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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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XIII, Heft 16.

Die Werkstatt der Runst.

215

sind die Preise für die großen Engländer ins Riesige ge-
wachsen; sie werden aber noch von den bolländern über-
troffen. Als das erstemal mehr als tooooo Frs. für ein
Bild von Rembrandt gezahlt wurden, ^807 auf der vente
La Fontaine, erregte das das größte Erstaunen. Heute ist
ein Preis von einer Million und mehr schon nichts Unge-
wöhnliches. pierxont Morgan zahlte für seinen Raffael
eine Million; velasquez „Venus vor dem Spiegel" kostete
t 7OOOOO Frs., und sein Glivares-Porträt wurde von

Huntington für 2 Millionen erworben, wollte man aus-
rechnen, was heute Rembrandts Gesamtwerk wert ist und
setzt man dabei jedes Bild mit 800 000 Frs. an, wobei
unschätzbare Werke, wie die „Nachtwache" und die „Staal-
mesters", geringere Bilder aufwiegen, berechnet die Menge
der Zeichnungen und Radierungen zu den Preisen, die sie
jetzt erzielen, so kommt man mit Leichtigkeit auf eine
Milliarde, wovon freilich den Meister, der im Elend ge-
storben ist, nichts erreichte . . .

Vermischter Nachrichtenteil.

—- Geplante Ausstellungen -
Leipzig. „Die Bugra" nennt sich die Korrespondenz der
Internationalen Buchgewerbeausstellung Leipzig t9lH, die
das Literarische Bureau vom Januar ab erscheinen
läßt. „Die Bugra" wird alle Tage erscheinen und über
alle Gebiete des Buchgewerbes und der Graphik und über
verwandte Zweige, ebenso über allgemeine Stoffe aus
Kunst, Kultur und Literatur interessante Aufsätze bringen,
wozu hervorragende Fachleute ihre Mitwirkung zugesagt
haben. Auch Illustrationen sind der kleinen, vornehm und
gefällig ausgestatteten Zeitschrift beigegeben. Die erste
Nummer, die uns vorliegt, bringt als Leitartikel einen
Aufsatz von Hofrat Alexander Koch-Darmstadt, „Kunst-
zeitschriften" (in dieser Nummer abgedruckt), ferner ein
Feuilleton über die Sonderausstellung „Der Student" (mit
Illustration), und zwei kleinere Notizen: „Die kulturge-
schichtliche Abteilung" (illustriert) und „Die Kongresse auf
der Buchgewerbeausstellung". — DieLeipziger Secession
veranstaltet vom t- Februar bis April ^9^ eine jury-
freie Aus st ellung in der Nädlerpassage. Anfragen
über Beschickung der Ausstellung sind zu richten an den
Vorsitzenden der Leipziger Secession: Schulze-Rose,
Leipzig, Dresdner Str. 2L. — Die „Leipziger Se-
cession" veranstaltet vom t- Februar bis April t9l^
eine juryfreie Kunstausstellung in der Mädler-Passage.
Die Bedingungen zur Beschickung sind vom Vorsitzen-
den erhältlich: Schulze-Rose, Dresdner Str. 2u. — (Die
Kongresse auf der Leipziger Buchgewerbeaus-
stellung.) Die Weltausstellung für Buchge-
werbe und Graphik in Leipzig wird im Jahre
der Treffpunkt sein für die gesamte buchgewerbliche,
künstlerische und literarische Welt und für alle diejenigen,
die sich aus Beruf oder Neigung mit Büchern beschäftigen.
Die großen verbände und Vereinigungen der buchgewerb-
lichen und graphischen Industrie und der verwandten Ge-
werbe haben ihre Kongresse bei der Ausstellung angemeldet,
ebenso diejenigen Vereine, deren Bestrebungen dem Geiste
nach der Ausstellung nahestehen. Vereinigungen von Ge-
lehrten, Künstlern, Bibliothekaren, Schriftstellern, Journa-
listen, Pädagogen, Sammlern und Kunstfreunden, Frauen-
vereine, Bildungsvereine aller Art werden sich auf der
Ausstellung versammeln. Dazu kommen noch über 6 00
in- und ausländische Vereine von Angestellten im
Buchgewerbe, die zum Teil mit selbst für Ausstellungen
ungewöhnlich hoher Teilnehmerzahl — bis zu to 000 Mann —
die Ausstellung besuchen, Arbeiter und Handwerker, Drucker,
Setzer, Maschinenmeister, Buchbinder, Schriftgießer, kauf-
männische und Fabrikangestellte, Männer, Frauen und
Mädchen, die Monate vorher mit Hilfe von Sparmarken,
die die Ausstellung hergab, Geld sammelten, um die Buch-
gewerbausstellung im Jahre t9lH besichtigen zu können.
Aber auch Vereine, die nicht dem Fach angehören, haben
solche Lesuchsfahrten vorbereitet, so die sämtlichen Hand-
lungsgehilfenverbände, die Werkmeisterverbände, die Ge-
werbevereine u. a. m. Die Zahl der Kongresse und Gesell-
schaftsfahrten, (die anläßlich der Internationalen Buch-
gewerbeausstellung^ im Jahre t9lH veranstaltet werden,
hat somit jetzt schon eine Höhe erreicht, wie es bisher noch
bei keiner anderen Ausstellung dagewesen ist.

