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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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XIII, Heft 28.

Die Werkstatt der Kunst.

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Worpswede ansässig ist oder sonstige Merkmale hat, die
ein Recht geben, unter der Flagge Worpswede auszustellen,
wir verwahren uns entschieden gegen dieses Geschäfts-
gebahren der „Biene"; es erscheint uns berechnet oder zum
mindesten geeignet, die Veffentlichkeit darüber irrezusühren,
welche Maler und welche Arbeit gegenwärtig qualitativ
und quantitativ in Worpswede von tatsächlicher Bedeu-
tung sind.
Sie wurden, sehr geehrte Redaktion, Worpswede und

seiner ernsten neuen Produktion, die sich nicht auf den
Namen Worpswede stützt, um ein gängiges Warenzeichen
zu haben, einen Dienst erweisen, wenn Sie diese Erklärung
veröffentlichen wollten.
Mit vorzüglicher Hochachtung
ergebens!
Lari Lvail IlpkoS. Lari ^airob NirsoK H. ^ssruann.

Vermischter Nachrichtenteil.

- Geplante Ausstellungen -
Berlin. Bei Gelegenheit der Berliner Festwochen, die
u. a. die Gesamtaufführung des „Ringes" bringen sollen,
bereitet werckmeisters Kunstsalon, Berlin 8,
Kronenstraße 58, eine Richard-Wagner-Ausstel-
lang vor, die Porträts und (Originale, sowohl Graphik
wie auch Aquarelle, Pastelle und Gelgemälde enthalten
soll, die bildliche Darstellungen zu den Werken Richard
Wagners zum Thema haben. Die Ausstellung wird vom
1. Mai bis t5. Juni dauern. Einsendungen werden nach
vorheriger schriftlicher Verständigung schon jetzt erbeten.
— ar. (Wahlen der Akademie der Künste für
die Große Berliner Kunstausstellung.) Die Ber-
liner Akademie der Künste hat jetzt für die Aufnahme-
und Anordnungskommission der diesjährigen Großen Ber-
liner Kunstausstellung die Wahlen ihrer Vertreter vor-
genommen. Aus der Zahl der Mitglieder der Genoffenschaft
der Akademiesektion für die bildenden Künste werden der
Kommission angehören: die Maler Professoren Hans
Looschen, Hans Herrmann, Raphael Schuster-woldan,
Friedrich Kallmorgen, Gtto H. Engel, die Bildhauer Rein-
hold Felderhoff und die Professoren Hermann Hosaeus und
Hugo Lederer, der Graphiker Prof. Rudolf Schulte im
Hofe und der Architekt Geh. Baurat Dr.-Ing. Ludwig Hoff-
mann. Dazu kommen die Vertreter des Vereins Berliner
Künstler: als Mitglieder die Maler Heinrich Hellhoff, Ber-
thold Genzmer und Prof. Gtto Seeck, die Bildhauer Pro-
fessoren wilh. Haverkamp und Fritz Heinemann, der Archi-
tekt Ernst Rentsch. Als Ersatzmänner wurden gewählt:
die Maler Hans Hartig, Konrad Lessing, der Bildhauer
Gustav Schmidt-Laffel, der Graphiker Johannes Plato. Der
Kommission der Großen Berliner Kunstausstellung
werden aus der Zahl der Mitglieder der Genoffenschaft der
Akademiesektion für die bildenden Künste angehören: die
Maler Professoren Gtto H. Engel, Hans Looschen, Raphael
Schuster-Woldan, Georg Koch, Hugo Vogel, die Bildhauer
Prof. Ludwig Manzel, August Vogel, Hermann Hosaeus,
der Graphiker Prof. Rudolf Schulte im Hofe und der Archi-
tekt Geh. Baurat Prof. Bruno Schmitz.
Köln a.RH. (Deutsche Werkbund-Ausstellung Köln
t9(H.) Dem Beispiel anderer Städte folgend, hat nun
auch Frankfurt a. M. in seiner letzten Stadtverordneten-
sitzung beschlossen, in eigenen Ausstellungsräumen auf der
Werkbund-Ausstellung in Köln vertreten zu sein. Zu
diesem Zwecke bewilligte die Versammlung toooo Mk. Unter
Führung der Frankfurter Ortsgruppe des Deutschen Werk-
bundes werden die ersten Firmen Frankfurts an dieser
Ausstellung beteiligt sein. Die Abteilung soll einen Re-
xräsentationsraum nach den Entwürfen von Fucker und
paravicini erhalten. Die Holztäfelung wird mit blauem
Lack bemalt, und der mit einem Wandfries von F. K. De-
lavilla geschmückte Raum durch eine mit Stuck gezierte
Kuppel gekrönt. In dieser Halle werden die Frankfurter
Juweliere, Gold- und Silberschmiede ausstellen. An die-
selbe schließen sich die Ausstellungszimmer für Frankfurt
an, in welchen besonders künstlerische Leistungen der Leinen-
industrie, Tapeten, Kunstschmiederei, Buchbinderei, Schrift-
gießerei und vor allem Möbel ausgestellt werden sollen.
Auch die Frankfurter Kunstgewerbeschule wird sich an der
Ausstellung beteiligen.

