Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1827

DOI Kapitel:
Nro. 103 - Nro. 129 (1. Mai - 31. Mai)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0458

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
wurde, und wie fo manche SGeoenftände, die wir früs
her nur vom Auslande in vervollfommneter Geftalt
erhalten Fonnten, mun. aud) ‚von. einbeimifchen Ses
werbslenten vorzüglich bearbeitet werden.

S a: en

Altenburg, den 29. April, Die Anwefenbheit
der regierenden Konigin von Baiern, die ihrem durchs
lauchtigen Vater einen Befuch macht, giebt Veranlafz
jung zu vielen Feflten., Um 28, Youril brachten Ihr
300 Bauern zu Pferd ein. Vivat, und vier Brautpaare
überreichten Ihrer Majeftät ein Gedicht, welches von
einem Dauer‘ gedichtet worden war. Unfere Stadt
hat nun ganz das Anfehen einer NReftdenz, wir haben
militärifdhes Mansver, Zheater, und bei Hofe find
die CSchleppen eingeführt. — Das erfte SGeburtsfeft,
das unfer neuer Landesherr In. feinem. neuen Fürfiens
thum begieng, verherriichte die Gegenwart der. Koni-
gin von Datern, und aller Kinder des Herzog$, und
außer den Hof-Fefllichkeiten die Theilnahme. von Stadt
und Sand, in Erleuchtungen, Aufzügen u. f.w. Mechs
rere Beförderungen im Civil und Militär fanden an
diefent Tage ftatt, und da ffe verdienten, mürdigen
Dienernm des alten Haufes größtentheilg zu Theil
murden, erhöhten fie die allgemeine Zufriedenheit.

SrYere CTADE ATAHETUTNNL

Hranifurt, den 0, Mai... Se, Eyc. Ar. Saron
v. Malgan, föniglk. preuß. außerordentlicher Sefand«
ter am f. f, öfterr. Hofe, {ft geftern hier angefom-
mer.

Schweiz

Die gefrönte Schrift über die Preisanfgabe des Hıt.
de Scllon wegen Abfchaffung der Todesfirafe, ft. die
Mrbeit eines franz. Rechtsanwalds, des Hr. Lukas, avo-
cat ä la cour royal de Paris. un geriefh Aber
ıenerlich der erklärte Gegner aller Todesftrafen In
eine ganz eigenthüumliche Verlegenheit. Während der
‚Erörterungen über das Preßgefeß im Genferifchen
Repraäfentantenrath fkimmte Hr. de Sellon für denjes
nigen Artikel diefes Gefebentwurfs, welcher befagt:
wer durch Druckfchriften gegen eine eidgenöffifhe Hes
gierung ein Verbrechen veranlaft hätte, das nach Sense
ferifchen SGefeßen, wenn es gegen die MNegierung von
Genf begangen war, ECriminalunterfuchung begründen
wurde, fol eben Ddiefen Gefegen gemäß behandelt und
beftraft werden. Hierzu ftimmte Hr. de Sellon, und
als er nun zu Haufe die Criminalgefeße nachfah, da
fand fich, daß diefe in dem angerufenen Sale auch
wohl die Todesftrafe verhängen. Hieruber höchlich
betroffen, wik nun Hr. de Sellor in der dritten Er-
örterung ein Amendement zum Preßgefeß vorfchlagen,
das die Anwendung der Todesftrafe abwenden möge:
würde dag Amendement aber nicht angenommen, 10
‚proteftirt er feierlich gegen fein eigenes Ubereiltes Bo-
fun, - fr ; ;

In Bernifchen. Yınte Wangen ft am 25. April in
Moorbach, Kirchgemeinde Mieder-Bipp, aus undefannz
ter Urfadje, ein für goo Fr. verfüchertes Haus abge
bramnt, und in der Nacht vom 25. auf den 26,
brannte in der Ey zu Frutigen das Haus. eines fich

zur Mugmwanderuntg rüftenden, wie e8 fcheint bemittelz
ten Mannes ab, da gemeldet wird, daß mit anderm
Hausrath felbft, atıch die beiden NReifewagen verbrannt
feyen , die ihr) dies Frühjahr nach America bringen
follten. Sn der Gemeinde Biglen des Amtes Konol-
fingen hatte am 25. April ein Lehnsmanın mit zwei
lebhaften jungen Pferden ein Stück Land gewflügt
und wollte noch zu einem andern übergehen: Als
alles zum Ibmarfch fertig war, frieb der. Kuccht,
ohne die Zügel in der Hand zu halten, die Vferde
mit dem gewöhnlichen Zuruf an; dieje geriethen in
fehnelfen Lauf und der Unvorfichtige wurde von der
Pflugfchar ergriffen, eine Strecfe weit fortge[chleppt
auızd fein Unterleib dermaßen zerriffen, daß er im Aus
genblic, wo die Pferde angehalten wurden, feinen
GSeift aufgab. c

HAN Tre UM

Parıs, Den. 0: Mal. Fonds: 9.8, 5 uEr.
Conf... 100.Fr.. 70 .Ch.— ..3.pCL. 70. FF. 50.0.
— Banfactien 20225. ;

Die Reife des Kaifers Don Pedro nach Europa,
von der einige Journale reden, wird nach der Gt o ie,
nicht ftatt haben, )

Un 5. Mai fam In der Deputirtenkammer die
Frage über Berkegung der Deputirtenkammer in Das
Palais royal vor.‘ Der Preis des Palais beträgt 55
Mill. Franken; die Reparaturen 2. etwa I Mil. Fr.

Das Budget von 1828 veranlaßte In der Sikung
vom 7. Mat Febhafte Discuffionen, — Hr. Labben
de Pompieres FMagte über BVerfhwendung Im Staatss
Haushalte, und erflärte, daß er gegen das Budget ftim-
men werde, wenn die Regierung nicht einwilige , es
um 80,000,000 Fr. zu vermindermm.

Gin fehr vollblütiger Edelmann, der einige Stunz
den von Balenciennes auf dem Lande wohnt, hat fich
fo eben aus BVerdruß über das beftändige Blutigelfe-
Ben zu einem heftigen Mittel entfchloffen. Sr ließ
eine große Anzahl diefer Modewurmer In einen fel-
ner Seen werfen, und fo oft ihr feither das Blut
quält, nünmt er dort ein Schlammbad ; Innerhalb ei-
ner Biertelfiunde if. er jedesmal wieder ganz herges
jteflt. Man fagt, er feg äußerft vergnügt über. feine

Srfindung , und empfiehlt fie alken feinen Hachbarır,

“Gros brıifann LteN

Die News Times find über das Verfahren der
Nordamericaner , weilde die Anerkennung des Wars
nungsrechts$ bei der Blocade des taz Plata s Stroms
von der brafilianifchen Regierung erzwangen, höchtt
aufgebracht, und dußern die Hoffnung, e€8 werde
America nicht gelingen, eine foldje Modification des
Völkerrecht, welche Sroßbrittanien uie anerkannt
habe, geltend zu machen.
CME En

Buchareft, den 24. April. Sin rulfiicher Conur-
vier, der hier eintraf, fol die Adofchrift eines Hatti-
EScheriffs des Sultans mitgebracht haben, ach wel:
chem in Folge des Vertrags von Akjermann Im der
Moldau und Walkachet Ulles wieder. auf den, alten
tractatenmaßigen Fuß gefebt werden fol. Bisher War
 
Annotationen