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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Februarheft
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Aus dem nordischen Kunstleben / Pariser Kunstbrief / Aus Amerikas Kunstleben / Londoner Kunstschau / Hollands Kunstmarkt / Schweizer Kunstbrief / Die Welt der Gelehrten / Oskar Kaufmann's neuester Bau / Kunstausstellungen / Kunstauktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0274

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beschwört. Das ist bernisch, das hatte Stauffer auch, und das wird
ihn ewig retten. C. von Mandach hatte deshalb Recht, als er einen
bernischen Verlag, Alfred Scherz & Co., für die Idee gewann, auf
Grund der Staufferbestände des von Mandach so rührig geleiteten
Museums, das heute in punkto Stauffer an der Spitze steht und
schlechthin unerreichbar ist, eine Mappe von Wiedergaben her-
auszugeben. Sie ist glänzend gelungen, um so mehr, als bei Stauffer
die Farbe keine allzu große Rolle spielte. Sie gilt hauptsächlich
Oelbildern, aber, da auch eine Zeichnung und eine Plastik wieder-
gegeben sind, erhält man einen zutreffenden Begriff vom ganzen
Mann: denn die Bekanntschatf mit dem Radierer Stauffer ist ja
ein Element des deutschen Kulturbesitzes. Das letzte Blatt zeigt
die Studie zu einem Bubenbergdenkmal: deutlicher und bedeutender
konnte man den Aufstieg, die Vollendung, die Tragik des Gestürzten
nicht formulieren. Es ist eine Art Ecce homo.

Von Stauffer führt ein Pfad zu Gottfried Keller. Zwar der
Band „Aus Gottfried Kellers glücklicher Zeit“ ist einem Wiener
Verlag, Speidel, zu verdanken, aber sein Inhalt, wo er am wert-
vollsten, wurzelt doch tief in der Schweizerrede, wo sie am dunkel-
fruchtbarsten ist. Wurzelt in des Dichters Künstlerischem, „Bil-
dendem“. In seinen niedlich-tiefen Landschäftlein, deren vier in
beglückender Wiedergabe in dem Buche atmen und lächeln, in den
darin verstreuten Skizzen, im Bildhaften des epistolaren Tons.
Einen reinern Hort schweizerisch-deutsch-österreichischer Kultur
gibt es nicht, als höchstens die Geschichten Kellers selber.

Und wieder einen Faden aufzudecken: von Keller leitet einer zu
Vogel, zu Reinard, zu allen sogenannten Kleinkünstlern seiner Früh-
zeit noch, die es sich vaterlandsfromm angelegen sein ließen, ihre
Skizzen- und „Stammbücher“ mit zierlichen oder kraftvollen Zeich-
nungen von Männern und Frauen, am liebsten doch Jungfern in der
Tracht zu füllen, von der sie ahnten, wie bedroht sie sei. Einige
dieser Kleinkünstler waren in Wirklichkeit in den höchsten Stunden
ihres Daseins große Meister, so der derbe, saftige Reinhard, so in
einer Wiedergabe der „Volkstrachten von Bern, Freiburg, Wallis“,
Suter (Tafel 10). Das ist ein Fließen der Linie, nicht ohne neoklassi-
schen Anklang zwar, aber dem Wesen der Thunerin angepaßt, ein
Fließen der vornehm gedämpften Farbigkeit, ein Reiz der Haltung,
die fromm stimmen, und wiederum ein Blick in die Tiefe germani-
scher Form und Sitte, der jenen Vers aus seiner scheinbaren Ver-
gessenheit hervorgeholt: „Tiutsche Zuht gäht vor in allen“. (Ver-
fasserin: Julie H e i e r 1 i.)

„Vereinigung Zürcher Kunstfreunde — Jahresgabe 1927 an die
Mitglieder der V. Z. K.“ ist das Verzeichnis der von der Vereinigung
für das Museum Zürich erworbenen Kunstwerke und eine kurze
Geschichte der aus der Hodler-Ausstellung des Jahres 1927 hervor-
gegangenen Gesellschaft, die schon Erkleckliches geleistet hat.
(Verfasser: Direktor Dr. Wartmann vom Zürcher Kunsthaus als
Sekretär der Vereinigung.)

