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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 12 (Dezember 1930)
DOI Artikel:
Reupke, Ernst: Knet- und Gußstoffe für freigestaltendes Formen: Gedanken zur Reform
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Petersen, Benno: Anregungen für Weihnachtsarbeiten: vier Vorschläge schöpferischer Betätigung mit einfachstem Material; (auch in den Zeichenstunden ausführbar)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0330

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dlbneiiimig stojzen, namenllich dcmn, wenn nlchi eigene
Bersuche vorliegem Grundsählich ist die Forderung,
dnsz nur edle Skoffe zur Verwendung kommen sollen,
aufrechk zu erhalten. Sicher wäre es auch zu begrli-
sten, wenn den Schulen ein Vrennofen zur Verfiigung
slände. Wer aber Linblick bekommen hak und weisz,
wle schwlsrlg das Breynen ist, wle die Tonwarsn
auszerordenklich leichk -reiszen und beim Brennen
schwinden, der muh-zugeben, dasz dsr Gedanke, den
Brennprozesz durch! eig Kaltverfahren zu ersetzen,
durchaus berechkigtjist. Mestn sich von den angege-
benen Bezepken nuf eich Teil bewährk, — und das ist
bereits der Fall —- so ift auch das von mir erstrebte
Ziel, den Ilnkerrichk im plasiischen Formen auch für
die Schule auf breifer Grundlage zu stellen, erreicht.
Die Begeisterung fsir diesen Unkerrichkszweig ist an

meiner Schule so grotz, datz sich die Schüler schon
lange Zeik vormerken lassen und dauernd auf der
Lauer liegen, ob nicht ein Platz frei wird. Was den
Gips als Ersahstoff im Bergleich mit Ton anbelangt,
so ist zu bemerken, datz der Ton beim Brennen ia
auch erst eine Beredelung erfährt. Dasselbe geschieht
beim Glps durch Berkieselung oder Ilmwandlung in
Bariumkarbonat. Die Abonnenken von „Kunst und
Wirtschafk" werden wissen, datz sehr viele Kunstler
aus der Not der Zeik heraus zu Ersahstoffen greifsn,
wenn ihnen solche zur Berfügung stehen. Wer aber
nun durchaus nur echtes Malerial verwenden will,
der baue sich, wie ich es eben kue, einen einfachen
Galvanisierapparak, mit desfen Hilfe sehr wohl kleine
Bronzen hergestellt werden können. vmmerhin: Prü-
fet, und das Beske behaltet!"

n Änregungen für Weihnachtsarbeiten

i! -

Bier Borschläge schs>pfe>Hscher Betätigung mik einfachstem Material. <Auch in de» Zeichenstunden ausführbar.)
!! !l Bon Benno P e k e r s e n - Lübeck.

Neue Würfelspiele.

Eine Anregung zur

Anfertigung nach eigene» Zdeen.

WNrfelspiele sind zurlWeihnachkszeit sehr beliebk,
sie werden an Negentaaen und Winterabenden gern
aus dem Schrank geholt, die ganze Familie ergöht
sich an den Launen cher Göttin Fortuna. Die Spiele
müssen jedoch um ihrer selbsk willen gespielt werden,
sie dienen zur Unterhalkung und nicht als Mittel
zur Bereicherung ap fremdem Geld. — Wenn man
nicht auf Gewinne lverzschten möchke, so suche man
für wenig Geld einige Kleinigkeiten zusammen,
Schreib- und Zeichengersike, kleine Bücher und Nä-
schereien, die als Preise;a»geseht werden. Bei klei-
nen Slreikigkeiten ,-7- skwa Besorgung unangeneh-
mer Dinge — möge der Würfel enlscheiden. Bei Pfän-
derspielen kann die Neihenfolge der Auslösung durch
ein Würfelspiel bestimmt werden. Das lederne und
nüchterne Anssehen des WürfelbecherS lützt keine
Freude am Spiel aufkommen. Auch gesallen uns
»icht die käuflichen! Spiele in Pappkartons, die so
oft in Zeichnung sinnlos! und in Farbe geschmacklos
sind. — 3n einem Spezialgeschüft habe ich mir alle
Bnrialionen der vorhastdenen Würfelspiele ange-
sehen, um daS Prinzip der allen gemeinsamen Spiel-
regeln kennenzulerne».! Für schöpferisch begable
Bastler ist die Erfindung eines neuen leitenden Ge-
dankens, der dem Shiel einen Namen gibt, sowie der
Enkwurf für eine gefällige, neuartige AuSführung
eine dankbare Aufgäbe.

Am in dieser Hmsicht möglichst viele Wege zu
zeigen und jeder besondsren Liebhaberei und indivi-
dueller Neigung vötlige Freiheit zu lassen, möchten
die folgenden Ausfjihrungen nicht alS ferkige Ne-
zepke verwerket werden. !Die Beschreibung dienealso
als Gerippe, als Schemg, das der Tüchtige ebenso
wie der weniger Geschichte durch zeichnerische oder
dekorakive Leiskung j zu sebendigem Leben erwecken
kann. —


Die Herstellung ist eiizfach. Das Spielbrett (Ab-
bildung 1) wird mjk dsr Laubsäge aus Sperrholz

oder starker Pappe gesägt.. Die Felder zeschnet
man mit Zirkel und Lineal »nd malk mik Decksärbe»
(Plakak- oder Temperafarben) aus. Ein Ueberzug
mit farblosem Lack verhindert das Berschmutzen der
Oberfläche. 3e grötzer das Spielfeld, umso lwersichl-
licher wird der Wektkampf.

Bei dem F a r b e n w >i r s e l j p i e l, das am ein-
fachsten anzufertigen isl, benutzt man einen Farbenwür-
fel, den man aus Holz oder PapPe machen kann. Alle
Farben des Würfels sind auch auf dem Spielbrel!
vorhanden. Zum Sehen brauchen wir einen Slein
oder eine Pappscheibe, die in den Farben der Zahl-
felder bemalt find. Der Stein wird immer auf das
nächske Feld der gewürfelken Farbe gesehk. Dq nur
5 verschiedene Felder in Frage kommen, derWür-
fel jedoch 6 Seiten aufweist, wird auf die lehte Seike
ein 2 geschrieben (— Zielfeld). Wer also bei den
letzten Würfen dieses würseit, hnt gewonnen. Das
Spiet beginnt bei den Zahlenfeldern (bis zu 4 Per-
sonen können keilnehmen) und bewegk sich in der
Nichkung der Pfeilstriche. Selbstverftändlich kann
man auch mit den üblichen Würfeln spiel^n und
iminer so viele Felder vorrücken wie Punkle aus
der gewürfelken Seike vorhanden sind. Es dars nur
mit einem Wiirfel gespielt werden, beim 3nne>ikreis
so lange bls daü ^ fäilt. Dle Farben bedeulen Hin-
dernisse und Borkeile: Wer auf ein schwarzes
Feld gelangt, mutz von vorne anfangen, kommt also
auf seine Zahl zurttck. Bei den grauen
Feldern iwird man einmal überschiagen.
Ein gelbes Felo aestattet ein nochmaliges Würfeln.
jxxxj Die violetten I!LFelder bezeichnen
den Uebergang zur nächsten Spielbahn. Die leeren
Fetder j j haben keine besondere Bedeulung
Das Zielfeld kann beliebig mit Farben und Formen
geschmückt werden.

*

Die Lustigen Köpfe. Die Spielregeln sind
diefelben wie beim Farbenwürfelspiel, nur mutz in
diefem Falle mit Zahlenwiirfel gefpielt werden.
Statt der Farben haben die griesgrämigen oder
 
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