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Jahrgang
Heidelberg, Dienstag, den 20. Februar 1923
Nr. 43
und Kraft bedeutet. Wc-nn cs ihr betievi, können tu teuren und mich KnglnnL inil non Fingern schnippem
schlug
w c t-
rennt-
Arm-
Die Siadwerordneten lehnten diese Forde-gestellt, als GerichtSvollztebcr für einen ausländischen
von
G«-
eine
Van H. N. Bratlssord,
Herausgeber des »New Leader".
Niemand würde ein Zeichen der Erregung, auch
das geringste nicht, in den Strafen Londons bemer-
ken können. Paris und selbst BerLin sind nach außen
hin ruhig. Und doch bild et sich in den Köpfe,» all
der Mtllwnon Zivilisationsmsnschsn, die geistig le-
bendig sind, innuer deutlicher das große Gemälde
von einem veihängnisvotten Ereignis heraus. Wir
können di-e 'graublauen französischen Heersaiiwn sich
von den Rhein»rückenköpsen aus Essen bewegen
sehen. Vorivet an den Zechen rind Hochöfen rasseln
Tanks und Kanonen und den rauchenden Himmel
lilber Deutschlands „Schwarzom Laude" beleihen die
ssätzenden Aeroplmre. Das hat einen Sinn, den
wir alle wohl begreifen. Die Macht des französi-
schen Staates, verkörpert in seinem militüMchen
Apparat, üderninunt die Kontrolle über dieses kleine
Gebiet an der Ruhr, das neben Lancashire und
Teilen Belgiens das dichtstbevRLerte und produk-
tivste Gebiet von Europa ist. Kann künftighin die
Grwalt sich Gehorsam verschaffen, so werden diese
Massen von Berg- und Siahtwerksarbeitern, von
Heizern und Arbeiter« in chemischen Fabriken für
Frankreich arbeiten, um den Tribut auszubringen,
den es Deutschland auserlegt hat.
Doch ist dieses nicht alles oder gar das Schlimm-
ste. Die auswärtige Macht, die über die Tanks und
die Flugzeuge verfügt, wird über weit mehr noch
die Kontrolle ausüben als nur über das Ruhrgebiet.
Sie legt ihre Hand auf Kanäle, Eisenbahnen und
Zollstationen und kann so den Transport der Koble
überwachen, die allen Industrien der Remivitt Leven
^o iu ca res, der vor keiner noch so brutalen und
. barbarischen Handlungsweise zurückschreckt, drang-
salier die Ruhrbevölkerung und nicht viel weniger
durch ihre Auswirkungen das übrige Deutschland in
surchtbarstcr Weise. Der berechtigte Widerstands-
wille des Kabinetts Cuno legi dem deutschen
Volke größte Opser auf, die mit Recht aus nasio-
"astm Interest« gefordert werden dürfen, und
dvn jedem Patrioten gern gewährt werden, bei
denen mau sich aber fragen mutz, ob ihrnatio -
"ales Ergebnis im Verhältnis zum Einsatz
ssi'ht. In Erkenntnis dieser für Frankreich und
Deutschland schwer tragbaren Situation hat sich das
Englische Parlament, wie aus deu von uns
> ""ssührltch wiedrrgegebenen Verhandlungen ersicht-
lich, in Fortsetzung altbritischer Tradition zur Platt-
form von V e r st ii n d i g u n g s m ö g l i ch k e i t e n
bemacht. Wenn auch England jedes aktive Ein-
greifen ablehut nnd in der Durcbgangssrage km
Interesse des weiteren Be st an des der En-
tente — jeder Irrtum hierüber ist verhängnisvoll
sich die englische Regierung zu Konzessionen ge-
genüber Frankreich bereit erklärt hat, so ließen doch
die Reden des Preuriers Bonar Law und des
Außenministers Curzon erkennen, daß man in
England gern xn einer Intervention zwischen
Frankreich und Deutschland bereit ist, ja nur aus
gr nrus hierzu ivartet.
