Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

DOI Heft:
Heft 4 (April 1930)
DOI Artikel:
Badischer Lehrplan für den Zeichenunterricht an den Höheren Schulen für Knaben und Mädchen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0109

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
l> u > > p > > »I AildüeslaltttiM» >»> Äilschlujz n»
d»s Nalursludium iu Schwnrz-Weisz u»d Fnebe.
Schiisl »»d Aild. L»»dschsislS- »»d Fij;ure»ze>ch»eii,
-ttnie» vv» Slillebeii »nchidec Wirlilichlieik.

O d e r p r i »i n. Bildge^altungeii ivie i» Auler-
priiiin. Dlnlursludie» wie in Aiiterprimn, dnzu Kopf-
zeichue» »nch der Mrlilichlieit.

iii. C r l n u t e r » » n e »! 1. Zur Bildgestal -
> » » g : LS isk z» liiiksrschpide» zwischeii lriiidertlliii-
iichem Zeichiie» uiid Bildgestnlkuiig. Beim liiiider-
liiiiiiiche» Zeichne» solli das ^caive, soweit vorhnnds»,
»ichl linkerdrliclik iverde». Anter Bildgesknltung ist
ei» deiviisiker Bildnufdnu z» verstehe». Der Aeber-
gn»g vo» der li>»dert»i»liche» Darstellung zur Bild-
geslnlluug hnt sich iiiöglichsti »iliiierlilich, der Entivicli-
uiugssluse des eiuzeliie!» Schulers gemcisz z»
vollziehe». Die phuulnsiemnszige Dnrstelluug musz all-
mnhlich in eiu dildhafkos G^stnlke» »ach vorhergegan-
geiieii griiiidlichen Aaturstudieii üdergehe». (Bild-
»omposilio»). Die Skofsgebiete werden dem Phan-
Insie- u»d Mrklichlreitsleben entnoinme», wobei i»
der tliikerstuse (Sexta, iQuinkn, Quarka) mehr Stoffe
nus der Phnntasiewelt,! in her Mittel- und Oberstufe
vvrwiegend solche auSi deut Mirlilichkeltserlebe» zu
gesknlle» sind. Die Bildgestaltuiige» sollen mögOchst
svlgeude Gebieke umfassen: !l. Die menschliche Figur
(Kops), 2. Lniidschaft, 3, Stillebe».

2. Z u »i S a ch z e i!ch nse n : Das Sachzeichne»
svll im allgemeiiie» i»!! enge Berbinduiig mil dem
Bildgestnlle» lrele». B,v» dpr Rriktelstufe nb wird es

siiivlschni»

0ver-Re>lIsch»Ie vppelu
geb. Zelcheiilcyrer Torkler)

Miiolschliiit. Schiilernrbeit der 0ber-Nealschule Vppelu
(nkod. geb. Zeicheulehrer Torllsr)

i» den meisten Fälle» der Bildgestaltung vorbereikend
und tilärend vorausgehen iiiiissen. (Naturstudien.)

Es wird durchgeführt: l. als vorskellungsbildendes
Gedächtniszeichnen (Borstelluiigszeichne») »ach vor-
nusgegaiigener Nnschnuuiig uud Besprechuna, 2. alS
GedächtniSzelchnen zur Nachvrttfuiig u»d Befestigung
bereits erarbeiteter Borstellung, 8. nls bewuszkes
Zeichne» unmiktelbar nach der Wirklichlreit. Bo»
Nakur- und Werkformen sind nls Klassenausgabeii
auf der Anterstufe nur solche ausznwähle», welche i»
Gesnmterscheiiiung und Eiuzelheile» vo» der gniize»
Klasse unverkürzt ivnhrgeiiominen werden können.

3. Zum s ch i» tt ck e » d e n Geskalten: Der
Anterricht ist so zu erkeile», dasz der Sinn für die
Nhi-thinik vo» Liuie uiid Farbe eiilwickeil u»d ver-
seinert wird.

4. Zur Schrisl: Üim Schrisliinlerricht isl die
ArteilSfähigkeit für ei» gules Schrislbild z» eiilwik-
keln. Durch Beispiel und Gegendeispiel ist das Ber-
ständnis für Buchkiillur u»d Gedraucbsgrnphik zu
wecken.

5. Z ur K » u s l b e l r n ch l u » g : Die Kuiisi
betrachtuiig soll sich hniiptsächlich aus die formale Seile
des KunstwerkS u»d desien geistigeu Gehnll erstrek-
ken. DaS Geschichlliche :st »ur insoweit zu behandel»,
als eS für das Berstäudnis »iiuingäiiglich »olwendip
erscheink. Nusgehend vo» der elgene» geslallende»
Tätigkeit deS Schülers isl der Sin» allmählich z»
wecken sür Ausdruck, Klarheit und Nakürlichkeil, so-
wie schliesZlich auch sür die Gesege der künsllerische»
Gestaltung. Einer eingehende» Betrachluiig sollen die
Kuuskwerke deS HeimalorteS und der Amgebung »nler-
zoge» werden. 3m übrige» soll sich die Kuiislbelrach-
tung dem Lharakter der Lehranslnll eiuordiie» »ud
möglichst im Zusnmmenhang mil de» sprnchlich-ge-
schichtliche» Fächer» dleibe». DaS tzauplgewichl isl
auf die Behaudluiig deutscher bildender Kunst zu
verlegen.

Aufder A » lersluse (Sezün, Qiiinla, Qunrl»)
soll sich die Kunslbelrachluiig aus jolche Bildwerke
erstrecken, welche die bildhnfle Phanlasie deS Schülers
dereichern oder nusgesprocheiie ünudluiigsiiiolive nus-
weisen. Auf die künstlerische Geslalkung ist »ur inso-
weit einzugehe», alü sie vom Scpüler erfaszt werden
kann. Gelegentlich soil auch gezeigk werde», wie ei»
vo» den Schülern gestaltetes Thema vo» eiiiem
Künstler vorbildlich behnndelk wurde.
 
Annotationen