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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.53853#0255

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XIII, Hrft 18.

Die Werkstatt der Runst.

2^3

seine Zeit, Giorgione, Correggio, Dürer, auch Engländer
des achtzehnten Jahrhunderts, die bisher im Museum ganz
gefehlt haben, und mit besonderer Liebe und Grazie Alt-
österreicher unter- und zu ganz besonderer Wirkung ge-
bracht. Direktor Or, Glück arbeitet derzeit an der Neu-
ausstellung der Niederländer. Sein Geschmack und sein
künstlerisches Empfinden versprechen uns trotz des Platz-
mangels, trotz der ungünstigen Anlage der großen Museums-
räume eine glückliche Unterbringung des ganzen Bilder-
schatzes, sein scharfer Blick und seine Sachkenntnis noch
viele künstlerische Ueberraschungen. — Ferner wurde, wie
gleichfalls amtlich verlautbart wird, dem Austosadjunkten
bei den Antikensammlungen des Kaiserhauses Or. Julius
Banks der Titel und Charakter eines Austos zweiter
Klaffe verliehen.
Im „Berliner Tageblatt" lesen wir:
Professor Hagemeister. Auf den Maler Aarl
Hagemeister, der bis über sein sechzigstes Jahr hinaus von
seinen Kunst- und Zeitgenossen nicht verwöhnt wurde, er-
gießt sich jetzt Geld und Ehre in vollem Strom. Lin
kleiner Teil davon hätte ihm, früher gekommen, das
manchmal verflucht harte Leben an der Havel leichter ge-
macht. Er hauste zeitweise in einer Hütte und lebte von

dem, was ihm die Natur bot, oder was er sich nahm.
Dann kam infolge der Entdeckung Aarl Schuchs auch die
dieses seines nahen Freundes. Der Aunsthandel brachte
ihm Gold für seine alten, halb verdorbenen und vergessenen
Bilder. Und jetzt geben die Aünstler, die vor dem Erfolg
nicht nach ihm fragten, ihm Medaillen und Titel. Vielleicht
kommen sie sich dabei noch großherzig vor. wenn es dem
alten Herrn Freude macht, gut. Aber es könnte auch ein-
mal einer in solcher Lage eine sehr deutliche Rede reden:
daß nämlich Ausstellungsleiter und Akademien die Pflicht
haben, Aünstler zu suchen und zu fördern, solange sie noch
unerkannt streben, und daß er jetzt bestens danke.

Auf verschiedene Anfragen, mit welchem wert
der bildende Aünstler seine eigenen fertigen,
nicht verkauften Werke zum Wehrbeitrage zu ver-
steuern habe, stellen wir fest, daß diese Werke
überhaupt nicht steuerpflichtig sind. Sie gehören
zu dem nach tz 7 steuerfreien Mobiliar usw., da der bildende
Aünstler ebensowenig wie die Angehörigen der anderen
freien Berufe ein „Betriebsvermögen" im Sinne des Wehr-
beitraggesetzes hat. Der Linlieferungstag der Steuererklä-
rung ist bekanntlich bis zum Zt- Januar hinausgeschoben.

Vermischter Nachrichtenteil.