Diese Bereitschaft Englands zu einer Interven-
tion hat nunmehr eine neue Bekräftigung erhalten
in offiziösen Antwort der englischen Presse auf
' m angebliches Interview des Reichskanzlers Enno,
wonach man' von Deutschland erwartet, daß es ein
"vsreichendes Angebot in der Reparationsfrage
wacht und die Volksvertretung unter Einschluß der
^'litischen Vertretung der Industrie, d. h. die
f bisch? VolkSpartci dieses Angebot deckt.
Prompt wie alle ähnliche Interviews wird nun
dieses Interview Ennos, das, wie wir glauben, mehr
An e n g l i s ch e r F N b l e r war, dementiert. N i ch t
dementieren ist aber damit die englische Bereit-
fhafj zur Intervention nnd deren Grundlage hierzu,
Wimlich ein angemessenes Reparations-
angebot nnd die Forderung an die deutsche In-
dustrie, sich hieran aktiv zu beteiligen. Die
-'egstrung Cuno ist damit vor eine Frage von
ströfiter Bedeutung gestellt, nicht nur für die g e g e n -
Wartige Situation, sondern für die Gesamt-
^ütwicklitng der deutschen Politik. So willig
^'e Sozialdemokratie — und auch andere Parteien
^er- alten Koalition — sich dem nationalen Abwehr-
^>npf zur Verfügung stellt, so wenig bars sic gerade
""s nationalem Interesse heraus die Fehler des
^gtzinetts Cuno-Becker übersehen. Und in dic-
wr Hinsicht wären gar mannigfache Dinge zu ver-
zeichnen. Die Benutzung aller Mittel zur Ver-
" a n d l u n g s m ö g l i ch ke i t muß daher von der
Sozialdemokratie gefordert werden, ebenso wie die
Sozialdemokratie der Regierung Cuno-Becker alle
Verantwortung für die Entwicklung der Dinge zu-
'm'iebeu muß. Irr diesem Sinne, erklärte der P a r-
^"iaus schuß der Vereinigte» Sozialdemokrati-
schen Partei Deutschlands in seiner Sitzung vom 6.
^rhrnar in Berlin scharf und klar: „Der Parteiaus-
'chllf; erinnert die Neichsregiernng an ihre Vcr-
^lltwortuug für einen wirkungsvollen Verlauf
ch's Kampfes. In gleichem Sinne schob neulich die
Franks. Ztg." der Regierung Cuno alle Vcrant-
P0r<ung für die Entwicklung des Abwehrtampfes
ch' Ruhrgebiet zu und iu einer großen Zenlrums-
^rsammlung in Utn» crklärte vorgestern der ehe-
l'chiige Ncichskanzlev Dr. Wirth, daß das Zentrum
^>n Abwehrkampf zustimmt, als dessen Zweck cs
che A » s >iahme von Verhandlungen (von
von Cuno bezeichneten Voraussetzung: zubo-
.chge Räumung der Ruhr hören wir nichts)-sieht
?'vbct die Negierung Cuno dafür vcranlwortlich ist,
^tz der Augenblick, in dem in Verhandlungen ein-
ch'ireten werde,» müsse, n i ch t v e r p a s; t werde.
Die große Verantwortung des Kabinetts Cuno
die deutsche Zukunft ist dmuit festgelcgt. Nicht
"»der aber auch die Verantwortung der Industrie
w>d des Grotzkavitnls, die endlich durch bereitwillige
chkparationscrfüllung zeigen müssen, ob
großen nationalen Schlagworte mehr sind als
Zteu. Volk und Regierung stehen so vor schwe -
en Schicksalsfragen. Herr Cuno steht vor
. 'chugm Entscheidungen. Nur noch kurze Frist und
im Vabn sivtrd klarer sein, wenn wir uns auch —
. die Dinge auch ausgehen mögen — keinerlei
.Pchfnamgen zu »nachen brauchen, daß das Ende der
"üvierigkeirai« unserer Tage in Bälde gekommen sei.
t linden wie ein Arbeiter in Norkkhire oder Wales
!auch. Vielleicht tvevden die Franzosen versuchen, sie
(nn«r Abwälzuirg der Kosten dafür aus Deutsch-
land) durch Extrarationen zu gewinnen, aber selbst.
Wenn sie dadurch gewonnen witdden (was wenig
Nntbrscheinlich ist), so dürsten sich die Angestellten als
weniger zugänglich erweisen.