Der Verlag Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig, hat seit ge-
raumer Zeit die Fortführung einer wertvollen Bücherreihe, „Die
Schweiz im deutschen Geistesleben“ übernommen. Die Kunst be-
rührenden neuen Bände daraus sind Raoul Nicolas „Burgen der
deutschen Schweiz“, und weit mehr noch, des Zürcher Kunsthisto-
rikers Professor Dr. Konrad Escher treffliche Schrift (aus der auch
der Keller und der Meyerinterpret manches lernen kann) „Die bei-
den Zürcher Münstler“ (11 Grundrisse, 64 Tafeln).

Der Verlag Henning Oppermann in Basel überrascht mit der
frappanten Neuausgabe einer der im 16. Jahrhundert, und noch lange
nachher, üblichen Schreibvorlagen humanistischen Einschlags, von
Dr. Kienzle, dem Leiter der Basler Gewerbeschule, zutage geför-
dert. Ein Kraftbuch. Krauses, Schnörkelndes ist auch dabei, aber
wie viel mehr Schlankes, Schneidendes wie Dolche, Sehniges, und
durchweg Schmuckvoiles! Im Zeitalter der Schreibmaschine hat
ja freilich ein solches Buch fast nur noch Vergangenheitswert: aber
welche, trotz allem schöne Vergangenheit läßt es uns nachgenießen,
welchen teutonischen Enthusiasmus, mit helvetischer Realität ver-
wirkt! Welche straffer Dekorant, dieser Schul- und Schreibmeister
der Republiken Zürich und Bern!

„Hundert Jalirc Kunstpflege in St. Gallen“ (St. Gallen, Felir)
schildert aus den Ouellen, manches Unbekannte bietend, der Vor-
stand des Museums der Stickereistadt, Dr. Ulricli Diem. Ein statt-
licher Band, reich mit Abbildungen versehen.

ORIGINAL-GRAPHIK

ALTER UND MODERNER MEISTER

Aldegrever, Altdorfer» Amman, Backhuizen, Bega, Beham. della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breugbel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,

Gellde, Goltzius, Goya, HoUar, Lautensack, Leyderi, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman

-Hi«5lw<eÄi€:€M-

Appian, Besnard, Bone, Bracquemond Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lep^re, Manet,
Meryon, Millet, Whistler, Zorn

Katalog XVIII: Spezialverzeichnisse: Angeren, Daubigny, Daumler, Haden,
Jaque, Klipatein, Legros, Maclauglan, Whistler, Zorn.

Neu erschienen: Kompletter Katalog Nr. XXII, reich illustriert, Preis frs. 5.—,
und Supplement-Katalog Nr. XXIII, reich illustriert, Preis frs. 3 —

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BERN (Schweiz) Hotelgasse 811

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ALT-BERLIN IN PORZELLAN



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EIN KABINETT AUS DER



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STAATLICHEN PORZELLAN-



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MANUFAKTUR BERLIN



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HERAUSGEGEBEN VON



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Dr. Dr. NICOLA MOUFANG



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Dieses Prachtwerk, das auf 56 Tafeln in Groß-






quartformat die schönsten Slticke aus dem mit



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soviel Bewunderung aufgenommenen Porzellan-



E-


kabinett im „Cafti Schottenhaml am Tiergarten“,


3



Berlin, zu einem entzückenden Panorama des



Ü-


friderizianischen Rokokos his zur Empirezeit ver-



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einigt, wird von jedem Porzellanfreunde dankbar



El


begrüßt werden. Der Druck der meist farbigen



E-


ganzseitigen Abbildungen und des sachlich ein-





führenden Texttedes wurde unter Leitung von





Professor E. R. Weiß mit größter Sorgfalt auf


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edelstem Material ausgeführt. Die einmalige





numerierte Auflage von 1500 Exemplaren ge-


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langt in folgenden Ausgaben in den Handel:


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A: Nr. i-C in Ganzpergament-Handeinband RM. 65.—


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B: Nr. 101- 300 in Halbpergament-Handeinband RM. 45.—


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C : Nr. 301-1500 in Ganzleineneinband.RM. 35.—


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