XIII, Heft r?.
Die Werkstatt der Rrmst.
229
vermischter Nachrichtenteil.
-Geplante Ausstellungen -
Berlin, werckmeisters Kunstsalon bringt in der
Iqnuar-Februar-Ausstellung eine intereffante und besonders
reiche Sammlung von Radierungen von Louis Legrand,
ferner Tuschzeichnungen (Berliner und Potsdamer Motive)
von F. Kiene-Naton und Silhouetten von Larios
Tips. — ur. (Januar-Kunstausstellung Berlin 1914.)
In den früheren Räumen der Berliner Secession im Aus-
stellungshause am Kurfürstendamm wird im Januar und
Februar eine neuartige Kunstausstellung stattfinden, die
eine Sammlung der Kunst auf mittlerer Linie zeigen will
und von einigen Finanzleuten und namhaften modernen
Künstlern aus ganz Deutschland veranstaltet wird. Un-
abhängig von den bestehenden Künstlerorganisationen, will
die Ausstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit unter
besonderer Berücksichtigung der Jugend Kunstwerke ver-
einigen, die sich von der Konvention ebenso fernhalten wie
von den Uebertreibungen der Jüngsten. Als Kommission
fungieren von Malern Max Schlichting, der Präsident der
vorjährigen Großen Berliner Kunstausstellung, als Bild-
hauer Reinhold Federhoff, Mitglied der Berliner Akademie
der Künste, als Architekt Geh. Baurat Prof. Or. Bruno
Schmitz. — Die Januar-Kunstausstellung, die von einem
kleinen Kreise von Geldgebern und Künstlern in Berlin
geplant wird, sinder in der Berliner Künstlerschaft neben
eifrigen Freunden auch lebhaften Widerspruch. Die Kunst-
werke sollen durch Einladungen zasammenkommen, aber
viele Künstler haben abgelehnt, aus den Kreisen der Aka-
demie und des Vereins Berliner Künstler ebenso wie aus
den secessionistischen Gruppen. Man ist hier der Meinung,
daß im Publikum das Bedürfnis, außer den großen Jahres-
ausstellungen und den ständigen Veranstaltungen der Kunst-
salons besondere Ausstellungen zu sehen, nicht eben sehr
lebhaft sein dürfte. Von auswärts allerdings scheint der
neuartige Ausstellungsplan stärkeren Zuzug zu erhalten.
Leipzig. Die Iuryfreie Ausstellung der Leipziger
Secession wird am 5. Februar in der Mädler-Passage
eröffnet. Die Anmeldung und Einlieferung der
Arbeiten hat bis zum 26. Januar zu erfolgen. Der
Ausstellungsleitung gehören an die Maler: Or. Joachim
v. Bülow, Herbert Graß, Hermann paschold, Hugo
Schimmel, Wilhelm Schulze-Rose und Willy Specht. An-
fragen über Beschickung der Ausstellung sind an den Vor-
sitzenden der Secession, Wilhelm Schulze-Rose, Leipzig,
Dresdner Straße 2L, zu richten.
Malmö. (Deutschland auf der Baltischen Ausstel-
lung in Malmö.) Die nächste große internationale Schau
ist die Baltische Ausstellung in Malmö, die am 15. Mai
1914 ihre Pforten öffnen wird und auf d»r die vier Vst-
seestaaten Deutschland, Dänemark, Schweden und Rußland
zu friedlichem Wettbewerb vereinigt sind. Line besondere
Zierde der Ausstellung wird die deutsche Abteilung sein,
die ständig größere Dimensionen angenommen hat. Ge-
wiß hatte das Deutsche Generalkommissariat von vorn-
herein damit gerechnet, daß das Interesse für die schwe-
dische Veranstaltung angesichts der außerordentlich regen
Handelsbeziehungen zwischen den genannten Staaten ein
großes sein werde. Die Entwickelung hat jedoch alle Er-
wartungen übertroffen und die Zahl der Anmeldungen ist
im Laufe der Zeit derart gestiegen, daß der ursprünglich
auf 15000 Hin angenommene deutsche Ausstellungspalast
allmählich auf rund 24000 Hin erweitert werden mußte.
Anter den Ausstellern ragen namentlich hervor der Deutsche
Stahlwerksverband, der eine eigene Halle von 2000 Hin
belegt hat und der in seiner Kollektivausstellung die klang-
vollsten Firmen, darunter u. a. Krupp in Essen, vereinigt.
