Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

DOI article:
Arbeitskalender
DOI article:
Redaktioneller Teil
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53853#0070

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
58

Die Werkstatt der Kunst.

XIII, Hrft 5.

Rrbeitskalender.

Ter-
min
Ausstellungen
-o-
8
31.
Gkt.
Schluß der Deutschen Kunstausstellung in
Baden-Baden.
14
Ende
Okt.
Schluß der XI. Internationalen Ausstellung
im Glaspalast in München.
21
42
Ans.
Nov.
Eröffnung der Studien- und Skizzen-Aus-
stellung der Secession in Wien.
v
Nov.
Eröffnung der Berliner Herbstausstellung
1913, Berlin, Kurfürstendamm 208/9.
1-
Nov.
Schluß des I. Deutschen Herbstsalons in Ber-
lin.
-13
44
44
v
Nov.
Anmeldung und Einlieferung für die
Herbstausstellung Frankfurter Künstler in
Frankfurt a. M.
9-
Nov.
Eröffnung der Herbstausstellung Frankfurter
Künstler in Frankfurt a. M.
10.
Nov.
Einlieferung für die Bremische Ausstellung
1913 in Bremen.
-13
Mitte
Nov.
Schluß der 15. Iahresausstellung des Vereins
bildender Künstler Steiermarks in Graz.
39
28.
Nov.
Einlieferung (von 9—-1 Uhr) für die gemein-
same kunstgewerbliche Weihnachtsmesse des
Vereins der Künstlerinnen und des Deutschen
Lyceumsklub in Berlin.
36

Ter-
min
Ausstellungen
28.
Nov.
Einlieferung (3—6 Uhr) für die Weih-
nachtsausstellung im „Verein der Künst-
lerinnen" zu Berlin.
48
30.
Nov.
Eröffnung der Bremischen Ausstellung 1913
in Bremen.
-13
30.
Nov.
Schluß der Herbstausstellung Frankfurter Künst-
ler in Frankfurt a. M.
44
5.
Dez.
Eröffnung der gemeinsamen kunstgewerblichen
Weihnachtsmesse des Vereins der Künstle-
rinnen und des Deutschen Lyceumklubs in
Berlin.
36
5.-23.
Dez.
Weihnachtsmesse des Vereins der Künstlerinnen
und Lyceumklubs in Berlin.
3?
23.
Dez.
Schluß der gemeinsamen kunstgewerblichen
Weihnachtsmesse des Vereins der Künstle-
rinnen und des Deutschen Lyceumsklub in
Berlin.
36
28.
Dez.
Abholung (von 10—2 Uhr) der Gegenstände
aus der gemeinsamen kunstgewerblichen Weih-
nachtsmesse des Vereins der Künstlerinnen
und des Deutschen Lyceumsklub in Berlin.
36
31.
Dez.
Schluß der Ausstellung der Nürnberger Kunst-
genossenschaft in Nürnberg.
-13
,->4
Ans.
Ian.
Schluß der Bremischen Ausstellung 1913 in
Bremen.
43

Redaktioneller Teil.
2«itungss<jia«

Im „Berliner Tageblatt" erzählt Hermann
Struck von Benjamin Altman r
„Bi Gltmän" ist tot!
Die Kunsthändler werden ächzen, daß nach Morgan
ihnen nun auch noch Benjamin Altman genommen wurde.
Die Kunstsammler werden erleichtert ausatmen, weil ihnen
dieser starke Konkurrent nicht mehr im Wege steht. Die
Damen von New Hork aber werden tiesbetrübt darüber
sein, daß der Mann nicht mehr unter den Lebenden weilt,
der ihnen die schönsten Toiletten geboten hat.
Der große „störe" von B. Altman an der Kittü
Avenue ist ein Paradies sür hie vornehme Damenwelt
der amerikanischen Metropole, und wenn dieser Name ge-
nannt wird, sieht man drüben manches schöne Frauenauge
entzückt ausleuchten. Dieser merkwürdige Mann setzte seinen
Stolz darein, nicht nur Kunstwerke zu sammeln, sondern
auch sein ungeheures Geschäft zu einem vollkommenen
Kunstwerk zu gestalten. Er baute ein wunderschönes Haus
und füllte es mit den herrlichsten Dingen. Die Preise
waren amerikanisch bei B. Altman, aber er durfte sie
fordern, wie ein großer Künstler hohe Honorare fordern darf.
Er war ein Mann von mittlerer Größe und gedrungener
Gestalt und ging an einem Stocke. Ganz zurückgezogen
lebte er als Junggeselle, verkehrte nicht in der New Horker
Gesellschaft und liebte es überhaupt nicht, irgendwie in
die Gesfentlichkeit zu treten. Darum galt er bei vielen sür
einen Sonderling, und wenige Menschen in New Hork
kannten ihn persönlich. Ls wird dort drüben erzählt, daß
sogar aus der großen Zahl seiner Angestellten nur ganz

wenige ihn jemals gesehen haben: denn er saß vom frühen
Morgen bis zum Nachmittag in seinem Privatkontor und
regierte von dort aus dieses ganze große Geschäft, in dem
er jeder Einzelheit seine Beachtung schenkte.
Es wurde sehr schwer gemacht, die Erlaubnis zur
Besichtigung seiner Sammlung zu erhalten, da er gegen
neugierige Fremde mißtrauisch war. Als ich endlich mein
Ziel erreichte und er mich in seinem Heiligtum herum-
führte, da war ich wie geblendet; ich empfand, daß einem
solchen Manne jeder Tag zum Festtag werden müßte.
Benjamin Altman wollte immer nur das Allerbeste
haben. Es kam ihm niemals aus den Preis an, wenn ein
Bild ihm gefiel. Seine ständige Frage war nur: „Ist
dieses Kunstwerk würdig, in meiner Sammlung zu fein?"
Dieser sonst gewiß strenge und sehr ernste Mann war ein
anderer, wenn er in seiner Sammlung umherging und
mit zärtlichen Blicken die Bilder betrachtete. Er strahlte
vor Vergnügen wie ein heiteres Kind, und man sah ihm
an, daß diese Säle mit den erlesensten Werken der alten
Meister für ihn, den Einsamen, die Familie bedeuteten.
Ich will hier nicht von den unbeschreiblich schönen
Teppichen sprechen, die er besaß und die ein sagenhaftes
Gesprächsthema in New Hork bilden, nicht von diesen köst-
lichen Keramiken aus Indien, Persien und Lhina, auch
nicht von seinen japanischen Bronzen . . . Meine Gedanken
weilen bei seinen velasquez und Frans Hals, bei dem
merkwürdigen Bilde von Dürer, bei einem Kopf mit rätsel-
haftem Ausdruck, den Giorgiones Hand gemalt haben mag
— bei den Landschaften von Hobbema und Ruysdael.
 
Annotationen