Wir haben in diesen Nachkriegsjahren alle ge-
lernt, die Leiden anderer mit Philosophie zu er-
tragen. Die Scheuklappen, die uns in den Zeiten
der russischen Hungersnot und der türkischen Maf-
sakres gedient haben, sind noch immer nicht abge-
tragen. Die Empfindung des englischen Durch-
schniltsbürgers ist dte, daß Frankreich sich in eine
riessnh-afte und ekelhafte Torheit gestürzt hat, es wird
dabet Schaden nehmen und wir all« werden dar-
unter leiden, aber offenbar gibt es kein Mittel, es
ans-.uhalden. Dieser Einmarsch hat so ost gedroht,
daß er schließlich und endlich eine Entspannung des
Nerven bedeutet und wir sroh sein können, daß wir
über dte Spannung hinaus sind. Die Franzosen
werden nach einiger Zeit erfahren haben, daß auf
diele primitive Weife Reparationen nicht beizutrei-
ben sind. Dann werden wir altasamr, vielleicht unten
Beistand Anrerikas, znsammenkonnneu undwas alle
Problem endgültig töten.
Dies« relativ optimistische Auffassung beruht auf
der Voraussetzung, daß das Ziel, das die Franzosen
km Ange haben, das ist, Reparationen zu bekomme»».
Tiefe Auffassung von tbrer Politik ist aber nur sehr
schwer aufrcchizuerhalten. Ich brauche nichi erst
das bekannte Beweismaieriai dafür wieder auSzu-
breiten, daß ihr Bestreben vielmehr dabin gebt, die
Ndeinlande dauernd t» Besitz zu nehmen Sie »vol-
le?' bi« angebliche „Siebe wen", die die Rveinkiule
garantiert. Da Deutschland mit einer Bevölkerung,
dic sich zu der Frankreichs tvie 3'2 verhält, es rein
zahlenmäßig eines Tages überwältigen könnte, so
will es sich den Vorteil sichern, eines Tages von
einer Linie innerhalb des Republik aus angreifen
nnd die Rohstoffe und Industrien kontrollieren zu
können, die in» Kriege so notwendig sind tvie im
Flieden auch, und auf fremdem Boden zu kämpfon.
Es ist schon seltsam, daß die schlimmsten Exzesse
des Militarismus sowohl durch eine niedrige wi«
durch eine bobc Geburtenzahl entschuldigt werden
sollen. Hai ein Släat eine nivdrige und noch fal-
lende Geburtenziffer, so zwingt seine Furch, ihn zu
bieten Gewa »Maßnahmen der Vorsicht. Wächst sein«
Bevölkerung stark, so hält er sich für bestimmt, die
Erde zu erben nnd trifft aisobald Schritte, sich dieses
Erbes zn bemächtigen.
Abgesehen von diesen! mtntäriscuen Grund, das
Rheinland zu behalten, bestehen starke wirtschaftlich«
Gründe für eine Kontrolle über die Ruhrkohle. Wenn
die sranzösischen metallurgischen Konzerne (mir den
Banken, die Himer tönen stehen) dic Bergwerke und
Hocböien des Ruhrgebiets in ihre Hände bekommen
könnten, so wurden sie mir dem Lothringer Er», über
das sie bereits verfügen, die ganze Schwerindustrie
des Kontinents kontrollieren. Sie glauben, wie das
während des Krieges die Deutschen glaubten, daß
die Mikitärgöwalt unmittelbar für die kommerziellen
Zwecke einer inländischen Kapitalistengrwppe benutzt
werden kamt. Maßnahmen, nur deutsche Konzerne
sich anzugliedern, gehen auch schon im Saar-
gcbiet lustig roraiß irotz der nominellen Aussicht von
feiten des Völkerbundes. Was die Franzofen im
Saargeb ist tun, dürsten sic an der Ruhr bald wie-
derholen.
