Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 10.1930)

>)» de» schlviengsle»

Klasse», der Oderlex-
li» u»d Uulerseliuuda,
wv dle Lust nui phaii-
lasieuiähljieu Schnsfe»
uilluiiler bls auf de»

Bullpiiiilit siulit, da
sollle iiia» deiiSchlller»
eiiisache lechuische Ge-
j,e»slä»de i» die Haud

j,ebeiu Schrnuhe», s
Schlässel, Werlizeugi),

Niicheuperäle, ^iiaschj-
»euleile, Fläschcpen,

T»dei> usiv>, uud sie
diese DiȊe zeichiien
lnsse», »icht i» »aliir-
licher Grvsje, soiider»
drei-, slluf-, .lehuiual so
jirvsj. Da liaii» uinii
Wuiider erlebe», uist
ivelchei» Eifer plösjlich
jiearbeilel ivird. Vvii
de» jimächsl srel eiit-
staudeiie» (jeichiiuiigeh
liaii» iiia» späler jitr
sjoiistrulitio» überjiü-
he» (Abbilduiiji ä).

„Die jeichiierische
Darslelluiiji uiid dse
livrperliche Geslalluiiji
isl ,ji> jiräude» aus die

durch »iiuiitlelbare
Äuschauuiiji jieivo»-
»e»e Eliisicht i» die
Be,jlehu»jie», die zivs-
sche» s)iveck, Slosf uud
Forui elues Gejjeu-
staiides beslehe», Die
Schäler siud aiijiihnl-
le», aus dei» sachlicheii
Lrsordernis die.jwecli-
mäsjijjsle DarslelluiigSfori» herjuleile»" (Wchlliuie» I,
Gruiidsäsjliches u»d Melhodisches).

Durch de» nllmählicheji lchrilliveiie» Ilebergnng
,,ur Küiislruliliv» wird perhiiidert, oasj daü soge-
iiniiiite „gebuiideiie Zejchiieu" aus dem Bahuie»
der äbrige» Arbelt, die li» Kuiisluiikerricht geleislet
ivlrd, herausfälll. Die qiischnulichsle» u»d givecli-
mäsjlgsle» Darslelliiiigssoiiue», dle vv» de» Schä-
ler» selbsl gefuiide» nverde» liömieii, si»d dle Kn-
valierperspelilive u»d Parallelprvjelitiou. Eiuer
jolche» epalik-geviuelrische» Melhode uud de>»
gleichuiäsjige» Slrich deri Pehseder i»»s, auch ei»
lechiiisches Millel der Färbgebung eiitspreche». So
lioiiiiiil uiaii ,,ur Aiiiveuduiig des Spri(;versahre»-j
uiid der Schablone, die auch fiir die präzise Dar-
slelluug regelmäsjig sich iviederholender Foruie» vo»
Wichkiglieit ist. i s

Eiiie besoiidere '-Holle spielt die Behaiidluiig deS
Slvssliche». Fier »lüsseu- die Schäler erfiiiderisch
selu, da sie sär das verschieüeiie Ä!alerial, auv deiu
dle Dluge geserligl i isiud^ nuch verschiedeue ^luS-
drucli-imillel sucheu mässeii. DaS Gläuze» des B!e-
lalls läsjl sich durch 'lilnre Schrassure» i» der Läiigs-
richluiig der Fori», die Slrulilur des Holzes durch
Ei»,,eichiie,i der Araseruiij), giatle glelchmWge Flä-

che» (Papier, GlaS,
Alech) durch eiiie» ge-
sprisjke» To» ivieder-
gebe». Zur Uulerschei-
duiig glalkeii uud rnu-
he» Materials ist vv»
Äedeuluiig, dns; sich
beim Sprihe» »icht »ur
hellere uud duulilere,
souder» iiuch gröbere
uiid feiuere Töue her-
slelle» lasse».

Ci» Feruslehender
liöuule leichl deulie»,
das, eiue solche 'Zlrbeit
uiigeheuer slumpfsiii-
»ig uiid geisllöleud sei.
Wer aber weijz, mil
welcher grosje» Liebe
imd Sorgfnll ei» Laiid-
messec seiiie Karle»
zeichnet, vder iii eiiicm
lechiiischeu Bärv die
Werlizeichiiiiuge» her-
gestelll iverde», mil
ivelchem Glser jeder
Kausmau» sei» Schau-
seusler delivrierl, der
ivird Bchluiig habe»
vvr dieser eiiizigarli-
ge» Präzisioiisnrbeil
deS heulige» Akeii-
sche». Löger erzähll i»
jeiiiem Arliliel „Äslhe-
lili der Btaschiue" ivie
er mil eiiiem Freimde
eiiimal der Ameiseu-
nrbeil eiues Hemdeii-
mnchers auS Ȋchsler
Aähe zugesehe» hat i»
eiuer schlecht beleuch-
kele» Passage i» Pa-
ris: „Dieser Mn»», dieser Fnndiuerlier, musjte 17 We-
ste» i» seiiiem Schnuseusler niivrdiie»: dazu ebeiisoviel
Ataiischelleiiliiiöpse uud Krnvnlle». Heder eiuzeliie»
Weste ividmete er gezählte N ANiiule»: »achdem
er mit der sechsle» sertig gewosde» ivnr, giuge» wir
mäde weiter: ivir hatle» eiue volle Skuiide diesem
Maime zugesehe», ivie er, »achdem er die Gegeu-
skäiide ieiveils um eiiie» Millimeler verräclil hnlle,
de» Lade» verliesj, um die Wirliuug zu bevbachte»:
er verliesz huiiderlmnl de» Lade» uud ivar vo»
seiiier Tätiglieii so nbsorbieil, das, er uiis gar »ichl
bemerlike. ANl dem feiiie» Talil eiues PräzisiouS-
arbeiterS, mil geruuzeller Sllr» uud jlreugem Blicli
orgauisierle er jei» Schnujpiel: nls iveii» sei» gauzes
zuliänftiges Lebe» davo» abhäuge» wärde".

2» dieser Feiiiarbeik liege» besoudere brziehe-
rische Merle. Die Schüler iverde» mit gröjzerer
Lust solche lechiiische» Diuge zeichue», als die nlle»
verslauble» Gipse, die absolu! lieiue» Materialiverl
haben imd auch »ur lelte» eiiie» liäiistlerisch-svi-
male». Aehiihich iverllvS isiud meisleuS auch dle
niiüere» Gegeiisläude, die zu dem iiuumgäiiglichü»
Iiiveiiknr deS (ZeicheiisnaleS gehöre», die logeiia»»-
te» „Kiiiislsvrmeii": Leuchler, Bnse», Ziergläser
imd Kräge, die schübigeu Modelle vo» Spiiiiiräder»,

iöber-Tertl» ciner Kiiabenschulc

,P> dem Sliisslitz i „Die sfrcnde uii der technischeii Form"