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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (5) — 1923 (Januar - April)

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Nr. 1 - Nr. 10 (2. Januar - 12. Januar)
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1020«

trüb 753^

5* Jahrgang

Heidelberg, Donnerstag, den 11. Januar 1923

Nr. 9

Heule Nacht Einmarsch

urwerkststte

l 70, -üül-' '

ieUi sieei^net
ßis'Äöe US.

k 6,6 mm

datz
Reparationsleistungen nun
Vertragsbrüchigen Landern
gegenüber ei »gestellt
Akttve Gcgenwehr sei dem deutschen

- Himmel'

- Zurückberufung des Pariser
Einstellung der ReparaLions-
i. — Rechtsver-

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lail^gabe.
Der Borstig

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ühandlnug
m Hauß
g, Plöck 7-
geschloffen.

Tre französische Note überreicht
und Brüsseler Botschafters. -
^^nungen gegenüber Frankreich und Belgien
Währung Deutschlands.

würden.
Volke n i ch t möglich, aber es werde sich auch nicht
willenlos dem Rechtsbruch beugen. Die Reichs-
regierung werde ihren Protest gegen den Rechts-
bruch
allen Mächten notifizieren.
Der deutscheBotschafterin Paris werde an-
gewiesen werden, Parts zu verlassen; das
Wirtfchastspersonal werde dort bleiben. Die Be-
amten im besetzten Gebiet sollen mit Rücksicht auf
die Bevölkerung und auf die Fortsetzung der Ver-
waltungSgeschäste dort gelassen werden. Was wet -
ter zu geschehen habe, hänge von dem ab, was von
der anderen Sekte noch erfolgen werde.
Der Kanzler kündigte dann Matznah men an,
die gegen die drohende Teuerung getroffen
Würden, und schlotz mit einem Appell an das deut-
sche Volk, zusammenzustehen und durchznhalten.
Dieser Gedanke soll zum äutzcren Ausdruck gebracht
werden durch einen vom Reichskanzler gegcngezeich-
neten Aufruf des Reichspräsidenten, der dazu mahne,
den nächsten Sonntag zu einem Tag der
Einkehr und der ernsten Würdigung der
Not des Vaterlandes zu gestalten.
Die Regierung wird nicht ruhen, schlotz der
Kanzler, bis sie den Weg gefunden hat, durch Fest-
halten an der bisherigen Aktivität die Lage zu ent-
wirren,

lans,
pen, Uetzes
nren, Knabe"
scheu sehr >-
rippet,
7, Neucnheii"
geschlossen .