Was die Franzosen wollen, ist nicht so sehr, auf
eigenem Herde Ruhr kohlen zu brennen, sondern die
Zufuhr von Nubrkohle an andere Verbraucher zu
bcstiminen. Mit Hilfe des bereits im Saargebiet
angewandten Druckmiltels, Kohle nur solchen Ab-
nehmern zukommen zu lassen, die in ein« französische
Aktionmovrbeit in ihren Unternehmungen willigem
dürsten sie «ach und nach die gesamte Industrie des
Rheinlands und des Rührgebietes „friedlich durch-
dringet»" und annektieren, und damit ist ihr Traum
noch nickst am Ende. Die Methode ist gesund genug,
um noch ein Mebreres zu gewährleisten. Sie werden
sstb schließlich vor die deutsche Republik hinstellen
und ibr dic Wabl, ob Leben ödes Tod, lassen. Vor
ein paar Monate« deutete die französisch« Presse,
einschließlich sogar des „Temps", aus eine Verstän-
digung mit Deutschland bin. Wenn wir es vor-
ziehen würden, uns davon fernzuhalien und die
Eniente fände ibr Ende, dann sollte Deutschland,
nachdem es die französische Militärmacht scharf m
spSren bekommen hätte, in ein Kompagniegeschäft
ausgenommen werden. Es müßte dann aus das
Rheinland verzichten. Hinsichtlich der Reparationen
würde es billig davonkommen. Bei diesem seltsamen
Geschäft würde Frankreich über die Militärmacht und
DcuncMand Wer dte Judnstriemög!ick>ketten ver-
füget». .zusammen aber würden sic Rußland aus«
k,-r. Heidelberg, '20. Februar, l gehen Frankreichs nick» nur Deutschland berühr«,
Die Staatsuiänn'er Deutschlands und Frankreichs sondern die Verneinung jedes öffentlichen Rechts
'ätzren sich im gegenseitigen Vernichtungskäinpf bedeute, scheint man hier als ersten aktiven Schritt
'">mer mehr fest. Der fattaiische Erobcrmrgswtlle ^Dcuschland in der B e r m i t tl u ngs s ra g r'zu
Verhaftungen.
Essen, IS. Fevr. Direktor Tüeodor Gold-
schmidt von der gleichnamigen chemischen Fabrik
ist Von den Franzosen verhaftet worden. In Bott-
rop ist Bürgermeister Dr. Bauer verhaftet worden.
Worms, 19 Febr. Bankdireltor Ott, der Let-
ter der Wormser Filiale der Rheinischen Kreditbank,
ist am Freitag von den Franzosen verha>i.» worden.
Düsseldorf, 20. Febr. Oberbürgermeister Köli-
gen ist verhaftet und ausgewiescn worden.
Bochum, 20. Febr. In Hern« wurde ein sozia-
listischer Abgeordneter — der Name steht noch
aus — aus unbekannten Gründen von den Fran-
zosen festgenommen.
Der Kampf um die Schupo.
Es se »r, IS. Febr. Gestern nachmittag fand eine
Besprechung zwischen dem General Fournier
und dem stellvertr. Oberbürgermeister
von Essen statt, st» der die Frage derSchutzpol t-
zei eingehend erörtert wurde. Der Genera!
vor, daß die jetzige Schutzpolizei der, Dienst
ter verrichten soll, und zwar in Zivil,
stich durch besondere Merkmale, etwa eine
binde. In jedem Falle würde für die Beamten eine
Grußpflicht gegenüber den französchen Offi-
zieren nicht bestehen, die für uniformierte
Beamte jedoch in Kraft bleiben »Nüsse. Sollte inan
auf diesen Vorschlag nicht eingeben, so schlug der
General vor, einen Ersatzsicherüeiisdienst
einzurichten, der sich aus alten Beamten der blauen
Polizei und einigen Familienvätern der jetzige»»
Schutzpolizei Zusammenleben soll, und zwar in der
Gesamtstärke der Hälfte der jetzigen Polizei. Falls
diese beiden Vorschläge abgelehnt werden solltec,
lehnte der General jede Vraniworiung für den Weg-
fall des Sicherheitsdienstes und der Schutzpolizei ab.
In keinem Falle werden die französischen
Truppen einen derartigen Dienst übernehmen.
Die Genehmigung zur Bewaffnung von anderen
Personen werde auf keinen Fall erteilt werden.
