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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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XIII, heft 7.

Die Werkstatt der Runst.

87

Atelierkittel, in breitbeiniger Stellung, die Hände in die
Hüften gestemmt, aus der Periode 1650 bis 1655, mit der
alten Inschrift: „Gezeichnet von Rembrandt van Rhyn
nach sich selbst, so wie er in seinem Atelier angezogen
war," brachte ohne Aufgeld 22 500 Gulden oder 38 250 Mk.
Line in prachtvollem Helldunkel hingeworfene „heilige
Familie" (mit wahrscheinlich später hinzugefügtem Joseph)
brachte 17 850 Mk., ebensoviel die mit Sepia getuschte
„Anbetung im Tempel". Lin kleines Blättchen, „Lin
schlafendes Mädchen", kostete 21 590 Mk.; das schöne
30: 16,5 cm große Blatt der älteren hendrikje Stoffels
ging auf 32 200 Mk., während ein Blättchen von 11,5:9,5 cm,
die jüngere hendrikje darstellend, noch mit 18 350 Mk. be-
zahlt wurde. Auch für kleine flüchtige Landschaftsskizzen
wurden Summen bezahlt, die man sonst kaum für große
Delgemälde des Meisters anlegte. — Die 32 Blätter brach-
ten zusammen -189 6-10 Mk.
haarsträubend find auch die Preise der Stiche und
Radierungen, wenn es sich um gute alte Abdrücke handelt.
Das zeigt die Auktion Gutekunst-Stuttgart vom 2. bis 8. Mai.
Im folgenden einige interessante Preise (die Bezeichnungen

der Blätter sind nach Bartsch gegeben): „Rembrandt zeich-
nend" (B. 22) 11300 Mk.; „Die Darstellung im Tempel"
(B. 49) 6300 Mk.; „Lhristus predigend" (B. 6?) 7400 Mk.;
„Die große Auferweckung des Lazarus" (B. 73) 5800 Mk.;
„Die Schmerzensmutter" (B. 85) 8300 Mk.; „Der Tod der
heil. Jungfrau (B. 99) 6;oo Mk.; „Die drei Hütten" (B. 217)
5-100 Mk.; „Das Lustwäldchen" (B. 222) 10200 Mk.;
„Element de Ionghe" (B. 272) 7000 Mk. — Aber wohl-
gemerkt, es handelt sich nur um frühe und erlesene Blätter.

Uimkö köuW öeilM, üiö ViMei' tlunstteelin. Mikk 4,
trat tollenden Inbi3.lt:. Mikroskopische blntersnclmn-
Zen über die in den verschiedenen Knnstperi-
oden der Malerei verwendeten LardstoKe. Von
Drob Or. L. Laehlrnann in Weimar, (z. LortsetrmnZ.)
— Line neue Nalmetbode. Von Or. phil. O. ^.scber-
mann. (Lchlnss.) — k. Laurie über das Van Lyck-
Medinrn. lVlitAeteilt von L. L. (Lortset^unZ.) —
Lacbliteratur.

vermischter Nachrichtenteil.

Geplante Ausstellungen

Berlin. (Berliner Rünstlerhaus.) Die Ausstellungen
im Berliner Künstlerhause werden von jetzt ab der Leitung
von Hermann hirzel unterstehen. Ihm wird der Verein
noch zwei Künstler als Mitarbeiter zur Seite stellen. Die
Ausstellungen sollen in direkter Verbindung mit der Ver-
kaufs- und Vermittlungsstelle, die im vorigen Winter ge-
schaffen wurde, gute Kunst pflegen und dem Publikum
auch die Kunstzweige nahe bringen, die auch den weniger
Wohlhabenden für Erwerbungen zugänglich bleiben: die
Radierung, den farbigen Künstlersteindruck und die Klein-
plastik.
Breslau. Mitte November findet in der Kunstausstel-
lung Lichtenberg Hierselbst eine Sonderausstellung von
Werken Klein-Lhevaliers statt. — (Aus dem Bres-
lauer Kupferstichkabinett.) Die im Laufe des letzten
Jahres vom Museum der bildenden Künste sür das
Kupferstichkabinett angeschafften Neuerwerbungen sind gegen-
wärtig in den zwei Ausstellungsräumen desselben dem
Publikum sichtbar gemacht. Allerdings konnte aus Raum-
gründen nur eine Auswahl von etwa hundert Blatt vor-
geführt werden. Mit Ausnahme einiger Zeichnungen schon
verstorbener Meister, wie Heinrich Mützel, Albrecht
Bräuer und Otto Kreyher, handelt es sich durchweg
um Erzeugnisse moderner Meister. Der graphischen Technik
nach gehören diese Arbeiten dem Kupferstich, der Radierung,
dem Holzschnitte und der Lithographie an. vertreten sind
vorzugsweise deutsche, besonders auch schlesische, ferner aber
französische, englische und andere ausländische Künstler.
Darmstadt, ur. (Die nächstjährige Darmstädter Kunst-
ausstellung.) Für die nächste Darmstädter Kunstausstel-
lung werden jetzt bereits eifrig die Werke deutscher Kunst
aus dem noch so wenig bekannten Zeitalter nach dem
30 jährigen Kriege gesammelt. Dazu kommt im nächsten
Jahre die Ausstellung der Künstlerkolonie, ins-
besondere die große plastische Anlage, an der Bildhauer
Bernhard hoetger arbeitet. Von hoetger stammt auch
das ungewöhnlich wirkungsvolle Plakat der Ausstellung,
das allerdings etwas an Greco denken läßt.
Dresden, ur. (Line deutsch-böhmische Ausstellung
in Dresden.) Der Verein der deutschen bildenden
Künstler in Böhmen veranstaltet von Anfang Januar
bis Mitte Februar 191-1 eine deutsch-böhmische Ausstellung
im Sächsischen Kun st verein in Dresden. An der Aus-
stellung können sich alle deutsch-böhmischen Künstler be-
teiligen.
Lamburg. Der Kun st verein veranstaltet im Monat

