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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

DOI Heft:
Heft 7 (Juli 1930)
DOI Artikel:
Merlin, Herla: Zu den Puppen der Liselotteschule in Mannheim
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0195

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I» Lcin 4>»!s»lj: „D!e Pnppeji dcr Msclotteschnle i» Mniiiilieii»" tö> hniiert)

lllld lüte Schllhe. Jch hllbtz ihll schoil slllchtbnr lieb,
ineilleli ilieinen Hniunken,! und möchie ihn jsuc nichi
jserne hergeben, die Puhpen soilen nümiich beiin
nüchsien LnndheimfesNverkculsi werden und der Lriös
in die Lnndheiinknsse wnndern. Also versuche niir
nini Dein geil, eü isilg.nr snichi so schwer. und wenn
eS seriig isi, hnsi Du sicherinuch Deine Freude dnrnn.

Üer,,iiche Grüsse ! s

Deinc Äinrinnne Müiier.

!

sl z

Mnnnheiiis, den 2ö. Februnr U)2V.

-! -

Liebeö Püöchen!

WnS uieiiisi Du, ivir shnben in der Schuie iin
Zeichenuilierrichi eine! Sofnpuppe niijseferüssi! Dn
ich weiss, dnss es schosl iniissr Dein Wunsch isi, eine
Sosnpuppe zu besiijeii, wiii ich Dlr beschreibeu, wie
uinn sich schneii und >oh»e jsrosze Mllhe seibsi eine
ninchen knnn. Zeichne zuersi inii Bieisitti einen Kopf,
einen Äuinpf, zwei Arine und .swei Äeine. Arme,
Beine und Kops .seichne! von der Seiie und den
'-Kuilipf von vorne. Jsnniei hni vieiieichi ein üiiereS
Pnnr Sirülnpfe, nui besiei^ sieischfnrbene, dnS sie Dir
jseben knnn. Menn Bu inber keiue sieijchsnrbene
Silüliipse nusireibe» -knnsisi, jsenüjsen nuch brnune
oder schwnr,,e) dnnu isnunsi Du einen Äeger innchen.
Die Sirüinpfe iverdeii jsewnschen und jsebüjseii. Die
nusjse.seichneien Musier wrrden nuSjseschiiiiien und,
nus die Sirümpfe g'esejsi. Mnche eS woinöjsiich so,

dnsz nichi ciwn ein gesiopfies Löchiein vder ein Fehier
dn.sii koinini. Dnnn schneide niieS nuS, nber gib noch
eiwnS zu, dninii Du nuch jsui nühen knnnsi. Dje
nusjseschniiienen Teiie werden .siijsenühi: nur eine
Seiie inufs ofse» bieiben ui» niies nuSsiopsen zu kön-
neu. Wenn der Miinpf nuSjsesiopfi isi, wird er nus
der noch offenen Seiie .siijsenühi. Diese Seiie iiiimnsi
Du nin besien nnch unien und nühsi Kopf, Arme und
Beine an. Mund, ^inse unü Aiijsen werden mii pas-
sendem Garn ffesücki. Haare knnnsi Du der Puppe
aus Woiie innchen. Wie Du sie srisieren wiiisi sieh!
Dir frei. Du kannsi ihr eniweder sZöpse siechien,
einen Vubikopf schneiden, die gnnre mii einem
Schiups .sil einem s)ops .jttsnmmenbinden oder .jwei
'fvpse sierhien und sie um üen Kops der Puppe iejjen.
Wenn Du ihr ein hübsches Kieidchen mnchsi, wird
Dir die Puppe doppeiie Freude bereiien. Schuhe
mufs sie nniürüch nuch haben. Lin Neger wird jsennu
so gemachi, nur brauchi er keine Kchuhe. Seine
Hnnre werden mii schwar.jer Woiie gesiricki, und nis
Kieid hni er nur einen Güriei um die Lüfien nus
einem Aündchen, von weichem bunie Woiifüden
hernbhüngen. Sehr schön siehi es nus, wenn der Be-
ger um den HniS bunie Keiien und nn den Ohren
grofse Ringe irüg-i. 2ch hoffe, dasz es Dir geiingen
wird, eine Puppe .,» mnchen. Wenn Du nichi niieS
versiehsi knnnsi Du zu mir komme»: ich bin Dir
gerne behiisiich.

Herziiche Grttfje vvn Deinem BüSchen

EiSbeih 3llich.
 
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