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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 7 (Juli 1930)
DOI Artikel:
Grube, Erich: Ein neuer Schulzeichentisch (Gebrauchsmusterschutz angemeldet)
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Walter, Fritz: Unsere selbstgebaute Druckpresse für den Linolschnitt
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0198

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1tt7

Bei nlle» Borrichlunge» ist die Lc»idl)a'l>u»g dle
üe»lidur eiusuchste. Ls isl ga»z besouders'daraus ge-
achtet, das> der Schitles lreliie AHögllchlieit hak, sich
durch Spiele» a» Schraubeii oder ähuliche» Diuge»
zu zerskreuen, wle es n» iiiaucheii Zeicheukische» ge-
schleht. Seiue Aufiiierhsaiiilieit liaii» also durch die
Koiislrulitioii des Tisches »icht abgelealit werde».

Huilächsk ist der gauze Tisch I» Holz nugefertigk
worde» uiid bei mir ei» siahr laug erprobt. Eiiie
Durchfiihruiig i» Aretallrohr flir das Ilntergestell
ist i»s Auge gesaszt, !wiirde aber de» Tisch ver-
leuer». Er ist fiir eliien Schiiler gedacht und leicht
beweglich. Deshalb lianu er sowohl als Aeiheutisch
wie auch nls Liiizelkisch Berweudung fiiide».

A» de» beigefiigken!Jeich»unge» soll noch einnial
klar geuiachk werde», wns. inil de»> neuen Zelchen-
lisch beabsichtigt ist.

Abb. l. Zeigt dle Seitenansicht des neuen Zeichen-
lilches (fiir einen Schuler) jn norinaler Stellung mit
schrägerer Zeichenplalte und breikerein Modellbrekt
wie bisher iiblich. Das Hinkergrundbrett ist aufgeskellk.
Der Tisch ist leicht bewegljch. Er ist nichk an seine»
Plah i» der Aeihe gebuichen. Aei Gruppenarbeit
iassen sich die Tische u>n eisi Modelt gruppiere».

Abb. 2. Dle Zeichenvlatte ist in der bisher iibliche»

!! l

Schräglage eingestellt. Das tzintergrundbrekt ist »ach
vorn auf dns Modellbretk uingelegt.

Abb. 3. Zeichenplakke i» wagerechler Lage. Das
Hintergrundbrett ist nach hinten uuigelegt, ui» eiiie
grojze Arbeiks- oder Ausftellflüche zu haben.

Abb. 4. Die Zeichenplatke isk senkrecht aufgeskellt.
Ihr Mittelpunkt liegt ungefähr in Augenhvhe. Die
uiikere Seite ist als Tafel hergerichkek und kann init
Papier beheftek werde». Diele Stellung erseht die
Staffelei und die Schülerwaiidknfel. Bel Ausskellu»-
gen von Schiilerarbeiken liöniie» beide Seiten der
Zeichenplatke inik Zelchnuiige» beheflet werde». DaS
Modell- und Llnkergrundbrekt liönnen niit Zeichnun-
ge» belegt werden.

Abb. 5 und 0 zeigen perspelitivische Ansichke» zu
. Abb. 1 und 4.

3»i Auflrage der ürlsgruppe der Zeichenlehrer a»
HLHeren Schulen lst dein Hochbauaint in Fraiilifurt
ain Main Modell und Zeichiiuiig zu obe» beschrie-
benem Schulzeichentisch vorgelegk worde». Die Orts-
gruppe richtete an das Hochbauniiik die Bitte, in
allen Fällen, i» denen Aeuniischnffungen vo» Zei-
chentlschen für höhere Schule» »okwendig werde»,
svlche nach dei» vorgeleglen Modell anferlige» zu
lasse». Ileber Hersteller, Preise und Bezugsniöglich-
keiten deiilie Ich in Kllrze berichte» zu liönneii.

Ansere selbstgebaute Druckpresse für den Linolschnitt

Frih M a l k e r - Aiebüll.
(Bgl. dazu die Abbildung.)