lungSpläne für Kohle und Koks der Genehmigung
der industriellen Ruhrkommission, die sie, wenn sie
es für notwendig erachtet, abändern kann. Diese
Pläne Haven insbesondere Ne vollständige
Lieferung der vorgesehenen Mengen für Ne
Länder der Entente, für die besetzten rheini-
schen Gebiete zu umfassen und müssen ausreichend
sein, um die Bedürfnisse der neuLefetzten Gebiete zu
befriedigen. Unter diesen Vorbehalten ändert sich
im Grundsatz nichts an der allgemeinen, jetzt in
Kraft befindlichen Verfettung der Brennstoffe. Falls
Uebcrtretungen obiger Vorschriften durch das Koh-
lensyndikat oder die Zechen festgestcllt werden, oder
falls die gelieferte Qualität zu wünschen übrig läßt,
würden schwere Strafmatznahmen ergrif-
fen werden, ohne Rücksicht auf Umleitungen in
Eisenbahn- oder Wasserstrassenberkehr, weiche von
der industriellen Mission angeordnet werden könn-
ten. Die Ingenieure der Mission werden häufige
Stichproben vornehmen, nm sich zu vergewis-
sern, dast Ne - Anordnungen des Kohlensyndikats
korrekt gegeben und genau befolgt sind.
Abgabe der Geschäfte an den
Botschaftsrat.
Berlin, 10. Jan. 10 Uhr abends. Der deut-
sche Botschafter in Paris, Dr. Mayer, ist tele-
graphisch angewiesen worden, die Geschäfte an den
Botschaftsrat avzugeben und Pariszuverlas-
s en. Eine entsprechende Weisung hat der deutsche
Gesandte in Brüssel, Dr. LandSberg, erhalten.
Eine Erklärung des Kanzlers.
Berlin, 10. Jan., 12 Uhr nachts. Im Aus-
wärtigen Ansfchutz des Reichstags machte heute
nachmittag
der Reichskanzler
Erklärungen über die durch das Vorgehen Frank-
reich- geschaffene Lage und die Konsequenzen,
die die deutsche Regteruug vorläufig ziehen werde.
Im Eingang dieser Erklärungen legte der Kanzler
alle Bestrebungen Deutschlands dar, durch weit-
gehende, der deutschen Leistungsfähigkeit angepatzte
Vorschläge eine Lösungdes Reparationsproblems
zustande zu bringen und zu einer offenen
Aussprache mit Frankreich zu kommen.
Diese Bemühungen seien 'aber an der Hal-
tung Poin rares gescheitert. Die letzten
Vorschläge der Regierung, die der Pariser Konferenz
vorgelegt werden sollten, enthielten die Auflegung
einer Anleihe mit fester Summe, die der Entente
gegenüber verzinst und amortisiert werden sollte,
ausserdem einen doppelten Besserungs-
schein für die Auflegung weiterer Anleihen in be-
stimmten Zeiträumen. Der Kanzler betonte, datz die
Vorwürfe der Presse, man hätte diese Pläne der
Konferenz in einer Note vorlegen sollen, auf einem
Irrtum beruhten, denn die deutsche Regierung
habe sich bereit erklärt, das Projekt schriftlich
vorzulegen und mündlich erläutern zu lassen; eine
Antwort ist aber darauf nicht gegeben worden.
Weiter wies der Kanzler die Angriffe zu-
rück, die gegen den deutschen Vorschlag eines Frie-
denspaktes gemacht worden sind und stellte
fest, datz Deutschland materiell und politisch alles
getan habe, was in seinen Kräften stand.
Der Kanzler legte dann eingehend die Rechtslage
dar und kam dabei zu dem Ergebnis, datz
Frankreich und Belgien den Vertrag
vonVcrsaillesoffcnkundi »gebrochen
hätten. Das müsse zu um so ernst e ren K ons e -
qucnzen führen, als die französische Aktion
Deutschland gerade das Gebiet aus den Händen
nehme, aus dem heraus die Reparationsleistungen
btsvergemacht wurde». Der Kanzler gab dann
bekannt,
die
den

tveschästrstUnNnS—KUHr. Sprech-
stunde» dcrRedaktton: II—lS Uhr.
Postscheckkonto Karlsruhe Nr.22577.
Tel.-Adr.: Volkszeitung Heidelberg.
Druck u. Verlag der Untcrbadische»
Verlagsanstalt G. m. b. H., Heidel-
berg. Geschäfts!; eile: Schröders» .SS.
Tel.: Expedition Lk7S u. Redak. SS7S