Sämtlick-e Vorschläge wurden von d^n Deutschen
abgelehnt. Heute morgen wurde dann durch 10
Lanks und 2 Kompagnien Infanterie das Quartier
der Schutzpolizei umstellt, die Mannschaften
entwaffnet und das Gebäude besetzt.
betrachtet».
In der erwähnten Information der Morgenblkt-
ter wird nun gesagt, England mißbillige die Ruhr-
aktion durchaus und betrachte die Politik Frankreichs
als gefährlich für den Weltfrieden. Trotzdem aber
sei England immer noch der Verbündete
Frankreichs und man köune keine der regie-
renden Persönlichkeiten in England als besonderen
Freund Deutschlands ansehen. ES wäre
gut, wenn sich Deutschland in diesem Punltk
keine fal, chen Vorstellungen mache.
Was nun vie Frage einer englischen Ver-
mittlung betreffe, die Deutschland augenscheinlich
erwarte, so inüßke man ihm sagen, wenn es möglich
wäre, sich mit Demschlaud im diplomatische»» Zirkel
offen auszuspreche», daß eine solche Vermittelung
erst unter folgender Voraussetzung in EnvS-
rung gezogen werden könne:
In der Vollsitzung des Reichstags müßte in
Form einer Entschließung eine von der
Volksvertretung garantierte Erklärung abge-
geben werden, in welchem Matze Deutschland
seins» Rechgratio ns Verpflichtungen
freiwillig nachzukommen gedenke. Die
Industrie müßte durch ihre Abgeordnetenvrr-
treter im Reichstag ebenso offen erklären lass««,
daß sie bereit sei, an diesen ReparattouSVer-
pflichtungen ihren vollen Anteil zu über-
nehmen. Diese Entschließung d. Reichstags »nützte
mit solcher Mehrheit angenommen werde»,
datz sich keine der bedeutenderen Parteien
der Zustimmung ausfchlietzt, damit nicht dte
fahr besteh«, die Entfchlietzung später durch
starke Opposition widerrufe» zu sehen
Dte Blätter füge»» hinzu, Vies würde nuchdan »
der Standpunkt Englands feig, wen»
Frankreich den 'Ruhrkampf schon verloren oder
gewonnen habe,» würde, d. h. die englische
Ansicht sei durchaus unabhängig vom prakti-
schen Erfolg oder Mitzerfolg der Ruhraktion.
ES wäre daher gut, wenn DeutscUand sich schon
heute auf eine Initiative freiwilliger Zah-
lung s a n g e b o t e vorbereitet.
Paris, 19. Febr. Engegcn der Behauptung
eines Pariser Morgenblattes, datz nach französischer
Auffassung als einzige LösungsmSglichkrit die
vorbehaltlose Kapitulation Deutschlands in Frage
käme, wird am Quai d'Orsay erklärt, datz direkte
V erh andl ungen mit Deutschland möglich seien,
falls die ReictMcgtrrung ohne Umwege Vor-
schläge unterbreiten sollte, die als Diskussions-
basis mmetzmbnr wären. Man betonte gestern abend
ausdrücklich, datz solche Vorschläge auch von einem
Vtttretcr der deutsche» Industrie gemacht wer-
den tömttcn, vorausgesetzt, datz er von der Reichs-
regierung offiziell mit einer cutsprcKende» Mission
betraut ist und sei»»e Mitteilungen über die deutsch«
Botschaft in Paris an die französische Regierung ge-
langen läßt.
Tie Sunday-Times Unterredung
erfunden.
Berlin, 19. Febr. Das in obiger Meldung
erwähnte Interview des Kanzlers Cuno mit
dem Vertreter der Sunday-Timcs ist, wie festgestellt
wird, vonAnfa » g biszu Ende erfunden.
Der Reichskanzler lM ein solches Interview niemals
gegeben. Der. erste Teil ist vollständig erfunden und
der zweite aus frühere», Aeutzcrungen des Reichs-
kanzlers zusammcngestellt.