November eine Ausstellung von Bildern und Zeichnungen
schleswig-holsteinischer Maler. Ls werden von den Künst-
lern Iurian Gvens, der ein Schüler Rembrandts war, von
dem Föhringer Autodidakten Glus Braren, von Christian
Magnussen, dem älteren und dem jüngeren Hans Peter
Feddersen, L. L. Jessen, Gurlitt Rohlfs und Gide repräsen-
tative Arbeiten gezeigt. Die Museen in Weimar, Erfurt,
Kiel und Flensburg, sowie viele Privatbesitzer haben zu
dieser Ausstellung Kunstwerke hergeliehen. Diese Veran-
staltung, der später noch weitere gleichen Themas folgen
sollen, wird in den kunstinteressierten Kreisen großes In-
teresse erwecken, denn die Mehrzahl der Bilder sind trotz
ihrer hohen künstlerischen Dualität so gut wie unbekannt.
München, wie im Vorjahre veranstaltet der Kunstverein
München auch Heuer vom 5. bis 23. Dezember eine
Weihnachts-Verkaufsausstellung, in der dem Publi-
kum gute Kunstwerke zu mäßigen Preisen angeboten wer-
den sollen. Künstler, die die Ausstellung beschicken wollen,
haben sich eines besonderen, im Verein erhältlichen An-
meldeformulars zu bedienen. Anmeldeschluß: 20. No-
vember.— Die Schwarz-Weiß-Ausstellung der Mün-
chener Secession findet im Kunstausstellungsgebäude am
Königsplatz von Anfang Dezember bis Anfang Februar
statt. Die Einlieferung der Kunstwerke muß zwischen dem
I. und 10. November erfolgen Näheres durch das
Sekretariat der Münchener Secession am Königsxlatz in
München.
Wien. In den Räumen des Kunstsalons G. Pisko,
Wien III, Lothringer Str. 1-1, findet in der Zeit vom
II. Dezember 1913 bis 7. Januar 191-1 unsere
diesjährige hauxtausstellung statt; in dieser werden vor-
aussichtlich wieder einige Sammlungen zur Ausstellung
gelangen. Anmeldungstermin bis längstens 15. No-
vember 1913 an das Sekretariat: VII, Neubaugasse 29.
Linsendungstermin: 28. und 29. November von
9 — 5 Uhr nachm. Kunstsalon pisko, III, Lothringer
Straße 1-1. Sämtliche Bildwerke sind ordentlich gerahmt,
gegen Beschädigung geschützt, einzusenden und haben auf
der Rückseite, leserlich geschrieben, eine Etikette mit
Namen und Adresse des Künstlers, Titel des Kunstwerkes,
gleichlautend mit den Angaben auf dem Anmeldeformular,
zu tragen. Skulpturen sind gleichfalls ähnlich zu behandeln.
Werke, welche diesen Anforderungen nicht entsprechen,
werden noch vor der Jury zurückgestellt. Im übrigen wird
noch auf die Ausstellungsbedingungen auf der Rückseite
der Anmeldeformulare aufmerksam gemacht.
ar. Die grstze Berliner Architekturausstellung. Der
„Bund Deutscher Architekten" hat auf seiner letzten
Frankfurter Tagung einen Ausschuß eingesetzt, der sich mit
 
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