fit-, y
kWM

Verlegung des Kohlensyndikats nach
Hamburg.
Esse», 10. Jan. Das rheinisch-westfälische
KohlenfynNkat hat am 9. Januar seinen Sitz
von Essennach Hamburg verlegt. Die Ver-
waltung wird, soweit sie in Essen bleibt, »ach den
Anweisungen von Hamburg wertergeführt. Wegen
der angedrohten Besetzung des Ruhrgebietes wurde
die Durchführung des Befchlüsses beschleunigt. .
Noch in der Nacht verliehen vier Direktoren und die
Mehrzahl der Angestellten Essen. Heute wird die
Geschäftstätigkeit in Hamburg ausgenommen. Es
seiVorsorge getroffen, datz Uebergangsschwierig-
ketten für die Kohlenversorgung möglichst nicht
entstellen.
Die Haltung der Mächte.
London, 10. Jan. Wie die Blätter melde»,
wird Bonar Law in der am Donnerstag statt-
findenden Kabinettssttzung Bericht über die Pari-
ser Konferenz erstatten. Die Lage hinsichtlich
desRuhrgebieteswird ebenfalls erörtert wer-
den. Kriegsminister Lord Derby wird am
Mittwoch abend Volk Cannes zurückerwartet.
London, 10. Jan. Der hiesige französische
Botschafter, Graf St. Auclaire, begab sich gestern
abend 9 Uhr in das englische Aubenmini-
st e r i» m, nm der englischen Regierung Mittei-
lung zu »rachen von der soeben getroffenen Ent-
scheidung der französischen Regierung wegen der
bevorstehenden Ruhrbesetzuug.
Brüssel, 10. Jan. Gestern nachmittag gab
Ministerpräsident Theunis in der belgischen
Kammer namens der Regierung eine längere Er-
klärung über die belgische Außenpolitik und über
die Konferenz von Parts ab. Von dem französischen
Plan behauptet er, datz er den belgischen Interessen
in weitestem Matze entgegengÄommen sei. Theunis
wies besonders darauf hin, datz Frankreichund
Belgien unbedingt eng Zusammen-
gehen mützten, da anders Belgien keine Repara-
tionen verlangen könnte. Nach Theunis sprach
V a n d erv e l d e, der die Deutschen in Schutz nahm.
Berlin, 10. Jan. Nach den neuesten in Ber-
lin vorliegenden Mitteilungen ans dem Ruhrbezirk
schwirren dort vielfach Gerüchte über eine bevor-
stehende amerikanische oder italienische
Intervention. Wie die Tel.-Union zuverlässig
erfährt, besitzen derartige Gerüchte keineGrnnd-
läge.
Die amerikanischen Truppen
Zurürkberufen.
Washington, 10. Jan. Der amcrikdnisch«
Präsident hat gemäß der Entschließung des Se-
nats die amerikanischen Truppen vom Rhein zu-
rückberusen.
Doch wird es noch einige Zeit dauern, bis die
ZurllckHerufnng auch tatsächlich erfolgen wird.
Die Folge wird sein, datz die Franzosen noch mehr
freie Hand bekommen.
Ein KonLinentalhlock?
Rom, 10. Jan. (Priv.-Tel. der „Frkf. Zig.")
Die Abendblätter geben übereinstimmend die fol-
gende sichtlich inspirierte Anregung: Nachdem
England den Plan Mussolinis als einzig mögliche
Verständignngsgrundlage sabotiert und damit sich
selbst isoliert hat, sollen die kontinentalen
Mächte Frankreich, Italien, Belgie n ein-
schliesslich Deutschlands gemeinsam die
Reparationsfrage anpacken und darüber hinaus eine
wirtschaftliche und politische Verstän-
digung suchen. Freilich müsste Deutschland ein«
Reihe von Milliarden zahlen, aber der Zah-
lungsmodus bliebe der kontinentalen Verstän-
digung Vorbehalten.
Der Plan geht offenbar auf Mussolinis per-
sönliche Anregung zurück, welcher, durch Englands
Opposition mW Isolierung verstimmt, keinen ande-
re» Ausweg als den Konttncntalb loÄ sieht,
sowie auf die Wünsche der Schwcrind u st r!«,
welche befürchtet, die deutsche und französische Kon-
kurrenz könnte sich ohne die Teilnahme Italiens
verständigen. Inzwischen bleibt die Haltung Musso-
linis unverändert: Italien ist bereit, Ingenieure«
aber keineSoldaten nach der Ruhr zu senden,
und ist grnndsäMch gegen französisch« rnititär-pott«
ttsche Abenteuer.