Daneben beanspruchen auch die deutsche Feuerungsrechnik
sowie der werdandibund in Berlin besondere Aufmerk-
samkeit, die beide je 1000 Hm große Sonderxavillons er-
richten und sich bei ihren Veranstaltungen von den denk-
bar großzügigsten Gesichtspunkten leiten lassen. Die Platz-
verteilung an die einzelnen Aussteller ist vom General-
kommissariat bereits erfolgt, was bequem geschehen
konnte, da die rechtzeitig in Angriff genommenen Bauten
schon unmittelbar vor ihrer Vollendung stehen, wenn die
Aussteller nun den in ihrem Interesse erlassenen Anord-
nungen des Generalkommiffars folgen, für hervorragende
Dualität der Ausstellungsobjekte und deren frühzeitige
Anlieferung sorgen, so ist die Gewähr dafür geboten, daß
die deutsche Abteilung in Malmö bei der Eröffnung fix
und fertig ist und sich in hervorragender weise präsentiert.
Srskknere Krssllettrmgen
Berlin. Die Januar-Ausstellung im Verein der Künst-
lerinnen, Schöneberger Ufer 38, bringt Sammlungen
von: Helene v. Arnim, Hildegard Koch-Dresden, Margarete
Kron, Marg. Loose, Else preußner, Helene Duitmann,
Frieda K. winckelmann, Augusta von Zitgewitz. —
Im Künstlerhaus, Bellevuestr. 3, wurde dis Dezem-
ber-Ausstellung am Mittwoch, den 3f. Dezember, ge-
schlossen. Die Januar-Ausstellung, deren Eröffnung auf
Sonntag, den 4. Januar, festgesetzt war, brachte Samm-
lungen von W. Gisevius-Glindow, F. M. Lünstroth-Berlin
und F. Müller-Münster-Berlin sowie Werke von H.v.Bartels f,
H. L. Jülich, Joh. Hänsch, Ernst Kolbe, w. Reumann-
München, w. ter Hell, Hans Schmidt, I. Rummel-
spacher, F. Türcke, Max Uth, Karl Wendel u. a. —
(Januar-Kun st aus st ellung Berlin 1914.)
Die Januar-Kunstausstellung, die in den früheren Räumen
der Berliner Secession am Kurfürstendamm veranstaltet
wird, ist am Sonntag, den 11. Januar, mittags 12 Uhr
eröffnet worden. Die Veranstaltung, die einen versuch
darstellen will, die Kunst auf mittlerer Linie zu sammeln,
frei vom konventionellen Schema, aber auch frei von den
Uebertreibungen der Jüngsten, bringt Werke der Malerei,
Plastik, der Architektur und des Kunstgewerbes. Die Lmp-
pfangsräume stammen vom Berliner Kunstgewerbehause
Friedmann 6c Weber. In der Architektur hat Bruno Schmitz
eine große Kollektivausstellung, von Bildwerken werden
größere Reihen von Arbeiten von Felderhoff, Lewin-Funcke
und Metzner gezeigt, mehrere Werke von Götz, Kraus,
Schott und Starck. Mit Gemälden beteiligen sich aus
Berlin u. a. Martin Brandenburg, Franz Lichhorst, Otto
H. Engel, Klein-Lhevalier, Hugo Vogel, aus Stuttgart
Allherr, aus Dresden Bracht, ans Aachen v. Brandts, aus
Königsberg Dettmann und Jernberg, aus Karlsruhe Dill,
aus München Hugo v. Habermann, Friedrich Stahl, Earl
Strathmann, aus Kassel Hans Gide, aus Düsseldorf Adolf
Münzerund Lugen Kampf.— Die „StändigeAusstellungskom-
mission für die Deutsche Industrie" teilt mit: „Beglaubigte"
Diplome. Line sogen. „Ausstellung" unter dem hochtönenden
Titel „K8pO8i2ioneInternL2ionLle^rtiIirclu8trie
e Invenrioni Noclerne, I^iene ^limentn^ione"
in Neapel scheint wieder einmal die Medaillenfabrikation
in Permanenz erklärt zu haben, indem sie gegen Zahlung
von 450 Frs. für 50 Tage Platzmiete Diplome verteilt,
deren Unterschriften man in der üblichen Weise legalisieren
zu lassen versucht. Daß mit einer solchen Beglaubigung
von Unterschriften auf Schriftstücken durch Konsulate und
auswärtige Behörden an sich über die Bedeutung der Aus-
stellung nicht das geringste gesagt ist, braucht nicht be-
sonders betont zu werden. Aehnlichen Manipulationen,
die besonders vor Jahren vielfach in Uebung waren, ist
seinerzeit das Auswärtige Amt durch einen besonderen
Runderlaß an die Kaiserlichen Konsulate entgegengetreten,
indem es empfahl, derartige Anträge abzulehnen, wenn
der Inhalt des zur Beglaubigung vorgelegten Schriftstückes
geeignet sei, eine Täuschung des Publikums herbeizuführen,
Die Werkstatt der Rrmst.