Eröffnete Ausstellungen

Amsterdam. (Rembrandt-Ausstellung in Amster-
dam.) Die „Lukretia" Rembrandts, das jüngst aus Amerika
für Holland zurückgewonnene Meisterwerk, ist jetzt für
einige Wochen bei Muller in Amsterdam mit einigen an-
deren Gemälden und Zeichnungen des Meisters ausgestellt.
Markus Kappel, der Berliner Sammler, lieh dazu sein
herrliches Selbstbildnis Rembrandts aus dem letzten Lebens-
jahre, von t669, Fairfax Murray in London zwei andere
Bilder des Meisters, und dazu kommen so Zeichnungen
Rembrandts.
Dresden. Auf der im Januar von der Galerie Arnold
veranstalteten Ausstellung expressionistischer Malerei wird
ein umfassender Ueberblick über die jüngste malerische
Bewegung in Deutschland gegeben. Die französische
Malerei, welche unstreitig die größten Anregungen für die
deutschen Künstler gab und noch gibt, ist aus Grundsatz
von dieser Ausstellung ausgeschloffen worden. Nur sind
zu dieser nationalen Veranstaltung außer den stamm-
verwandten Deutsch-Gesterreichern diejenigen Ausländer
eingeladen worden, die seit langem in Deutschland leben
und deren Arbeit, wie die der russischen Künstler in Mün-
chen, unlöslich mit dem Gesamtschaffen der jungen deutschen
Malergeneration verknüpft erscheint. Die Sammlung
Trübner, Uhde, Marses usw. war bis zum t-Januar aus-
gestellt. — Am 2. Januar wurde in der Galerie Arnold
die Ausstellung expressionistischer Malerei eröffnet,
die von Museumsdirektor Or. Reiche-Barmen zusammen-
gestellt ist, und die alle für die Entwicklung der jüngsten
Malerei bedeutungsvollen deutschen und deutsch-österreichi-
schen Künstler umfaßt, von den Berlinern sind die Mit-
glieder der ehemaligen „Brücke" und „Neuen Secession",
Pechstein, Schmidt-Rottluff, Heckel, Kirchner, Nolde und
Feininger, vertreten, aus München Weisgerber, Klee, Marc,
Münter, Erbslöh, Kanoldt und die russischen Künstler Kan-
dinsky, Lechtejeff, werefkin, Jawlensky sowie verschiedene
schwäbische Maler, daneben Macke und Nauen, eine in
letzter Zeit hervorgetretene Gruppe rheinischer Künstler,
und von den Deutsch-Gesterreichern Kokoschka, Schiele, Kars,
Adler. Der Ausstellung, die ungefähr t20 Gemälde um-
faßt, ist auch eine graphische Abteilung angeschlossen, welche
die Bestrebungen in der neuen Kunst auf dem Gebiete des
Holzschnittes und der Radierung zeigt.
Heidelberg. (Kunstverein.) Ausgestellt vom 28. Dezember
an: Neu: Rudolf Kalb-Bad Tölz (t8 Gelg.), Rich. Lipps-
Starnberg (t2 Melg.), Werner Hantelmann-Hannover
(t Plastik), Idalia Albertini-München (t Plastik), Emmy
L. Seelig-Haarlem (7 Gelg., t Aqu.); ferner: Pet. Bayer-
Mannheim (so Aqu.), Alfr. Zoff-Graz (xs Gelg.), Erich
Brunkal-Berlin (t Gelg.); letztmals: Prof. Max Lieber-
Karlsruhe (zs Gelg.), Georg Tyrahn-Karlsruhe (2 Gelg.),
Gustav Henselmann-Freiburg i. Br. (H Aqu.), Elisabeth
Gegenbaur-Heidelberg (8 Aqu.), Wilhelmine RKsberger-
Heidelberg (2 Kreidezeichn.), Idalia Albertini-München
(5 Bronzeplaketten), Heinrich Stahl-München (so Gelg.),
Schneider-Blumberg-Karlsruhe (s Gelg.), Karl Geist-Wimp-
fen a. N. (2 Gelg.), F. Trost Nürnberg (2 Aqu.), Karl
Kabis-Pforzheim (t t Grig.-Rad., 2 Zeichn.), Guido Hamxeff-
 
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