AkW
heuit
WM

Der Beginn des Vormarsches.
Barts, 11. Jaw Der Vormarsch der sranzö-
ükchen Truppen ist nunmehr auf die heutige
2tacht endgültig sestgelegt worden. Bis zum Ta-
krsanbruch sotten alle vorbereitenden Bewegungen
"usgcführt sein und die Soldaten ihre vis ins
tlfinste voranSbezcichneten Quartiere eingenommen
-öwe». General Degoutte hat gestern das
IrotzeHauptquartierim Steinhof in Düs-
seldorf eingerichtet. In Düsseldorf hat der
Durchmarsch der Truppen eingesetzt. Die Stadt steht
"Ntcr strengster Kontrolle. Für das Betreten, sowie
>ür das Verlassen der Stadt ist ein besonderer
A a tz mit dem Visum der Rhetttlandarmee und des
Düsseldorfer Hauptguartiers erforderlich. Mit der
Durchführung der Besetzung ist General Hen-
rys beauftragt worden. Die „Teiups" beziffert
^'e Stärke der Besatzungstrirppcn auf dreifran -
äö fische Divisionen.
Der Truppenaufmarsch voNendet.
Duisburg, 10. Jan. Gestern in der Zeit von
8—9 Mr abends sind eingetroffen 5000 Mann In-
fanterie, 400 Mann Artillerie, 200 Pioniere und 100
Äiann Kavallerie. In den bisher freien Ortschaften
Zwischen Düsseldorf und Duisburg ist Kavallerie
cingerückt. Die alliierte Verbandskommission für
-Ailitärtransporte hat innerhalb des besetzten Ge-
bietes eine Reihe von weiteren Zügen angefordert.
Es sollen jedoch Ne Kohlenzüge, die Arbeiterzüge
und eins beschränkte Anzahl von Personenzügen
weiter Verkehren. Im Gebiet zwischen Mülheim
'Ruhr) und Kettwig ist alles nach der Essener
Grenze zu besetzt worden.
Paris, 10. Jan. Ein« grotze Anzahl Tele -
Phonisten und Telegrapisten sind gestern
vom Pariser Ostbahnhof nach dom Ersatz abgereift,
die dort ein« grotze Anzahl von Telegvaphenbeamten
ersetzen sollen, die vom Elsatz ins Ruhrgebiet ge-
schickt wurden.
Paris, 10. Jan. Nach hiesigen Meldungen
sollen die belgischen Truppenabteilungen, die im
Ruhrgebiet zusammen mit den Franzosen operieren
sollen, unter den Befehl des Generalleutnants
Morremand gestellt werden.
Die französische Note übergeben.
Berlin, 10. Jan. Der französische Botschafter
de Margerie hat heute nachmittag nm 4 Uhr
dem Minister des Aeusteren offiziell von dem
Vorgehcn der französischen Regierung im Ruhr-
gebiet Mitteilung gemacht. Wie wir hören,
handelt es sich bet der vom französischen Botschafter
heute überreichten schriftlichen Note um ein sehr
umfangreiches Schriftstück mit mehreren
Anlagen.
Der Wortlaut der Note.
Berlin, 10. Jan. (Wolff.) Amtlich Der
französisch« Botschafter und der belgische

