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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 12 (Dezember 1930)
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Kolb, Gustav: Bildhaftes Gestalten als Aufgabe der Volkserziehung: naturgemäßer Weg im Unterricht von Gustav Kolb
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Umschau / Buchbesprechungen / Schreibe in Angelegenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0336

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We»u nuch die AiüercichtSdeispiele zuiiächst mir ftir
dnS 5, 8. Schutjqhr uelteu, so -desaszt sich doch dc>S
Auch i»It nlteu wlchtigen Frnge» deö bildhnfte» Ge-
stnltens, die stir dse Ku»skerziehu»g vom Kindergar-
te» bis zur ^jeifezeik und dnrtiber hiiinuS I» Betrncht
Iioiiiiiie».

Bon besonderer iBedpiitiiiig erscheiiit mir heuke die
Frnge zu sein: Bnch i-ivelchen GesichlSpiiiiirte» be-
urteile» wir d-ie Brbeise» imserer Schüler? Deshnlb
ivurde ei» AbschiüttMter dieser Ueberschrist eiiigefllgk
uiid es ivurde» nuch soiift, wo dnS werkvoll sein lioimle,
Beurteiluiige» der> Schülerarbeiten eiiigefügt. Setbst-
versknndlich »insze sch niir nicht an, dnmit etwas Ab-
geschlosseiies gegeben su habe». Dns verinag »nch
ineiiier Ansicht zurzeit »iemniid und es ist nuch »icht
wlliischeiiswert. Uiiser Arbeitsgebiet niarfchiert. Dar-

!i j _

Amschau

! ! s

Zil de» Arbeilen ^weier Schliler (v l und o l) der
Sberrealschüle lü Oberhausen (Ahld.).

Bgl. di^! Abbildungen S. 310.

Unser AinlSgenosse Studienrnt Eiineruiacher opferte
gelegentlich einen lfleil feiner Soniinerferieii uiid zog
eine Zeitlnng init chiienAnznhl begnbter Schüler, Lle
üer lillnstlerischeii ! ArtzeitSgenieinfchast aiigehörke»,
hinnus ins Freie. tzier-! wurde »nch freier B)ahl'in
beliebiger Technik-denÜ gnnzeii Tng über gezeichnet
und gemnlt. Diesb Tätiglieit fiel auf fruchtbaren
Bode». Und es liani mehr wie sonst iin gewöhnliche»
gebundene» Unterricht s die Beigunq der eiiizelneii
Schlller zui» Borfchei». A»f diesen Äersuchen lroiinke
erfolgreich nusgebnut wbrde». Einige Schiiler bevor-
zugle» die Oellechnjli, ihns ih»e» sllr ei»e Äeihe vv»
'-Uusgnbe» zugeslnnde» ivurde.

ä» diesein Zusaiiiiiieiihniig sind die beide» Arbeile»
„Bölirerivniideiuiig?-(Usl) ünd „Aevolutioii (0 1) enl-
stnnöe». Aus der Aufgnbe, ein Wnndbild stir eiiien be-
sliiiinile» gröszere» Änum zu schasse», erlilärl sich dnü
Forinnt der '-Urbeijen, sdie scho» duich ihre Alnsze
(b »i x l,70 ,») eine Lefjluiig bedeule».

Zuvor hnlte» die Schüler eiiien Enlwurf i» lüeiiie-
rei» Formnl (00x7(1 nji) nusgenibeilel u»d hiernus
i» slnndiger Selbslksilllchihr Bild duichgenibeilel.

Unsere Wiedergnbe» zeige», obwohl sie »ichl fnrbig
sind, dnsz verschiedene Schttleriiidividunlitäteii hinter
ihnen stehe». Naiiientlich die mit starke» Bewegungs-
inotive» erfiillte Arheit Les Oberpriinaners („Äevolu-
lion") ist ei» nusdrucküvplleS Bekeniiliiis seineü öchs,
wie nuch sein begleitender Tezt, bezeugt, den wir
ieider rnuiiiinniigelshnlber »icht abdrucken konnten.
Beide Arbeite» iiiiijseiis nntiirlich nls Ausnahiiielei-
slungeii u»d nuch nicht vyi» Stai'.dpuiikt deS 5Z'ii»stlerü
nus bewertet werden.

i. ;

Der Uiheber der Wöllierivnnderuiig" schreibl über
seine Arbeit: l t

Böltierivniiderli.ig.

llch bi» »icht dnbei gewesen. 2ch snge »uii nber:
„So sieht die Äölk^rwniideruiig nuS!'^ Wer will inir

ui» köiine» je.de» Tng »eue Gesichlspunkle i»S t.'ichl
lreke», mlt de»e» »in» sich nuseinniiderjesze» iiiujz.
Borerst hnudelt es sich u»i Gewiiiiiung sester Erkeiiiil-
iiiSgruiidlnge». Und dnri» hnbe ich ,»ir »ichkS ge-
schenkt.

