zahrhundert bis zur jüngsken zeikgenösfischen
Kunst. 3i» Anhang sindek nian noch eine Reil-e von
Wiedergaben nach Werlie» alker Meisler. Die kadel-
lose Aufmachung des Kakalogs liann besonders ge-
riihmt werden. H. K.

3m Aerlag Ollo Aknier, Aavensburg, sind sol-
gende Merlie erschienen:

Werlibücher für liunstgewerblichen linterrichl, je
2 Marli.

Peddigrohr-Flechkbuch von Marianne F i n li h -
Huelszlg. Dieses Äuch gibk Anleikung in Work und
Dild zur Herstellung von Peddigrohrarbeiken. Es
kann jedermann empfohlen werden, da es einen
guken Geschmacli zeigt. - Holzperlarbeiken von 3.
Franzisz. Dem Erwachsenen »nd dem Kind wird
hier gezeigl, wie man mik Hvlzperlen eine Fülle nllh-
licher und schöner Dlnge herskellk.

Arbeilsbücher fllr Akulker und Kind, je 2 Akark.
Aakurspielzeug von L. Arunner Der Aersasser
zeigt einen Weg, wie sich daS KinL in werliosem
Akakerial, mik Früchlen und Alüten u. a., erflnde-
risch beläligen lianu. Aei zu starker Anlehnung an
die Aorbilder des WerkeS isl die Gefahr vorhanden,
dasz die Eigenlüligkeit deS Kindes unkerdrttckt wird.

- Spielzeug aus Holz, von Ehlohlry. Hier wird
eine elwaS zu schemalische Anleikung zur Herskellung
von Spielzeug gegeben. — Zeichnen uno Erzählen von
3. Huber. 3st vom neuzeiklichen Skandpunlrk aus zu
verwersen, da der Erwachsene dem Kind auf diese
Weise gewisse Schemen auszwängk, die es in setnem
freien Schassen behindern. — An Laubsäge-Aorlagen
sind foigende Aändchen zu 80 Psennig erschienen:
Tierfigure», bewegliche Holzspielsachen, einfache Holz-