breit, Ms Rettam-attzeige» (74 mm
»'»en finde« keine Aufnahme

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* Heidelbera, 11. Januar.
Heute nacht will nach den letzten Meldungen
Lwnkrenh seinen Gewaltstreich in die Tat wuschen,
d » «/^"tMe Volk wird damit einer harten Ge -
ch. osProbe unterworfen. Möge es Stärke und
« stigkcft, Geschicklichkeit und Selbstbeherrschung ge-
'»a aufbringen, sie zu bestehen. Der Erfolg wird
°win sicher nicht ausbleiben. Denn die Gewalt -
ltik der Franzosen verletzt so sehr jedes Rechts-,
ftuhl, um sich nicht zu rächen. Notwendig ist aller-
' ngs, daß das deutsche Volk nicht in die Anne eines
ch ranken losen Nationalismus verfällt,
. r die Situation gern parteipolitisch ausnützen
f bchl-, Nur der Wille zum Recht und das un-
krrüEbare Festhalten an der Reich seinh eit
"»» uns reiten; nationalistische Abenteuer stürzen
"s jedoch nur noch fieser ins Unglück und bedeuten
^'Wrsdienste für die Franzosen. Darum, so sagen
't mit dem „Vorwärts": So wenig die deutsche
, Weitcnlasse daran denkt, sich dem Unrecht zu
"'2en, dos der brutale Jmperialisnms Frankreichs
>u wehrlosen deutschen Volk begeht, so wenig wird
csich von leeren Kraftphrasen berauschen lassen
"d national iffisüren Desperados Ne Fichrung an-
trauen. Sie fühlt sich vielmehr berufen, nach
hren Prinzipien und Methoden den
Kampf ^0 Gleichberechtigung des deutschen
^Volkes im Rat des Völkerbundes auSzufechten.
^atz das deutsche Volk den notwendigen Kampf nm
, Recht mit unbcugsamerEntschlossen-
e i t, «her auch mit Würde, Klugheit und Umsicht
und damit auch mit Aussicht aus Erfolg führt, dafür
'N wirken muss jetzt seine Ausgabe sein.

Die Erklärung wurde mit einmütigem
großem Beifall ausgenommen.
Konferenz der Ministerpräsidenten.
Berlin, 10. Ja», Reichskanzler Dr. Cuno
hat die Ministerpräsidenten der Bun-
desst aalen zu einer Konferenz in der Reichs-
kanzlei für Freitag nachmittag S Uhr eingclade»,
Deutschland protestiert.
Berlin, 10. Jan. Die Reichsrcgierung hat
die deutschen Vertreter im Auslande angewiesen bet
den fremden Regierungen unter eingehen-
der Darlegung der Sach- und Rechtslage gegen die
Vertrags- und völkerrechtswidrige Gewaltpoli-
t t k Frankreichs »nd Belgiens Ver w a hrun g ein-
znlegen.