Seik 3nhren wünschke» l wir uns eine handliche
Druckpresse für »nsere Hinolschnitke. Die kleinen
Filzreiber waren für >den ! Klassenbekrieb nicht aus-
reicheud, auch die Kupferdruckpresse ersehte für die-
se» Zweck nichk die Tiegeldruckpresse, und zur An-
schassuiig einer svlchen fehlte das Geld. Wir muszken
jchlieszlich zur Selbsthjlfe fsreifen und haben uns im
Werkunkerricht eine sehr brauchbare Presse her-
geskelll, die de» Aeid aicherer Schulen erregt und
scho» »achgeahink wird. 2ch weiiz, dasz die Beschaf-
juiig eines Apparakes zuin Linoldrucken vlelen Kol-
legen Sorge» inachk, iund i daruin ist vielleicht man-
chei» Zeichenlehrer dainik gedient, wenn ich unsere
»euesle Lrruiigenschaft hier durch Abbildungen »nd
einige Hiiiweise für die ejgene Herstellung vorführe.

Als Alakerial brauchten wir in der üauptsache
zwei gut auSgerichtele Eisenplakten und gukes knaft-
sreies Bucheiihvlz. Die bxiden Dchem dicken Eisen-
piallen i» Grösze 16 X 22 hnben wir in einein grö-
, szeie» Schlvsserbelrieb ebe» hobel» lnsse» uiid durch
Aiieiiiaiiderschleiseii iiiil Graphit uiid Üel einwaiidsrei
pla» gemachl. Die npkigen Buchenholzlelle bekaine»
wir vvi» Slellmacherp der 4ie uns an seiner Maschine
gleich ii» Groben zurechtschnilt. Aus je einem Stllck
Lolz in Gröjze 8x8!x5bem wurden durch heraus-
holen eines Grates idie Laufhölzer » zugeschnikken
»»d daii» durch Eisenbolzen,r- auf die Fujzleisten
lGrösze 6 x 6 X 50 em) inontiert. Dainit das Anter-
gesleil die nölige FestigKeit bekam und im Winkel
blieb, wurde» die Lanfhölzer etwas in die Fuszleisten
eiiigelasse» ('l'). Die Guiizmiknöpfe (j verhindern ein
Anlsche» der Presse beini Drncken und geben den
iinleii hervvrslehenden Bolzenende» 'li Aauni. Auf

dieses Geskell wurde dann die Druckvorrichkung
befestigt, die aus den Seitenstücken 0 (Grösze
4 X 7 X 20 em) und dein Hebeljoch v beskeht, desse»
Form i» der Figur ersichklich ist. DaS Holzstück für
das Hebeljoch ist 8x8X35e»i grosz. Die grojze
Oeffnuug, i» der sich der Hebel bewegt, muszke natür-
lich herausgestemmk werden, wie die punktierke Linie
i» der Aufriszzelchiiung zeigt. Die Stücke 0 und l)
wurden durch vier 20 m» lange Bolzen V, zusammen-
gezogen. (Falls 10 mm starke Bolzen in der Länge
nicht zu haven sind, kann man kürzere Bolzen glei-
cher Dicke durchsägen und ein enlsprechendes Slück
Stabeisen dazwischen schweiszen laffen. Dle Volzen
dürfen nicht so ftark sei», da das golz sonst zu sehr
geschwächt wird.) Die Form deS zirka 50 m» laiige»,
4mu dicke» uud am uiikereii Ende 8 m» breile»
Hebels ist in den Figuren ersichklich. Der Dreh-
punkt wurde aus der Mikte der Aundung
verschoben, damit der Hebel ieinen Zweck erfüllen
kaun. (Probe am Pappmodell.) Der Bolzen K-I be-
wegl sich i» einer Federbvze, dle wir i» das Boizloch
dl geschlage» habe». Dadurch wurde daS Ausleier»
der Lager verhindert. 5eder Aukoschlosser hak solche
Federboxen mit passenden Slahlbolzen. (Bolzen miii-
destens 10 mm skark.) Damit die Druckfläche des He-'
bejs nichk abuuhk und gut gleitet, haben wir ein
kleines Stllck einer abgenuhken breiten Uhr- oder
Grammophonfeder b' uni die Aunduug deS Hebels
gelegt und an den Enden festgeschraubk. (Bor dem
Einbohren der Löcher die Federenden ausglühen.
Falls der Ahrmacher keine 4 m» breite Federn hat,
lassen sich auch zwei schmalere Federn neheneinander
legen.) Damik war daS Hauplgeslell fertig und »un
 
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