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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 4 (April 1930)
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Sprechsaal / Buchbesprechungen / Schreibe in Angelegenheit / Umschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0111

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vcijchiedeiie» »»>>i>'U,ch>.'» Aerniilnguiige» l>»i»>»e»
,vi> >vie die>) i» ei»e»l »»de>e» F»che >>»»>» de>
>)»ll iji d»>ch die j» ei»e> Sl»»de mesentlich ve>-
>chiede»e» Älischnde» »lle» Schlile>», »uch de»
jciiwuchsle», e»l>!ej!e». Dhcch >ei»es Addiece» de>
Leisluiige» i» de» Ai>si1»pe»>ke», mie ph»»knsiehns-
les, v>»»»»>»i»les, »nt»inhsch>eibe»des u»d »och
»lleciei »»deceS Bilde» kljsst »>»» jedoch »icht ge»n»
d»o, >v»s de> Schlileclz» eine> gemisie» Zelk vecdieiit
h»l. Äie tieisl»»gS»okeil hiiisse» slch doch vielmehr
d»»h Deigleich mik ide»e» »ller niidere» Klnsse»-
,chiile> eigebe» u»d 'besvsiders dem Gerechtiglleiks-
>!>'siihl de> ANlschiiler eiitspreche». Die'Ztote» liv»-
»>-» doch »»> relnklve» Merk hnbe» u»d jemeils »»>
i» eiiier beslimmke» Klnsse. Dnrum mng es mniich-
m»l vvrllvmme», dnsz elhe ^toke mit der Gesamt-
leisliiiig eiiier beskimiiike» Klnsse snllk oder skeigk. 2»
eiiiem A b g» » g s zejigiiis miisz »ntlirlich die Aote
eiiie »bsvlule Bemerkuiig! des Kvimeiis sei». Auf
lieiiie» Fnil ilnii» die Ättffnssuilg gelte», dasz maiigel-
lmsle, j» leichlsiiiiiige Arb^ike» eines soiist niierllnniit
hegnble» Schiileis gük zsiiiierk merde». Das mnre
dvch die Fnnlheit vdep?kachlnssiglieit, vder mie mn»
svlcheo heisze» mili u»d l»sii», prnmiiert.

gede giile ^kole s^ht Li»e» ehrliche», redliche»
Wellbewei'b imler jde» ! Klnsseilgeiiosse» vornus.
Ohue Fleis; »iid Bjchnrtlichlieik bis ziim Lelzte»
iieine Aelvbiuig. Digser Griiiidsnh ist de> Lehrer
seiiie» Schiiler» schulhig. Im Mnsse»»»te>richk, ii»d
zw»> je gi'vsler dle Klgsse» si»d, deslo mehr ist Fleisz
imd Auodniiel' hniiptausschlnggebeiid — mege» des
lZeispiele-ö s»> die Älikschisler. Aesonders guke Aer-
»iiingiiiig verpflichtet jede» zu besoiidere» Leistuiige»,
die i>»> durch gnuze Hiiignbe n» dns Leib- u»d Lleb-
liiigcsnch ziim Ausdi'iiclr gebrncht merde» llöniie».
Geinde die Aorzugsbegabuug hilft dem Schtilerliber
mniiche Schmieriglleit hinPeg, mlk der der andere
iiiiihjnm z» lu» hnt. Aous Nakurbegabte» musz uud
d»is iiiehr veilniigt werdeji nls vom blojz flelszige»,
dei »de> gule» Willens isti 2» nlle» nndere» Anter-
uchlvsnchei'» gill mohl, derj selbe Alajzslnb.

..Dildeude Kimsl" nls Anchenennuiig des bisherigen
llulerrichlsfaches „Zeichiie»".

Z» diejem Themn hntke! d)e>> 2oh. Fiedler DreS-
ve» gewisj znr Freude.nlleir Kuusterzieher dns Wort
eiglisse». 5» jechs Punllse» nus der Praxis des
iiivdeme» Kiiiisiiiiiterrichkes- meisl er kreffend die
miiere Ae»>chlig»ng dieser Forderuiig nnch. lich
iiivchle hinzusügen:

l. cnii Fnch, dns »ach! »eueslen Aestimmunge»
.i»e sv liesgriiiidige Fachvorberellung ersorderl, die
veiseiiige» der Philologe» n» Wisseiischnstlichlleit
»ichl »»chslehl »iid nuszerdem hohe Anforderuiige»
»» die lliiiisilerische üualilnk des Lehreiiden skellt, >>t
bciechligl, sich unter dem Hm ziiskehenden Aollkikel
ii» Siuiide»- uiid Lehrpln» nngesührk zu sehen.

'i Si» Abilurieul, der jnuf Grund seiner Aegn-
iiiiig i» lechiiischer u»d gch'chmncklicher Hiiisicht be-
icchligl isl >1» einer ArbeilSgemeinschaft für bildende
.nuiisl leilziiiiehme» u»d dsr sich fiir eine LeistungS-
i'iiisiiiig i» diejem Fnche jzur Aeifeprlifung melden
ll,.ii», miis; bei der heulicse» vernltete» einseltigen
t czcichiniiig seiiieo WnhlsncheS dns Gesühl habs»,
,i»c »iihl vvllwerlige'Leisluiig zu zeigen, zumiiidesl

nber mird seiiie Prlisiiiig nis ei»e mehr lechiiische vvr
der Koiifereiiz gemerlel.

