Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/1914
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Vereinsorgan der Allgemeinen veutlcken Runllgenolsensckafl,
ä«s Vrreins clei» Büntllerlnnen vn«t Runttfi-eunälnnen z« R«rtin, Les Runctes cleottcbe^ unä Sttsrreickiitckei-BünMertvnen-Vereine
unä Verküncligungsblatt «les B«nNtrrv*rb»ncl«r clevrtcker RNltkauer «ncl cler BilÄkauer-VereinIgung von kMlgUeäern cker Vereins
Berliner Bünllier un«t cler B. v. R. G. zu Berlin.
XIII. Jahrgang.
hekl 47.
21. September 1914.
-Imtlicber Teil.
MMeiluvgev üer MIgemeivea veulschea
«unttgevollevlchstt.
Ortsverein Hannover.
Am 6. September verschied in Fischerhude nach schwe-
rem Leiden unseres laugjähriges Mitglied der Historien-
maler Professor Heinrich Breling. Als hochbegab-
ter Künstler und äußerst bescheidener liebenswürdiger Kollege
wird sein Andenken bei uns stets hochgehalten werden.
Der Verstand r
Oarl klinke, Lertd. Ltölrer,
t. Vorsitzender. i- Schriftführer.
Redaktioneller Teil.
Hilfsorganisation 6er berliner Künstler
Verschiedene s Berliner? Künstlerverbände, voran
der Verein Berliner Künstler, hatten bei Beginn
des Krieges Maßnahmen getroffen, um ihren in
Bedrängnis geratenen Mitgliedern und namentlich
den Familien der ins Feld gezogenen Künstler bci-
zustehen. Da aber die leider unausbleibliche Not-
lage an die vorhandenen Wohlfahrtseinrichtungen
Anforderungen stellen wird, denen diese nicht ge-
wachsen sind, so hatte der Präsident der Akademie
der Künste auf Anregung des Kultusministers die
Vertreter der verschiedenen Künstlerverbände zu einer
Besprechung eingeladen über die Frage, wie durch
ein Zusammengehen aller Künstlergruppen und ge-
meinsame Arbeit eine großzügige Hilfsorganisation
geschaffen werden könne. Zn der Versammlung
waren außer dem Ministerium und der Akademie,
sowie einigen Kunstfreunden, die nachstehenden Künst»
lerverbände vertreten: Verein Berliner Künstler,
Sezession, Freie Sezession, Verein Berliner Künstler-
innen und Kunstfreundinnen, Verein bildender Künst-
ler (Zuryfreie Kunstschau), Künstlerunterstützungs-
verein, wirtschaftlicher verband bildender Künstler
und Läcilienhilfe (Abteilung für Kunst). Auch Ver-
treter der Musik waren anwesend. Ueber die Art
des Vorgehens wurde volle Einigung erzielt.
Teitungslchaii
Zn der „vossischen Zeitung" lesen wir:
Der Rubens von Mecheln.
Rubens großes Altargemälde in der Notre-Dame-
Kirche zu Mecheln, die berühmte Darstellung des „wunder-
baren Fischzuges", soll, wie es heißt, durch das Lombarde-
ment auf die alte Stadt zwischen Brüssel und Antwerpen
schwer beschädigt worden sein. Das Werk hat schon
einmal ein kriegerisches Erlebnis gehabt, da Napoleon im
Jahre das Mittelbild des Flügelaltars mit den da-
runter befindlichen drei Predellen nach Frankreich entführte.
Das mächtige Altarstück ist in Rubens' Werkstatt in den
Zähren tSlS—t6t9 im Auftrage der Fischergilde von
Mecheln entstanden, die dem Meister dafür t6OO Gulden
zahlte. Die Mitteltafel zeigte den Fischzug selbst, die Flügel
rechts den jungen Tobias, dem der Engel die Weisung
gibt, den Fisch zu öffnen, und links Petrus an vier andern
Aposteln, die Münze aus dem Fischmaul nehmend. Auch
von den drei Predellen stellen zwei Vorgänge dar, die in-
haltliche Beziehungen zum Hauptthema aufweisen: „Lhri-
stus auf dem Meere" und „Zonas wird ins Meer geworfen",
während die mittlere predelle, Lhristus am Kreuz, ver-
schwunden ist, befinden sich die beiden eben genannten noch
heute in Frankreich, und zwar im Museum von Nancy.
Das große Mittelbild aber kam nach Mecheln zurück,
wo es wieder seinen alten Platz im Ehorumgang, in der