—-- Geplante Ausstellungen

Die Kommission der Großen Berliner Kunst-
ausstellung gibt auf vielfache Anfragen
ausdrücklich bekannt, daß jeder Aünstler außer
den üblichen drei Werken solche auch für die
Aquarell- und Pastellabteilung zur Jury einzu-
senden berechtigt ist. R. Lschke, t- Schriftführer.
Berlin. Lr. (Die Vorarbeiten für die Große Ber-
liner Kunstausstellung 19^) sind in vollem Gange.
Bereits liegen eine Anzahl Anmeldungen der hervor-
ragendsten Aünstler des In- und Auslandes vor. Die
Räume, die ja durch die umfangreiche Architekturausstellung
des letzten Jahres für den Zweck der Ausstellung von
Gemälden zum Teil sehr untauglich geworden waren,
werden völlig neu hergerichtet werden. Für den großen
Ouersaal-, den früheren Blauen Saal, sind eine Anzahl
von hervorragenden Werken zeitgenössischer Monumental-
malerei in Aussicht genommen, die, ihrem eigentlichen
Charakter entsprechend, in die wände eingelassen werden
sollen.— Der Kongreß von Ecuador hat beschlossen, daß
die Hunderts ährige Wiederkehr der Revolution in Guayaquil
im Jahre t92O mit einer Nationalen Ausstellung
für Landwirtschaft, Gewerbe, Wissenschaft und
Aunst gefeiert werden soll. Zur Bestreitung der Kosten
für die Vorarbeiten, für Lrinnerungsbauten und Festlich-
keiten sind, wie die „Ständige Ausstellungskommission sür
die Deutsche Industrie" auf Grund einer Mitteilung des
Kaiserlichen Konsulats in Ouito bekanntgibt, durch das
betreffende Gesetzesdekret gewisse Fonds geschaffen; zu
diesen gehört ein Zuschlag von ^ooO/g zu den Gebühren
für Generalmanifeste (das sind die allgemeinen Ladungs-
verzeichnisse, die von den ecuadorianischen Konsuln der
Ausfuhrhäfen zu bescheinigen sind). Da das Gesetz mit
dem Januar ^9l^ in Kraft getreten ist, so betragen
seit diesem Zeitpunkt die Konsulargebühren für Beglau-
bigung von Generalmanifesten statt bisher 20 jetzt 40°/,
des Gesamtbetrages der für Beglaubigung der Konsular-
faktoren erhobenen Gebühren.
Röln a. Rh. Die Deutsche Werkbund-Ausstellung
gibt ein Flugblatt „Die Fabrik" heraus, das sich über
die Ziele verbreitet, die die Ausstellungsleitung mit der
Errichtung des Fabrikbaues verfolgt. Das Flugblatt weist

auf die starke Förderung hin, welche das Gewerbe und
damit indirekt die deutsche Maschinenindustrie durch die
Werkbund-Ausstellung erfährt. Am Kopf zeigt die Schrift
das Fabrikgebäude von Walter Gropius und außerdem
enthält sie einen Grundriß dieser Anlage. Ferner sind die
Mitglieder des Industrieausschuffes der Werkbund-Ausstel-
lung genannt. Dem in dem Flugblatt aufgestellten Pro-
gramm zufolge verspricht die Abteilung „Fabrik" eine der
interessantesten der ganzen Ausstellung zu werden.
Madrid. In Madrid ist eine „Internationale Aus-
stellung für Landwirtschaft, Hygiene, Kunst usw.
(Kxposicion IriternacioriLl cke ^^riculturu, lA^iene,
Oticio y für den Herbst t9lh geplant.
Die „Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche
Industrie" empfiehlt dem Unternehmen gegenüber Zurück-
haltung.

- Eröffnete Ausstellungen -
Augsburg. Im Kun st verein gelangten im Herbste zur
Ausstellung: Gemälde, Aquarelle, graphische und plastische
Arbeiten des Münchener und Süddeutschen Turnus sowie
Sammlungen von H. Jellinck, Baron Otterstedt, p. p.
Müller-Werlau, Hans Licht, Arth. Schlubeck, M. Friedrich,
Heinr. Stahl, wilh. Haller, p. Kutscha, Ernst Graeser, p.
Leuteritz, Rud. Reschreiter, H. Hartmann, Gertrud Berger,
E. Mohr, H. Kaiser und Karl Kroener; ferner w. I.
Weger-Rom (3), Hans Klatt, Ad. Bock, H. Volkert (2),
Marie Starke, Prof. I. Kornbeck (2), Frz. Wagner (2),
Prof. G. woik (4), Fritz Haß, Herm. Allgäu (4), wilh.
Stumpf (§), p. Rieß, Fritz Scholl (4), Dietrich-Wrede (z),
L. v. Schacky (q), p. Kauzmann (H), p. wehrle (2), Carl
Faber (H), Prof. Pietschmann, G. v. Hoven (z), L. Fuchs,
G. Spitta, Max Streckenbach, Or. Hör. Gaigher, A. Des-
clabissac, L. A. Heinisch, Fr. Stattler (5), O. Graf, Ad.
wex, van den Daele, Lhr. Vetter, Lhr. Haug, G. Fedder,
A. Küpper. Aquarelle sandten Paul Weber (Sammlung),
L. Arends (H), Mrs. Brendel (Sammlung Pastelle), Ferd.
Brauer (Sammlung Pastelle), R. Reschreiter (zwei Samm-
lungen), F. Nierholz (Sammlung), Prof. Max Fritz (Samm-
lung). Mit graphischen Arbeiten waren vertreten Hel.
Petraschek-Lange (Sammlung), El. Doelter (z), H. Kroeger
(Sammlung), L. Graeser (Sammlung), Al. Liebmann
(Sammlung), A. Scheuritzel (Sammlung); sodann eine
 
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