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vermischter Nachrichtenteil.
-Geplante Ausstellungen -
Berlin, werckmeisters Kunstsalon bringt in der
Iqnuar-Februar-Ausstellung eine intereffante und besonders
reiche Sammlung von Radierungen von Louis Legrand,
ferner Tuschzeichnungen (Berliner und Potsdamer Motive)
von F. Kiene-Naton und Silhouetten von Larios
Tips. — ur. (Januar-Kunstausstellung Berlin 1914.)
In den früheren Räumen der Berliner Secession im Aus-
stellungshause am Kurfürstendamm wird im Januar und
Februar eine neuartige Kunstausstellung stattfinden, die
eine Sammlung der Kunst auf mittlerer Linie zeigen will
und von einigen Finanzleuten und namhaften modernen
Künstlern aus ganz Deutschland veranstaltet wird. Un-
abhängig von den bestehenden Künstlerorganisationen, will
die Ausstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit unter
besonderer Berücksichtigung der Jugend Kunstwerke ver-
einigen, die sich von der Konvention ebenso fernhalten wie
von den Uebertreibungen der Jüngsten. Als Kommission
fungieren von Malern Max Schlichting, der Präsident der
vorjährigen Großen Berliner Kunstausstellung, als Bild-
hauer Reinhold Federhoff, Mitglied der Berliner Akademie
der Künste, als Architekt Geh. Baurat Prof. Or. Bruno
Schmitz. — Die Januar-Kunstausstellung, die von einem
kleinen Kreise von Geldgebern und Künstlern in Berlin
geplant wird, sinder in der Berliner Künstlerschaft neben
eifrigen Freunden auch lebhaften Widerspruch. Die Kunst-
werke sollen durch Einladungen zasammenkommen, aber
viele Künstler haben abgelehnt, aus den Kreisen der Aka-
demie und des Vereins Berliner Künstler ebenso wie aus
den secessionistischen Gruppen. Man ist hier der Meinung,
daß im Publikum das Bedürfnis, außer den großen Jahres-
ausstellungen und den ständigen Veranstaltungen der Kunst-
salons besondere Ausstellungen zu sehen, nicht eben sehr
lebhaft sein dürfte. Von auswärts allerdings scheint der
neuartige Ausstellungsplan stärkeren Zuzug zu erhalten.
Leipzig. Die Iuryfreie Ausstellung der Leipziger
Secession wird am 5. Februar in der Mädler-Passage
eröffnet. Die Anmeldung und Einlieferung der
Arbeiten hat bis zum 26. Januar zu erfolgen. Der
Ausstellungsleitung gehören an die Maler: Or. Joachim
v. Bülow, Herbert Graß, Hermann paschold, Hugo
Schimmel, Wilhelm Schulze-Rose und Willy Specht. An-
fragen über Beschickung der Ausstellung sind an den Vor-
sitzenden der Secession, Wilhelm Schulze-Rose, Leipzig,
Dresdner Straße 2L, zu richten.
Malmö. (Deutschland auf der Baltischen Ausstel-
lung in Malmö.) Die nächste große internationale Schau
ist die Baltische Ausstellung in Malmö, die am 15. Mai
1914 ihre Pforten öffnen wird und auf d»r die vier Vst-
seestaaten Deutschland, Dänemark, Schweden und Rußland
zu friedlichem Wettbewerb vereinigt sind. Line besondere
Zierde der Ausstellung wird die deutsche Abteilung sein,
die ständig größere Dimensionen angenommen hat. Ge-
wiß hatte das Deutsche Generalkommissariat von vorn-
herein damit gerechnet, daß das Interesse für die schwe-
dische Veranstaltung angesichts der außerordentlich regen
Handelsbeziehungen zwischen den genannten Staaten ein
großes sein werde. Die Entwickelung hat jedoch alle Er-
wartungen übertroffen und die Zahl der Anmeldungen ist
im Laufe der Zeit derart gestiegen, daß der ursprünglich
auf 15000 Hin angenommene deutsche Ausstellungspalast
allmählich auf rund 24000 Hin erweitert werden mußte.
Anter den Ausstellern ragen namentlich hervor der Deutsche
Stahlwerksverband, der eine eigene Halle von 2000 Hin
belegt hat und der in seiner Kollektivausstellung die klang-
vollsten Firmen, darunter u. a. Krupp in Essen, vereinigt.