Wesenklich Isk fllr »ilch vo» jeher die Gruiidhalkung
gewesen, dnst Ich »icht i» dem üervvrbrlngen sog. sin-
waiidfreier Geslnlluiigsergebiiisse das Ziel unserer
Arbeit sehe, sonder» i» der Forniung des i » » e r e »
Menichen durch die erweckleii Gestnlluiigskräfle. Dn-
durch wird unsere Arbeit nus dem engen Äahiiie»
des Uiikerrichkens befreit uiiü i» das große Werlr der
Erziehung unserer öugend und unseres BollreS einge-
giiedert. Bildhnftes Geslnlle» wnr fllr mich iiinner
eine Aufgnbe öer BolkSeiziehuiig.

G. Kolb.

bcweisen, dntz sie nnders wnr. Liiie» Aiiüschnitt des
Bölkerwaiideruiigszuges, wie ich ih» sehe, hnbe ich
nuii in nieiiiein Bilde geschilderk: Es ist »ock frllher
Morgen. Die Germaiie», die de» Milkelgruiid des
Bildes liberschreite» ivollen, sind geistig »och frisch »»d
so tntkräflig, dns, sie gnnz ihre lröiperliche Abspnn-
»uiig vergesse». Sehiisucht uiid ei» Slrcbe» »nch
einei» bessere» Dnsei» drllckt dns am Abhnng skeheiide
Pserd nus, das de» HalS reckt, dn es kief uiile» eine
grllne fruchtbnre Gegend erspähk hat. Der gnnze Zug
geht ins Uiigewisse. Z» de» Gruppe» erkeiint »in»
keiiie» nilliknrjsch geordnele» Zug. öeder einzelne iiiusz
zusehe», wie er ai» besle» iiber de» uiitzekaiiiileii
Berg hiiiwegkoimiit. So sind z. B. die beiden ersle»
Aeiter beiseile n» de» Abynng gekrete», ui» auszu-
schaue». — Soweil die Erläuleruilge». — Weitere Ge-
dniike» llber dns Biid dnrs sich der Beschnuer selbsl
»inche». (0 l).

2. Kongresz für Farbe-Ton-Forjchung.

Berichl vo» Pnul Aicken, Essen.

ö» Hnmburg snnd i» de» Änuiiien der Universität
vom t.- 5. Oktober der 2. siongres; slir Fnrbe-Ton-
Forschuiig slnlt. Dn eü iiiir scheine» will, dns; weilesle»
Kreise» der deuische» Kunslerzieher die dorl behnn-
delte» Probleme iveii» »ichl gernüe sremd sind, so doch
.sumindesl mehr oder weniger »ebeiisächiich eischeine»,
>o jei eS mir geslnllel, durch eiiie» kinze» Berlchl die
Ausnierksnmkeil nus diese Diiige zu leiike».

Dns sehr umfnngreiche Progrnmm des Kongresses
deutete schon in der Gliederimg (Fnrbe und To» im
Theater, in den Kllnsteii, im Zeichciiiinterrichl, ii»
Musikuiiterrichl, im Bewusjlsei», in üer'Theorie, im
Experiment) nuf die Bielseiligkeil der Beziehuiige»
hin, die die geisligen Urheber dieses jungen For-
schringSgebietes de» Fnrbe-To»-Prvble»ieii erschlos-
jen haben. Und so blieb knum ei» Gebiet menschlicher
GeisteStätigkeik währeud der sllns Tage unberiihrt.

Ueber dns Wese» der Fnrbe-Toii-Forschuiig läszl
sich im Änhme» des vorliegende» Berichls Abschlie-
sjendes iinlurgemäsj »icht snge». Ma» lese Larllber
»nch: Veorg Aiischllg, „Kurze Einsllhruiig in die
Fnrbe-Toii-Forschuiig^, ibeipzig, Akademische Ber-
ingSgesellschnfl 1027, bzw. die iiber alle Einzelheiien
unterrichteiiden Schrifie» vo» Prof. Anschütz: auch
daü ebe» erschieiiene Hest 07 deS „Peliknn", das inii
 
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