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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 5 (Mai 1930)
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Stiehler, Georg: Bericht und Nachlese zur Tagung im Zentralinstitut vom 10. bis 12. April 1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0137

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127

: «

jzcii," >»»6>le P»llnl ei»L llebeiiSwludiü» Verb»»-
»»»»1 dei' »»deie verdie»le Äüimi sür Preusze» ilejjl
schivei liii>»li diirnledqr, ü. Grvll)»iii»». 3l)» ivolle»
wlr »ichl verüesseii. >> !

Prosessvr üoüler, d?r A!ell)vdililel)»er n» der
Berliiier Hmistschiile, sollle lpreche» ilder: „A u f -
b ii » ii » d A u sg «il) e d e S yeutige » Z e i ch e »-
» » l e r r > ch l s." Er deiitete n», »ber gnb liei» ge-
rmideles Bild (d»s lilnrseheiide Ki»d, d»s empfiii-
deiide Ki»d: iiber Führuiig, Genieinschnft, Lebens-
nnhe). Dns; HnSler l» besimiliche» Slmide» etwnS
.1» snge» hiitle, bewies »ichl der „Bortrng": sondern
dle Linchlese i>» Schlusjivort nin leijte» Tng.

E»o» 5t o r » i» » » » sprach über die „Theorie
^ v o » <e> » > ia > B r i r s ch". Kormnii» ist ei» „gan-
>. zer Kerl", i»i> eiiie» Ausöruck Weismaiitels zu ge-
brnucheil. Seiue Ausführüngeii, fei» durchdacht uud
lilnr geforint, fesselte» msd übergeugte» ii» Ker»,
»icht i» nlle» Eiiizelleile» mid Schluszfolgeruuge».
Mer jeder hntte dns Gefühl, hier steht eine Ileber-
.leugmig, hier ist ei» Progrnim». Aver daS Problein
lst »och probleiiinllsch. Aufsalleiid war bei Koriiuiaii»
eine gewisse Hurückhaltmig, jn Aengstlichlieit i» de»
>)i»iveise» nus die pralitische Durchführuiig. „Wir
sucheii »och: wir sind inochi »icht n»i Abschlus;" mid
d»S miterstrich er n» ider lSchllisjnuSsprnche. Allge-
iiiei» wnr der Eindruck deö: e>» Suchender, ei» sein-
geisliger Mnmi, üer »ichl l »x cutlieclrn, dogmnlisch
jpreche» will, svuder»! Berslniidlguiig suchle. Bie
Bersmmiilmig wnr zmji grosjle» Teil »icht nus En-
lhuslnSimiS sür Arltsch gestellt, soiider» nus Höre»,
Prüse», Abwnrle»: jnlz. T- nblehiiend für de» fol-
geiide» Aedner, Aelrtor A! e i ii - Antibor: „D i e
prnlitische B e d e » t u si g der Theo rie von
Guslnf B r i l s ch sü r üe» Z e i ch e n u » t e r -
r l ch t." Er liesz i» dje Kgrten sehe», so dasz nus
Führmig strenge Leilung, nus geistiger Gesaiiithal-
lmig slreug eliigehnlteiie ilebmigsslufe» sichtbar wur-
üe». Aknnche Aiissühruiigs» erregle» de» offeiier
Iliiwille» üer Bersnimiilmig) Hier war elwns zu spü-
re» vo» Mniiier, vo» Alache. „Schnde ui» Kor»-
»inmi" sngle mei» Anchbnx zur rechle», zumal der
Aelrlor nuch »och versuchte, de» Zeichenlehrer» der
höhere» Schule wohlgemeiiite Borschlnge fttr de»
Kuiislmiterricht nuf der Mttkel- uud Oberstufe zu
gebe». Bersngt die nusgezeichuete Theorie Brilsch
bei einer prnktische» Durckführuug? Sie imisz in
Lintibor versngen, weil innn Bunsl nicht (init Kindern)
„»inche»" lrnmi im Sinne einer eiigen, gejchlossene»
stufemiinsjigeii Amveiidmig i der Lehre von Britsch.
A»f die Frnge a» eiiie» iKormiinmischttler: „Wie
lrüimiie» Sie z» de» glei ch i» n sj i g znrle», duflige»
Linie» u»d Fnrbgebilde» bei de» Individue» ilhrer
Klnsse?", lrni» üie Autwort:: „llch bimse!" Ij,»!»»,,»»
vc-icki,: 2ch bimse? LS steht schliim» m» eine solche
Aussnssmig deü grosze» Lrhe von Brilsch, Fiedler.
Kormnn»» wird deshnlb nlsifeiusiiimger Anreger dei»
sliisemveise» »nd gleichiiinsjige» Betrieb frischeS Blut
zusühre» uud nlle Schiiellferlige» von sich feriihnlten
iiiüsse». — Kormiinmi und Aelrlor Meih lremizeich-
»e» die Lnge m» Brilsch, Lehre mid Amveiiduiig.

