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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

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Heft 11 (November 1930)
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Klauss, Otto: Gestalten in Holz
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https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0308

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Aindluin durch Weillsloff uiid Weilizeiiii, die ihu dad
ersle Gesel; nller Gestulluiig prulitisch erarlieiten u»d
,>ugle!ch achte» lehcki! Euiheit der Aiittel i» der Giu-
heit der Gestaltiuig. ^ i

Li» Verglelch der Form- uiid Eudergebuisse dieser
Sch»ll>arheite» iiiik de»e» deü »eheuher gepflogeiie»
Aestnlteiiü i» To» zejgt ftir de» Aiifciiig eiue gänzlich
uiiplastische Arheltswelsel Sle ist die iiiiveriiieidliche
Folge des Arbelteiisimit dem spihe» Akesser, das i»
der Haiid des Schtilers niehr Äohr- uiid Skechiiistru-
meiit als Schiieidiverkzeug ist uiid darui» gerade die
plastisch geschmellke Form zerstört. Dasz krohdem der
Drniig zur plastische» Foii» gnuz liiibeivuszt ii» Schii-
ler vorhaiide» lsk, das zeige» aber die tägliche» Aeob-
achtuiige» beii» Arodellieruiiterricht der Iüngste», die
vo» der Liiizelfori» Zur Gesauikfori» vormärtsschrei-
te»d die eiiizeliieii Zleile des meiischliche» Körpers
flir sich modelliere», zusaiiimeiisehe» uud daii» beklei-
de». Diese Teilforme» qber si»d i» der Aegel die
Gruiidsoriiie» deS iplastische» Gestalteiis: Kugel,
Ounder, Zyliuder. si :

Ls lag »ahe, de» Aersuch zu mache», dem Schüler
diese Gruiidforme» ii> Holz vorgeformt l» die Hniid
zu gebe» uud nu» Äamsk gestalte» zu lasse». Die
starke Tastempfiiidugg niuszke das plaskische Fühle»
im Siiuie Maz- KruleS lyeitereiikwickel» uiid »oiuike
so der beobachkete»! uiiplastische» Holzgestaltuugs-
meise eiikgegenwirken! Aei der Durchführuiig dieses
Aersuches ergab sich iaber^ dasz die handwerkllche und
formale Aiiiduiig für jüngere Schüler etwa bis zum
1l. Lebensjahr zu stark war uiid dnjz alle Atotoriker
unker de» Schüler» hei dieser Auhe u»d Sachlichkeit
erforderiide» Arbeit jversägte». Dagege» zeigke sich,
dasz fllr ältere Schüler ?i» Arbeitsgebiet gefunden
war, das diese über lhreierste» Schuih- uiiü Bastel-

4l„s Holz geschiiilzte und beiiialte tsliischeiikorklöpsc.
Schiilernrbeiteii der Überrealschiile tzsideiihciiii
(Studieiiriit irlmibl

versuche weiterführe» kouiike zu wirkliche» Gestal-
tungen, deiie» das sür sie heiiimeiide Aaive der
Technik u»d des Aorwurfs geiioiniiie» war.

Die Abbildungen dieses HefteS zeige» die erste»
Ergebnisse üer Tätigkeii vo» ö Schüler» der Kl. VI
sUntersekuiida), die lm sreiwilligeii Arbeilüiuitsrrichl
nach mancherlei Aiiiwegen rechl gule Lrfolge ecziel-
ken. 3» der Eiitdeckung neuer Forme» auszer de» zu-
»ächst gegebene» sKugel-, Kegel-, Liform i» vielfacher
Gröszeiiabwaiidluiig vom Drechsier bezogen) durch
Zersäg'Ui lng ei» besondererAnreiz zuAeugeslalluiige»,
die immer mehr von der vorgesundeneii Linzelholzfori»
ausginge», um zum Ganzen zu gelangen. Die Aer-
bindung dieser Einzelforme» geschah durch Holzznp-
fe», die beiderseikig eingelassen u»d eingeleiiiit wur-
de». AorauSsehuiig zu dieser mniichiiial heikle» Ar-
beit war ei» kleiner Schrnubslock, verschiedeue Säge»,
Feilen und Aohrer möglichsl im Aesih jedes Schülers.
Daraus ist zu ersehen, dajz diese Art der Holzgestal-
tung »icht im Klasseiiuiikerrichi gemacht werde» kan»
und leichter dem Schreiiiern »iid Hobel» angeschlosse»
werde» kann, alü dem sonstige» Merkunterricht.

Die Anregung des Lehrers ging vor allem darans
nus, de» Schiiler das Deiiken nus dei» Werk
zu lehre» und ih» frei zu mache» vo» jedei» Gedan-
ke» n» eine iiiiinillelbare Vialiiiiiachahmiiilg. Das
Lhttrakleiisiische der Gesiali »iid Aewegung eines
Tieres sollte aus eine mögiichsi einsnche Grundsorm
zurücligeführt werden, selbst wenn das zu Aeberkrei-
bung und Karikakur führke. Die Märchentiere wur-
de» bevorzugt. Ancheiiiaiider eiitstande» der Kalis
Slorch, der Kater Alurr, der Hase Müiiimeliiiaii», riha
der Esel, der Turmhah» vo» Lleversulzbach uuü viele
audere. Wie weiiig sich die Schüler dnbei vom Lr-
wachsenenbeispiel beeiiiflusse» lasie», soll ei» milab-
gebildeter groteSker Himd vom Lehrer izwischen Hirsch
und Storch) iin Aergleich mit allen übrigen gezeig-
te» Tieren veranschauliche». Der Schüler skreb! vo»
sich aus »ach dem organisch Aiögliche» uiid vermeidei
übergrolze ÄerhüllniSverschiebuiig'e», vhne aber eiiie»
»ntürliche» Witz zu umgehen („Federn" des Kalise»
 
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