Folgeiide Fnlie möge» vbige Pimllle iiciher illu-
striere»: 2» der Fnchermeidiiiig zur Aeiscprüsinig, die
dem P. S. K. vor einige» Tnge» eingereicht murde,
mnr nuch ei» Oberprimniier nusgeführt, der sich ziir
LeistungSprüfuiig in „Aildender Kuiisk" meldete. Der
Direkkor der Anstnlk hnlle dnnebe» zur snchliche»
Aichtigstellung mik Aleiskist angemerllk: ,chst dns ein
Fnch?" (Die Anmerlliiiig blieb versehenklich skehen.)
Die Anlmort des P. S. K. lnuiele: „^ceiii, »ur Zeich-
nen." Der niederdrückende Liudrucll nuf den Prüs-
ling und die Mikglieder meiner Arbeiksgemeiuschnsi,
die sich spnter nuch dieser Prüfung untermerse» mol-
le», mnr uiiverlleiiiibnr.

Aoch schärfer beleuchlet mird diese Liiischcil»iiig
ües Fnches durch eiue Aiissnszreihe »nsrer gröszle»
TngeSzeikuiig „Hnllische. Anchrichke»" nm lb. l. llM
iiber „Werk oder linmert der Aeifeprüsung." Slu-
dienrnt Dr. Mechel vv» meiiier Schule bemeist hier
dem grosze» Leserllieis de» Werl eines gule» Zeug-
»isses, de» Werk des Lznmeiis nls Zmniig, nlles Wis-
sen und Küiinen vo» neuem zu ernrbeile», nls eine
merlvolle AelnsliingSprobe des Geisles. Dr. Mechel
mar es nuch, der obige Liilscheiduiig des P. S. K. nlS
eine verdlente Zui'ücksegling unsres Fnches empfnnd.

vln bezug auf unser Thema ziliere ich nu» Worle
seines Aiifsnszes: „Dns ungeheu»' Anschmeilen der
Abikurieiileiizisfer gehl mohl mit dnrnus zurücli, dns;
die neuen Prüsuilgsbeslimiiiuiige» die subjelltive»
Akomeiike (ermnhiik sei »och die Gleichherechliguiig
der Stimme» des Zeiche»-, Tur»- u»d GesaiiglehrerS
mit je einem Fnche gegenüber einem missenschnsi-
lichen Lehrer, in desse» Hn»d drei vder vier Fncher
vereiiiigk siiid) slnrli i» de» Aordei'griiiid schiebe», die
sich mnngelS eines objelrliven Mnjzsknbes »nd bei der
heutigen Aeigung zu Akilde der Aeurkeiluiig mege»
der ileberskeigeruiig deü AerechligungSweseiiS in
vbigem Sinne nlismirlle». Dns Lznine» dnrf kei-
»eSmegs zu eiiier leere» Schnuslellu»g hernbsiiike»."

Kurz dnrnus erschie» im genniiiile» Alnlle ei»
zmeiter Artikel: ,chst Aeiseprüsuiig eiue ^lolmendig-
keik?" von Skudieiirat Dr. Ancher-Hnmburg. Als
Gegner der Aeiseprttfung empsindek er diese nis eine
unbillige Härte und bemeist sie nis überflüssig. „Unter-
richt und Arbeiksgemeinschnfken sind um ei» kostbnres
Aierkeljahr betroge», i» dem sie de» juiigen Mensche»
Besseres geben köiinle» nls Priisuiigsdrill."

Sodnnn ergreift ein Oberprimniier sossenbnr vo»
meiner Schule) dns Wvrk über „Mäugel der Aeiseprü-
fung." Er sagk unler niiderem: „Aor nllem joll üie
Stelluiig der „chnrnkkerislischeii" Fncher uud die Ae-
deukung der Gleichberechliguiig der i^llmme des
Zeicheu-, Tur»- uiid GesnugslehrerS mit der eiueS
der Lehrer der wissenschnslliche» Fächer klnrgeslelll
merde». Ich hnlte eiue Subjekkivität i» der Aeur-
teiluiig für durchnus nngebrachk rmd die Gleichberech-
tiguug der Skimine» vo» Kuiisterzieher» mik einem
Lehrer der ivisseiischnftlichen Fächer bedeutet nichl
Milde i» der Aeiirkeiluiig, souder» erlnubk vlelmehr
eine bessere Werkschähung der Gesnmtpersviilichkeil
deS Schülers. Aerlaiigt »icht ei»e küiistlerische Ge-
snngüdarbiekung oder Aeziknlion vor einem gröszere»
Kreise eine gnnze Persönlichkeit? Oder läjzl eine
hervorragende Leistung nuf dem Gebieie der bilde»-
den Kunst, die sreilich dndurch, dnh sie uiiler „Zeich-
nen" sälll, scho» degrndierl mird, »ichl einen bessere»
 
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