Ai» drille» Tng lrm» Audolf Sleiner zu Wort
durch de» Schweizer !E » g l e r t - F n i) e: „D i e
geislige» Gruiidlnge» der Pndngogilr
Audolf Steiners." Er hnlte de» stnrlrste»
Beisnll der Tngung. Waruijr? Weil eine Aeberzeu-
gung grojzc» Forinnls spracp: einer, der init ganzer

Üingnbe n» dle Üugend mid deren Seele wirlrl, »»-
belrüimiiert m» Ziistiimming oder Ablehiiung. So
schüchter» und dvch so inutig, so wellfer» teilweise
und doch wieder sucheiid die Erdgebmideiiheil. DeS-
hnlb wnre» die snrbige», znrle», verschwiimiieiide»
Zeichiiuiige» Gegensiniid lebhnsler Aussprnche. Aber
dei» Mami opferfreudiger üiiignbe, oh»e mnteriell
gesichert z» sei», gnlt der slüriiiijche Beisnll. Dr.

A u d o l p h - Esse», sprnch niit gleicher Hingnbe über
„DnS B i l d g e s t n l l e n l,» tl » t e r r i ch t."
Welche Gegensäsje zwischen dei» Bildgestnlte» derer
um Steiner u»d ui» Brilsch-Koriiin»». (

Hier fehlte zur Bervollstnudiguiig der Lage Kolb
und seine Schnr. Zntte die Leitung init de» Wtirl-
temberger» Fühlung genoimiie»? Demi i» Slultgarl
und im Lnndle sitze» nuch „Kerle", die seit laiigei»
(1021) dns bildhnfke G e s t n l t e » nls eiue
Bollrserziehungsniigelegeiiheit plnmiiäszig belreibe»
uiiü daS mit sichlbnrei» Erfolg. Dnmi wäre i» Bor-
trng, Führung und Aussprache auch »ebe» de»„Aicht-
fnchinämiern" der Fnchiiinmi der höhere» Schule zu
Wort gekoimiie». —

Die beide» Abendvorlräge gnbe» bis i» die späle
Aacht hinein de» Geiiiüter» Stosf zur ttnruhe und
Saimnluiig. Prosessor Psleider_er sprach ii»
wesenllichen über sei» Buch: „Die Geburt deS Bil-
deS." Er berührt sich leilweise init Brilsch-Kormiinmi,
verzichtet nber nus slrenge Sluseiisolge, nus bestiimiile
Foringeslnllmig i. S. KormiinmiS. ä» der Begrün-
dmig gehl er eigene Wege, z. T. i» bewuszlei» Gegen-
snl; zu Kvrmiiami. Seine prnlitischen Borschläge,
besonoers »nch der Zeit der Puberlät eiilbehreii viel-
fach der vraklische» Erfnhrmig. Wie ist der Sntz i»
seinei» Äuch nusrecht zu hnlten: AichlküiistlerischeS
Zeichne» ist ei» pnlhnlogischer Fnll? — Äber alS
Gnnzes geiioimiie» weist er Brttsch-Kormiiaiin gegen-
iiber eine gröszere Amniltelbnrkeit nuf mid steht deS-
halb der Kolbgeineiiischnsl »äher, vo» der er i» seinen
Lichtbilder» nuch 5 Arbeite» nuf die Lelmvnnd
warf, wie ein Württemberger seslslelle» lionnle.

Dr. Leo W e i s i» n » t e l steigerle seine» Bvr- l
trng über „dnS WachStui» der Bilder" zu einer dich- ^
terische» Schau. Er geht ei» gut Slück init Brilsn),
ohne auf eigene tiefschürfende Fnssmig zu verzichle».
Die Prnkkiker werde» die Lrsüllmig selbst suche»
iiiüsse»: daS Wachstni» der „Bilder", der Schnuung,
iiiik taktvoller Führuiig! Gillcklich, wer alS Bater
dnS WachStui» seiner Kinder so belausche» u»d ohne
Bindung an Aichklinien, Stundenpla» und Stunden-
nusinajz, mit Aücksicht auf sv und mehr Schttler einer
Klnsse an dem Problei» des „Wnchskuins der Bilder"
sich begeistern kami. Wieviele zerbreche» bei der
Lösung einer solche» Aufgnbe a» de» äuszere» Aein-
imiiigeii! — Dei» begeislernde» Dichler, Orgnnisalor
nnd künstlerisch eiiipfindende» Pädagoge» brnchte
ina» wie Englerk-Fnye eine spontnne Huldigung. —

Eine AuSstellung ergänzte die Tngung. 2» Koje ^
wnre» ii» Sinne vo» Briksch-Kormiinmi Arbeite»
auS einer Bolksschule und nuS einei» Gi)i»»asiuiii
zu sehe». 3» lebhnfker AuSsprnche wurde dns Für
mid Wider erörlerl, desgleiche» i» de» nndere»
Koje». ES war ei» guter Gedanke der Leiluiig, in
kleineren Gruppe», halbstündig wechselnd, vor de»
Arbeilen die Führung und Aussprnche zu regel».
Es ging lebhnfk zu wie auf der Leipziger Kleimnesse,
jeder pries seine „Wnre", nber der Küufer »nhi» sie
nicht uiibesehe» hi». 2» Abt. li die Wnldorfianer,
 
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