Daneben beanspruchen auch die deutsche Feuerungsrechnik
sowie der werdandibund in Berlin besondere Aufmerk-
samkeit, die beide je 1000 Hm große Sonderxavillons er-
richten und sich bei ihren Veranstaltungen von den denk-
bar großzügigsten Gesichtspunkten leiten lassen. Die Platz-
verteilung an die einzelnen Aussteller ist vom General-
kommissariat bereits erfolgt, was bequem geschehen
konnte, da die rechtzeitig in Angriff genommenen Bauten
schon unmittelbar vor ihrer Vollendung stehen, wenn die
Aussteller nun den in ihrem Interesse erlassenen Anord-
nungen des Generalkommiffars folgen, für hervorragende
Dualität der Ausstellungsobjekte und deren frühzeitige
Anlieferung sorgen, so ist die Gewähr dafür geboten, daß
die deutsche Abteilung in Malmö bei der Eröffnung fix
und fertig ist und sich in hervorragender weise präsentiert.
Srskknere Krssllettrmgen
Berlin. Die Januar-Ausstellung im Verein der Künst-
lerinnen, Schöneberger Ufer 38, bringt Sammlungen
von: Helene v. Arnim, Hildegard Koch-Dresden, Margarete
Kron, Marg. Loose, Else preußner, Helene Duitmann,
Frieda K. winckelmann, Augusta von Zitgewitz. —
Im Künstlerhaus, Bellevuestr. 3, wurde dis Dezem-
ber-Ausstellung am Mittwoch, den 3f. Dezember, ge-
schlossen. Die Januar-Ausstellung, deren Eröffnung auf
Sonntag, den 4. Januar, festgesetzt war, brachte Samm-
lungen von W. Gisevius-Glindow, F. M. Lünstroth-Berlin
und F. Müller-Münster-Berlin sowie Werke von H.v.Bartels f,
H. L. Jülich, Joh. Hänsch, Ernst Kolbe, w. Reumann-
München, w. ter Hell, Hans Schmidt, I. Rummel-
spacher, F. Türcke, Max Uth, Karl Wendel u. a. —
(Januar-Kun st aus st ellung Berlin 1914.)
Die Januar-Kunstausstellung, die in den früheren Räumen
der Berliner Secession am Kurfürstendamm veranstaltet
wird, ist am Sonntag, den 11. Januar, mittags 12 Uhr
eröffnet worden. Die Veranstaltung, die einen versuch
darstellen will, die Kunst auf mittlerer Linie zu sammeln,
frei vom konventionellen Schema, aber auch frei von den
Uebertreibungen der Jüngsten, bringt Werke der Malerei,
Plastik, der Architektur und des Kunstgewerbes. Die Lmp-
pfangsräume stammen vom Berliner Kunstgewerbehause
Friedmann 6c Weber. In der Architektur hat Bruno Schmitz
eine große Kollektivausstellung, von Bildwerken werden
größere Reihen von Arbeiten von Felderhoff, Lewin-Funcke
und Metzner gezeigt, mehrere Werke von Götz, Kraus,
Schott und Starck. Mit Gemälden beteiligen sich aus
Berlin u. a. Martin Brandenburg, Franz Lichhorst, Otto
H. Engel, Klein-Lhevalier, Hugo Vogel, aus Stuttgart
Allherr, aus Dresden Bracht, ans Aachen v. Brandts, aus
Königsberg Dettmann und Jernberg, aus Karlsruhe Dill,
aus München Hugo v. Habermann, Friedrich Stahl, Earl
Strathmann, aus Kassel Hans Gide, aus Düsseldorf Adolf
Münzerund Lugen Kampf.— Die „StändigeAusstellungskom-
mission für die Deutsche Industrie" teilt mit: „Beglaubigte"
Diplome. Line sogen. „Ausstellung" unter dem hochtönenden
Titel „K8pO8i2ioneInternL2ionLle^rtiIirclu8trie
e Invenrioni Noclerne, I^iene ^limentn^ione"
in Neapel scheint wieder einmal die Medaillenfabrikation
in Permanenz erklärt zu haben, indem sie gegen Zahlung
von 450 Frs. für 50 Tage Platzmiete Diplome verteilt,
deren Unterschriften man in der üblichen Weise legalisieren
zu lassen versucht. Daß mit einer solchen Beglaubigung
von Unterschriften auf Schriftstücken durch Konsulate und
auswärtige Behörden an sich über die Bedeutung der Aus-
stellung nicht das geringste gesagt ist, braucht nicht be-
sonders betont zu werden. Aehnlichen Manipulationen,
die besonders vor Jahren vielfach in Uebung waren, ist
seinerzeit das Auswärtige Amt durch einen besonderen
Runderlaß an die Kaiserlichen Konsulate entgegengetreten,
indem es empfahl, derartige Anträge abzulehnen, wenn
der Inhalt des zur Beglaubigung vorgelegten Schriftstückes
geeignet sei, eine Täuschung des Publikums herbeizuführen,