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ms 7 Uhr
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Geschäftsträger haben heute del» Reichs Mini-
ster des Auswärtigen gleichlautende No-
ten übergehen, deren Wortlaut im folgenden wie-
dergegeben ist:
Mif Grund der von Nr Nepavationskommilston
festgcstellteiss von Deutschland begangenen Nicht-
erfüllungen in Ausführung der Programme
der Reparationskoirmfission hinsichtlich der Liefe-
rungen von Holz u n d Kohle an Frankreich und
gemäß den Bestimmungen der Paragraphen 17 und
18 Anlage 2 zu DM 8 des Vertrages von Versail-
les Hat Ne französische Regierung beschlössest, eine
aus Jngen teuren bestehende und mit den er-
forderlich«» Vollmachten zur Beaufsichtigung d«r
Tätigkeit des KoHlensyndlkats versehene
Kontrollkommission ins Ruhrgebiet
zu entsenden, um dadurch die von ihrem Vorsitzen-
den an dieses Syndikat oder an die deutschen Ver-
kehrsbeHörden erteilten Befehle und Ne strikte An-
wendung der von Der Reparatikmskommission fest-
gesetzten Programme sicherzustellen und alle
für die Bezahlung der Reparationen erforderlichen
M atzregeln zu ergreifen. Die Vollmachten die-
ser Mission werden dnrch die beiliegenden Urkun-
den bestimmt. Die deutsche Regierung wird
gebeten, dieselben den beteiligten Behörden zur
Kenntnis zu bringen wld sie mit den erforderlichen
Weisungen zur genauen Befolgung der darin
enthaltenen Vorschriften zu versehen. Die ita-
lienische Regierung hat gleichfalls beschlos-
sen, italienische Ingenieure an dieser Mission teil-
nehmen zu lassen« Die französische Regierung
legt Wert darauf zu erklären, datz sie gegenwärtig
nicht daran denkt, zu einer militärischen
Operation oder zu einer Besetzung poli-
tischer Art zu schreiten. Sie entsendet einfach
ins Ruhrgebiet eine Mission von In-
genieuren und Beamte u, deren Zweck deut-
lich umschrieben ist. Sie mutz dafür sorgen, datz
Deutschland die im Vertrag von Versailles enths'-
tonen Verpflichtungen achtet. Sie lätzt im Ruhrge-
biet nur Ne zum Schlitze der Mission und zur Sicher-
stellung ihres Auftrages erforderlichen
Truppen einriicken.
Keine Störung und keine Veränderung im nornra-
lon Leben der Bevölkerung wird also erfolgen. Sie
kann in Ruhe und Ordnung weiter arbeiten. Die
deutsche Regierung Hat das grötzte Interesse an der
Erleichterung der Arbeit der Mission und an der
Unterbringung der zu ihrem Schutz bestimmten
Truppen. Die französische Regierung rechnet auf
do» g u t e n Willen der deutschen Regierung und
aller Behörden, welcher Art sie auch seien. Sollten
die Massnahmen der Beamten der Mission und die
Unterbringung der sie begleitenden Truppen durch
irgendein Manöver behindert oder in Frage gestellt
Werden, sollten die örtlichen Behörden durch ihre
Tätigkeit oder durch ihre Untätigkeit irgendwelche
Verwirrung im materiellen Leben und in der Wirt-
schaft des Gebietes herbetsichven, so würden alle für
erforderlich erachteten
Zwangs- oder Strafmatznahmen unverzüglich
ergriffen werden.
Befugnisse der Kontrollkommission.
Auf Grund der von der Reparvtionskouimission
festgestewton Nichterfüllung Deutsch-
lands Hinsichtlich der Lieferungen von Holz und
Kohle, Ne gemäss dem Programme der genannten
Kommission fällig Warenz und um Mr die Zukunft
eine strikt« Ausführung der auf Reparatio-
nen bezüglichen Bestimmungen des Vertrages von
Versailles sicherzustelleiss wird mit dem Heutigen
Tag« ei« aus Ingenieuren und Beamten zusam-
mengesetzte KoittroMommisston für die Berg-
werke und Fabriken der besetzten Gebiete ge-
schaffen. Di« Jngenie-ure und Beamten dieser Mis-
sion sollen bevollmächtigt sein, von Verwal-
tungsorganen, Handelslammemss Arbeitgeber- und
Arbeitnehmerverbänden, Industriellen, Kaufleuten
usw. alle statistischen und sonstigen Auskünfte
einzusorderlss deren Einholung sie für nützlich hal-
ten. Die sind berechtigt, die besetzten Gebiete ihrer
ganzen Ausdehnung nach zu bereisen und haben
Zutritt zu allen Bureaus, Zechen, Fabri-
ken BaHnHösen usw. und können dort all« Do-
kumente, Rechnungen und Statistiken «insehen.
Das Personal der deutschen Verwal-
t u n g , sowie der Vertreter der I ndustri e- u nd
Handels verbände Haben sich unter Andro-
hung schwerer Strafen für den Weigerungsfall den
Mitgliedern der Kontrollkommission bei Ausführung
ihres Dienstes völligzurVerfügung zu stel-
len und sich gegebenenfalls nach Befehlen zu rich-
ten, die sie voin Ches der Kontrollkommission er-
halte».
Kontrolle der Kohlenverteilung,
Ab 11. Januar 1923 unterliegen Ne vom Koh-
WnsYndMt ausgestellte» oder ausgesttbrten Verth-

erzieher,
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- u. mehr in
>äft Heusek'

Volkszeitung
^WL-ZkltlW für die mrktWeMMerung öer Wtsbezirke Seidklberg, MsW, Sinsheim, Wingeu. WerbM. MosöM, Büchen. M!shk!ln, BüMrg. TMMchOWm ü. Wertheim
 
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