Wie die Fästschilug ^cntstandon ist, ist noch nicht
geklärt. Die Erfindung bat auf alle Fälle eine merk-
würdige Wirkung gehabt. Man hat in Eng-
land diese. Unterredung für echt gehalten und ihr
große Bedeutung beigelegt. Dic Londoner Blätter
haben die Voraussetzungen formuliert, unter
denen sich England zu einer Vermittlung bereit
finden würde: datz nämlich von Deutschland ein
Angebot freiwilliger Reparationszahlungen ge-
macht und von einer großen und sicheren Mehrheit
des Reichstags garantiert werde.
Nun zeigt sich, datz Kanzler Cuno das Interview
gar nicht batte,, also gar nicht so „waschlapptg" war,
wie ihm dic deutschngtionctte Presse vorwarf. Im-
merhin bleibt der Vorgang von grösster Beachtung.
Er zeigt nämlich, w o wir einhacken müssen, wen»
wieder Ruhe werden soll.
Zur Situation.
Dortmund, 19. Febr. Seit heute morgen
sind von Bochum fünf Regimenter Infanterie in»
Anmarsch aut Dortmund. Das erste Infanterie-
regiment Hai Lütgendortmund nm 10 Uhr morgens
passtcr'.
Die Voraussetzungen Englands.
19- Febr. Mehrere Londoner Mor-
sti». bringen heute eine einheitlich ttberein-
Politische Information, die inan als
Zci<< von Downing Strcrt herrührcnd be-
(ebars. Die Erklärung des Reichskanzlers
no ii, Sunday Times, ein Eingriff
lllauds sei notwendig, »veil das L^r
K S I n, 19. Febr. . Heuic abend um ß Ubr haben wentgcn Wochen sie Lokomonven stillsieben. der
die Engländer dic 'Babiihösc Harss, Beiburg und elektrische Strom in den Drahten erlöschen, oie Fa-
Elsdors geräum», die alsbald von den Franzosen brstschornsteine aufbörcn zu rauchen und in Millw-
besevi wurden. Damit ist die bisher teilweise eng- ne« Wohnungen dic Feuer aus oem Herde erlösche,r.
lische Strecke Neutz-Düren ganz in französische Hand t Wie mir der Zeit die Arbeiterfchaf» im Ruhr-_
g,-kommem gebier auf die Mach» reagieren »vird, die über ihr
Essen, IS. Febr. In Gelsenkirchen haben dic! Leben sich vie Gewalt angemaßl bat, ist noch nicht zu
Franzosen durch gewaltsame Requisitionen in veiH übersehen, Ihrer Mehrzahl rmch sind sie Sozialisreu.
Sradtkasse berests 70 Millionen beschlagnahmt, dar--Sie verfügen über mächtige GeweMchasisorganisa-
unter 50 Millionen Mark Lohngelder. Nunmehr! lionen. Wem» ihnen gesag» wird, die Bergwerke
verlangen die Frauzosen noch weitere 30 Millionen stunden unrer die Aufsicht französischer Ingenieure
Mark. - - ' ' '
rung einstimmig ab und erhoben Einspruch gegen! Gläubiger, so werden sie wahrscheinlich ähnlich cmp-
die an die Stadt gerichteten Forderungen.
Essen, »9. Febr. General Degoutte will
gegen diejenigen Städte des besetzten Gebietes, in
die deutsche Minister eiirrcisou, I°ankttonen ver-
hänget».
Parts, 19. Febr. Auf den» Bahnhof Krefeld-
Sinn stieß ein belgischer Militärzug mit e>nem sran-
zösischen Lebensmittelzug zusammen Ein Belgier
Wurde getötet. In Dahlhausen fuhr ein fran-
zösischer Militärzug aus fünf zusammengekurpelic
Lokomotiven auf. Zwei Personen wurden getötet,
dret schwer und eine leicht verletzt.
Tom-Zeitung U die MrlMgkMKmW der Amlsbezitte ßeldelberg. Meslseh. SMeiN. LMngeu, NeiM, D§W. BBe», MWtm, Voröerg, LauberMMkilv s. MDlm
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Hunden der Redatiion: U—IS Udr.
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Benage,rnnau H. m b. H., Hcivel«
derg tketNasl-slklie: Schröders» ,0.
Tel.: Lrpeduwn ss"3q. Redat.Ms