München. (Die erste Ausstellung der Neuen Se-
cession in München.) Die jüngste der Münchener
Künstlerorganisationen, die „Neue Secession", wird im
Sommer in der bis dahin umzubauenden Eishalle in der
Galeriestraße in unmittelbarer Nachbarschaft des Hof-
gartens ihre erste Ausstellung veranstalten. Die Gruppe
umfaßt die verschiedensten Richtungen des Münchener Kunst-
lebens, die auch in den zum großen Teil den Jüngeren
vorbehaltenen Frühjahrsausstellungen der Secession nicht
in dem erwünschten Umfange vertreten waren. Es fehlen
nur die am weitesten links stehenden Münchener, wassily
Kandinsky und Franz Marc, die jeder Grganisation ab-
lehnend gegenüberstehen. Die Mitgliederliste reicht von
Weisgerber — dem t- Vorsitzenden der „Neuen Secession" —
bis zu Jawlensky, von Unold bis zu Kanoldt, von Genin
bis zu Bechtejesf; man findet in der neuen Grganisation
nebeneinander Namen wie Blecker, Feldbauer, Stein,
Püttner, Scharff, Arnold, Schinnerer, Koxp, Schülein,
Jagerspacher, werefkin. Man hofft auf den Beitritt des
abwesenden Caspar und seiner Gattin. Sowohl Künstler,
die der „Secession" angehörten, als Künstler der ehemaligen
Gruppen „Scholle", „Sema", „Neue Künstlervereinigung"
und des „Neuen internationalen Künstlerbundes" sind der
„Neuen Secession" beigetreten. Der organisatorisch-tech-
nische Hauptgedanke ist der: Iurierung der künstlerischen
Gesamtpersönlichkeit durch die Gesamtmitgliedschaft, nicht
Iurierung der einzelnen Bilder. Ist eine Persönlichkeit
einmal ausgenommen, so juriert sie bei der einzelnen Aus-
stellung sich selber. Die Voraussetzungen der Aufnahme
garantieren eine sorgfältige Auswahl; die Möglichkeit einer
— aus künstlerischen Gründen erfolgenden — Abstoßung
eines Mitgliedes ist unter bestimmten Kautelen gegeben.
Die Bestimmungen sind also ähnlich wie in der Berliner
„Freien Secession".
Stuttgart, ar. (Line große Kunstausstellung in
Stuttgart.) Der „verband der Kunstfreunde in den
Ländern am Rhein", der unter dem Protektorat des Groß-
herzogs Ernst Ludwig von Hessen steht, veranstaltet in
diesem Sommer wieder eine große Kunstausstellung, und
zwar im neuen Kunstgebäude zu Stuttgart. Die Eröffnung
ist auf den Pfingstsonntag, den 3 t. Mai, festgesetzt. Die
Ausstellung, die in acht Sälen die Kunst nach den einzelnen
Landschaften des Verbandsgebietes geordnet in geschloffenen
Gruppen vorführen soll, wird das innere Schaubild des
Gebäudes durch einen von Prof. Bernhard Pankok vor-
geschlagenen Einbau in der großen Kuppelhalle wesentlich
verändert zeigen. Die ungewöhnliche Höhe wird durch ein
velarium abgespannt und so ein intimer Raum geschaffen,
der geeignete Werke aus allen Gruppen zu einer gemein-
samen Schaustellung vereinigen soll. Ein außerhalb dieses
Raumes gewonnener Rundgang gibt Gelegenheit, große
Bildhauerwerke in günstiger Beleuchtung aufzustellen. Durch
ein besonderes Entgegenkommen des Hofmarschallamtes
werden hier zum ersten Male die berühmten Gobelins aus
den Königlichen Schlössern öffentlich ausgestellt werden.
Um dem besonderen Ziele des Verbandes, starken Be-
gabungen gegen den landläufigen Geschmack beizustehen,
besonders gerecht zu werden, wird die Ausstellung auch
den Malern der jüngsten Richtung, den sog. Expressionisten,
Gelegenheit zur Ausstellung in einem besonderen Raume
geben. Auswahl und Einrichtung sind für diesen Raum
Prof. Adolf Hölzel in Stuttgart übertragen.
 
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